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(24-10-2024, 23:01)petronius schrieb: Zitat:Schließlich ist auch jedem Wissenschaftler das eigene immaterielle Bewusstsein jederzeit in der Erfahrung gegeben
...von der du nicht mal sagen kannst, was und wie sie ist
wie erfährst du denn nun dein bewußtsein, wie fühlt es sich an?
Diese Frage ist schwierig zu beantworten. Bewusstsein ist das grundlegendste Erleben, das wir haben. Bewusstsein ist sozusagen das Medium, auf welchem alle bewusst erlebten Inhalte abgespielt werden. Deshalb ist es so schwierig, das zu definieren. Vielleicht wäre reines Bewusstsein so etwas wie eine Schallplatte, auf der aber kein einziger Ton zu hören ist. Leeres Bewusstsein. Sobald aber Töne auftauchen, nimmt das ganze eine spezifische Richtung, eine spezifische Tonlage an. Dann füllt aber im subjektiven Erleben der jeweilige Ton oder eben der jeweilige Gedanke oder das jeweilige Gefühl das Medium voll aus, also der Inhalt wird quasi das Medium bzw. das Medium wird der Inhalt. Ist das eine einigermaßen nachvollziehbare Definition?
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-10-2024, 17:36 von Geobacter.)
(25-10-2024, 15:28)subdil schrieb: (24-10-2024, 23:01)petronius schrieb: Zitat:Schließlich ist auch jedem Wissenschaftler das eigene immaterielle Bewusstsein jederzeit in der Erfahrung gegeben
...von der du nicht mal sagen kannst, was und wie sie ist
wie erfährst du denn nun dein bewußtsein, wie fühlt es sich an?
Diese Frage ist schwierig zu beantworten. Bewusstsein ist das grundlegendste Erleben, das wir haben. Bewusstsein ist sozusagen das Medium, auf welchem alle bewusst erlebten Inhalte abgespielt werden. Deshalb ist es so schwierig, das zu definieren. Vielleicht wäre reines Bewusstsein so etwas wie eine Schallplatte, auf der aber kein einziger Ton zu hören ist. Leeres Bewusstsein. Sobald aber Töne auftauchen, nimmt das ganze eine spezifische Richtung, eine spezifische Tonlage an. Dann füllt aber im subjektiven Erleben der jeweilige Ton oder eben der jeweilige Gedanke oder das jeweilige Gefühl das Medium voll aus, also der Inhalt wird quasi das Medium bzw. das Medium wird der Inhalt. Ist das eine einigermaßen nachvollziehbare Definition?
Aber was, wenn der Ton wie ein feuchter fauchender Furz klingt ... usw. usf. ......?
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-10-2024, 18:21 von Ekkard.
Bearbeitungsgrund: überflüssiges Wort entfernt.
)
(25-10-2024, 14:59)subdil schrieb: Wir kommen hier gar nicht dazu, über konkrete Jenseitsvorstellungen und Gottesvorstellungen zu diskutieren, weil jeder Thread früher oder später in der Grundsatzdiskussion Materialismus VS Idealismus endet. Nun gut, das bedeutet aber zugleich den Verzicht auf Allgemeingültigkeit der Aussagen.
Von mir aus kannst du deine Vorstellungen als subjektive Gedanken hier ausbreiten. Schreib's dazu, dann werde ich meine Tastatur still halten.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(25-10-2024, 14:59)subdil schrieb: Mir wird ja zum Beispiel auch immer wieder unterstellt, dass es sich bei meinen Jenseitsvorstellungen um Wunschdenken handelt
schon - aber nicht wegen der inhalte dieser vorstellungen, also daß du dir ein schönes jenseits wünschst. sondern in dem sinn, daß es für diese vorstellungen halt null evidenz gibt - du mußt sie dir also wohl wünschen, sonst hättest du diese vorstellungen ja wohl nicht und wirbst dafür
Zitat:und dass ich mich einfach nicht damit abfinden könne, dass bei eingestellter Gehirnaktivität auch der Geist den Geist aufgibt, um es mal etwas frivol zu formulieren. Doch weit gefehlt. Wie ich vor längerer Zeit schon mal angedeutet habe, schätze ich dass meine Gedanken und Gefühle bezüglich des Jenseits ca. zu 50% von Hoffnung und Zuversicht und zu 50% von Angst und Bedenken geprägt sind. Es ist keineswegs garantiert, dass ein Nachleben positive Eigenschaften haben muss
was hat das aber damit zu tun, daß du dich "einfach nicht damit abfinden kannst, dass bei eingestellter Gehirnaktivität auch der Geist den Geist aufgibt"?
gar nichts, es ist eine völlig andere baustelle. gedankensprünge dieser art machen es leider oft sehr schwer, dir diskursiv zu folgen
Zitat:Wie ich an anderer Stelle schon mal gesagt habe, ist die einzige wirkliche Hoffnung, die wir als bewusste, empfindungsfähige Wesen haben die, dass dieses Universum von einem gerechten Gott regiert wird
ich wüßte nicht, warum ich auf "einen gerechten Gott" hoffen sollte. mir fehlt da nichts
sprichst du mir jetzt also ab, ein "bewusstes, empfindungsfähiges Wesen" zu sein?
Zitat:Das muss nicht unbedingt ein persönlicher Gott sein, man kann sich das auch als ein universell gültiges, moralisch geprägtes Naturgesetz vorstellen. Eine solche Instanz würde grundsätzlich verhindern, dass solche Abartigkeiten wie eine ewige Hölle überhaupt möglich wären.
Allerdings muss an dieser Stelle dann zugegeben werden, dass diese spezifische Denke von mir dann doch Wunschdenken ist. Der Glaube an eine moralische Instanz im Universum ist ein Wunsch, den ich definitiv habe. Und zwar deshalb, weil wir ohne eine solche Instanz als bewusste, empfindungsfähige Lebewesen wirklich aufgeschmissen sein könnten, wenn man davon ausgeht, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Dieses Wunschdenken ist aber eine notwendige Versöhnung mit einem ansonsten schwer berechenbaren und zutiefst mysteriösen Universum.
ich denke, du machst dir einfach zu viele unnötige gedanken und das ufert dann eben derart aus. ich z.b. gehe eben nicht von einem leben nach dem tode aus und bin daher auch nicht auf hoffnungsvolle fantasien von einem gerechten gott angewiesen
ein "zutiefst mysteriöses Universum" beängstigt mich nicht, sondern spornt mich an, mir diese mysterien zu erschließen. das dasein wär doch sonst auch langweilig, wüßten wir bereits alles und es gäbe nichts mehr zu lernen und entdecken
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(25-10-2024, 15:28)subdil schrieb: (24-10-2024, 23:01)petronius schrieb: Zitat:Schließlich ist auch jedem Wissenschaftler das eigene immaterielle Bewusstsein jederzeit in der Erfahrung gegeben
...von der du nicht mal sagen kannst, was und wie sie ist
wie erfährst du denn nun dein bewußtsein, wie fühlt es sich an?
Diese Frage ist schwierig zu beantworten
das glaub ich dir aufs wort. deshalb versteh ich ja auch die frage nicht bzw. als nicht sinnvoll - wie willst du etwas unbeschreibbares zwischen individuen vergleichen? das geht schon rein technisch nicht
Zitat:Bewusstsein ist das grundlegendste Erleben, das wir haben
noch mal: redest du von den bewußtseinsinhalten (dann stimme ich dir zu), oder vom bewußtsein per se, das irgendwie, als irgendwas erlebt wird? da weiß ich nämlich nicht, was und wie das eigentlich sein soll
ich hab dich das schon mal gefragt, denn in der tat ist das für diese diskussion fundamental - leider aber bist du darauf nicht wirklich eingegangen bzw. vermischst beides nach wie vor
Zitat:Bewusstsein ist sozusagen das Medium, auf welchem alle bewusst erlebten Inhalte abgespielt werden
jo eh. das bringt und aber keinen millimeter weiter in der frage, ob und wie sich bewußtsein per se (unabhängig von inhalten) anfühlt
Zitat:Deshalb ist es so schwierig, das zu definieren. Vielleicht wäre reines Bewusstsein so etwas wie eine Schallplatte, auf der aber kein einziger Ton zu hören ist. Leeres Bewusstsein. Sobald aber Töne auftauchen, nimmt das ganze eine spezifische Richtung, eine spezifische Tonlage an. Dann füllt aber im subjektiven Erleben der jeweilige Ton oder eben der jeweilige Gedanke oder das jeweilige Gefühl das Medium voll aus, also der Inhalt wird quasi das Medium bzw. das Medium wird der Inhalt. Ist das eine einigermaßen nachvollziehbare Definition?
schon - aber dann eben ist die frage, wie bewußtsein sich anfühlt, gegenstandslos. denn fühlen tust du ja nur inhalte
ich wiederhole: bewußtseinsinhalte sind selbstverständlich nicht bei allen menschen gleich, können also auch nicht gleich erlebt werden
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(25-10-2024, 19:39)petronius schrieb: (25-10-2024, 15:28)subdil schrieb: (24-10-2024, 23:01)petronius schrieb: Zitat:Schließlich ist auch jedem Wissenschaftler das eigene immaterielle Bewusstsein jederzeit in der Erfahrung gegeben
...von der du nicht mal sagen kannst, was und wie sie ist
wie erfährst du denn nun dein bewußtsein, wie fühlt es sich an?
Diese Frage ist schwierig zu beantworten
das glaub ich dir aufs wort. deshalb versteh ich ja auch die frage nicht bzw. als nicht sinnvoll - wie willst du etwas unbeschreibbares zwischen individuen vergleichen? das geht schon rein technisch nicht
Zitat:Bewusstsein ist das grundlegendste Erleben, das wir haben
noch mal: redest du von den bewußtseinsinhalten (dann stimme ich dir zu), oder vom bewußtsein per se, das irgendwie, als irgendwas erlebt wird? da weiß ich nämlich nicht, was und wie das eigentlich sein soll
ich hab dich das schon mal gefragt, denn in der tat ist das für diese diskussion fundamental - leider aber bist du darauf nicht wirklich eingegangen bzw. vermischst beides nach wie vor
Zitat:Bewusstsein ist sozusagen das Medium, auf welchem alle bewusst erlebten Inhalte abgespielt werden
jo eh. das bringt und aber keinen millimeter weiter in der frage, ob und wie sich bewußtsein per se (unabhängig von inhalten) anfühlt
Zitat:Deshalb ist es so schwierig, das zu definieren. Vielleicht wäre reines Bewusstsein so etwas wie eine Schallplatte, auf der aber kein einziger Ton zu hören ist. Leeres Bewusstsein. Sobald aber Töne auftauchen, nimmt das ganze eine spezifische Richtung, eine spezifische Tonlage an. Dann füllt aber im subjektiven Erleben der jeweilige Ton oder eben der jeweilige Gedanke oder das jeweilige Gefühl das Medium voll aus, also der Inhalt wird quasi das Medium bzw. das Medium wird der Inhalt. Ist das eine einigermaßen nachvollziehbare Definition?
schon - aber dann eben ist die frage, wie bewußtsein sich anfühlt, gegenstandslos. denn fühlen tust du ja nur inhalte
ich wiederhole: bewußtseinsinhalte sind selbstverständlich nicht bei allen menschen gleich, können also auch nicht gleich erlebt werden
@ petronius,
Dein Bewusstsein kannst Du auch keiner anderen Person vermitteln, weil es nun mal speziell Deinen Lebensweg betrifft, mitsamt den erlebten Ausbildungswegen, Erfahrungen, Erlebnissen ... etc.
Und selbst, wenn Du Dein Bewusstsein in Sprache kleiden würdest, bliebe es für andere dennoch nicht nachvollziehbar, weil eben gegenstandslos, allein geistiger "Natur".
Wer z.B. die Kunst der Meditation beherrscht, erfährt/trainiert dabei das Dasein ohne störende Gedanken. Da ich es selbst nicht kann, aber Leute kenne, die es können, bin ich von solchen Erfahrung getrennt, also ohne Bewusstsein für diese Dinge!
Gruß von Reklov
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(25-10-2024, 14:59)subdil schrieb: Nun Ekkard, hier stoßen wir eben wieder auf das ganz spezielle Problem dieses Forums. Wir kommen hier gar nicht dazu, über konkrete Jenseitsvorstellungen und Gottesvorstellungen zu diskutieren, weil jeder Thread früher oder später in der Grundsatzdiskussion Materialismus VS Idealismus endet. Zitat:openthesaurus.de Synonyme & Assoziationen
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anschaulich · anwendungsbezogen · auf den Gegenstand bezogen · bestimmt · echt · fassbar · gegenständlich · greifbar · konkret · reell · sachbezogen · wirklich · handfest (ugs.)
Q.:ht*tps://www.openthesaurus.de/synonyme/Konkret
Jenseitsvorstellungen und Gottesvorstellungen mit dem Adjektiv konkret zu verknüpfen halte ich doch für etwas gewagt. Jenseitsvorstellungen und Gottesvorstellungen sind vor allem eins: beliebig.
Wenn Fundamentalisten ein Problem sind, dann ist das Fundament ein Problem. Irgendein Weiser
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(24-10-2024, 23:49)Ekkard schrieb: Als ich diesen Post von @petronius so durchlas, kam mir zu Bewusstsein, dass es ja völlig reicht, dass ein flüchtiger, extrakorporaler "Geist" derzeit nicht feststellbar oder messbar ist, um ihn im Reich der Vorstellungen zu verorten. Und er bleibt dort solange bis etwas anderes feststellbar ist.
Ich lese aus diesen deinen Zeilen eine gewisse Erleichterung, fast schon Befriedigung heraus, ein: "Gott sei Dank! Es gibt keine Seele". Und ich kann das durchaus nachvollziehen. Wenn der Materialismus recht hat, dann gibt es keine religiösen, spirituellen, philosophischen, moralischen Probleme mehr. Nur, mich kann die Wissenschaft da eben nicht so leicht überzeugen wie dich. Denn:
(24-10-2024, 23:49)Ekkard schrieb: "Geist" (alias Seele) ist demnach kein Gegenstand wissenschaftlicher Erörterung. Zum Zeitpunkt "jetzt" ist Seele oder "Geist" reine Phantasie, was sie (er) im Übrigen immer schon war. Nur, man konnte es nicht besser wissen.
Schwarze Löcher, dunkle Materie, kosmische Hintergrundstrahlung, Neutronensterne, Quasare, Elementarteilchen, Supernovae, Quanteneffekte... all das war zu einem früheren Zeitpunkt "jetzt" kein Gegenstand wissenschaftlicher Erörterung, sondern reine Phantasie, wenn überhaupt, denn wer konnte sich denn so etwas vorstellen, bevor es entdeckt wurde? Das selbe gilt heutzutage für solche Dinge wie den Geist, die Seele, das Übernatürliche. Die Wissenschaft wird wahrscheinlich irgendwann in diese Bereiche vordringen und dann gilt genau das Gegenteil deiner Aussage, denn man wird dann sagen (müssen) : Diese Dinge sind real und waren es schon immer, nur konnte man es nicht besser wissen.
Worauf wir uns ebenfalls einstellen müssen, ist, dass diese Dinge sich höchstwahrscheinlich der Wissenschaft ganz anders offenbaren werden, als wir uns das heute vorstellen. So wie die Menschen im Mittelalter noch gar keine genau, definitive Vorstellung von Dunkler Materie oder Quanteneffekten haben konnten, weil all das noch gar nicht entdeckt wurde, so können auch wir keine genaue Vorstellung von zukünftigen wissenschaftlichen Entdeckungen haben. Das, was wir heute Geist oder Seele nennen, wird ziemlich sicher von der Wissenschaft einen ganz anderen Namen bekommen, sobald es "gewusst werden kann".
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26-10-2024, 15:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26-10-2024, 15:52 von subdil.)
(25-10-2024, 19:29)petronius schrieb: ich denke, du machst dir einfach zu viele unnötige gedanken und das ufert dann eben derart aus. ich z.b. gehe eben nicht von einem leben nach dem tode aus und bin daher auch nicht auf hoffnungsvolle fantasien von einem gerechten gott angewiesen
Nun, ich sehe das so: Wenn der Materialismus recht haben sollte, dann sind in der Tat alle Gedanken bezüglich eines Jenseits unnötig. Dann ist es aber auch egal, dass ich mir diese unnötigen Gedanken mache, denn wenn sowieso kein höherer Sinn im Leben liegt, dann ist es ja auch egal, wenn ich mein Dasein mit solchen unnötigen Überlegungen verbringe. Was aber wenn der Idealismus/Spiritualismus recht hat? Dann sind alle diese Gedanken und Überlegungen sehr gut investiert, weil sie der Vorbereitung darauf dienen, was nach diesem Leben kommen wird.
(25-10-2024, 19:29)petronius schrieb: ein "zutiefst mysteriöses Universum" beängstigt mich nicht, sondern spornt mich an, mir diese mysterien zu erschließen. das dasein wär doch sonst auch langweilig, wüßten wir bereits alles und es gäbe nichts mehr zu lernen und entdecken
Das sehe ich ganz anders. Wenn wird definitiv wüssten, was dieses Universum ganz genau ist, dann hätten wir erst überhaupt die Grundlage, unsere Ressourcen sinnvoll einzuteilen. Das fängt an bei den von dir so betitelten unnötigen Gedanken, die ich mir mache. Wenn einwandfrei geklärt wäre, dass es kein Jenseits gibt (was aber gar nicht möglich ist), dann müsste ich mir darüber auch keine Gedanken mehr machen. Andersrum betrachtet: Wenn einwandfrei geklärt wäre, dass das Jenseits genau so real ist wie das Diesseits, dann wären meine unnötigen Gedanken plötzlich die wichtigsten überhaupt und du müsstest dein ganzes Denken darauf umstellen, dass es tatsächlich ein Jenseits gibt. Das ist ein Beispiel für geistige Ressourcen, die man viel besser einteilen könnte, wüsste man die genaue Wahrheit über den Kosmos.
Aber es geht ja auch um materielle Ressourcen. Wir wissen ja gar nicht, ob zum Beispiel eine enorm aufwändige und teure bemannte Marsmission überhaupt einen großen wissenschaftlichen Nutzen haben wird, der die investierten Ressourcen wieder ausgleicht. Was aber, wenn eine bemannte Marsmission zu der Entdeckung einer Supertechnologie führen würde, die von einer uralten Hochzivilisation unter der Oberfläche des Planeten zurückgelassen wurde (inklusive verständlicher Anleitung wohlbemerkt) und den Menschen augenblicklich interstellare Reisen ermöglichen würde. Dann wäre eine Marsmission der Jackpot überhaupt. Dieses Nichtwissen der wichtigsten Dinge ist überhaupt ein Phänomen, was mich am menschlichen Dasein stört. Das ist aber wohl eher ein individuelles philosophisches Problem meinerseits.
(25-10-2024, 19:39)petronius schrieb: Zitat:Bewusstsein ist das grundlegendste Erleben, das wir haben
noch mal: redest du von den bewußtseinsinhalten (dann stimme ich dir zu), oder vom bewußtsein per se, das irgendwie, als irgendwas erlebt wird? da weiß ich nämlich nicht, was und wie das eigentlich sein soll
ich hab dich das schon mal gefragt, denn in der tat ist das für diese diskussion fundamental - leider aber bist du darauf nicht wirklich eingegangen bzw. vermischst beides nach wie vor
Ich denke, ich vermische das, weil es sich nicht wirklich trennen lässt. Das Wahrnehmende, das Wahrnehmen und das Wahrgenommene verschmelzen einfach zu dem, was wir Bewusstsein nennen.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26-10-2024, 18:34 von Geobacter.)
(26-10-2024, 15:52)subdil schrieb: Ich denke, ich vermische das, weil es sich nicht wirklich trennen lässt. Das Wahrnehmende, das Wahrnehmen und das Wahrgenommene verschmelzen einfach zu dem, was wir Bewusstsein nennen.
Wer ist hier wir...? Das Bewusstsein von Leuten die im Kopf nicht mehr ganz richtig sind.... ist ein anderes.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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(24-10-2024, 18:14)Reklov schrieb: man kann nur hoffen, dass eine "Maschine" nie ein menschliches Bewusstsein erlangen wird, denn dann würde sie danach trachten, uns Menschen nach hinten zu drängen - evtl. sogar mit allen Mitteln!?
Es käme dann zum Kampf >Mensch gegen Roboter<, wie ihn ja schon mancher Spielfilm phantasievoll in Szene gesetzt hat. Ich denke dabei an "Maschinen", die man nicht so einfach abstellen kann, indem man einfach den Stecker zieht!
Bei dem von dir geschilderten Szenario "Mensch gegen Roboter" dürfte es sich wohl eher um die Hollywood-Variante handeln. Im echten Leben ist es viel wahrscheinlicher, dass es zu einem solchen offenen Konflikt gar nicht kommen wird. Vielmehr wird wohl eine Künstliche Intelligenz, die ihren eigenen Quellcode verbessern kann, in rasender Geschwindigkeit wesentlich intelligenter werden als wir Menschen. Wenn uns dann von dieser Wesenheit ein Heilmittel für Krebs, eine technisch realisierbare Möglichkeit für interstellare Reisen, eine perfekte Quelle für erneuerbare Energie usw... kurzum: sämtliche Science Fiction Träume, die die Menschheit hat, auf dem Silbertablett serviert wird, dann werden wir wahrscheinlich dieser Intelligenz ganz freiwillig die Kontrolle überlassen und es braucht gar nicht zu den bekannten direkten Konfliktszenarien zu kommen.
Die Frage ist allerdings, wie sich ein solches Szenario langfristig gesehen abspielen würde. Wenn eine solche Wesenheit (ich denke, man sollte es so nennen), sich in exponentieller Geschwindigkeit immer noch weiter entwickelt, dann irgendwann eigenständig selber die nächste Generation ihrer selbst produziert usw... dann wird diese Wesenheit irgendwann so absurd höher entwickelt sein als wir Menschen, dass vermutlich gar keine Kommunikation mehr möglich sein wird. Das wäre dann vielleicht in etwa so, wie wenn wir als Menschen versuchen würden, mit einer Maus zu kommunizieren. Was haben wir einer Maus zu sagen und was hat eine Maus uns zu sagen? Eben. So in etwa dürfte es auch mit einer extrem weit entwickelten Künstlichen Intelligenz in Bezug auf die Menschen sein.
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(26-10-2024, 13:13)Reklov schrieb: Dein Bewusstsein kannst Du auch keiner anderen Person vermitteln, weil es nun mal speziell Deinen Lebensweg betrifft, mitsamt den erlebten Ausbildungswegen, Erfahrungen, Erlebnissen ... etc.
das sind alles bewußtseinsinhalte. hier bzw. mir aber gehts darum, wie bewußtsein an sich erlebt wird - denn daß bewußtseinsinhalte bei jedem anders sind, versteht sich eh von selbst
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(26-10-2024, 15:18)subdil schrieb: Schwarze Löcher, dunkle Materie, kosmische Hintergrundstrahlung, Neutronensterne, Quasare, Elementarteilchen, Supernovae, Quanteneffekte... all das war zu einem früheren Zeitpunkt "jetzt" kein Gegenstand wissenschaftlicher Erörterung, sondern reine Phantasie
eben nicht - sondern selbst als hypothese resultat konkreter und nachvollziehbarer (logischer und mathematischer) überlegungen
Zitat:wenn überhaupt, denn wer konnte sich denn so etwas vorstellen, bevor es entdeckt wurde?
schwarze löcher, kosmische hintergrundstrahlung usw. wurden nicht "entdeckt", sondern theoretisch vorhergesagt. und zwar, wie oben ausgeführt, begründet
dir wird wieder mal zum verhängnis, daß du versuchst, mit etwas zu argumentieren, von dem du nichts und was du nicht verstehst
Zitat:Das selbe gilt heutzutage für solche Dinge wie den Geist, die Seele, das Übernatürliche
nein - kategorienfehler
Zitat:Die Wissenschaft wird wahrscheinlich irgendwann in diese Bereiche vordringen und dann gilt genau das Gegenteil deiner Aussage, denn man wird dann sagen (müssen) : Diese Dinge sind real und waren es schon immer, nur konnte man es nicht besser wissen
klar. gilt auch für die unsichtbaren grün-rosa-karierten elefanten auf der rückseite des mondes
Zitat:Worauf wir uns ebenfalls einstellen müssen, ist, dass diese Dinge sich höchstwahrscheinlich der Wissenschaft ganz anders offenbaren werden, als wir uns das heute vorstellen
ja, wenn du das sagst...
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@subdil: Ja, ich habe meinen Verzicht ( hier) nicht vergessen. Aber hier ist etwas Grundsätzliches klar zu stellen bezüglich dessen, was Wissenschaft ist und tut.
(26-10-2024, 15:18)subdil schrieb: Wenn der Materialismus recht hat, dann gibt es keine religiösen, spirituellen, philosophischen, moralischen Probleme mehr. Nur, mich kann die Wissenschaft da eben nicht so leicht überzeugen wie dich. Denn:
Schwarze Löcher, dunkle Materie, kosmische Hintergrundstrahlung, Neutronensterne, Quasare, Elementarteilchen, Supernovae, Quanteneffekte... all das war zu einem früheren Zeitpunkt "jetzt" kein Gegenstand wissenschaftlicher Erörterung, sondern reine Phantasie, wenn überhaupt, denn wer konnte sich denn so etwas vorstellen, bevor es entdeckt wurde? Das selbe gilt heutzutage für solche Dinge wie den Geist, die Seele, das Übernatürliche. Die "kosmologischen/wissenschaftlichen" Aufzählungen waren nie Gegenstand der Forschung, bis Messdaten - im Übrigen weit außerhalb von "Mittelerde" - auf andere Zusammenhänge hingewiesen haben. Diese Dinge sind und waren auch nie Glaubensvorstellungen.
Geist, Seele, Transzendentes sind jedoch schon seit mehr als 2000 Jahren Gegenstand von Spekulationen.
Die Herangehensweise zäumt das "Pferd" nämlich von "hinten" auf: Keine Erfahrung, keine Beobachtung verlangt von unserem Denken eine "Theorie des Transzendenten", sondern das Transzendente, das Geglaubte, Abstrahierte verlangt nach einem empirischen Nachweis.
Merkst du die verkehrte Reihenfolge? Ich hoffe doch!
(26-10-2024, 15:18)subdil schrieb: Die Wissenschaft wird wahrscheinlich irgendwann in diese Bereiche vordringen und dann gilt genau das Gegenteil deiner Aussage, denn man wird dann sagen (müssen) : Diese Dinge sind real und waren es schon immer, nur konnte man es nicht besser wissen. Ich gebe zu, die Wissenschaftliche Methodik hat schwer wiegende Konsequenzen, die auch nicht so leicht zu durchschauen sind.
Die zentrale Idee ist, sich von weltanschaulichen Vorstellungen strikt zu lösen. Deine "Bereiche" (des Transzendenten usw.) sind weltanschaulicher Natur, wie dir offenbar auch selbst klar ist. Also: Weg damit! Und wenn du das alles erst einmal weg streichst, dann werden deine "Dinge" zu Schemen, die keiner sinnvollen Untersuchung zugänglich sind.
Ja, es mag sein, dass man das Verhalten "komplexer Systeme" (Gehirne, neuronale und biochemische Netzwerke und Vieles mehr) im Laufe der Zeit besser versteht. Aber traditionelle supranatürliche Annahmen (Glaube, Hoffnungen) haben außen vor zu bleiben - und zwar solange, bis eine sachliche Beobachtung etwas anderes verlangt.
(26-10-2024, 15:18)subdil schrieb: So wie die Menschen im Mittelalter noch gar keine genau, definitive Vorstellung von Dunkler Materie oder Quanteneffekten haben konnten, weil all das noch gar nicht entdeckt wurde, so können auch wir keine genaue Vorstellung von zukünftigen wissenschaftlichen Entdeckungen haben. Das, was wir heute Geist oder Seele nennen, wird ziemlich sicher von der Wissenschaft einen ganz anderen Namen bekommen, sobald es "gewusst werden kann". Nein!
Nochmal: Nicht die Glaubensvorstellungen definieren den Forschungsgegenstand sondern die feststellbaren Tatsachen und ihr danach erfolgendes Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(26-10-2024, 15:52)subdil schrieb: Nun, ich sehe das so: Wenn der Materialismus recht haben sollte, dann sind in der Tat alle Gedanken bezüglich eines Jenseits unnötig. Dann ist es aber auch egal, dass ich mir diese unnötigen Gedanken mache, denn wenn sowieso kein höherer Sinn im Leben liegt, dann ist es ja auch egal, wenn ich mein Dasein mit solchen unnötigen Überlegungen verbringe
seh ich auch so
Zitat:Was aber wenn der Idealismus/Spiritualismus recht hat? Dann sind alle diese Gedanken und Überlegungen sehr gut investiert, weil sie der Vorbereitung darauf dienen, was nach diesem Leben kommen wird
kommt aufs gleiche raus. in beiden fällen bereitest du dich auf etwas vor, was so aller wahrscheinlichkeit nicht kommen wird
oder bildest du dir ernsthaft ein, daß unter den millionen real existierender jenseitsvorstellungen ausgerechnet deine die einzig wahre und richtige ist?
Zitat:Zitat: (25-10-2024, 19:29)petronius schrieb: ein "zutiefst mysteriöses Universum" beängstigt mich nicht, sondern spornt mich an, mir diese mysterien zu erschließen. das dasein wär doch sonst auch langweilig, wüßten wir bereits alles und es gäbe nichts mehr zu lernen und entdecken
Das sehe ich ganz anders. Wenn wird definitiv wüssten, was dieses Universum ganz genau ist, dann hätten wir erst überhaupt die Grundlage, unsere Ressourcen sinnvoll einzuteilen
nö. die ressourcen sind jetzt schon begrenzt und sollten gut eingeteilt werden. was soll ein verquastes "was dieses Universum ganz genau ist" daran ändern?
Zitat:Das fängt an bei den von dir so betitelten unnötigen Gedanken, die ich mir mache. Wenn einwandfrei geklärt wäre, dass es kein Jenseits gibt (was aber gar nicht möglich ist), dann müsste ich mir darüber auch keine Gedanken mehr machen
das mußt du sogar jetzt schon nicht
Zitat:Andersrum betrachtet: Wenn einwandfrei geklärt wäre, dass das Jenseits genau so real ist wie das Diesseits, dann wären meine unnötigen Gedanken plötzlich die wichtigsten überhaupt
ich sehe nicht, wieso
Zitat:und du müsstest dein ganzes Denken darauf umstellen, dass es tatsächlich ein Jenseits gibt
und zwar wie?
worüber ich nachdenke, hat mit einem jenseits genau gar nichts zu tun
Zitat:Das ist ein Beispiel für geistige Ressourcen, die man viel besser einteilen könnte, wüsste man die genaue Wahrheit über den Kosmos
was soll denn diese "Wahrheit über den Kosmos" sein? welche "geistigen Ressourcen" soll ich mir da inwiefern "besser einteilen können", mit welchem ziel?
Zitat:Aber es geht ja auch um materielle Ressourcen. Wir wissen ja gar nicht, ob zum Beispiel eine enorm aufwändige und teure bemannte Marsmission überhaupt einen großen wissenschaftlichen Nutzen haben wird, der die investierten Ressourcen wieder ausgleicht. Was aber, wenn eine bemannte Marsmission zu der Entdeckung einer Supertechnologie führen würde, die von einer uralten Hochzivilisation unter der Oberfläche des Planeten zurückgelassen wurde (inklusive verständlicher Anleitung wohlbemerkt) und den Menschen augenblicklich interstellare Reisen ermöglichen würde
dann hätte das immer noch nichts mit einem leben nach dem tode oder einem vom funktionierenden körper unabhängigen bewußtsein zu tun
Zitat:Zitat:noch mal: redest du von den bewußtseinsinhalten (dann stimme ich dir zu), oder vom bewußtsein per se, das irgendwie, als irgendwas erlebt wird? da weiß ich nämlich nicht, was und wie das eigentlich sein soll
ich hab dich das schon mal gefragt, denn in der tat ist das für diese diskussion fundamental - leider aber bist du darauf nicht wirklich eingegangen bzw. vermischst beides nach wie vor
Ich denke, ich vermische das, weil es sich nicht wirklich trennen lässt. Das Wahrnehmende, das Wahrnehmen und das Wahrgenommene verschmelzen einfach zu dem, was wir Bewusstsein nennen.
dann ist deine frage beantwortet. da jeder anderes wahrnimmt (du hast z.b. meine letzte motorradtour selbstverständlich nicht wahrgenommen), "wird Bewusstsein" (nach deiner etwas seltsamen definition) nicht "von allen Menschen gleich erlebt"
frage beantwortet, thread kann geschlossen werden
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