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Christentum versus Karrierismus
#16
(22-05-2025, 17:57)Sinai schrieb: Was wäre ihm denn geschehen, wenn er zugegeben hätte, ein Freund Jesu zu sein ?

eine mitanklage als umstürzler und hochverräter?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#17
(23-05-2025, 02:07)Bion schrieb: Allerdings kann im Griechischen σπεῖρα sowohl für Kohorte als auch für  Manipel (vgl. Polybios 11,23) stehen.

(23-05-2025, 10:00)Ulan schrieb: Ah, okay. Das ist dann tatsaechlich etwas vernuenftiger.

Wie auch immer, das Problem, dass Petrus Jesus verleugnet haette, ohne dass er angeblich in Gefahr gewesen waere, hat ja Sinai selbst aufgebracht.

Den Gedanken habe nicht ich aufgebracht, sondern war bei der Mission der Sachsen ein Problem.
Viele verachteten den "feigen Petrus" insgeheim und waren daher nicht besonders überzeugt vom Nachfolger Petri

Ob das Verhalten Petri bei der heutigen katholischen Missionierung ein Thema ist, kann man nicht wissen. Sicher würde Vatican News dies nicht öffentlich breittreten

Jedenfalls zeigt die Passage der dreimaligen Verleugnung Jesu durch Petrus, dass das kein "geschönter Bericht" ist
#18
(23-05-2025, 16:16)Sinai schrieb: Den Gedanken habe nicht ich aufgebracht, sondern war bei der Mission der Sachsen ein Problem.

Hier in diesem Thread hast Du diesen Gedanken aufgebracht, ganz ohne Hinweis auf irgendwelche Sachsen.

(23-05-2025, 16:16)Sinai schrieb: Jedenfalls zeigt die Passage der dreimaligen Verleugnung Jesu durch Petrus, dass das kein "geschönter Bericht" ist

Und wer hat das bzgl. Petrus behauptet? Ich habe bereits darauf hingewiesen, dass z.B. im Markusevangelium keiner der Juenger, und vor allem nicht Petrus, gut weg kommt. Gerade Petrus versagt da vollkommen, und er kehrt dort auch nicht um.
#19
(23-05-2025, 13:41)petronius schrieb:
(22-05-2025, 17:57)Sinai schrieb: Was wäre ihm denn geschehen, wenn er zugegeben hätte, ein Freund Jesu zu sein ?

eine mitanklage als umstürzler und hochverräter?

Was phantasierst du denn da wieder daher? Wenn sie Petrus verhaften hätten wollen, dann hätten sie dies anlässlich der Verhaftung Jesu getan
#20
(23-05-2025, 21:46)Sinai schrieb: Was phantasierst du denn da wieder daher? Wenn sie Petrus verhaften hätten wollen, dann hätten sie dies anlässlich der Verhaftung Jesu getan

Petrus hatte da anscheinend mehr Durchblick als Du.

Solche Brueche im Text zeigen uns, dass die Details der Evangelien erfunden sind. Da macht vieles keinen Sinn.
#21
Das sind keine "Brüche im Text", sondern da wird offen und realistisch gezeigt, dass die Apostel auch nur Menschen waren. Fehlerhaft (Petrus reagierte aggressiv und schlug mit dem Schwert zu) und ängstlich (Petrus verleugnete Jesus drei Mal) und ungläubig (der ungläubige Thomas)
#22
Doch kehren wir wieder zum Thema zurück:

Am 21. Mai 2025 stellte Vatican News die vierzehnte der 18 Episoden von „Gesichter der Evangelien“ ins Internet (noch von Papst Franziskus +)

„Gesichter der Evangelien": Papst Franziskus erzählt von Pilatus - Vatican News
„Pilatus ist intelligent, er bemerkt den Neid der Führer und Schriftgelehrten, aber er hat nicht den Mut der Freiheit, er ist ein Sklave des Karrierismus."

Der Heide Pontius Pilatus ist doch für Christen ein denkbar untaugliches Beispiel

Der feige Petrus, der Jesus drei Mal verleugnete, wäre zur Warnung besser geeignet
#23
Das Christentum hat halt den Schlaechter von Jesus zum Unschuldslamm, Christen (z.B. der Kirchenvater Tertullian) oder sogar zum Heiligen gemacht (bei Kopten und Aethiopisch-Orthodoxen), weil das politisch so opportun war, und das ist halt jetzt offizielle christliche Lehre so. Auch die Autoren des NT sind halt "Menschen, die fehlerhaft und aengstlich" waren, weshalb sie diese Brueche in den Text eingebaut haben.

Wie auch immer, die Aeusserung von Franziskus zu Pilatus passt doch auch so besser zu dem, was er ausdruecken will, als irgendwie Petrus zu nehmen. Petrus war zwar feige, aber wohl kaum "Karrierist". Pilatus haette seinen Job an den Nagel haengen koennen, haette er einen selbsterklaerten Koenig der Juden nicht hingerichtet. Dass Franziskus da schon beinahe die neutestamentliche Fiktion von Pilatus infrage stellt, kann man dann noch mit Augenzwinkern betrachten.
#24
(24-05-2025, 08:37)Ulan schrieb: Pilatus haette seinen Job an den Nagel haengen koennen, haette er einen selbsterklaerten Koenig der Juden nicht hingerichtet.

Wie kommst du auf diese Idee?

Laut der katholischen Einheitsübersetzung, die ja auch dem Papst Franziskus vorlag, spielte sich das Verhör und die Verurteilung durch Pilatus folgendermaßen ab:
"Von Kajaphas brachten sie Jesus zum Prätorium; es war früh am Morgen. Sie selbst gingen nicht in das Gebäude hinein, um nicht unrein zu werden, sondern das Paschalamm essen zu können.
Deshalb kam Pilatus zu ihnen heraus und fragte: Welche Anklage erhebt ihr gegen diesen Menschen?
Sie antworteten ihm: Wenn er kein Übeltäter wäre, hätten wir ihn dir nicht ausgeliefert.
Pilatus sagte zu ihnen: Nehmt ihr ihn doch und richtet ihn nach eurem Gesetz! Die Juden antworteten ihm: Uns ist es nicht gestattet, jemand hinzurichten.
So sollte sich das Wort Jesu erfüllen, mit dem er angedeutet hatte, auf welche Weise er sterben werde.
Pilatus ging wieder in das Prätorium hinein, ließ Jesus rufen und fragte ihn: Bist du der König der Juden?
Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus, oder haben es dir andere über mich gesagt?
Pilatus entgegnete: Bin ich denn ein Jude? Dein eigenes Volk und die Hohenpriester haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getan?
Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier.
Pilatus sagte zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.
Pilatus sagte zu ihm: Was ist Wahrheit? Nachdem er das gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und sagte zu ihnen: Ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen.
Ihr seid gewohnt, dass ich euch am Paschafest einen Gefangenen freilasse. Wollt ihr also, dass ich euch den König der Juden freilasse?
Da schrien sie wieder: Nicht diesen, sondern Barabbas! Barabbas aber war ein Straßenräuber."
Joh 18,28 - 40 Einheitsübersetzung

Ich weiß, dass du diesen in der Bibel geschilderten Vorgang bezweifelst, aber für einen Papst ist das die gültige Bibelübersetzung.

Es ist unverständlich und zumindest erklärungsbedürftig, warum Papst Franziskus ausgerechnet den in diesen Vorgang verwickelten ahnungslosen polytheistischen Heiden als warnendes Beispiel vorstellt. Pontius Pilatus war Römer, Heide, Polytheist und hatte vom Christentum Null Ahnung.

Der feige Christ Petrus, der Jesus drei Mal verleugnete, wäre zur Warnung besser geeignet
#25
(24-05-2025, 12:10)Sinai schrieb: Wie kommst du auf diese Idee?

Das ist die Job-Beschreibung von Pontius Pilatus. Er hat durchzusetzen, wofuer er vom Kaiser nach Judaea geschickt worden war: der einzige "Koenig der Juden" in Judaea war der Kaiser in Rom. Haette er jemandem mit diesem Anspruch freigelassen, waere er gefeuert und wahrscheinlich selbst hingerichtet worden.

Ansonsten wurden von Pilatus auch religioese Eiferer, die Menschenmassen um sich versammelten, hingerichtet, weil religioes motivierte Menschenmassen seiner Erfahrung nach zu Aufstaenden fuehrten. Bei solchen Massnahmen wurden dann auch gleich genug der Anhaenger umgebracht, um ein Zeichen zu setzen.

Dass das NT auf extrem Rom-freundlich getrimmt ist, weil das Christentum eine roemische Religion werden wollte, ist doch wohl jedem klar (ausser Dir anscheinend).

(24-05-2025, 12:10)Sinai schrieb: Der feige Christ Petrus, der Jesus drei Mal verleugnete, wäre zur Warnung besser geeignet

Vor Karrieristen? Hast Du die Botschaft von Franziskus oder Deine Thread-Ueberschrift irgendwann auch mal gelesen, oder was soll dieser unsinnige Vorschlag von Dir?
#26
(24-05-2025, 12:31)Ulan schrieb: Dass das NT auf Rom-freundlich getrimmt ist, weil das Christentum eine roemische Religion werden wollte . . .

Wenn Du glaubst, dass Johannes "Rom-freundlich" geschrieben habe, ist das Deine Sache. Aber ein Papst akzeptiert das, was in Joh 18,28 - 40 der katholischen Einheitsübersetzung steht

(24-05-2025, 12:31)Ulan schrieb:
(24-05-2025, 12:10)Sinai schrieb: Der feige Christ Petrus, der Jesus drei Mal verleugnete, wäre zur Warnung besser geeignet

Vor Karrieristen? Hast Du die Botschaft von Franziskus oder Deine Thread-Ueberschrift irgendwann auch mal gelesen, oder was soll dieser unsinnige Vorschlag von Dir?

Papst Franziskus wandte sich nicht an heidnische Karrieristen
Ein Papst will ja christliche Karrieristen belehren und bessern
#27
(24-05-2025, 12:40)Sinai schrieb:
(24-05-2025, 12:31)Ulan schrieb: Dass das NT auf Rom-freundlich getrimmt ist, weil das Christentum eine roemische Religion werden wollte . . .

Wenn Du glaubst, dass Johannes "Rom-freundlich" geschrieben habe, ist das Deine Sache. Aber ein Papst akzeptiert das, was in Joh 18,28 - 40 der katholischen Einheitsübersetzung steht

Schon richtig. Und daher ist in den christlichen Kirchen Pilatus, der Henker von Jesus Christus, Christ ehrenhalber oder sogar Heiliger, waehrend die Juden angeblich den Heiland ermordet haben.

(24-05-2025, 12:40)Sinai schrieb:
(24-05-2025, 12:31)Ulan schrieb:
(24-05-2025, 12:10)Sinai schrieb: Der feige Christ Petrus, der Jesus drei Mal verleugnete, wäre zur Warnung besser geeignet

Vor Karrieristen? Hast Du die Botschaft von Franziskus oder Deine Thread-Ueberschrift irgendwann auch mal gelesen, oder was soll dieser unsinnige Vorschlag von Dir?

Papst Franziskus wandte sich nicht an heidnische Karrieristen
Ein Papst will ja christliche Karrieristen belehren und bessern

Und deshalb soll er jemanden als Warnung nehmen, der kein Karrierist war*?

*war er natuerlich schon, aber erst als Jesus weg war, und das Verleugnen fand nicht aus Karriere-Gruenden statt
#28
(23-05-2025, 21:46)Sinai schrieb:
(23-05-2025, 13:41)petronius schrieb:
(22-05-2025, 17:57)Sinai schrieb: Was wäre ihm denn geschehen, wenn er zugegeben hätte, ein Freund Jesu zu sein ?

eine mitanklage als umstürzler und hochverräter?

Was phantasierst du denn da wieder daher? Wenn sie Petrus verhaften hätten wollen, dann hätten sie dies anlässlich der Verhaftung Jesu getan

was fantasierst du denn da wieder daher ?

mir ging um es pilatus (siehe auch ulans beitrag 25), nicht um simon den fischer

das kommt halt davon, wenn man wie du in seinen beiträgen alles mögliche wild durcheinanderschmeißt - dann wird auf das "falsche" geantwortet

meine aussage ist aber wohl auch auf petrus gemünzt zutreffend
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#29
(22-05-2025, 17:57)Sinai schrieb: Der Heide Pontius Pilatus ist doch für Christen ein denkbar untaugliches Beispiel

Da wäre doch Petrus ein besseres Beispiel: ein Christ, der nicht den "Mut der Freiheit" hat und Jesus gleich drei Mal verleugnet: "Ich kenne ihn nicht"

Was wäre ihm denn geschehen, wenn er zugegeben hätte, ein Freund Jesu zu sein ?
Bei der Verhaftung Jesu geschah ja den Jüngern auch nichts
Ohne in wirklicher Gefahr zu sein, verleugnete Petrus seinen Herrn Jesus

(23-05-2025, 13:41)petronius schrieb:
(22-05-2025, 17:57)Sinai schrieb: Was wäre ihm denn geschehen, wenn er zugegeben hätte, ein Freund Jesu zu sein ?

eine mitanklage als umstürzler und hochverräter?

Wie jeder sehen kann: Es war von Petrus die Rede
#30
Die siebente Episode der in Beitrag #1 erwähnten Serie „Gesichter der Evangelien“ konzentriert sich auf die Figur des Petrus:
„Gesichter der Evangelien“: Was Franziskus über Petrus sagte - Vatican News

Die Hauptaussage: Weide meine Schafe.


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