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(11-05-2025, 18:22)subdil schrieb: Ich habe mich heute mal gefragt: Was genau müsste die Menschheit eigentlich machen, um die kommende Klimakatastrophe zumindest noch abzumildern?
keine treibhausgase mehr in die luft blasen
Zitat:Denn aufzuhalten ist sie ja eh schon nicht mehr. Das 1,5 Grad Ziel ist schon gerissen, manche Wissenschaftler sprechen sogar schon davon, dass das 2 Grad Ziel nicht mehr zu schaffen ist. Insofern ist hier ja gleich schon mal ein Dämpfer in der Motivation, überhaupt noch etwas zu unternehmen, da wir sinnbildlich den Hurricane nicht mehr verhindern können, sondern nur noch bewirken können, dass es einen Hurricane der Kategorie 4 statt einen der Kategorie 5 gibt
nun, das wäre ja schon was. könnte für viele den unterschied zwischen leben und tod ausmachen
Zitat:Aber dennoch: Was müssten wir tun?
Erstaunlicherweise wird darüber überhaupt nicht geredet
doch. lippenbekenntnisse zur treibhausgasreduktion legen alle ab. nur wenn und wo es konkret werden soll, ist doch wieder anderes wichtiger und es geht grad nicht - "leider, leider..."
und ich darf mich da noch nicht mal selber ausnehmen. was ich da in der richtung tue, könnte natürlich auch mehr sein - aber das täte halt auch weh bzw. würde meine bequemlichkeit herausfordern
Zitat:Genau so wäre vermutlich ein Umsteigen auf vegane oder zumindest vegetarische Ernährung unumgänglich, um die Weideflächen freizugeben für natürliche Wälder, die CO2 aufnehmen können
das wäre kontraproduktiv. weideflächen speichern weitaus mehr kohlenstoff als wälder. das problem sind nicht die weideflächen und das vieh darauf - sondern die industrielle massentierhaltung von vieh, das nie eine weide oder auch nur tageslicht sieht
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(11-05-2025, 19:02)Sinai schrieb: Die Hauptschuldigen (die großen Industriestaaten USA, Russland, China) spielen da ohnehin nicht mit, und ein Alleingang der EU-Staaten würde nichts bringen und würde die politische Stabilität Europas zerstören
jaja...
"es muß unbedingt und dringend etwas getan werden - aber von den anderen natürlich, doch nicht von mir!"
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(11-05-2025, 23:24)Sinai schrieb: (11-05-2025, 22:13)Ulan schrieb: Suesswasser-Fisch waere wohl noch ertraeglich, so wie Reklov das wohl jetzt schon macht.
Warum gerade Süßwasser-Fisch? Erträglich zur Natur oder erträglich vom physiologischen Nährwert oder erträglich im Geschmack? Schmeckt der besser?
süßwasserfisch ist vergleichsweise einfach und ohne allzu große negative umweltauswirkungen zu kultivieren. und etliche äußerst schmackhafte süßwasserfische sind vegetarier, es müssen also nicht erst die meere lerrgefisch werden, um damit fischfutter zu erzeugen (z.b. für lachse in intensivhaltung, die nur dank intensiver gabe von antibiotika eine erträgliche überlebensrate haben, ohne diese an parasitenbefall sterben, mit ihren fäkalien das meer verschmutzen und durch "flüchtlinge" die natürliche biodiversität verändern und den wildlachs verdrängen)
Zitat:Übrigens: Der Lachs ist sowohl Süßwasser-Fisch als auch Meeresfisch!
na, was du nicht sagst!
der zuchtlachs sieht nie süßwasser, du experte...
Zitat:Lachse schlüpfen in Süßwasserflüssen, verbringen dann den Großteil ihres Lebens im Meer und schwimmen dann ins Süßwasser, um sich fortzupflanzen (zu laichen). Im Süßwasser schlüpfen dann die jungen Lachse.
Der Lachs kombiniert nämlich beides: Süßwasser für die Fortpflanzung und die frühe Entwicklung sowie dann Salzwasser für das Wachstum und den Großteil des Lebens.
Aber auch andere Fische leben so: der berühmte Stör und die Meerforelle
Es gibt aber auch Fische, die im Süßwasser leben und ins Salzwasser wandern, um zu laichen, wie z.B. der Aal
wir wissen, daß du in der lage bist, aus wikipedia zu kopieren. woran es schon eher hapert, ist deine fähigkeit, das kopierte auch zu verstehen. und wo es gänzlich aussetzt, ist deine bereitschaft, dich wengstens grundlegend über das zu informieren, womit du dieses forum vollspammst
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12-05-2025, 19:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12-05-2025, 19:42 von Sinai.)
(11-05-2025, 18:22)subdil schrieb: Genau so wäre vermutlich ein Umsteigen auf vegane oder zumindest vegetarische Ernährung unumgänglich, um die Weideflächen freizugeben für natürliche Wälder, die CO2 aufnehmen können. Auch diese Forderung ist nicht umzusetzen. Die Menschen haben sich an einen völlig übertriebenen Fleischkonsum gewöhnt ...
(11-05-2025, 22:13)Ulan schrieb: Hmm, Waelder sind, soweit ich weiss, gar nicht mal die besten CO2-Aufnehmer; Graslaender/Anbauflaechen sind da potentiell sogar produktiver.
Woher "weißt" du das? Quellenangabe wäre jedenfalls interessant
Wird wahrscheinlich auf die Baumart ankommen . . .
Wenn das, was du angeblich "weißt", tatsächlich zuträfe, wäre es sinnvoll, den Regenwald zugunsten der Luftqualität abzuholzen – etwa durch Brandrodung und die Schaffung von Weideflächen?
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Quelle muesste ich jetzt suchen, auch wenn ich die Quellenangabe oefter gesehen habe. Fuer Regenwald macht das keinen Sinn, da der dortige Boden sich nicht fuer dauerhaftes Grasland eignet und erst einmal zur Wueste wird, die dann sehr unproduktiv ist. Regenwaldboden kann man auf andere Art und Weise produktiv machen. Es geht um unsere Breiten.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12-05-2025, 23:04 von Sinai.)
Beitrag #101
(11-05-2025, 18:22)subdil schrieb: ... können sich die meisten Menschen eher das Ende der Welt als das Ende des Kapitalismus vorstellen.
Deine Kapitalismus-Kritik in Ehren, aber so pessimistisch bin ich nicht. Der Kapitalismus scheiterte schon 1873 und 1929
Ob das kapitalistische System noch sehr lange existieren wird?
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Für alles und jedes wird heute der "Klimawandel" strapaziert, oft unkritisch:
Die Riesenzecke kam nach Mitteleuropa, dieser Blutsauger ist ein gefährlicher Krankheitsüberträger.
Zuerst in Italien gemeldet, wurde sie manchmal auch schon in Deutschland gemeldet.
Riesenzecke breitet sich in Norditalien aus - tagesschau.de
29.05.2024
"Sie werden bis zu zwei Zentimeter groß, haben Augen und verfolgen potenzielle Opfer aktiv: Hyalomma-Zecken sind in Deutschland noch selten - in Italien sieht das anders aus. Vor allem eine Region ist betroffen."
Die österreichische Qualitätszeitung "Der Standard" warnte schon am 30.09.2024:
Riesenzecke Hyalomma reist per Auto aus dem Süden an - derstandard.at
Offenbar tauchte sie nicht in Europa auf, weil es hier wärmer wäre als früher, sondern sie wurde anscheindend mit dem Auto eingeschleppt - das heißt von der Route Syrien, Türkei, Bosporus-Autobrücke, Istambul, Griechenland, Balkan, Italien
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Kapitalismus kann nicht "scheitern", jedenfalls nicht auf der Gesamtebene.
Und bei der Ausbreitung waermeliebender Arten geht es nicht darum, wie Exemplare davon bei uns ankommen, sondern ob sie hier ueberleben und heimisch werden koennen; letzteres ist es, was der Klimawandel ermoeglicht.
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13-05-2025, 14:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13-05-2025, 16:23 von Ulan.
Bearbeitungsgrund: Repariert
)
(13-05-2025, 07:56)Ulan schrieb: Kapitalismus kann nicht "scheitern", jedenfalls nicht auf der Gesamtebene.
Es steht immer wo ein Wucherer auf. Und Schwarzmarkt entsteht auch immer automatisch, wenn man ihn nicht ständig unterdrückt. Gerade Notzeiten sind ein extrem günstiges Biotop dafür, da flackert der gerade besiegt geglaubte Kapitalismus sofort wieder auf. Beispiel NÖP
Was meinst Du mit der "Gesamtebene"? Weltweit ?
Der Kapitalismus brach 1929 völlig zusammen, ein Kilo Brot 'kostete' eine Million Mark und in den USA 100.000 $
Meinetwegen existierte eine Art von primitivem Kapitalismus irgendwo in Afrika weiter, spontan im Wege des Schwarzmarkts, des Sklavenhandels, des Getreidewuchers, des Wuchers um Wasserstellen
Aber heute 2025 sehen immer mehr Leute in Europa, dass der Kapitalismus ihre Erwartungen nicht mehr erfüllt: unentwegte Preissteigerungen bei allem, dennoch werden Sparguthaben nicht mehr verzinst, Mietwucher, Bildungswucher (ein Abschluss, der früher ausreichend war, z. B. ein Realschulabschluss, wird zunehmend als unzureichend angesehen, da viele Bewerber:innen mit höherer Bildung konkurrieren. Für Berufe wie Erzieher:in oder Pflegekraft wird zunehmend ein Hochschulabschluss gefordert, obwohl früher eine Berufsausbildung ausreichte. Administrative Tätigkeiten, die früher mit einer Lehre zugänglich waren, verlangen nun häufig Bachelor-Abschlüsse. Für die Leute mit Lehre eine Katastrophe - und auch für die Bachelors, nach langer Durststrecke des Studiums in so einer Routinetätigkeit zu landen).
„Diese Wirtschaft tötet“, klagte Papst Franziskus in seinem Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ an
Es reicht nicht, „auf die blinden Kräfte und die unsichtbare Hand des Marktes zu vertrauen“ (EG 204), warnte der Papst mit Blick auf die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich.
Vgl. weltkirche.katholisch.de › artikel › 40245-diese-wirtschaft-toetet
Dies waren zwar drastische, aber dennoch wahre Worte des verstorbenen Papstes
Franziskus machte viele Fehler (sein Vorbild Petrus machte ja ebenso Fehler, er hieb einem Häscher ein Ohr ab und leugnete Jesus drei Mal) aber da hatte er wohl Recht
(13-05-2025, 07:56)Ulan schrieb: Und bei der Ausbreitung waermeliebender Arten geht es nicht darum, wie Exemplare davon bei uns ankommen, sondern ob sie hier ueberleben und heimisch werden koennen; letzteres ist es, was der Klimawandel ermoeglicht.
Das ist nicht plausibel. Denn die Riesenzecke wurde auch schon in Deutschland gemeldet. Dies würde bedeuten, dass das "Klima" in Deutschland schon so warm wäre wie in Ägypten und im Orient ??
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Sinai schrieb:Das ist nicht plausibel. Denn die Riesenzecke wurde auch schon in Deutschland gemeldet. Dies würde bedeuten, dass das "Klima" in Deutschland schon so warm wäre wie in Ägypten und im Orient ??
Hier eine gewisse Zeit überleben zu können ist nicht das gleiche wie eine stabile Population zu bilden. Wenn die Bedingungen für die Art dauerhaft besser werden, wird es nicht mehr bei einzelnen Nachweisen bleiben.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13-05-2025, 14:51 von Sinai.)
(13-05-2025, 14:41)Flattervogel schrieb: Sinai schrieb:Das ist nicht plausibel. Denn die Riesenzecke wurde auch schon in Deutschland gemeldet. Dies würde bedeuten, dass das "Klima" in Deutschland schon so warm wäre wie in Ägypten und im Orient ??
Hier eine gewisse Zeit überleben zu können ist nicht das gleiche wie eine stabile Population zu bilden. Wenn die Bedingungen für die Art dauerhaft besser werden, wird es nicht mehr bei einzelnen Nachweisen bleiben.
Warum lebt dann die Riesenzecke nicht schon seit Menschengedenken in Süditalien ?
Oder glaubst Du, in Deutschland sei es bereits wärmer als in Napoli ??
In Süditalien war es auch schon vor 2000 Jahren heiß - warum lebten damals keine Riesenzecken dort ?
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Hyalomma marginatum, um die es hier offenbar geht, ist schon die ganze Zeit eine mediterrane Art gewesen. Ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13-05-2025, 15:02 von Sinai.)
(13-05-2025, 14:55)Flattervogel schrieb: Hyalomma marginatum
Da hast Du dir wieder eine spezielle Art herausgepickt, aber es gibt die wirklich gefährlichen Arten:
Hyalomma aegyptium, Hyalomma arabica Pegram
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13-05-2025, 15:13 von Sinai.)
Hyalomma - Wikipedia
"Hyalomma (von altgriechisch ὕαλος hýalos „Glas“ und ὄμμα ómma „Auge“) ist eine Gattung der Schildzecken mit etwa 27 Arten, von denen viele als Krankheitsüberträger – vor allem für das Krim-Kongo-Fieber und das Zecken-Fleckfieber – verantwortlich gemacht werden.
( . . . )
In der Schweiz wurden Zecken dieser Gattung 1975 beobachtet. Vermutet wurde dabei eine Einschleppung durch Zugvögel, da die Hyalomma bis zu vier Wochen an ihrem Wirt haften können."
Krim-Kongo-Fieber - Wikipedia
"Erstmals wurde das Virus 1956 in Belgisch-Kongo (heute Demokratische Republik Kongo) aus menschlichem Blut isoliert."
Das heißt, Zugvögel wie Störche und Schwalben schleppen jedes Jahr im Frühling die Riesenzecke ein
Keine schönen Aussichten!
Eine weibliche Zecke kann bis zu 3.000 bis 5.000 Eier legen, abhängig von der Art. Auch wenn diese tausenden Zecken dann hoffentlich im Winter alle zugrunde gehen, sorgen Zugvögel jedes Jahr im Frühling für reichlich Nachschub. Und neuerdings auch Autofahrer
Früher freuten sich alle Menschen über Storchennester auf dem Rauchfang und Schwalbennester unter dem Dach, doch dies sind keine guten Nachrichten
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13-05-2025, 15:37 von Flattervogel.)
(13-05-2025, 15:01)Sinai schrieb: (13-05-2025, 14:55)Flattervogel schrieb: Hyalomma marginatum
Da hast Du dir wieder eine spezielle Art herausgepickt, aber es gibt die wirklich gefährlichen Arten:
Hyalomma aegyptium, Hyalomma arabica Pegram
Das ist die Art, die in einer deiner Quellen genannt wird und eine der Arten, die bislang in Deutschland nachgewiesen wurden.
Was ist an H. aegyptium und H. arabica "wirklich gefährlich"?
Was hat das jetzt mit der Frage nach dem Klima zu tun?
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