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Buddhismus??
(02-06-2025, 05:58)dorjesempa schrieb: Denn wenn niemand da ist, der etwas wahrnimmt, wo sind dann die Katastrophen?

Ich sage auch immer, dass es "Sinn" im Leben nicht gibt, ohne jemanden, der ihn fuer sich definiert.
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(01-06-2025, 22:54)Sinai schrieb: Es gab viele Ursachen für Leid
Begierden, Anhaftung und Unwissenheit waren meist nicht die Hauptgründe

Hauptursachen waren Krieg (Einfall der Nubier vom Süden, der Hyksos im Osten, dann der Hethiter vom Nordosten, der Seevölker vom Meer her, der Libyer vom Westen, usw), Dürre (weil es im Quellgebiet des Nil in Zentralafrika zu wenig geregnet hat fiel die jährliche Nilüberschwemmung mit fruchtbarem Schlamm aus und es kam zur Hungersnot), Malaria durch die Tse-Tse Fliege, einige Forscher vermuten auch Pestausbrüche

Begierden, Anhaftung und Unwissenheit waren nicht die Ursachen dieser entsetzlichen Katastrophen!

(02-06-2025, 05:58)dorjesempa schrieb: Wenn der eine Gesprächspartner von inneren Dingen spricht und der andere von äußeren, dann wird es schwierig.

Menschen des Westens suchen halt nach tatsächlicher Hilfe und nicht fatalistisch nach inneren Erleichterungen. Gegen die Invasionen bauten die Ägypter Migdol Türme an den gefährdeten Grenzen, gegen die Dürre erfanden sie das Nilometer, zur Vermeidung von Malaria mieden sie Sumpfgebiete im Nildelta und wenn sie dort arbeiten mussten oder zur Entenjagd gingen, schmierten sie ihre Körper mit einer Mischung aus Schlamm und Olivenöl ein, gegen die Lepra erfanden sie die Absonderung in Lepra-Kolonien, zur Bekämpfung der Pest rotteten sie die Ratten aus, immerhin wurde die Hauskatze ja in Ägypten gezüchtet


(02-06-2025, 05:58)dorjesempa schrieb: Noch schwieriger wird es angesichts der Tatsache, dass äußere Dinge nichts weiter sind als ein Spiegel des Inneren.
Denn wenn niemand da ist, der etwas wahrnimmt, wo sind dann die Katastrophen?

Durch das leugnen von Katastrophen kann man sie nicht aus der Welt schaffen.
In Indien verhungern täglich viele Kinder, wenn man diese Missstände durch gezielte Übungen nicht wahrnimmt, wird das Problem nicht gelöst
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(Zitat Sinai)
"In Indien verhungern täglich viele Kinder, wenn man diese Missstände durch gezielte Übungen nicht wahrnimmt, wird das Problem nicht gelöst"

Du hast nicht aufmerksam gelesen. Ich schrieb: "wenn niemand da ist"
Es wäre hilfreich, im Kontext zu lesen.
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(02-06-2025, 14:59)Sinai schrieb:
(02-06-2025, 05:58)dorjesempa schrieb: Noch schwieriger wird es angesichts der Tatsache, dass äußere Dinge nichts weiter sind als ein Spiegel des Inneren.
Denn wenn niemand da ist, der etwas wahrnimmt, wo sind dann die Katastrophen?

Durch das leugnen von Katastrophen kann man sie nicht aus der Welt schaffen.
In Indien verhungern täglich viele Kinder, wenn man diese Missstände durch gezielte Übungen nicht wahrnimmt, wird das Problem nicht gelöst

(03-06-2025, 07:30)dorjesempa schrieb: Du hast nicht aufmerksam gelesen. Ich schrieb: "wenn niemand da ist"
Es wäre hilfreich, im Kontext zu lesen.

Der Buddhismus empfiehlt, "äußere Dinge" (verhungernde Kinder) einfach nicht wahrzunehmen.
Man möge sich nicht um die Außenwelt kümmern . . .
So nach dem Muster, wenn niemand da ist, der etwas wahrnimmt, ist auch keine Katastrophe vorhanden . . .

Bei uns im Westen sagt man: Kopf in den Sand stecken

Durch das leugnen von Katastrophen kann man sie nicht aus der Welt schaffen.
In Indien verhungern täglich viele Kinder, wenn man diese Missstände durch gezielte Übungen nicht wahrnimmt, wird das Problem nicht gelöst
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(Zitat Sinai)
"Der Buddhismus empfiehlt, "äußere Dinge" (verhungernde Kinder) einfach nicht wahrzunehmen.
Man möge sich nicht um die Außenwelt kümmern . . .
So nach dem Muster, wenn niemand da ist, der etwas wahrnimmt, ist auch keine Katastrophe vorhanden . . ."

Nein, das ist nicht wahr. Das sind nicht die Inhalte des Buddhismus.
Es kann aber sein, dass Faule, Ignoranten und Gefühllose Manches für sich verbogen und so interpretiert haben.
Das Ideal des Bodhisattva ist das Allerhöchste, die allerhöchste Lebensform: freiwillig auf die eigene Befreiung zu verzichten, um so vielen Wesen wie es nur möglich ist zu helfen.
Es ist das Edelste, was man sich denken kann, dass man einen so hohen Zustand erreicht, dass man eine so motivierte Wiederkehr eigenmächtig steuern kann.

Woher hast Du denn diese Behauptung, ein Zitat wäre hilfreich?
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(04-06-2025, 07:55)dorjesempa schrieb: Das Ideal des Bodhisattva ist das Allerhöchste, die allerhöchste Lebensform: freiwillig auf die eigene Befreiung zu verzichten, um so vielen Wesen wie es nur möglich ist zu helfen.
Es ist das Edelste, was man sich denken kann, dass man einen so hohen Zustand erreicht, dass man eine so motivierte Wiederkehr eigenmächtig steuern kann.

Dabei geht's aber eigentlich nur darum, Hilfe auf dem Weg zur Erleuchtung zu leisten. Dass buddhistische Organisationen heutzutage auch durchaus karitativ taetig sind, ist eher eine neuere Entwicklung.
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(04-06-2025, 07:55)dorjesempa schrieb: Das Ideal des Bodhisattva ist das Allerhöchste, die allerhöchste Lebensform: freiwillig auf die eigene Befreiung zu verzichten, um so vielen Wesen wie es nur möglich ist zu helfen.
Es ist das Edelste, was man sich denken kann, dass man einen so hohen Zustand erreicht, dass man eine so motivierte Wiederkehr eigenmächtig steuern kann.

"freiwillig auf die eigene Befreiung zu verzichten, um so vielen Wesen wie es nur möglich ist zu helfen" ... was meinst Du damit ??

Und hilft das den verhungernden Kindern in Indien ?
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(08-11-2024, 22:38)subdil schrieb: Das Christentum stellt nicht in vergleichbarer Weise das Leiden der Menschheit in den Fokus wie der Buddhismus. Das Leiden der Tierwelt kommt dort überhaupt nicht vor. 

Doch! Noah rettete viele Tiere vor dem Ertrinken

Der Prophet Bileam und der Esel:
"Der Esel antwortete Bileam: Bin ich nicht dein Esel, auf dem du seit eh und je bis heute geritten bist? War es etwa je meine Gewohnheit, mich so gegen dich zu benehmen? Da musste Bileam zugeben: Nein." 4 Mose 22:30 (Einheitsübersetzung)
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(04-06-2025, 13:38)Sinai schrieb:
(04-06-2025, 07:55)dorjesempa schrieb: Das Ideal des Bodhisattva ist das Allerhöchste, die allerhöchste Lebensform: freiwillig auf die eigene Befreiung zu verzichten, um so vielen Wesen wie es nur möglich ist zu helfen.
Es ist das Edelste, was man sich denken kann, dass man einen so hohen Zustand erreicht, dass man eine so motivierte Wiederkehr eigenmächtig steuern kann.

"freiwillig auf die eigene Befreiung zu verzichten, um so vielen Wesen wie es nur möglich ist zu helfen" ... was meinst Du damit ??

Und hilft das den verhungernden Kindern in Indien ?

Der Buddhismus spielt im heutigen Indien so gut wie keine Rolle mehr.
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Laut Wikipedia sind in Thailand 94 % Buddhisten (Wikipedia) und in Indien ist der Buddhismus tatsächlich nicht mehr stark.

Wie dem auch sei.
"freiwillig auf die eigene Befreiung zu verzichten, um so vielen Wesen wie es nur möglich ist zu helfen" ... was meint dorjesempa damit ??

Und hilft das den armen Kindern ?
In Thailand leiden laut UNICEF 10–15 % der Kinder unter 5 Jahren an Wachstumsverzögerung (Stunting) – ein Zeichen chronischer Unterernährung.
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(04-06-2025, 15:35)Ulan schrieb:
(04-06-2025, 13:38)Sinai schrieb:
(04-06-2025, 07:55)dorjesempa schrieb: Das Ideal des Bodhisattva ist das Allerhöchste, die allerhöchste Lebensform: freiwillig auf die eigene Befreiung zu verzichten, um so vielen Wesen wie es nur möglich ist zu helfen.
Es ist das Edelste, was man sich denken kann, dass man einen so hohen Zustand erreicht, dass man eine so motivierte Wiederkehr eigenmächtig steuern kann.

"freiwillig auf die eigene Befreiung zu verzichten, um so vielen Wesen wie es nur möglich ist zu helfen" ... was meinst Du damit ??

Und hilft das den verhungernden Kindern in Indien ?

Der Buddhismus spielt im heutigen Indien so gut wie keine Rolle mehr.

Es geht hier um die spiruelle Motivation. Wenn wir über verhungernde Kinder in Indien sprechen, dürfen wir nicht vergessen, dass es woanders zurzeit viel schlimmer ist, aber es ist auch ein ganz anderes Thema; also wenn wir jetzt uns mit verhungernden Kindern beschäftigen, so tragisch das auch ist, aber dann müssten wir ein anderes Thema eröffnen.
Ich hatte über die unterschiedliche Fokussierung zwischen Theravada und Mahayana gesprochen. Vielleicht war das hier nicht so klar.

Freiwillig (auf Befreiung, Nirwana) verzichten, das kann kaum jemand, da jeder an sich selbst denkt, auch in getarnter Form. Somit, im Normalfall, ist man gar nicht in der Lage, freiwillig zu verzichten. Dazu reicht die spirituelle Kraft nicht aus. Aber wenn man Liebe, Hingabe, Mitgefühl und dergleichen kultiviert, auch wenn es in unreiner Form vorkommt, so sagt die Lehre, werden die Kleshas allmählich gereinigt und die Kraft, freiwillig zu verzichten, wächst an.
Wer die Geistesbewegungen schließlich so steuern kann, könnte - theoretisch - Erleuchtung erlangen, will es aber nicht mehr, weil er sich nicht vorstellen kann, die Anderen dabei nicht  mitzunehmen, was dann zur Folge hat, im Samsara zu bleiben. Es wäre dann aber nur ein scheinbares Samsara. Darum heißt es auch, dass durch tiefe Einsicht man schauen kann, dass im Grunde Nirwana und Samsara zwei Seiten ein und desselben sind (für den Befreiten: Glückseligkeit, in reiner Tatkraft).
Das ist so schnell nicht zu verstehen, jedenfalls nicht durch logische Erklärung, und erschließt sich erst durch jahrelange, wenn nicht äonenlange spirituelle Praxis.

Der Buddhismus gewinnt allerdings doch wieder, wenn auch schrittweise, in Indien an Bedeutung.
Undzwar deswegen, weil er kastenlos ist. Dadurch ist er sehr attraktiv für die Shudras/Unberührbaren(Dalits). Diese konvertieren in großer Zahl zum Buddhismus.
Diese Bewegung geht maßgeblich auf Dr. Bhimrao Ambedkar zurück, der 1956 mit Hunderttausenden Anhängern zum Buddhismus übertrat, um sich von der Diskriminierung des hinduistischen Kastensystems zu lösen.
Die meisten Konversionen finden in Maharashtra statt, wo Ambedkars Einfluss besonders stark ist. Aber auch in anderen Bundesstaaten wie Uttar Pradesh und Madhya Pradesh gibt es größere buddhistische Gemeinschaften von ehemaligen Dalits. Trotz der offiziellen Abschaffung des Kastensystems erleben viele Dalits weiterhin soziale Benachteiligung, weshalb der Buddhismus für sie eine Möglichkeit bleibt, sich von dieser Diskriminierung zu befreien.
Seitdem gibt es bis heute über 10 Millionen aus dem Hinduismus konvertierte Buddhisten durch Ambedkars Einfluss.

So, ich muss jetzt dringend was anderes machen, heute kann ich nichts mehr schreiben. War schon viel zu viel heute.
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(04-06-2025, 15:52)Sinai schrieb: Laut Wikipedia sind in Thailand 94 % Buddhisten (Wikipedia) und in Indien ist der Buddhismus tatsächlich nicht mehr stark.

Wenn Du schon Wikipedia zitierst - Du sprachst von Indien - dann nenne doch die 0,7%,

(04-06-2025, 15:52)Sinai schrieb: Wie dem auch sei.
"freiwillig auf die eigene Befreiung zu verzichten, um so vielen Wesen wie es nur möglich ist zu helfen" ... was meint dorjesempa damit ??

Ein solcher Bodhisattva ist erleuchtet genug um die endgueltige Stufe zu gehen und ein Buddha zu werden, bleibt aber noch der Welt verbunden, um anderen Wesen auf ihrem Weg zur Erleuchtung zu helfen.

Guanyin, der Bodhisattva des Mitgefuehls, wird beschrieben, als dass sie viele Augen haette, um ueberall das Leid sehen zu koennen, und tausend Arme, um jedem zu helfen. In ihren Legenden hilft sie Menschen in Not.
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(04-06-2025, 16:34)Ulan schrieb:
(04-06-2025, 15:52)Sinai schrieb: Laut Wikipedia sind in Thailand 94 % Buddhisten (Wikipedia) und in Indien ist der Buddhismus tatsächlich nicht mehr stark.

Wenn Du schon Wikipedia zitierst - Du sprachst von Indien - dann nenne doch die 0,7%,

Ich hatte in Thailand - Wikipedia geschaut
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(04-06-2025, 16:28)dorjesempa schrieb: Der Buddhismus gewinnt allerdings doch wieder, wenn auch schrittweise, in Indien an Bedeutung.
Undzwar deswegen, weil er kastenlos ist. Dadurch ist er sehr attraktiv für die Shudras/Unberührbaren(Dalits). Diese konvertieren in großer Zahl zum Buddhismus.
Diese Bewegung geht maßgeblich auf Dr. Bhimrao Ambedkar zurück, der 1956 mit Hunderttausenden Anhängern zum Buddhismus übertrat, um sich von der Diskriminierung des hinduistischen Kastensystems zu lösen.
Die meisten Konversionen finden in Maharashtra statt, wo Ambedkars Einfluss besonders stark ist. Aber auch in anderen Bundesstaaten wie Uttar Pradesh und Madhya Pradesh gibt es größere buddhistische Gemeinschaften von ehemaligen Dalits. Trotz der offiziellen Abschaffung des Kastensystems erleben viele Dalits weiterhin soziale Benachteiligung, weshalb der Buddhismus für sie eine Möglichkeit bleibt, sich von dieser Diskriminierung zu befreien.
Seitdem gibt es bis heute über 10 Millionen aus dem Hinduismus konvertierte Buddhisten durch Ambedkars Einfluss.

Ja, dies klingt logisch. Der Hinduismus mit seinem Kastensystem (die Kaste wird durch Geburt bestimmt) ist sicher unattraktiv für die unterste Kaste
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(04-06-2025, 16:28)dorjesempa schrieb: Diese Bewegung geht maßgeblich auf Dr. Bhimrao Ambedkar zurück, der 1956 mit Hunderttausenden Anhängern zum Buddhismus übertrat, um sich von der Diskriminierung des hinduistischen Kastensystems zu lösen.

Bhimrao Ramji Ambedkar - Wikipedia
"Über seine Erfahrungen in der Schule als Mitglied einer Kaste der Unberührbaren berichtet Ambedkar in Aufzeichnungen, die er in den 1930er Jahren verfasste. Im Klassenzimmer musste er in einer Ecke für sich allein auf einem Tuch sitzen, das er selbst mitbringen und waschen musste, da das Dienstpersonal, das die Aufgabe hatte die Schule zu reinigen, nichts reinigte, was er berührt hatte."
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