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Determinismus oder Willensfreiheit?
#31
(14-09-2024, 18:39)Ulan schrieb:
(14-09-2024, 17:14)Geobacter schrieb: Dein ganzer Hass der mir gerade entgegenschlägt, deine bösen und wüsten Verwünschungen usw usf. Habe ich da möglicherweise ein okkultes Geheimnis verraten, das keiner wissen soll? Ja, ich mach mich gerne über anthroposophische Neurotiker lustig. Gebe ich gerne zu. Weis ich doch, wie die mich dann dafür immer hassen.

Von welchen boesen und wuesten Verwuenschungen redest Du hier?

davon, dass ich doch auch mal  freiwillig Transgender und Migranten hassen könnte, damit man mir endlich das Handwerk legen könne. Icon_lol
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#32
(14-09-2024, 19:30)Geobacter schrieb: davon, dass ich doch auch mal  freiwillig Transgender und Migranten hassen könnte, damit man mir endlich das Handwerk legen könne. Icon_lol

Nein, das stand da nicht. Dort stand nur die Mutmassung, dass, wuerdest Du dieselbe Sprache in Bezug auf Migranten oder Transgender-Menschen anwenden wie auf Esoteriker schon laengst aus dem Forum geflogen waerst. Das war also schlicht eine hypothetische Ueberlegung.

Ich habe ja mit Esoterik nun gar nichts am Hut, aber rein sprachlich waere mit etwas mehr Zurueckhaltung wohl eher etwas erreichbar; was jetzt wohl auch eher eine hypothetische Ueberlegung bleiben wird, wie ich die Situation sehe.
#33
(14-09-2024, 18:22)Reklov schrieb:
(13-09-2024, 20:35)subdil schrieb: "Wir" würden uns fragen: Woher kommt beim Einen die Anlage dazu ein Mitläufer zu sein und beim Anderen die Anlage dazu ein Querulant oder Eigenbrötler zu sein? Wo beginnt diese Kausalkette die zu einer bestimmten Lebensausrichtung führt? Und "unsere" Antwort darauf ist eine Gegenfrage: Wie weit willst du zurück gehen? Bis zum Zeitpunkt der Entscheidung anstatt einem seriösen Studium in Europa lieber zehn Jahre in Indien zu verbringen? Oder zu der Entscheidung das erste "spirituelle" Buch zu lesen? Oder zu einer Mobbing-Erfahrung in der Jugend? Oder zu einer frühkindlichen Prägung durch eine antiautoritäre Erziehung. Oder oder oder... Wie weit zurück will/kann man gehen? 

@ subdil,

... Deine hier angeführte "Kausalkette" ist bei diesem Thema nicht so sehr entscheidend , denn - sie wird, wenn das Bewusstsein sich entsprechend ausbildet, irgendwann "erkannt" und somit auch überwunden.
In einer zwar sehr einfachen Weise drückt es z.B. die 4. Strophe des Songs >MY WAY< aus:
 
>> I've loved, I've laughed and cried

I've had my fill, my share of losing
And now, as tears subside
I find it all so amusing
To think I did all that
And may I say, not in a shy way
Oh, no, oh, no, not me
I did it my way <<

Durchläuft das Bewusstsein einen ständigen Entwicklungsprozess, findet man auch den Anfang einer Kausalkette (z.B. in der frühen Kindheit ...) und auch dessen Ende (z.B. im Twen-Alter) - versteht die auslösenden Beweggründe besser, kann sie so auch leichter überwinden...

Hallo Reklov,

ich kann nicht erkennen, wo und wie hier die Kausalkette "überwunden" werden sollte. Denn sie geht ja noch viel weiter zurück, als nur bis in die frühe Kindheit. Bleiben wir bei meinem oben angeführten Beispiel. 

Dort war der erste von mir genannte Punkt der Kausalkette die antiautoritäre Erziehung, welche die Beispielperson als Kind erfahren hatte. Aber wieso haben sich die Eltern für eine antiautoritäre Erziehung entschieden? Vielleicht weil sie selber im Gegensatz dazu eine extrem autoritäre Erziehung über sich ergehen haben lassen. 

Jetzt ist der nächste "erste" Punkt der Kausalkette erreicht: Die autoritären Erziehungsmethoden der Großeltern in Bezug auf die Eltern. Wie sind die Großeltern zu ihrem autoritären Erziehungsstil gekommen? Weil es damals in unserer Kultur noch üblich war, die Kinder autoritär zu erziehen. Warum war das damals noch üblich? Weil es sich aus der Geschichte so ergeben hat. Wieso ist die Geschichte so und nicht anders abgelaufen... du siehst, worauf das hinausläuft. 

In letzter Konsequenz bis zum Urknall, so weit wir das nachvollziehen können. Aber so weit zurück zu gehen ist dann schon beinahe absurd. Ich denke, dass es mein Argument genügend unterstreicht, dass man so etwas wie eine individuelle Entscheidung einer Einzelperson, zehn Jahre in Indien herum zu tingeln anstatt ein "anständiges" Studium zu machen, bis auf die Anfänge unserer Geschichte zurück führen kann.
#34
(14-09-2024, 19:59)Ulan schrieb:
(14-09-2024, 19:30)Geobacter schrieb: davon, dass ich doch auch mal  freiwillig Transgender und Migranten hassen könnte, damit man mir endlich das Handwerk legen könne. Icon_lol

Nein, das stand da nicht. Dort stand nur die Mutmassung, dass, wuerdest Du dieselbe Sprache in Bezug auf Migranten oder Transgender-Menschen anwenden wie auf Esoteriker schon laengst aus dem Forum geflogen waerst. Das war also schlicht eine hypothetische Ueberlegung.

Ich habe ja mit Esoterik nun gar nichts am Hut, aber rein sprachlich waere mit etwas mehr Zurueckhaltung wohl eher etwas erreichbar; was jetzt wohl auch eher eine hypothetische Ueberlegung bleiben wird, wie ich die Situation sehe.

Danke für deine Intervention, Ulan, aber Geobacter ist mit Argumenten ganz gewiss nicht zu erreichen. Ich werde seine Beiträge ab sofort ignorieren und nicht mehr darauf eingehen.
#35
(14-09-2024, 17:30)petronius schrieb: an diesen deinen Spekulationen lässt sich genau gar nichts erkennen - schon gar nicht, ob ich oder sonst jemand einen freien Willen hat oder nicht

Deshalb hatte ich dir ja empfohlen, das Gedankenexperiment selber zu machen und nicht nur die Abschrift des Gedankenexperimentes eines Anderen, also von mir, zu lesen. So bringt das nichts. Du musst da schon selber nachforschen. Und du brauchst ja gar nicht den Podcast dazu anhören, sage dir einfach selber: Ich suche mir eine Stadt aus, oder einen Film, oder ein Buch, oder eine Senfsorte... egal was. Und dann beobachte, ob in dieser Entscheidung eine Freiheit liegt oder nicht. Dann wiederhole das so oft du willst - und sage mir dann wo in der Entscheidung die Freiheit liegt. Ich kann mir, nachdem ich dieses Gedankenexperiment häufig gemacht habe, nicht einmal vorstellen, wie ein Argument pro Willensfreiheit hier aussehen würde. 

Aber ich bleibe in dieser Frage offen. Es ist nicht so, als ob ich ein fanatischer Verfechter der Willens-Unfreiheit wäre, was ja auch geradezu absurd wäre. Es ist nur so, dass ich kein einziges Argument für die Willensfreiheit finden kann, außer dass es sich an der Oberfläche so anfühlt, als ob die Entscheidungen frei wären, aber eben auch nur an der Oberfläche. Alle direkt beobachtbaren Abläufe dazu lassen nur den Schluss zu, dass der freie Wille eine Illusion ist und nicht mal eine besonders starke Illusion, sondern sogar eine ziemlich leicht durchschaubare.
#36
(14-09-2024, 19:59)Ulan schrieb:
(14-09-2024, 19:30)Geobacter schrieb: davon, dass ich doch auch mal  freiwillig Transgender und Migranten hassen könnte, damit man mir endlich das Handwerk legen könne. Icon_lol

Nein, das stand da nicht. Dort stand nur die Mutmassung, dass, wuerdest Du dieselbe Sprache in Bezug auf Migranten oder Transgender-Menschen anwenden wie auf Esoteriker schon laengst aus dem Forum geflogen waerst. Das war also schlicht eine hypothetische Ueberlegung.

Ich habe ja mit Esoterik nun gar nichts am Hut, aber rein sprachlich waere mit etwas mehr Zurueckhaltung wohl eher etwas erreichbar; was jetzt wohl auch eher eine hypothetische Ueberlegung bleiben wird, wie ich die Situation sehe.

Da ist halt das Problem, dass @subdil wirklich glaubt, man müsse und solle trotzdem, auch ohne freien Willen freiwillig darauf verzichten können, Esoterik und anderes spirituelle Geschwurbel zu kritisieren. Dass ich dafür dann mit Transgender- und Migrantenhassern verglichen werde, ist nichts anderes als eine gehässige, böse, wie ebenso wüste Verwünschung. Zumal er ja auch  im Kontext unmissverständlich klar stellt, was er sich bezüglich Mitgliedschaft meinerseits hier im Forum eigentlich wünschen täte. Und wenn man, so wie er sich absolut sicher ist, dass es keinen freien Willen, sondern nur Karma, Vorsehung und Auserwählung gibt, dann wäre freilich jedes Vergewaltigungsopfer selber Schuld, wie auch der Vergewaltiger lediglich von der Vorsehung auserwählt. Weswegen man ihn auch nicht hassen dürfe. Aber das erkenne  man erst, wenn man freiwillig das von @subdil eindringlich empfohlene Buch gelesen habe.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#37
(14-09-2024, 21:12)Geobacter schrieb: Da ist halt das Problem, dass @subdil wirklich glaubt, man müsse und solle trotzdem, auch ohne freien Willen freiwillig darauf verzichten können, Esoterik und anderes spirituelle Geschwurbel zu kritisieren. Dass ich dafür dann mit Transgender- und Migrantenhassern verglichen werde, ist nichts anderes als eine gehässige, böse, wie ebenso wüste Verwünschung. Zumal er ja auch  im Kontext unmissverständlich klar stellt, was er sich bezüglich Mitgliedschaft meinerseits hier im Forum eigentlich wünschen täte.

Geobacter, ich fuerchte, Du verrennst Dich da etwas. Ich habe jetzt nicht gesehen, dass subdil meint, man duerfe Esoterik nicht kritisieren. Du magst zwar einwenden, dass ein Vergleich von Esoterikern mit Transgender-Menschen oder Migranten als Ziel von Beleidigungen hinkt, weil Du das nicht fuer gleichermassen schuetzenswert haeltst - was ich nachvollziehen kann - aber das macht einen solchen Vergleich nicht "gehaessig", "boese" oder eine "wueste Verwuenschung". Ich kann naemlich durchaus nachvollziehen, dass sich jemand von Deiner Wortwahl beleidigt fuehlt und eine Verweisung vom Forum aus dem Grund fuer adaequat haelt. Ich wuerde es, wie schon oefter angemerkt, fuer wuenschenswert halten, wenn Du hier verbal "abruesten" koenntest.

Und das ist jetzt genug Off-topic.
#38
Ich verstehe bisweilen nicht, was hier diskutiert wird. Beispielsweise enden Kausalketten nie und beginnen immer an der Ursprungssingularität unserer Welt, und sie verzweigen sich ins Überabzählbare. Demnach ist kein(e) Akt(ion), auch keiner unserer Gedanken und schon schon gar nicht unser Wille ohne nahezu "ewige" Vorgeschichte.

Die Sache wird erst spannend, wenn wir die sich dauernd wandelnden Randbedingungen betrachten. Gesellschaftspolitische Rahmen sind z. B. Gesetze und jene ungeschriebenen Regeln, die man auch "gesellschaftliche Zwänge" nennt. Hinzu kommt normalerweise der unbedingte Überlebenswille. Die Willensbildung laviert also zwischen Trieb, Wunschvorstellung, Regel und Überlebensnotwendigkeiten. Sie ist nur insofern und nur in dem Sinne frei, wie kein unmittelbarer Zwang  einwirkt - eine recht eingeschränkte Freiheit. Ferner gibt es ein Element des Zufalls angesichts der "Ungenauigkeiten" der einzelnen Weltzustände (statistische Schwankungen, Rauschen), die auch in unserem Kopf gegeben sind.

Die Willensbildung ist dadurch selbst bei genauester Kenntnis aller Parameter nicht berechenbar. Es erhebt sich also die Frage: Was diskutieren wir hier eigentlich, wenn man einen Vorgang vor sich hat, der mit Sicherheit verrauscht ist sich deshalb nicht genau fassen lässt?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#39
(14-09-2024, 23:30)Ekkard schrieb: Die Willensbildung ist dadurch selbst bei genauester Kenntnis aller Parameter nicht berechenbar. Es erhebt sich also die Frage: Was diskutieren wir hier eigentlich, wenn man einen Vorgang vor sich hat, der mit Sicherheit verrauscht ist sich deshalb nicht genau fassen lässt?

Versuch, Irrtum...Zufall. Wir probieren erst mal aus und treffen Entscheidungen immer möglichst anhand bewährter Erfahrungen, denen viele Irrtümer voraus gegangen sind. Man nennt das  auch Konditionierung. Entscheidungen müssen wir ständig treffen. Die Freiheit  uns auch mal zu irren, sollten wir uns von niemandem nehmen lassen. Etwas anderes auszuprobieren, können wir dann immer noch.

Determinismus oder Willensfreiheit ist hier die gleiche Frage wie Schwarz oder Weis, alles oder nichts. Die Rahmenbedingungen dieses Threads setzt die persönliche Weltsicht und das höchst manipulative Selbstverständnis des Threaderstellers.

Ich steig dann mal hier aus..
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#40
(14-09-2024, 20:26)subdil schrieb:
(14-09-2024, 17:30)petronius schrieb: an diesen deinen Spekulationen lässt sich genau gar nichts erkennen - schon gar nicht, ob ich oder sonst jemand einen freien Willen hat oder nicht


Deshalb hatte ich dir ja empfohlen, das Gedankenexperiment selber zu mache

Welches "Gedankenexperiment" denn? Daß mir schon irgendeine Stadt einfallen wird, wenn ich gebeten werde, irgend eine beliebige zu nennen? Weder kann ich da ein Experiment erkennen noch einen Zusammenhang mit dem freien Willen

Zitat:Du musst da schon selber nachforschen


Ich muss gar nichts - du hast hier was zu verkaufen und stehst daher in der Pflicht, deine Sichtweise plausibel zu machen

Zitat:du brauchst ja gar nicht den Podcast dazu anhören, sage dir einfach selber: Ich suche mir eine Stadt aus, oder einen Film, oder ein Buch, oder eine Senfsorte... egal was. [b]Und dann beobachte, ob in dieser Entscheidung eine Freiheit liegt oder nicht

Woran soll ich das eindeutig (objektiv) erkennen können?

Zitat:Alle direkt beobachtbaren Abläufe dazu lassen nur den Schluss zu, dass der freie Wille eine Illusion ist und nicht mal eine besonders starke Illusion, sondern sogar eine ziemlich leicht durchschaubare

Kann ich nicht so sehen und du nicht plausibel machen. Dein "Experiment" trägt dazu in keiner Weise bei
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#41
(14-09-2024, 23:30)Ekkard schrieb: Die Willensbildung ist dadurch selbst bei genauester Kenntnis aller Parameter nicht berechenbar. Es erhebt sich also die Frage: Was diskutieren wir hier eigentlich, wenn man einen Vorgang vor sich hat, der mit Sicherheit verrauscht ist sich deshalb nicht genau fassen lässt?

Exakt

Natürlich ist alles irgendwie bedingt, hängt mit und von anderem ab. Und selbstverständlich wissen wir (zumindest bei persönlichen Entscheidungen) in aller Regel nicht im einzelnen und in jedem Detail wovon und wie genau 

Und diese Binsenweisheit soll jetzt zum Beweis dafür aufgeblasen werden, dass es so etwas wie einen freien Willen nicht gibt? Ernsthaft?

Dann würde ich doch wissen wollen, wie genau subdil den "freien Willen" definiert und was aus dessen Nichtexistenz folgen soll 


Wieder einmal aber habe ich den Eindruck, dass hier so oft aneinander vorbei geredet wird, weil nicht-naturwissenschaftler es offenbar nicht gewohnt sind, sich präzise und auch für andere eindeutig verständlich auszudrücken. Daß man selbst weiß, um was es einem geht, bedeutet eben noch nicht, dass das auch für andere so ist
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#42
(05-09-2024, 13:54)subdil schrieb: Nehmen wir ein Beispiel: Suche dir irgendeine Stadt auf der Welt aus. Mir fällt ein: Paris. Inwiefern war diese Entscheidung jetzt frei? Diese Stadt ist mir einfach als erstes eingefallen, vielleicht weil ich gestern eine Reportage gesehen habe, die in Paris gedreht wurde. Hätte ich diese Reportage nicht gesehen, wäre mir vielleicht als erstes Washington eingefallen, weil ich gestern einen Bericht über den US-Wahlkampf gesehen habe. Und so weiter... Keine dieser Entscheidungen für eine Stadt kann unabhängig von irgendwelchen Ursachen geschehen, die in der Vergangenheit liegen und somit nicht mehr beeinflussbar sind. 
Hier also erst mal die Frage an dich/euch: Würdest du bzw. würdet ihr mir so weit zustimmen, dass diese Entscheidungen für eine Stadt nicht frei sind, sondern von allen möglichen Faktoren inspiriert sind, auf die ich keinen Einfluss habe? Wenn ihr dem nicht zustimmt, und sagt, dass diese Entscheidungen frei sind, müsstet ihr aber auch begründen warum, und warum die von mir geschilderte Herleitung der Entscheidung nicht zutreffend ist.

@ subdil,

Du führst hier lediglich an, was man von den vielen möglichen Bildern oder Worten aus unserer kleinen Welt zuerst oder spontan anführt, wenn man z.B. eine Stadt auszusuchen hätte.
Der eigentliche Prozess einer willentlichen Entscheidung, ob man z.B. nach Paris umziehen würde/möchte, unterliegt aber noch mal ganz anderen Kriterien! Hierbei würde nicht nur das Stadt-Erlebnis als Tourist oder eine Reportage über Paris den Ausschlag geben, sondern man würde besonders sorgfältig auch die Möglichkeiten/Bedingungen von Berufsausübung, Verdienst, Sprache, Wohnungssituation ... etc. beachten, bevor man Paris als  Wohnort wählen würde! Die Entscheidung für eine Stadt, in dem von mir angeführten Sinn, wären also frei, weil schon vorab vernünftig nach Plus- und Minuspunkten abgewogen wurde.

Das bedeutet aber noch nicht, dass eine Entscheidung für Paris als Wohnort nach mehreren Jahren Aufenthalt, nochmal so ausfallen würde, denn inzwischen käme ja auch ins Spiel, was durch nichts zu ersetzen ist: die praktische Erfahrung!   Icon_rolleyes

Gruß von Reklov
#43
Die Möglichkeit zu irren, setzt eine Auswahl an Möglichkeiten sich zu entscheiden voraus. Die Möglichkeit den Irrtum zu erkennen und seine Entscheidung zu korrigieren setzt den nötigen Willen voraus. Die Frage nach dem freien Willen ist also relativ. Die Frage ob Determinismus oder freie Willensentscheidung, kann man also ohne schlechtes Gewissen mit sowohl als auch beantworten.
Freilich, brauchen halblustige Lebensberater, welche auf der Suche nach einem eigenen gottgleichen Selbstideal, in solche, von anderen halblustigen Lebensberater in Büchern beschrieben höheren Bewusseinswelten vordringen, nichts mehr, als die positive Rückkopplung ihrer unwissenden Mitmenschen der niederen Bewusstseinswelten. Um diese dahingehend zu manipulieren, ist jedes Mittel recht.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#44
(14-09-2024, 21:12)Geobacter schrieb: Da ist halt das Problem, dass @subdil wirklich glaubt, man müsse und solle trotzdem, auch ohne freien Willen freiwillig darauf verzichten können, Esoterik und anderes spirituelle Geschwurbel zu kritisieren. Dass ich dafür dann mit Transgender- und Migrantenhassern verglichen werde, ist nichts anderes als eine gehässige, böse, wie ebenso wüste Verwünschung. Zumal er ja auch  im Kontext unmissverständlich klar stellt, was er sich bezüglich Mitgliedschaft meinerseits hier im Forum eigentlich wünschen täte. Und wenn man, so wie er sich absolut sicher ist, dass es keinen freien Willen, sondern nur Karma, Vorsehung und Auserwählung gibt, dann wäre freilich jedes Vergewaltigungsopfer selber Schuld, wie auch der Vergewaltiger lediglich von der Vorsehung auserwählt. Weswegen man ihn auch nicht hassen dürfe. Aber das erkenne  man erst, wenn man freiwillig das von @subdil eindringlich empfohlene Buch gelesen habe.

Ich hatte mir zwar vorgenommen, die Tiraden des Geobacter nicht mehr zu kommentieren, aber in diesem zitierten Beitrag sind sage und schreibe zehn Falschaussagen, Unterstellungen bzw. Verdrehungen enthalten, weshalb ich es dann doch nicht unkommentiert stehen lassen kann.

1. Ich habe nie gesagt, man solle Esoterik nicht kritisieren. 

2. Ich habe Geobacter nicht mit Migrantenhassern bzw. Transgenderhassern verglichen, sondern lediglich die Hypothese aufgestellt, dass er, wenn er im gleichen Stil gegen Migranten und Transpersonen hetzen würde, wie er hier gegen Esoteriker und auch ganz allgemein spirituell denkende Menschen hetzt, er dann vermutlich aus dem Forum rausfliegen oder zumindest ganz starken Gegenwind bekommen würde, auch von den Moderatoren.

3. Eine von mir ausgesprochene Beobachtung (Geobacter hetzt gegen Esoteriker) ist keine Verwünschung.

4. Ich habe nicht gesagt, dass ich mir wünsche, dass er aus dem Forum geschmissen wird, sondern lediglich, dass er vermutlich aus dem Forum fliegen würde, wenn er gegen andere Gruppen im gleichen Stil hetzen würde.

5. Ich habe nie gesagt, dass ich mir absolut sicher bin, dass es keinen freien Willen gibt, sondern schon im Eingangsposting (!) darauf hingewiesen, dass für mich die Frage nach Determinismus oder Willensfreiheit nicht abschließend geklärt ist (allerdings stimmt es, dass ich danach für den Determinismus argumentiert habe, weil es dafür aus meiner Sicht die besseren Argumente gibt).

6. Die Worte Karma, Vorsehung und Auserwählung habe ich in diesem Thread nie benutzt. Das Wort Karma benutze ich in anderen Diskussionen manchmal, die Worte Vorsehung und Auserwählung benutze ich nie. 

7. Ich habe nie behauptet, dass Vergewaltigungsopfer "selber schuld" sind, wie Geobacter unterstellt. 

8. Ich habe nie behauptet, dass der Vergewaltiger "von der Vorsehung auserwählt" wurde, wie er ebenfalls unterstellt.  

9. Ich habe nie behauptet, dass man einen Vergewaltiger "nicht hassen dürfe", wie er weiterhin unterstellt. Ich habe lediglich darauf hin gewiesen, dass Hass ein irrationales Gefühl ist, insbesondere dann, wenn man von fehlender Willensfreiheit ausgeht.

10. Ich habe in diesem Thread durchgehend einen Podcast empfohlen und kein Buch. Wenn ich doch ein Buch angesprochen haben sollte, so geschah dies am Rande. Das Gedankenexperiment zum Thema "Freier Wille", dass ich empfohlen hatte, ist in einem kostenlosen und werbefreien Podcast zu finden. 

Hier sieht man was Geobacter an Falschbehauptungen, Unterstellungen und Verdrehungen in einen einzigen Beitrag packt, und was für eine Arbeit es ist, das alles hinterher wieder zu klarzustellen, weshalb man meistens einfach darüber hinweg sieht und weiter diskutiert, weil eigentlich die Zeit zu schade ist, die es kostet, all diese Lügengebäude auseinanderzunehmen. Aber in diesem extremen Fall musste jetzt einfach eine Richtigstellung meinerseits sein.
#45
(14-09-2024, 23:30)Ekkard schrieb: Ich verstehe bisweilen nicht, was hier diskutiert wird.

Ich auch nicht.  Icon_wink

Es ist ganz speziell bei diesem Thema manchmal schwierig festzustellen, ob man überhaupt über die gleiche Sache spricht oder aneinander vorbei redet. Und dann stellt sich natürlich auch die Frage: Wozu überhaupt diese Diskussion? Wozu führt sie? Meines Erachtens führt die Erkenntnis der Unfreiheit des Willens, in dem Sinne, wie ich diese Erkenntnis empfinde, schon zu einer Art ganz praktischer Befreiung und Erleichterung im Seelenleben, aber auch im Alltagsleben. 

Beispielsweise ist eine gewisse Gemütsruhe die Folge. Man kann wirklich kaum mehr etwas persönlich nehmen, was von anderen Menschen kommt. Zum Beispiel: Man spürt in einer Diskussion, dass vom Gegenüber eine gewisse Verachtung ausgeht. Wie sollte man dies persönlich nehmen, wenn man doch weiß, dass diese Verachtung im Gegenüber mit der selben Notwendigkeit entstehen musste, wie ein Stein auf die Erde fällt, wenn man ihn loslässt? 

Oder im Alltag: Es kommt zu einer Diskussion mit einem Mitarbeiter oder Vorgesetzten. Man bleibt wirklich wesentlich ruhiger, wenn man im Hinterkopf hat, dass dies alles von so vielen Faktoren beeinflusst ist, die rein gar nichts mit der gegenwärtigen Situation und schon gar nichts mit dem jeweils spezifischen Gegenstand der Diskussion zu tun haben. 

Allerdings bedeutet dies natürlich nicht, dass man durch diese Erkenntnis augenblicklich zum Buddha wird. Nur, auch wenn in einem selber negative Gefühle aufsteigen und man über irgend etwas wütend wird, so kann man sich auch dann wieder vor Augen halten, dass dies nichts oder nur sehr wenig "mit einem selbst" zu tun hat, sondern eben ein unausweichlicher Teil der Weltentwicklung ist. 

Letztlich ist dies vielleicht einfach eine spezielle Form der Mindfulness/Achtsamkeitsübung. Vielleicht ist es tatsächlich so, dass diese Vorgänge nichts mit dem freien Willen zu tun haben, wie es ja von vielen Leuten immer wieder gesagt wird. Deshalb sagte ich ja anfangs, dass ich mir selber nicht ganz sicher bin, über was wir hier eigentlich diskutieren. Aber "irgend etwas" von Substanz ist es schon.


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