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Theodizee- Warum gibt es das Böse?
#1
Hallo zusammen,
seit Jahren beschäftige ich mich mit Gott und dem Theodizee-Problem. Ich bin zu einer Lösung gekommen, wie ich an einen unendlich liebenden Schöpfer glauben kann, und gleichzeitig all das Leid in der Schöpfung passiert. Ich will einfach mal meine Gedanken hier mitteilen.
Der Schlüssel zur Lösung des Rätsels war die Prä-existenzlehre des Origines.
Origenes, ein Kirchenlehrer des frühen Christentums, beschrieb, dass die Seele bereits vor der Geburt bei Gott im Himmel existiere würde. Und aufgrund von freiem Willen, können Engel, Dämonen und menschliche Seelen in diese Welt inkarnieren.
Meine Frage war, warum gibt es überhaupt das Böse? Warum hat Gott eine Welt geschaffen, die so von Leid durchdrungen ist und warum greift er (scheinbar) oft nicht ein?
Hätte Gott nicht einfach eine Welt schaffen können, in der es nicht einmal die Möglichkeit zum Bösen gibt? Sicher hätte er, denn er ist allmächtig. Aber warum erschafft er dann nicht eine solche Welt?
Der Grund dafür sind, so glaube ich, wir Menschen, wir Seelen. Wir wollten in diese Welt, aber dazu muss ich ein wenig weiter ausholen, um das richtige Verständnis zu finden.
Denn wir könnten ja auch in eine Welt inkarnieren, die von Grund auf gut ist.
Aber schaut man sich die Welt an, ist sie es nie gewesen. Selbst wenn man die Evolutionslehre jetzt nicht berücksichtig, sondern nur die Bibel anschaut, ist dies nicht der Fall. Denn am Anfang ist die Erde “Tohuwabohu” was aller Wahrscheinlichkeit nach einen unguten Zustand beschreibt und Finsternis war über der Tiefe. Nur durch Gottes Eingreifen “Es werde Licht” wird das Böse- die Finsternis- in etwas Gutes verwandelt, nämlich den Wechsel von Tag und Nacht.
Also ist die Schöpfung nicht von Anfang an gut. Nur das was Gott geschaffen hat, wird als gut bezeichnet.
Was kann man also über den Grund der Welt sagen? Warum gibt es das Böse?


Jetzt man folgendes schlussfolgern: “Wenn Gott ein unendlich liebender Gott ist, wie ihn die Religionen tatsächlich beschreiben (siehe zum Beispiel Psalm 103 in der Bibel oder Sure 93 – 94 im Koran, da wird das deutlich), dann muss der Grund, dass es Böses gibt, nicht bei ihm liegen.
Sondern, wenn wir nach Origenes gehen, beim freien Willen der Seelen.
Folgendes Szenario ergibt sich daraus (so oder so ähnlich könnte es gewesen sein): Am Anfang war Gott und er erschuf zuerst die Seelen aller Wesen im Himmel.
Dort war alles vollkommen gut, in Harmonie, im Licht. Eines Tages entschieden einige Seelen, dass sie etwas schaffen könnten, was das Licht nicht kann: nämlich Dunkelheit. Die Abwesenheit von Licht, das was entsteht, wenn wir uns vom Licht trennen.
Gott warnte sie, aber sie wollten nicht hören. Sie trennten sich vom Licht und konnten so Dunkelheit und Böses erschaffen. Aber dadurch konnten sie nicht im Licht, im Himmel bleiben, weil sie sonst das Licht und die Seelen dort vergiftet hätten.
Also musste Gott eine Welt schaffen, in der sie diese Dunkelheit leben konnten. “Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde, die Erde aber war Tohuwabohu und Finsternis lag über der Tiefe.”
Das waren die dämonischen Seelen.
Nun gab es einige Seelen im Himmel, die sagten, wir können die dämonischen Seelen nicht ihrem Schicksal überlassen. Wir wollen sie retten, wir wollen ihnen Licht bringen.
Gott erlaubte es ihnen. Das sind die Seelen der Heiligen.
Und dann gab es noch eine unbestimmte Anzahl an Seelen, die sagten: “Was ist das für eine Welt, in der es Gegensätze gibt. In der es Heiliges gibt und Schlimmes? Kann man da nicht auch Erfahrung von Liebe haben und kann man da nicht irgendwann zu einem großen Ziel gelangen?”
Gott warnte sie, dass diese Welt auch von den dunklen Wesen beeinflusst wird und das das Leid deswegen groß sein.”
Doch die Seelen sagten: “Wir wollen das trotzdem, wenn wir letzendlich zu einem Ziel gelangen.”
Gott erlaubte es ihnen und versprach, sie nie im Stich zulassen, sondern immer wieder Hilfe zu schicken.
Und so kamen die Seelen in diese Welt.
Es ist nicht so, dass wir mit Gott Geduld haben müssen, sondern er hat unendlich viel Geduld mit uns. Er sieht den Weg den wir gehen wollten, aber auch das Ziel zu dem wir gelangen wollten.
Und deswegen gibt es uns nicht auf, deswegen wollen wir in der Welt sein, auch wenn es manchmal schwer ist.
Beides ist wichtig, Weg und Ziel und beides begleitet Gott.
Das Ziel das ewige Leben hier auf der Erde, als Auferstandene Wesen, auch in Harmonie und Licht, aber die Erde ist es, die dahingehend verwandelt wird.


Wie aber kümmert sich jetzt Gott um die Menschen, wo wir doch manchmal denken, er lässt uns im Stich?
Es ist nicht so, es gibt mindestens 12 Bereiche, in denen Gott permanent uns hilft und uns unterstüzt.
Das können sein:
1. Zufall/ Timing (das auf lange Sicht gesehen, Dinge zur rechten Zeit zusammen kommen)
2. Wunder (Ereignisse von Heilung und großen Ereignissen, aber auch einfach dass es uns wieder gut geht oder dass wir am Leben sind, jeden Tag aufs neue)
3. Gesandte (Es gab immer die Heilgen Seelen, die uns retten und helfen wollten)
4. Eingebung (nicht jede gute Idee kommt von uns, wir können sie Gott zuschreiben)
5. Gewissen (was wir tun sollten und was nicht tut sollten auf Gedanklicher Ebene)
6. Intuition (was das richtige ist, was zu tun ist)
7. Vision (manche Menschen werden davon beschenkt)
8. Traum (es kann viele gute Träume geben)
9. Gute Gedanken (Ebenso jeder Gedanke, der gut ist, kann von Gott stammen)
10. Auferstehung (Er bereitet vor den Tag des ewigen Lebens und schickt uns dazu seine Kraft)
11. Schöpfung (Er vollendet die Schöpfung immer weiter und weiter, das Universum wird immer größer)
12. Karmagesetz (Das Gesetz: was du säst wirst du erinten, aber ergreift auch ein, wenn jemand von Herzen bereut, er vergibt und erlässt auch mal die Strafe).
Jede diese 12 Sachen ist für sich ein weites Feld.

Er greift aber nur so und die Schöpfung ein, wie es den freien Willen der Menschen nicht beeinflusst. Er macht Vorschläge, lädt ein, aber der Mensch entscheidet, ob er das annimmt und wie er darauf reagiert.
Diese Welt wird nun aber auch von den Bösen Kräften beeinflusst (den dunklen Seelen), die die Menschen zu etwas zwingen wollen. Gott zwingt nicht, er hilft.


So ich hoffe, es ist nicht zu lang geworden.
Das ist ein Versuch, meinen Glauben mal mitzuteilen.
Ich hoffe ich kann anderen vielleicht mit dieser Sicht ein wenig helfen und
es wäre bestimmt toll, darüber zu diskutieren.


Alles Gute wünsch ich euch und Gottes Segen
HWJ
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#2
(23-06-2025, 14:51)HWJ schrieb: Hallo zusammen,
seit Jahren beschäftige ich mich mit Gott und dem Theodizee-Problem. Ich bin zu einer Lösung gekommen, wie ich an einen unendlich liebenden Schöpfer glauben kann, und gleichzeitig all das Leid in der Schöpfung passiert.
Beliebigkeit: Gott ist ein Opportunist. Weshalb manche Menschen halt einen Gott brauchen und andere wieder nicht.  Gott ist magisches Denken. Ein solch angeblich unendlich liebender Schöpfer schöpft nämlich keine extrem hinterhältigen Parasiten und Krankheitserreger, welche  die seinen Geschöpfe über Tage, Wochen, Monate, oder gar nicht so selten, auch über Jahre hinweg langsam auffressen / quälen usw. usf.

Der Biblische Gott ist zudem ein bösartiger Kindermörder, welcher Kinder ermordet und sich darüber  selbst inszeniert. Er ist  narzisstisch, neidisch, rachsüchtig .. wie es nur noch ein bösartiger dummer Mensch sein kann. 

Die Welt ist ein Ort der "Nahrungskette". Alle Lebewesen müssen ständig arg auf sich aufpassen, weil sie überall und jederzeit scheitern können. Ohne Gott lässt sich für all das eine ehrliche und logische Erklärung finden....die keiner Wunder bedarf.

Alles andere bedarf nicht nur den Glauben an Wunder (böse Zufälle geschehen zudem öfter als Wunder - weil ständig), sonder auch in endlosem aneinanderreihen... fauler u. widersprüchlicher Ausreden, welche Gottes Unvollkommenheit "entschuldigen" sollen / müssen.. (Siehe Theologie / Theosophie)

Und es bedarf auch noch um einiges mehr an geistiger Arbeit, sich die Welt ohne Schöpfergott zu erklären. Manch einer meint halt, dass alles  was er als Mensch sich nicht natürlich erklären könne, man nur einem allmächtigen Gott (Magie und Zauberei) zu zu schreiben habe. Da steckt schon einiges an überwertigem Selbstverständnis drinnen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#3
(23-06-2025, 14:51)HWJ schrieb: Das ist ein Versuch, meinen Glauben mal mitzuteilen.
Ich hoffe ich kann anderen vielleicht mit dieser Sicht ein wenig helfen und
es wäre bestimmt toll, darüber zu diskutieren.
Ich hoffe, dass für dich "diskutieren" auch noch mehr bedeutet, als einfach nur mal deinen Glauben mitzuteilen, um  dich dann... nur mehr in nazistischer Wut zu ergehen, falls man deinen Glauben nicht mit dir teilen kann. Auch bei allem guten Willen nicht. Von Gläubigen weis man, wie sehr sie darunter leiden, in ihren Ansichten für nicht ganz richtig ... usw. usf.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#4
Beitrag #1
(23-06-2025, 14:51)HWJ schrieb: Der Schlüssel zur Lösung des Rätsels war die Prä-existenzlehre des Origines.
Origenes, ein Kirchenlehrer des frühen Christentums, beschrieb, dass die Seele bereits vor der Geburt bei Gott im Himmel existiere würde.

Du meinst, wir kommen alle aus "Abrahams Wurstkessel"

Origenes (ca. 185 – 254 n. Chr.) war ein umstrittener Theologe aus Alexandria, der lehrte, dass die Seele des Menschen schon vor der Geburt existiere
Das Christentum lehnt diese philosophisch durchdachte - aber unbiblische Idee als häretisch ab und verurteilt sie daher als ketzerisch. Diese Verurteilung erfolgte bereits auf dem 5. Konzil (553 n. Chr.)


(23-06-2025, 14:51)HWJ schrieb: Denn wir könnten ja auch in eine Welt inkarnieren, die von Grund auf gut ist.

Auch dies ist keine biblische Vorstellung.

(23-06-2025, 14:51)HWJ schrieb: 12. Karmagesetz

Die von Dir erwähnten "12 Sachen" (wie Du sie nennst) haben als 12. Punkt das Wort "Karma" - aber das ist kein biblischer Begriff, sondern kommt aus der Welt von Südostasien



________________________________________________________________



Zu dem von Dir in der Überschrift verwendeten Begriff der "Theodizee" fand ich eine Abhandlung im Wikipedia:

"Die ursprünglich französische Bezeichnung théodicée (später deutsch „Theodizee“) geht auf den deutschen Philosophen und frühen Vordenker der Aufklärung Gottfried Wilhelm Leibniz zurück.
Der Hinweis auf das Leid als religiöse oder religionskritische Frage ist bereits in Kulturen der Antike, z. B. im alten China, in Indien, Iran, Sumer, Babylonien und Ägypten zu finden. Skeptische Philosophen der griechischen Antike argumentierten, dass der Demiurg (göttlicher Schöpfer) – wenn er existiere – in der Tat Übel verhindern müsse, und führten teils weitere Argumente zugunsten eines Agnostizismus oder Atheismus an.
Besonders ausgeprägt ist das Theodizeeproblem im Monotheismus. Nach moderner Theologie behandelt schon die Geschichte von Hiob aus dem jüdischen Tanach (christliches Altes Testament) die Frage, wie es sein könne, dass ein allmächtiger Gott dulde, dass guten Menschen Böses widerfahre."
Theodizee - Wikipedia

Mit Christentum hat all das nichts zu tun: altes China, Indien, Iran, Sumer, Babylonien, Ägypten, Leibniz
Der ursprünglich christliche Leibniz entwickelte unbiblische Vorstellungen, er ersetzte die Seele durch eine ominöse "unsterbliche Monade"
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#5
(23-06-2025, 14:51)HWJ schrieb: Also ist die Schöpfung nicht von Anfang an gut. Nur das was Gott geschaffen hat, wird als gut bezeichnet

was Gott geschaffen hat, wird als "die Schöpfung" bezeichnet

haut also nicht hin

Zitat:“Wenn Gott ein unendlich liebender Gott ist, wie ihn die Religionen tatsächlich beschreiben (siehe zum Beispiel Psalm 103 in der Bibel oder Sure 93 – 94 im Koran, da wird das deutlich), dann muss der Grund, dass es Böses gibt, nicht bei ihm liegen

dann ist er nicht allmächtig - was aber "die Religionen tatsächlich so beschreiben"

haut also auch nicht hin

Zitat:Folgendes Szenario ergibt sich daraus (so oder so ähnlich könnte es gewesen sein): Am Anfang war Gott und er erschuf zuerst die Seelen aller Wesen im Himmel.
Dort war alles vollkommen gut, in Harmonie, im Licht. Eines Tages entschieden einige Seelen, dass sie etwas schaffen könnten, was das Licht nicht kann: nämlich Dunkelheit

ja, weil dein gott sie so geschaffen hat. aus der nummer kommt er nun mal nicht raus

Zitat:Wie aber kümmert sich jetzt Gott um die Menschen, wo wir doch manchmal denken, er lässt uns im Stich?
Es ist nicht so, es gibt mindestens 12 Bereiche, in denen Gott permanent uns hilft und uns unterstüzt

dummerweise merkt man davon aber nichts
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#6
Der ursprünglich christliche Leibniz begann plötzlich unbiblische Vorstellungen zu entwickeln, er ersetzte die Seele durch eine ominöse
unsterbliche "Monade"
Leibniz machte die Äußerung, dass "unsere Welt" trotz des Übels die beste aller möglichen Welten sei, als ob es andere Welten gäbe, und er schuf das Schlagwort der "Theodizee" und erntete reichlich Kritik:


Voltaire: Sinnloses Leid (z. B. Erdbeben von Lissabon 1755 mit mehr als 30.000 Todesopfern eine der verheerendsten Naturkatastrophen
der europäischen Geschichte) widerspricht bester Welt
Hume: Gott will nicht (nicht gütig) oder kann nicht (nicht allmächtig)
Schopenhauer: Die Welt ist voller Mangel, Schmerz und Leid, kein gütiger Gott hätte so eine Welt erschaffen
Dostojewski: Selbst wenn das Leid einen höheren Sinn hätte, wäre das Leid unschuldiger Kinder niemals zu rechtfertigen

Zum Tod unschuldiger Kinder fallen einem sogar Bibelpassagen ein:
Sintflut (ertranken), Sodom und Gomorrah (verbrannten), die Kinder Hiobs, die Erstgeborenen Ägypter, die Kinder Jerichos, die Tochter
im Buch Richter 11
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#7
(23-06-2025, 15:40)Geobacter schrieb:
(23-06-2025, 14:51)HWJ schrieb: Das ist ein Versuch, meinen Glauben mal mitzuteilen.
Ich hoffe ich kann anderen vielleicht mit dieser Sicht ein wenig helfen und
es wäre bestimmt toll, darüber zu diskutieren.
Ich hoffe, dass für dich "diskutieren" auch noch mehr bedeutet, als einfach nur mal deinen Glauben mitzuteilen, um  dich dann... nur mehr in nazistischer Wut zu ergehen, falls man deinen Glauben nicht mit dir teilen kann. Auch bei allem guten Willen nicht. Von Gläubigen weis man, wie sehr sie darunter leiden, in ihren Ansichten für nicht ganz richtig ... usw. usf.

@ Geobacter,

... das ich richtig! Nur übersiehst Du, mit welcher Beharrlichkeit und nicht selten mit hämischer Aggression, manche Atheisten ihre "Weltdeutung" zu verteidigen suchen!

Gruß von Reklov
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#8
(23-06-2025, 21:00)Sinai schrieb: Der ursprünglich christliche Leibniz begann plötzlich unbiblische Vorstellungen zu entwickeln, er ersetzte die Seele durch eine ominöse
unsterbliche "Monade"
Leibniz machte die Äußerung, dass "unsere Welt" trotz des Übels die beste aller möglichen Welten sei, als ob es andere Welten gäbe, und er schuf das Schlagwort der "Theodizee" und erntete reichlich Kritik:


Voltaire: Sinnloses Leid (z. B. Erdbeben von Lissabon 1755 mit mehr als 30.000 Todesopfern eine der verheerendsten Naturkatastrophen
der europäischen Geschichte) widerspricht bester Welt
Hume: Gott will nicht (nicht gütig) oder kann nicht (nicht allmächtig)
Schopenhauer: Die Welt ist voller Mangel, Schmerz und Leid, kein gütiger Gott hätte so eine Welt erschaffen
Dostojewski: Selbst wenn das Leid einen höheren Sinn hätte, wäre das Leid unschuldiger Kinder niemals zu rechtfertigen

Zum Tod unschuldiger Kinder fallen einem sogar Bibelpassagen ein:
Sintflut (ertranken), Sodom und Gomorrah (verbrannten), die Kinder Hiobs, die Erstgeborenen Ägypter, die Kinder Jerichos, die Tochter
im Buch Richter 11

@ Sinai,

... viele seit langem bekannte Erdbebenzonen werden nach wie vor bewohnt und bei Erschütterungen beharrlich und lernresistent einfach wieder aufgebaut. - Das nächste Beben wird schon wieder einkalkuliert! Ansonsten hätte man ja schon seit der Antike z.B. die Gegend um Pompeji wegen dem immer noch aktiven Vesuv meiden müssen!

Es ist zudem auch bekannt, dass viele Menschen bei sehr schweren Unfällen oder Krankheiten unbeschadet davon kommen. Dies mag nun entweder mit "Zufall" oder "Vorsehung" gedeutet werden.

Im Buddhismus heißt es: >Leid erhöht das Bewusstsein.< Bei uns sagt man es einfacher: >Aus Schaden wird man klug.<

Die Karma-Lehre deutet wiederum das Leid der Welt auf ihre Weise: Es trifft nämlich nur diejenigen, welche in früheren "Lebensrunden" Schuld auf sich geladen haben und nun die "Rechnungen" bezahlen müssen - und zwar immer nur als gerechten "Ausgleich" und nicht als "Strafe"!

Die antiken Griechen überließen diese Aufgabe den Rachegöttinnen, den sog. Eumeniden.

Auch die "Deutungen" der bekannten Denker auf unserem Planeten konnten keine völlig zutreffende Lösung anbieten.

Das Christentum ging sogar so weit und ließ den "einen" alle Schuld der Menschen auf seine Schulter laden, diese mit Blut bezahlen. Immerhin erkannten die Menschen schon früh, dass sie zu Fehlhandlungen der schlimmsten Art neigen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass im AT der Satz auftaucht: "Und es reute den Herren, dass er die Menschen geschaffen hatte..."

Das daraus resultierende "Ersäufen der Welt" durch eine riesige Flut hat nun aber auch nichts bewirkt, denn wie es ausschaut, machten die Nachkommen des guten Noah auch nur wieder im "alten Stil" weiter und "sündigten", was ja am Verlauf der Menschen-Geschichte leicht abzulesen ist!   Icon_rolleyes

Man sieht, nicht nur daran, wie schwer es ist, das Dasein mit all seinen Erscheinungen, Gestalten und Geschehnissen korrekt deuten zu wollen.

Wie aber sollte jemand dazu etwas sagen wollen, wenn sich uns bereits die Quanten auf ihre Weise "entziehen"!?

Es bleibt, nach wie vor, lediglich das vielzitierte und auf viele Weise angegangene "Weltenrätsel" ...

Gruß von Reklov
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#9
(23-06-2025, 15:40)Geobacter schrieb: Ich hoffe, dass für dich "diskutieren" auch noch mehr bedeutet, als einfach nur mal deinen Glauben mitzuteilen, um  dich dann... nur mehr in nazistischer Wut zu ergehen, falls man deinen Glauben nicht mit dir teilen kann. Auch bei allem guten Willen nicht. Von Gläubigen weis man, wie sehr sie darunter leiden, in ihren Ansichten für nicht ganz richtig ... usw. usf.

... betrifft aber auch die Reaktionen der Atheisten, wenngleich auch auf eine andere Weise!

Gruß von Reklov
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#10
(24-06-2025, 10:39)Reklov schrieb:
(23-06-2025, 15:40)Geobacter schrieb:
(23-06-2025, 14:51)HWJ schrieb: Das ist ein Versuch, meinen Glauben mal mitzuteilen.
Ich hoffe ich kann anderen vielleicht mit dieser Sicht ein wenig helfen und
es wäre bestimmt toll, darüber zu diskutieren.
Ich hoffe, dass für dich "diskutieren" auch noch mehr bedeutet, als einfach nur mal deinen Glauben mitzuteilen, um  dich dann... nur mehr in nazistischer Wut zu ergehen, falls man deinen Glauben nicht mit dir teilen kann. Auch bei allem guten Willen nicht. Von Gläubigen weis man, wie sehr sie darunter leiden, in ihren Ansichten für nicht ganz richtig ... usw. usf.

@ Geobacter,

... das ich richtig! Nur übersiehst Du, mit welcher Beharrlichkeit und nicht selten mit hämischer Aggression, manche Atheisten ihre "Weltdeutung" zu verteidigen suchen!

Das ist  ein Problem für "Leute" wie dich. Obwohl es da überhaupt nichts zu verteidigen gibt. Der Fehler bei deuten kann  also wohl nur deiner sein.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#11
(24-06-2025, 11:24)Reklov schrieb:
(23-06-2025, 15:40)Geobacter schrieb: Ich hoffe, dass für dich "diskutieren" auch noch mehr bedeutet, als einfach nur mal deinen Glauben mitzuteilen, um  dich dann... nur mehr in nazistischer Wut zu ergehen, falls man deinen Glauben nicht mit dir teilen kann. Auch bei allem guten Willen nicht. Von Gläubigen weis man, wie sehr sie darunter leiden, in ihren Ansichten für nicht ganz richtig ... usw. usf.

... betrifft aber auch die Reaktionen der Atheisten, wenngleich auch auf eine andere Weise!

Wenn jemand, wie z.B. DU, behauptet, Atheisten würden Gott leugnen und ihre Weltdeutung zu Unrecht "verteidigen"... ja dann sind sie auch durchaus im Recht. Weil solche Behauptungen einfach nur "böswütige" Lügen  persönlichkeitsgestörter Narzissten sind.  Wir wissen doch, dass sich bekennende Atheisten wegen solchen Lügen noch immer in vielen Ländern verfolgt, genötigt und diskriminiert werden. In einigen Fälle sogar getötet. *https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=Todesstrafe+f%C3%BCrAtheismus&sei=d8haaMDEBYi69u8PzZ-0iAI
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#12
Der Vorwurf, man wuerde "Gott leugnen" ist an Absurditaet kaum zu ueberbieten und dient nur dazu, jegliches Gespraech zu vergiften. Aber darum geht's ja hier eigentlich gar nicht.

Dass der postulierte "gute Gott" nicht in dieser Welt zu finden ist, ist dagegen ein Schluss, der zwar offensichtlich ist, den diese Theodizee-Diskussionen aber zu vermeiden versuchen; allerdings habe ich bis jetzt noch keinen widerspruchsfreien Versuch in die Richtung gesehen. Ich halte das Theodizee-Problem fuer nicht loesbar. Daraus kann dann jeder seine eigenen Schluesse ziehen.
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#13
(24-06-2025, 10:39)Reklov schrieb: mit welcher Beharrlichkeit und nicht selten mit hämischer Aggression, manche Atheisten ihre "Weltdeutung" zu verteidigen suchen!

(24-06-2025, 17:50)Geobacter schrieb: Wenn jemand, wie z.B. DU, behauptet, Atheisten würden Gott leugnen und ihre Weltdeutung zu Unrecht "verteidigen"... ja dann sind sie auch durchaus im Recht.

(24-06-2025, 19:31)Ulan schrieb: Der Vorwurf, man wuerde "Gott leugnen" ist an Absurditaet kaum zu ueberbieten

Hört sich an wie eine Anklageschrift in einem Schauprozess gegen Christen in Moskau 1920

"Angeklagter, Sie behaupten, dass die Bolschewiki Gott "leugnen" - wo es doch bekanntlich gar keinen Gott gibt. 10 Jahre Zwangsarbeit!"
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#14
Hallo Geobacter
Der von Dir in Beitrag #11 angegebene Link führt zu: Diskriminierung von Atheisten - Wikipedia
Darin ist eine Landkarte "Länder mit Todesstrafen für Atheisten"
Es handelt sich ausschließlich um nichtchristliche Länder in Afrika und dem Nahen Osten. Das muss schon einmal gesagt sein

Aber wir sollen alle ehrlich sein. Viele Menschen haben Angst vor den Atheisten, weil sie deren Taten von Ende 1917 bis Ende 1920 aus den Geschichtsbüchern kennen. Es ist nicht die Weltanschauung des Atheismus, die den Menschen Angst macht, sondern das Auftreten der Anhänger dieser Weltanschauung, der Ikonoklasmus, das pöbelhafte, absichtlich menschenverachtende Stänkern, die bestialische Ermordung der Zarenkinder mit Bajonetten, die Ermordung von christlichen Priestern, das ging auch nach dem Zweiten Weltkrieg weiter, siehe die Folterung von Kardinal Mindszenty 1948

Na klar, jetzt kramen die Atheisten die blutigen Prozesse der Inquisition hervor - aber die waren vor Jahrhunderten, doch die blutigen Prozesse der Atheisten waren im 20. Jahrhundert!

Und während heute keine Christen von der spanischen Inquisition schwärmen, gibt es heute etliche hartnäckige militante Atheisten die gerne dort weitermachen würden, was sich in Barcelona 1936 abgespielt hat

Kein Katholik hängst sich das Gemälde des Großinquisitors Fernando Niño de Guevara ins Büro, aber Bilder von gewalttätigen spanischen Revoluzzern sieht man öfter wo hängen


Sehen wir uns die heutige Situation der Atheisten an.
Im Iran, in Afghanistan, in Pakistan, in Saudi-Arabien, im Sudan, in Mauretanien, auf den Malediven ist der Atheismus zwar nicht verboten (niemand kann in die Menschen hineinschauen), aber atheistische Stänkereien und blasphemische Schimpfworte wie "Schweinehund" (wie wir sie aus dem vorliegenden Forum kennen), werden dort geahndet.


Doch kehren wir zum Thema zurück. Es ist wirklich lästig, wenn in jedem Thread der Streit zwischen Christen und Atheisten aufflammt. Das Thema des vorliegenden Threads lautet Theodizee
Und da ist zu sagen, dass es eben wirklich ein schwerer Brocken ist, die Not unschuldiger Menschen - oft kleiner Kinder - zu sehen. Die vielen Kleinkinder, die in der Sintflut ertranken, waren genauso unschuldig wie die vielen Kleinkinder, die in Sodom und Gomorrah und in Pompeji im heißen Ascheregen verbrannten
Voltaire hat ganz klar festgestellt, dass das Erdbeben von Lissabon 1755 mit mehr als 30.000 Todesopfern eine der verheerendsten Naturkatastrophen der europäischen Geschichte war und schwer ins Bild einer guten Schöpfung passt. Da hilft nämlich kein Leugnen, da hilft kein Abstreiten der Sintflut, kein Abstreiten der Einäscherung von Sodom und Gomorrah, kein Abstreiten der Zerstörung Jerichos - das Erdbeben von Lissabon 1755 mit mehr als 30.000 Todesopfern konnte niemand abstreiten!

Da hilft es auch nichts, wenn Reklov sagt "viele seit langem bekannte Erdbebenzonen werden nach wie vor bewohnt und bei Erschütterungen beharrlich und lernresistent einfach wieder aufgebaut" (Beitrag #8) - derart altkluge Schuldzuweisungen helfen den in Erdbeben sterbenden Kindern nicht, wirken hier eigentlich zynisch
Menschen siedeln nicht in der Sahelzone, in Erdbebenzonen, in lawinengefährdeten Hängen weil es ihnen Spaß macht, sondern weil sie sich Grundstücke in sicheren Lagen nicht leisten können . . . in Indien schlagen Menschen ihre Zelte direkt neben den Eisenbahnschienen auf - ohne Sicherheitsabstand - und da gibt es immer wieder Tote. Kleine Kinder, die in einem unbeaufsichtigten Moment aus dem Zelt laufen und in den Sog des Zuges kommen

Ich denke, niemand hat bis jetzt ein Mittel gefunden, das Leid und das Elend aus der Welt zu schaffen

Gerade mal bei uns in den christlichen Ländern ist das seit wenigen Generationen gelungen, aber die Milliarden notleidenden Menschen außerhalb der christlichen Komfortzone leiden nach wie vor schwer
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#15
(24-06-2025, 20:33)Sinai schrieb:
(24-06-2025, 19:31)Ulan schrieb: Der Vorwurf, man wuerde "Gott leugnen" ist an Absurditaet kaum zu ueberbieten

Hört sich an wie eine Anklageschrift in einem Schauprozess gegen Christen in Moskau 1920

"Angeklagter, Sie behaupten, dass die Bolschewiki Gott "leugnen" - wo es doch bekanntlich gar keinen Gott gibt. 10 Jahre Zwangsarbeit!"

Du mit Deinen haltlosen Uebertreibungen (schau mal in der Liste der Scheinargumente nach, welches Du jetzt gerade mal wieder bemuehst!). Von Strafen hat ausser Dir niemand geredet. Es ist schlicht so: Etwas, fuer das es keine Evidenz gibt, kann man nicht leugnen. Der Vorwurf ist also schlicht absurd.

Ansonsten zurueck zum Thema bitte! Hier geht's nicht um Gottesbeweise an sich, sondern um die Theodizee, also das Problem des angeblich "guten Gottes".
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