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Ist das Traumbewusstsein realer als das Alltagsbewusstsein?
#46
(11-10-2024, 00:00)Ekkard schrieb:
(10-10-2024, 21:53)subdil schrieb: Höhere Bewusstseinsstufen könnten Bereiche der Wirklichkeit enthüllen, die uns aufgrund unserer Beschränkungen und Limitationen grundsätzlich verschlossen sind.

Das halte ich für ein Gerücht. Denn präzises Wissen erweitert durchaus die Einsichtsfähigkeit zumindest des vergesellschafteten Menschen. Diese "Schwarmintelligenz" übertrifft bei weitem, was Einzelne können. Was z. B. die heutige Mathematik kann bzw. beweisen kann, dass Manches nicht geht, das macht geradezu schwindelig.

Aber esoterische Denkweisen scheinen mir da eher "hausbacken" oder gar Ausweichstrategien, um präzises Wissen zu vermeiden.


Der Begriff Esoterik muss ja meines Erachtens eh durch einen besseren Begriff ersetzt werden. "Bewusstseinsforschung" wäre vielleicht ein solcher Begriff. Hier müsste man einfach mal grundlegend die Frage in den Raum stellen, was Bewusstsein ist und in welchem Verhältnis es zum Kosmos steht. 


(11-10-2024, 08:32)Ulan schrieb: Das Alltagsbewusstsein nimmt seine Umgebung, andere Menschen und Tiere, den uns "sichtbaren" Teil des Universums wahr, waehrend das Traumbewusstsein nur das eigene Selbst kennt und rein gar nichts darueber hinaus. Dieses vorgebliche Reisen in andere Welten und Zeiten sind doch tatsaechlich nur Blicke in das, was wir von der Welt aufgenommen haben. 

Naja, aber dieses Selbst ist halt subjektiv betrachtet das Realste, was es gibt. Man könnte es auch anders rum betrachten und sagen, dass die Eindrücke, die vom Selbst aufgenommen werden, realer sind als die Abbilder "da draußen", die diese Eindrücke erzeugt haben. Denn erst durch Bewusstsein entsteht das, was wir Realität nennen. Das ist halt der ständige Widerspruch zwischen Idealismus und Materialismus.
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#47
Zitat:
(11-10-2024, 15:03)subdil schrieb:
(11-10-2024, 09:46)petronius schrieb:
Zitat:Was weiß eine Ameise von Mathematik und Physik?
wen interessiert das? wofür ist es relevant? was hat es mit der realität zu tun?

Ich finde diese Feststellung sogar sehr relevant, denn es zeigt, dass Lebewesen wie Ameisen erfolgreich durch die Evolution hindurchgekommen sind, ohne auch nur irgend eine Ahnung von Wissenschaft oder Philosophie zu haben. Das bedeutet, dass auch wir eventuell nur ein sehr, sehr begrenztes Wissen über den Kosmos haben könnten

non sequitur. aber davon abgesehen: natürlich ist alles wissen begrenzt

und, um dein nächstes non sequitur vorwegzunehmen: daraus, nicht alles zu wissen, folgt keineswegs, daß frei erfundenes subjektives "höheres" und "uraltes wissen", und werde es von einem selbsternannten "seher" gepredigt, irgendwie hand und fuß hätte

Zitat:
Zitat:
(11-10-2024, 09:46)petronius schrieb: Welche höheren Wissenschaften gibt es dann möglicherweise, von denen wir aufgrund unseres begrenzten Bewusstseins ausgeschlossen sind?

mit deinem ewigen "möglicherweise" kann ich nichts anfangen. wozu sind solche komplett sinnbefreiten spekulationen gut? zumal sie ja auch konkret komplett inhaltsbefreit sind - was sollen das denn für "wissenschaften" sein, und warum "höher"? das sind doch alles nur worthülsen

Nein, keine Worthülsen, aber Platzhalter für etwas Unbekanntes. Wofür solche Spekulationen gut sind? Sie erweitern unseren Horizont, öffnen uns für neue Möglichkeiten

inwiefern?

Zitat:Als die ersten Menschen angefangen haben, den Sternenhimmel zu studieren, gab es noch keine Begriffe für Gravitation, Schwarze Löcher, Galaxien, interstellare Räume usw... aber diese Dinge an sich gab es dennoch schon, nur eben außerhalb unseres Wissens

eben. also waren sie auch nicht geeignet, irgendeinen horizont zu erweitern und neue möglichkeiten zu schaffen. das schaffte erst deren systematische, heute wissenschaftliche, untersuchung und erforschung. und nicht freies fantasieren

Zitat:Was liegt wohl heutzutage jenseits unserer Wissensgrenze? 

z.b., ob es eine gut (grand unified theory) gibt oder je geben kann. ob und wie sich relativistische betrachtung und die auf quantenebene vereinbaren lassen, ob und wie das doch schon recht ausgefaserte standardmodell neu geordnet und bereinfacht werden kann und vieles mehr. also genug spannendes, das ein wisenschaftliches angehen wert ist

aber alles dinge, bei denen uns träumen nicht helfen wird

Zitat:
(11-10-2024, 09:46)petronius schrieb:
Zitat:diese könnten zumindest eine Ahnung davon vermitteln, was sich wohl jenseits unserer eingeschränkten Denk und Messmöglichkeiten befindet
nein - wie sollten sie? sind sie doch nur produkte der in der tat sehr "eingeschränkten Denk und Messmöglichkeiten" der esoterik-gurus

Nun, das wäre ja ein weiterer Grund mehr, Esoterik wissenschaftlich anzugehen. Und ich weiß, das ist eben bei euch ein Kategoriefehler. Aber vielleicht gilt es eben genau das zu überdenken. Wenn die Menschheit sich wirklich weiterentwickeln will, wird sie vielleicht nicht drum herum kommen, eine eigene neue Wissenschaftsform rund um das Phänomen Bewusstsein aufzubauen.

was reicht dir denn an der existierenden bewußtseinsforschung nicht? was hast du an deren ergebnissen auszusetzen? also außer, daß sie nicht deinen wünschen entsprechen?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#48
(11-10-2024, 15:21)subdil schrieb:
(11-10-2024, 08:32)Ulan schrieb: Das Alltagsbewusstsein nimmt seine Umgebung, andere Menschen und Tiere, den uns "sichtbaren" Teil des Universums wahr, waehrend das Traumbewusstsein nur das eigene Selbst kennt und rein gar nichts darueber hinaus. Dieses vorgebliche Reisen in andere Welten und Zeiten sind doch tatsaechlich nur Blicke in das, was wir von der Welt aufgenommen haben. 

Naja, aber dieses Selbst ist halt subjektiv betrachtet das Realste, was es gibt.

Mag sein, und objektiv gesehen, ist es fuer uns auch das Wichtigste, was es gibt.

(11-10-2024, 15:21)subdil schrieb: Man könnte es auch anders rum betrachten und sagen, dass die Eindrücke, die vom Selbst aufgenommen werden, realer sind als die Abbilder "da draußen", die diese Eindrücke erzeugt haben. Denn erst durch Bewusstsein entsteht das, was wir Realität nennen. Das ist halt der ständige Widerspruch zwischen Idealismus und Materialismus.

Ich sehe Deinen Widerspruch gar nicht. Ich habe Dir schon vor Wochen gesagt, dass das, was wir von unserer Umgebung wahrnehmen, zwar eine Verarbeitung von Signalen ist, die unsere Sinnesorgane aufnehmen; aber letztlich ist auch dies ein Abbild der Welt, das in Deinem Hirn erzeugt wird. Farbe ist eine Qualitaet, die unser Hirn erzeugt und den schon in der Netzhaut miteinander verrechneten Signalen bestimmter Sinnesrezeptoren zuschreibt, die auf einen engen Bereich elektromagnetischer Wellen reagieren. Niemand kann sagen, ob Dein Rot so aussieht wie mein Rot. Es ist zwar sehr wahrscheinlich, dass das Abbild der Welt, das Dein Gehirn erschafft, sehr aehnlich zu meinem ist, da unsere Bauplaene nur marginal voneinander abweichen, aber eine Garantie dafuer gibt es nicht.

Der Unterschied zwischen "Alltagsbewusstsein" und Traumbewusstsein ist also nur der Ursprung der Daten, die das Gehirn dafuer nimmt, um die Welt in Dir zu erschaffen; die einen kommen von "aussen", die anderen aus Deinen Datenspeichern. Das Traumbewusstsein mag zwar nicht an die Regeln dieser Welt gebunden sein, und es mag Dich fliegen lassen oder zeitreisen, aber da ist kein Austausch mit irgendetwas. Deine Traumgespraeche sind nicht intersubjektiv - das Gegenueber, mit dem Du im Traum sprichst, mag im selben Haus wohnen, bekommt davon aber nichts mit. In dieser Beziehung wird das Erlebnis, trotz der mangelnden Bindung an die Regeln unserer Welt, immer aermer sein als das im Wachzustand. Wobei Du auch im Wachzustand natuerlich in Dich blicken kannst; Denken ist auch eine Form davon, die bei den meisten Menschen "bebildert" ist, und in der Du Problemloesungen durchprobieren kannst.

Ich halte den Idealismus in dieser Hinsicht also fuer ueberfluessig, da er Dinge versucht zu erklaeren, ueber die sich unsere Information geaendert hat.
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#49
(11-10-2024, 16:57)petronius schrieb:
Zitat:Nein, keine Worthülsen, aber Platzhalter für etwas Unbekanntes. Wofür solche Spekulationen gut sind? Sie erweitern unseren Horizont, öffnen uns für neue Möglichkeiten

inwiefern?


Wenn wir uns immer nur auf das derzeit Beweisbare und Messbare beschränken, dann können wir keine großen Sprünge mehr nach vorne machen. Hätte es in der Steinzeit nicht solche spinnerten Querdenker gegeben, die sich solche nichtexistenten Phantastereien wie Häuser, Räder, Pfeil und Bogen usw. ausgedacht hätten, dann würden wir heute noch in den Höhlen ums Feuer hocken. 


(11-10-2024, 16:57)petronius schrieb:
Zitat:Was liegt wohl heutzutage jenseits unserer Wissensgrenze? 

z.b., ob es eine gut (grand unified theory) gibt oder je geben kann. ob und wie sich relativistische betrachtung und die auf quantenebene vereinbaren lassen, ob und wie das doch schon recht ausgefaserte standardmodell neu geordnet und bereinfacht werden kann und vieles mehr. also genug spannendes, das ein wisenschaftliches angehen wert ist


Das stimmt gewiss. Aber wann hat es denn in diesem Bereich zuletzt große Fortschritte gegeben? Meines Wissens nach war das vor ein paar Jahrzehnten das Auftreten der Stringtheorie. Aber seither ist da doch nicht mehr allzu viel gekommen, oder? 


(11-10-2024, 16:57)petronius schrieb: was reicht dir denn an der existierenden bewußtseinsforschung nicht? was hast du an deren ergebnissen auszusetzen? also außer, daß sie nicht deinen wünschen entsprechen?

Meines Wissens nach gibt es das, was ich mir unter Bewusstseinsforschung vorstelle, noch nicht. Es gibt einzelne Pioniere wie Rupert Sheldrake und Pim van Lommel, aber was ihr von denen haltet, haben wir ja hier auch schon durchdiskutiert...
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#50
(11-10-2024, 18:16)Ulan schrieb: Ich habe Dir schon vor Wochen gesagt, dass das, was wir von unserer Umgebung wahrnehmen, zwar eine Verarbeitung von Signalen ist, die unsere Sinnesorgane aufnehmen; aber letztlich ist auch dies ein Abbild der Welt, das in Deinem Hirn erzeugt wird. Farbe ist eine Qualitaet, die unser Hirn erzeugt und den schon in der Netzhaut miteinander verrechneten Signalen bestimmter Sinnesrezeptoren zuschreibt, die auf einen engen Bereich elektromagnetischer Wellen reagieren. Niemand kann sagen, ob Dein Rot so aussieht wie mein Rot.

Diese Denke halte ich jedoch für nicht zielführend, weil sie letztendlich im Solipsismus endet. Natürlich kann man nie wissen, ob die Mitmenschen die Welt genau so wahrnehmen wie man selbst und man kann letztlich nicht einmal wissen, ob die Außenwelt überhaupt tatsächlich real existiert und ob es nicht nur künstliche Sinnesreize sind, die ein Weltbild erzeugen. Diese Überlegungen führen aber meines Erachtens in eine philosophische Sackgasse. Schopenhauer hat den Solipsismus als eine Festung bezeichnet, die man zwar unmöglich einnehmen kann (weil Solipsismus niemals zu 100% widerlegbar ist), deren Besatzung aber auch niemals aus ihrer Festung heraus kann, weil sie darin gefangen ist, wodurch man diese Festung unbeachtet hinter sich zurück lassen kann. 


(11-10-2024, 18:16)Ulan schrieb: Es ist zwar sehr wahrscheinlich, dass das Abbild der Welt, das Dein Gehirn erschafft, sehr aehnlich zu meinem ist, da unsere Bauplaene nur marginal voneinander abweichen, aber eine Garantie dafuer gibt es nicht.

Eine Garantie gibt es nicht, aber das ist eben wieder das selbe wie mit den Träumen. Woher wollen wir überhaupt wissen, dass sich dein Traumerleben und mein Traumerleben auch nur im entferntesten gleichen. Nur sollte man meines Erachtens bei manchen Dingen einfach davon ausgehen, dass sie intersubjektiv sehr ähnlich ablaufen, weil man sonst alle eh schon komplexen und schwierigen philosophischen Fragen noch mal komplexer und schwieriger macht.
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#51
(11-10-2024, 15:10)subdil schrieb: Führst wieder Selbstgespräche, Geobacter? Oder geht einfach deine Phantasie mit dir durch? Ich habe hier noch nie etwas über Beziehungsprobleme geschrieben, was unter anderem daran liegt, dass ich keine Beziehungsprobleme habe.

Na dann schau mal hier: Link
subdil schrieb:Also dazu muss ich festhalten, dass mir im Laufe meines Lebens schon von mehreren, ganz verschiedenartigen Charakteren eine gewisse überdurchschnittliche Intelligenz und rhetorische Begabung zugesprochen wurden. Es wurde mir häufig dargelegt, dass dies meine Stärken seien, während meine Defizite eher im technischen (daher meine Mathe-Schwäche) und im Gefühlsmäßigen (daher meine Schwierigkeiten mit Beziehungen etc.) liegen.

Dein Beitrag #130
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#52
(grand unified theory, GUT):
(11-10-2024, 20:41)subdil schrieb: wann hat es denn in diesem Bereich zuletzt große Fortschritte gegeben? Meines Wissens nach war das vor ein paar Jahrzehnten das Auftreten der Stringtheorie. Aber seither ist da doch nicht mehr allzu viel gekommen, oder?
Letzteres kann man so nicht sagen, weil es inzwischen eine Reihe neuer Ansätze gibt. Die Stringtheorie ist derzeit ein Bisschen out, weil sie sich experimentell nicht prüfen lässt. Bei den zuvor erwähnten Ansätzen kann man wenigstens die Hintergrundstrahlung (deren Verteilung bzw. Homogenität) und das Verhalten von Galaxien und deren Schwarze Löcher im Zentrum beobachten. Vielleicht gelingt es, "dunkle Materie" und "dunkle Energie" zu erklären oder möglicherweise auch weg zu erklären. (Für Näheres müsste ich meine Sammlung an SPEKTRUM Verlagsprodukten durchsuchen.)

(11-10-2024, 20:41)subdil schrieb: Meines Wissens nach gibt es das, was ich mir unter Bewusstseinsforschung vorstelle, noch nicht. Es gibt einzelne Pioniere wie Rupert Sheldrake und Pim van Lommel, aber was ihr von denen haltet, haben wir ja hier auch schon durchdiskutiert...
Es gibt in der Verhaltensforschung Erkenntnisse, dass Bewusstsein nicht auf den Menschen allein beschränkt ist. Ferner stellt unsere KI-Forschung Modelle zur Verfügung, die zeigen, wie Selbstwahrnehmung funktionieren kann.
Technische Modelle sind zwar keine biologischen Wesen, aber man kann Stufe für Stufe in die Sphäre dessen aufsteigen, wie das Leben das Problem gelöst hat.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#53
(11-10-2024, 20:56)subdil schrieb: Nur sollte man meines Erachtens bei manchen Dingen einfach davon ausgehen, dass sie intersubjektiv sehr ähnlich ablaufen, weil man sonst alle eh schon komplexen und schwierigen philosophischen Fragen noch mal komplexer und schwieriger macht.

Alltags-Bewusstsein besteht aus Erinnerungen an Erfahrungen die wir mit anderen teilen und nicht unbedingt erst alle selber machen müssen. Auch und vor allem bezüglich Erinnerungen an Irrtümer. Im  Besonderen..... solch fataler Irrtümer die man nicht auch noch ein zweites Mal begeht.
Im Traum sind beispielsweise alle Wald-Pilze essbar. Wie gut dass es da wenigstens bezüglich unseres Alltagsbewusstseins auch schon ganz andere Erfahrungen gibt.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#54
(11-10-2024, 20:41)subdil schrieb: Wenn wir uns immer nur auf das derzeit Beweisbare und Messbare beschränken, dann können wir keine großen Sprünge mehr nach vorne machen

das sehe ich ja völlig anders

Zitat:Hätte es in der Steinzeit nicht solche spinnerten Querdenker gegeben, die sich solche nichtexistenten Phantastereien wie Häuser, Räder, Pfeil und Bogen usw. ausgedacht hätten, dann würden wir heute noch in den Höhlen ums Feuer hocken

sicher. aber all das ist ja "beweisbar und messbar", also real erfahrbar (pfeil und bogen kannst du anfassen, damit einen hirsch schießen, diesen auf einem karren in dein haus bringen und dort ein festmahl veranstalten. vom ausdenken irgendwelcher "höherer mächte" oder "uralten verborgenen wissens" wird niemand satt, und den fortschritt treibt das auch nicht voran

du scheinst irgendwie nicht unterscheiden zu können zwischen konstruktiv eingesetzter kreativität (die sich aber ja nicht aus einem "traumbewußtsein" speist und haltlosen fantasien, wie sie eben auch im traum zutage treten

Zitat:
Zitat:
Zitat:Was liegt wohl heutzutage jenseits unserer Wissensgrenze? 
z.b., ob es eine gut (grand unified theory) gibt oder je geben kann. ob und wie sich relativistische betrachtung und die auf quantenebene vereinbaren lassen, ob und wie das doch schon recht ausgefaserte standardmodell neu geordnet und bereinfacht werden kann und vieles mehr. also genug spannendes, das ein wisenschaftliches angehen wert ist

Das stimmt gewiss. Aber wann hat es denn in diesem Bereich zuletzt große Fortschritte gegeben? Meines Wissens nach war das vor ein paar Jahrzehnten das Auftreten der Stringtheorie. Aber seither ist da doch nicht mehr allzu viel gekommen, oder? 

ja und? das war doch gar nicht die frage. du hast gefragt, was es noch zu entdecken und herauszufinden gibt, und ich habe geantwortet. versuche jetzt nicht, die torpfosten zu verschieben

Zitat:
(11-10-2024, 16:57)petronius schrieb: was reicht dir denn an der existierenden bewußtseinsforschung nicht? was hast du an deren ergebnissen auszusetzen? also außer, daß sie nicht deinen wünschen entsprechen?

Meines Wissens nach gibt es das, was ich mir unter Bewusstseinsforschung vorstelle, noch nicht. Es gibt einzelne Pioniere wie Rupert Sheldrake und Pim van Lommel, aber was ihr von denen haltet, haben wir ja hier auch schon durchdiskutiert...

da haben wir wieder dein grundproblem. du forderst ständig, man möge doch deine esoterik mit der wissenschaft verbinden, aber lehnst die wissenschaft ja a priori ab. was willst du also? daß man dir den pelz waschen möge, dich dabei aber ja nicht naß machen soll?

ich wette, daß du von wissenschaftlicher bewußtseinsforschung und deren aktuellem stand nicht die geringste ahnung hast (nicht, daß ich da auf dem qui vive wäre...) - aber das braucht dich ja auch gar nicht weiter zu interessieren, dekretierst du doch einfach, daß das eh keine "Bewusstseinsforschung" sei... klar, so einfach kann man es sich machen - aber der eigenen glaubwürdigkeit zuträglich ist das halt nicht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#55
(11-10-2024, 20:56)subdil schrieb: Diese Denke halte ich jedoch für nicht zielführend, weil sie letztendlich im Solipsismus endet.

Deshalb habe ich sie ja auch mit dem naechsten Satz relativiert. Mein Hauptpunkt war ja auch nicht der, dass wir die Welt eventuell unterschiedlich sehen, sondern dass das, was wir von der Welt wahrnehmen, immer ein Konstrukt unseres Gehirns ist, egal ob im Wachen oder im Traum. Daran aendern auch philosophische Ueberlegungen nichts.

(11-10-2024, 20:56)subdil schrieb: Eine Garantie gibt es nicht, aber das ist eben wieder das selbe wie mit den Träumen. Woher wollen wir überhaupt wissen, dass sich dein Traumerleben und mein Traumerleben auch nur im entferntesten gleichen. Nur sollte man meines Erachtens bei manchen Dingen einfach davon ausgehen, dass sie intersubjektiv sehr ähnlich ablaufen, weil man sonst alle eh schon komplexen und schwierigen philosophischen Fragen noch mal komplexer und schwieriger macht.

Tu ich ja auch. Das eigentliche Thema war hier, dass es die normale Aufgabe des Gehirns ist, Modelle von Welten zu erschaffen, auch im Wachzustand. Beim Traum faellt nur das "Korrektiv" durch die Sinneseindruecke weg. Die Sinneseindruecke kontrollieren sich gegenseitig, und das Gehirn loest Widersprueche auf, z.B. dreht ein auf dem Kopf stehendes Bild der Welt um, wenn die Stellungssensoren in den Muskeln und der Gleichgewichtssinn angeben, dass die Augen da etwas Falsches melden. Solch ein Input fehlt im Traum, was dann manchmal zur Losloesung vom physikalischen "Korsett" fuehrt.
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#56
(11-10-2024, 18:16)Ulan schrieb: Ich halte den Idealismus in dieser Hinsicht also fuer ueberfluessig, da er Dinge versucht zu erklaeren, ueber die sich unsere Information geaendert hat.

@ Ulan,

wenn ich hier die vielen Beiträge lese, so kann ich zumindest feststellen, dass noch kein Schreiber (außer mir) einen präkognitiven Traum hatte, der sich erst Monate später als "reale Ankündigung" erweisen sollte!

Das ähnelt den Beiträgen zu Weltumsegelungen in einem Boot, obwohl keiner der Schreiber eine solche Tour selbst gemacht/erlebt hat!

Dazu sage ich nur: >Grau ist alle Theorie...<

Vielleicht aber kann jemand doch persönlich von "mehr" berichten, anstatt hier nur sog. Expertenmeinungen reinzustellen!?  Icon_rolleyes

Gruß von Reklov
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#57
(12-10-2024, 12:17)Reklov schrieb: wenn ich hier die vielen Beiträge lese, so kann ich zumindest feststellen, dass noch kein Schreiber (außer mir) einen präkognitiven Traum hatte, der sich erst Monate später als "reale Ankündigung" erweisen sollte!

Das ähnelt den Beiträgen zu Weltumsegelungen in einem Boot, obwohl keiner der Schreiber eine solche Tour selbst gemacht/erlebt hat!

Dazu sage ich nur: >Grau ist alle Theorie...<

Vielleicht aber kann jemand doch persönlich von "mehr" berichten, anstatt hier nur sog. Expertenmeinungen reinzustellen!?

Thema hier sind ja nicht nur präkognitive Träume, sondern Träume und das Traumbewusstsein im allgemeinen. 

Ich hatte ja schon angedeutet, dass ca. ein Viertel meiner Träume so dermaßen komplex, surreal und vielschichtig sind, dass sie unmöglich von etwas so simplem wie "Aufräumarbeiten des Gehirns" oder "Erinnerungskategorisierungen" oder ähnlichem verursacht werden können. Diese Träume folgen einem regelrechten "Drehbuch" mit richtigen Plot Twists usw... Solche Träume finden gefühlt einfach in einem anderen Bereich der Wirklichkeit statt. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
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#58
(11-10-2024, 08:32)Ulan schrieb: Aber Arbeiten kann unser Traumbewusstsein nur mit dem, was es sowieso kennt, auf die eine oder andere Art. Insofern ist es eigentlich begrenzter als das Alltagsbewusstsein. Es hat dafuer mehr Musse; was ja auch nicht schlecht ist, aber natuerlich neben nuetzlichen auch allerlei unnuetze Resultate bringt. Wenn unser Hirn unterfordert ist, geht's halt durch unsere Gedankenwelten spazieren.

Du hattest ja zuvor schon bestätigt, dass du solche komplexen, Drehbuch-mäßig ablaufenden Träume, wie ich sie beschrieben habe, auch schon erlebt hast. Jetzt würde mich interessieren, ob du auch das Phänomen kennst, dass Träume sich fortsetzen - und zwar punktgenau - wenn man kurz aufwacht und dann wieder einschläft. 

Gerade die letzte Stunde vor dem Aufstehen ist mein Schlaf ziemlich unruhig und ich wache manchmal 5 mal oder öfter auf und setze den aktuellen Traum dann jedes einzelne Mal an der Stelle fort, an der ich zuvor aufgewacht bin. Das ist nicht immer so, aber doch oft genug, dass ich mich gesichert daran erinnern kann. 

Hier nun die Frage: Wenn die Inhalte der Träume irrelevant oder zumindest wenig relevant sind und wenn das Traumgeschehen im allgemeinen nur etwas mit Aufräumarbeiten des Gehirns zu tun hat, wie du ja glaubst: Warum dann diese Fortsetzungsträume? Wieso speichert das Gehirn offenkundig die Stelle ab, an der man aufwacht und setzt dann den Traum fort, wenn doch der Inhalt nebensächlich sein soll? 

Auch hier trifft es wieder die Analogie mit einem Film. Es ist buchstäblich genau so, wie wenn man bei einem Film auf Pause und Play drückt - was bedeuten würde, dass der gesamte Traum schon "geschrieben" ist, bevor er "gesendet" wird.
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#59
(12-10-2024, 09:14)petronius schrieb: sicher. aber all das ist ja "beweisbar und messbar", also real erfahrbar (pfeil und bogen kannst du anfassen, damit einen hirsch schießen, diesen auf einem karren in dein haus bringen und dort ein festmahl veranstalten. vom ausdenken irgendwelcher "höherer mächte" oder "uralten verborgenen wissens" wird niemand satt, und den fortschritt treibt das auch nicht voran...

Ich gehe ja davon aus, dass der moderne Mensch den Kontakt zur geistigen Welt verloren hat und gehe des weiteren davon aus, dass dieser Kontaktverlust durchaus gezielt herbeigeführt wurde, um uns zu wurzellosen, verunsicherten und manipulierbaren Sklaven des Kapitalismus zu machen. Insofern ist alles, was wir auf der Verstandesebene über die geistige Welt sagen können (nämlich hauptsächlich, dass es diese gar nicht gibt) wertlos. 

Wir können uns da nur über die Intuition wieder rantasten, und deshalb ist auch die Erforschung unserer Träume eine wichtige Angelegenheit. Wie ich im Eingangsposting sagte, sind wir im Traumbewusstsein losgelöst von den physikalischen Begrenzungen von Raum und Zeit. Dies ist vielleicht der letzte verbliebene direkte Kontakt mit der geistigen Welt, den wir noch haben - und selbst der wird jetzt mit "Aufräumarbeiten des Gehirns" erklärt.
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#60
(11-10-2024, 21:54)Geobacter schrieb:
(11-10-2024, 15:10)subdil schrieb: Führst wieder Selbstgespräche, Geobacter? Oder geht einfach deine Phantasie mit dir durch? Ich habe hier noch nie etwas über Beziehungsprobleme geschrieben, was unter anderem daran liegt, dass ich keine Beziehungsprobleme habe.

Na dann schau mal hier:
subdil schrieb:Also dazu muss ich festhalten, dass mir im Laufe meines Lebens schon von mehreren, ganz verschiedenartigen Charakteren eine gewisse überdurchschnittliche Intelligenz und rhetorische Begabung zugesprochen wurden. Es wurde mir häufig dargelegt, dass dies meine Stärken seien, während meine Defizite eher im technischen (daher meine Mathe-Schwäche) und im Gefühlsmäßigen (daher meine Schwierigkeiten mit Beziehungen etc.) liegen.

Dein Beitrag #130

Was ich vor fast einem halben Jahr in einem längst geschlossenen Thread in einem Nebensatz in Klammern erwähnt habe, interessiert heute niemanden mehr, außer dich. Denn dir ist jedes Mittel recht und kein Aufwand zu groß, die Diskussion möglichst immer auf die Ad Hominem Ebene zu ziehen, denn dort ist dein Spielfeld. Ich mache dieses Spielchen aber nicht mit, weil es mich langweilt.
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