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Martin Luther ?
#76
(22-08-2008, 10:26)Petrus schrieb: ich war vor nicht allzu langer Zeit in einem Missionsmuseum eines Missionsordens, und danach war mir wirklich ÜBEL. Mag sein, dass Du andere Erfahrungen hast...
Ja, kann ich mir gut vorstellen ... Ich war auch schon mal im auffällig kleinen und versteckten historischem Gruselkabinett einer evangelischen Missionsgesellschaft. Der nickende Spenden-Neger war noch dezent ... Aber das waren die imperialen Zeiten europäischen Kolonnialismus und Ausläufer zwischen den beiden Kriegen. Da haben Kirchen viel Übles angerichtet, nicht nur in der Mission sondern auch in Schulen, Kinderheimen, Behinderten- und Alten-Einrichtungen. heute kaum verständlich zu machen aus UNSEREM Verständnis davon.
Ich habe aber auch mitbekommen, dass sich Missionsarbeit der evangelischen Landeskirchen in den letzten 50 Jahren radikal gewandelt hat. Sehr viel mehr Entwicklungsarbeit als Bekehrung(sversuche) mit Gewalt und Manipulation - die ich im Einzelfall denoch nicht ganz ausschließen mag.

(22-08-2008, 10:26)Petrus schrieb: Allerdings frage ich mich dann, warum man überhaupt missioniert, wenn man Respekt vor der religiös-kulturtellen Identität des Anderen hat? Was ist dann der SINN von Mission, wenn nicht, den Anderen zu überzeugen, dass meine eigene Religion "besser" ist?!
Ja, das mag man sich fragen. Ich würds noch schärfer fassen. In Augen naiver Missionierer gibts nur EINE RICHTIGE Religion ... und damit wird Mission dann zur barmherzigen Hilfe für Andersgläubige, ihnen auch Anteil daran zu vermitteln. Nur Mission ist heute nicht mehr so (bei Landeskirchen). Sie leisten solide Entwicklungsarbeit, Bildungsarbeit, caritative Arbeit ohne den Zwang zur Konversion. Aber "Mission" ist auch noch ein hochangesehenes Etikett in Gemeinden, wenns um Spendenaquise geht. Oft kommt mir das wie ein Etikettenschwindel für eine inzwischen gute Sache vor - die aber nicht mehr den schlichten Vorstellungen Lieschen Müllers von Mission entspricht..
Für mich sollte es aus zwischenmenschlichem und interreligiösem Respekt KEINE aktive Mission von G'tt-Gläubigen ohne ausdrücklichen Empfängerwunsch geben. PUNKT.
Und das sage ich auch da so unverblümt, wo es NICHT gern gehört wird.

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
#77
(22-08-2008, 10:12)nadia schrieb: Von den meisten Deutschen wird Martin Luther positiv wahrgenommen
Und das mit Recht,
denn die Frage hieß nicht, wie die Grafik suggeriert "Wer sind die besten Deutschen?", sondern "Wer sind die wichtigsten Deutschen?"
Wenn man also die weltweiten Wirkungen der genannten Personen betrachtet, dann gehören nun einmal Luther und Karl Marx an die Spitze.
Sie haben im Unterschied zu Goethe oder Harald Schmidt weltweit gewirkt, wenn man die Ausbreitung des Marxismus bis Asien oder der protestantischen Kirchen in Amerika u.a. betrachtet.
Es ging bei der Umfrage nicht darum, wen man für moralisch integer oder immerfort richtig denkend und schreibend hält!!!

Dass Luther Zivilcourage hatte,
kann ihm niemand bestreiten.
Wer als Einzelperson vor dem damaligen Reichstag dem Kaiser und der Kirche Widerstand leistet, hat nun einmal Zivilcourage. Auch das hat mit der Richtigkeit späterer Schriften nicht die Bohne zu tun. Ich kenne niemanden in der deutschen Geschichte, der so viel Zivilcourage gehabt hat und sein eigenes Leben für seine Vision einer bibelfundierten Kirche aufs Spiel gesetzt hat.
Warum fällt es nur manchen so schwer, differenziert zu denken und zu schreiben?!!

(22-08-2008, 10:12)nadia schrieb:
Ekkard schrieb:Dieser Teil der Lutherbiographie ist jedoch evangelischerseits definitiv "out"...
Verstehe! Deshalb die Lobeshymnen auf Martin Luther
Ja, richtig!
Dieser Mann hat im Hinblick auf die Theologie und Kirche Großes geleistet. Da kann man stolz auf ihn sein, weil er der hierarchischen Macht-Kirche und ihrer Unterdrückung der Bibel-Autorität einen Widerstand leistete, von dem die europäische Aufklärung und unsere demokratische Gesellschaft wunderbar profitieren konnten und der eine heute demokratisch und textkritisch vorgehende Kirche vorbereitet hat.
Es gibt auch noch andere Leistungen eines Menschen als seine dem damaligen Zeitgeist und der Wörtlichnahme biblischer Schriften verpflichteten abartigen Juden-Eskapaden!

(22-08-2008, 10:12)nadia schrieb: Sogar eine Universität in Deuschland ist nach Martin Luther benannt worden.
Die Uni Wittenberg hieß schon lange so, und es gibt unzählige ev. Kirchen, die Luther-Kirchen heißen. Grund: siehe oben.
Nadias traumatisierte Reduzierung Luthers auf seine Juden-Polemik ist eben die Reduzierung eines wichtigen Mannes auf seine Irrtümer und Fehler.
Das kann man jetzt gebetsmühlenartig und langsam öde und langweilig ständig wiederholen, es wird die positiven Seiten Luthers nicht auslöschen.
Andere konzentrieren sich nun mal auf seine segensreichen Wirkungen.
Wir lehnen auch nicht die Tora-Schriften im Alten Testament ab, weil dort in den Landnahme-Texten steht, wie man auf unmenschliche Weise andere Völker überfällt, massakriert und beraubt und das mit Gottes Befehlen erklärt.

(22-08-2008, 10:12)nadia schrieb: Sollte jemand auf die Idee kommen mir die Näherung der Kirche zu den Nazis vorzuhalten...... die hatten andere längst willig vollzogen.
Darauf sind wir auch ohne dich, liebste Nadia,
schon lange gekommen, haben dieses und andere Bilder eingesetzt und das Problem hier vielfältig und selbstkritisch vorgetragen.
Es gab aber auch Dietrich Bonhoeffer und die Bekennende Kirche, die den Nazis Widerstand geleistet haben und trotzdem Luther schätzten.
Wir brauchen wirklich keine Belehrungen von jemandem, der zur Kritik an den Irrtümern seiner "heiligen Schriften" gar nicht fähig ist.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
#78
Wer in seinem Leben sonst nichts hat, der nimmt eben was er kriegen kann und bejubelt sogar einen Martin Luther

Zitat:Der Antisemit Martin Luther - ein geistiger Vater des Holocaust
#79
Hallo Nadia,
zunächst nehme ich den zitierten Link zur Kenntnis wie vieles andere, was in der dunklen Zeit deutscher Geschichte gesagt und getan wurde.

Nadia schrieb:Wer in seinem Leben sonst nichts hat, der nimmt eben was er kriegen kann und bejubelt sogar einen Martin Luther
Jetzt bleibt natürlich die Frage: Wer soll sich diesen Schuh anziehen und wie soll das wirken? Wenn sich dies auf Frau Käßmann bezieht, geht es uns (evangelische Christen) persönlich nichts an. Wenn es sich auf Mitdiskutierer bezieht, dann fühle ich mich auch betroffen und ungerecht behandelt. Denn ich gehe mit meiner Kirche konform in der Forderung an jeden, Hass auf Andere aus den Gedanken zu verbannen unabhängig davon, ob eine Autorität der Kirche in der Vergangenheit etwas anderes gesagt oder geschrieben hat.

Die Berufung der Nazis auf Luther als Rechtfertigung für die Vernichtung eines ganzen Volkes wirft ein bezeichnendes Licht auf den Geisteszustand jener Nazis oder sehr vieler Deutscher jener Zeit - einen Zeitgeist, der an dumm-dreister Borniertheit und Menschenverachtung nicht mehr zu übertreffen war, und den wir ganz bestimmt - und vielleicht ein wenig naiv - nicht mehr wollen. Der Kampf kann sich aber nicht gegen Luther richten. Stattdessen muss er sich gegen die allenthalben an den Stammtischen sitzenden Kleingeister richten.

Mein Eindruck ist, dass wir hier solche Kleingeister nicht sind - selbst dann nicht, wenn dir in der Diskussion widersprochen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#80
(22-08-2008, 12:17)nadia schrieb: Wer in seinem Leben sonst nichts hat, der nimmt eben was er kriegen kann und bejubelt sogar einen Martin Luther

Zitat:Der Antisemit Martin Luther - ein geistiger Vater des Holocaust

Hallo Nadia,

Du weisst, worauf Du verlinkt hast??? Auf eine Publikation, die dem "Universellen Leben" nahesteht...

Liebe Grüsse

Petrus
Hee, was ist mit diesem Forum los? Ich habe jetzt mindestens zehnmal versucht, eine Antwort an FRITZ zu schreiben (per "Antworten"-Button", aber sie erscheint immer unter meiner Antwort an Nadia, also so, als hätte ich DORT etwas korrigiert/editiert. Ist das ein Softwarefehler???

Gruss

Petrus
Ich kriege das einfach nicht dorthin, wo es hinsoll, es erscheint immer unter meiner Antwort an Nadia, das ist ja verrückt...

P.
All diese Einzeltexte passieren als "Antworten"-Antwort... Icon_sad

Gruss

P.
#81
Hallo Petrus!

Danke für den Hinweis; da kann man gar nicht vorsichtig genug sein...

Petrus schrieb:Du weisst, worauf Du verlinkt hast??? Auf eine Publikation, die dem "Universellen Leben" nahesteht...

Was ist das »Universelles Leben« ? Kenne ich nicht.

Auf der Seite die ich verlinke steht nichts von »Universellem Leben«

Schauen wir mal; Wikipedia:
Zitat:Universelles Leben / Vorwurf antisemitischer Tendenzen

Allerdings habe ich da noch etwas gefunden:
Zitat:Universelles Leben
Warnung vor Wikipedia-Eintrag

Hm... Wie auch immer, auf »Universelles Leben« habe ich nicht verlinkt, und was die untereinander haben, weiß ich nicht.

Die Fakten auf der Seite die ich verlinke, sind jedenfalls zutreffend.

Hier das Detail:



So fordert es Martin Luther:
Martin Luther erklärt: "Ich sollte mit einem solchen verteufelten Maul essen, trinken oder reden? So möchte ich aus der Schüssel oder Kannen mich voller Teufel fressen und saufen, so mache ich mich gewiss damit teilhaftig aller Teufel, die in den Juden wohnen."

So tun es die Nationalsozialisten:
Die Nazis verbieten 1941 Freundschaften zwischen Deutschen und Juden. Auch in öffentlichen Einrichtungen dürfen Juden nicht bei Deutschen sitzen.

//=== Zensur WiTaimre === strafbare Inhalte brauchen wir nicht auch noch in voller Laenge weiter zu verbreiten !! es ist ja ein Link angegeben, um sich selbst zu vergewissern === //


So fordert es Martin Luther:
Martin Luther fordert: "Summa: ... dass ihr und wir alle der ... teuflischen Last der Juden entladen werden ..."

So tun es die Nationalsozialisten:
Sechs Millionen Juden werden beim Holocaust in Europa ermordet. Von den wenigen Überlebenden wandern die meisten bis 1951 in die USA oder nach Israel aus.


#82
Ich habe nicht behauptet, dass die Fakten nicht stimmen, sondern nur gefragt, ob Du weisst, wohin Du verlinkst.

Schönen Gruss

Petrus
#83
Hallo Mandingo,

auf Seite 3 dieses Threads siehst Du in Joh. 8 einen Beleg für einen Antisemitismus/Antijudaismus des Neuen Testamentes. Dem muss ich hier widersprechen - der Apostel Johannes schildert hier nur ganz einfach die Schwierigkeit, die jedem Anhänger einer neuen Religion gegenüber den Anhängern der Vorläuferreligion zuteil wird. Johannes greift hier explizit nicht das Judentum als Religion und die Juden als Angehörige dieser Religion an - er greift die Argumentationen der Pharisäer an. Johannes sagt den Pharisäern: "...wenn ihr meint, das nur alleine eure Auslegung der Thorah der Weisheit letzter Schluss ist, dann sage ich euch das eure Auslegungen dieses Heiligen Buches eine Einflüsterung des Teufels ist:" Hier geht`s um die Auslegungen, nicht um das Heilige Buch selbst. Den gleichen Vorwurf musste sich der christliche Klerus zur Zeit Muhammad`s gefallen lassen und den gleichen Vorwurf machen wir Baha`i auch dem islamischen Klerus.

Liebe Nadia,

was ist "Mission"? Dem anderen sagen: "...und willst Du nicht mein Bruder sein, dann schlag`ich Dir den Schädel ein.."? Wenn dass das allgemeine Verständnis von "Mission" ist - dann stimme ich Dir vollkommen zu wenn Du sagst, das Mission grundsätzlich ein unlauteres Mittel sei (S.4 dieses Threads). Aber in den grossen Religionen dieser Welt hat "Mission", wernngleich dieses Wort christlich belegt ist, auch noch eine ganz andere Bedeutung: Hilfestellungen und Anregungen geben. Die Mission der Vergangenheit hat im christlichen Bereich zu viel Leid und Trauer geführt, zur Ausrottunmg ganzer Völker - aber gleichzeitig ist Mission auch die unbedingte Hingabe dazu, das Leid der Welt zu lindern. Man schaue sich mal Mutter Theresa an- der ging es unter dem Begriff der Mission nicht darum, möglichst viele "Schäfchen" unter die Fittiche von Rom zu bekommen, sondern möglichst vielen Menschen aus dem Elend zu helfen. Schau Dir Muhamed Junius an: Als gläubiger Sunnit hat der das Mini-Kredit-Programm so angewendet, das Tausende seiner Mitmenschen, egal welchem Glauben sie angehören, ebenfalls sich aus dem Elend befreien konnten. Schau Dir Mahatma Ghandi an: Als gläubige Hindu lehrte er, das nur die absolute Gewaltlosigkeit Frieden und Befreiung bringt - und stürzte damit die englische Kolonialherrschaft über Indien. Auch das war eine Mission...

Mit der Anwendung von Mission ist ebenso viel Schindluder in der Vergangenheit getrieben worden, wie es heute mit der Anwendung des Begriffes "missionieren" gemacht wird. Wenn tausende christlicher Pilger zu Weihnachten und zu Ostern Jerusalem besuchen, dann gibt`s sicherlich einige frömmelnde Fanatiker unter denen, die nun meinen sie müssten den nächsten Rabbi bekehren. Aber sicherlich 99% der Besucher machen eine Wallfahrt, ohne jegliche Bekehrungsabsicht - und wenn dann Rabbiner sich hinstellen und die eigenen Leute vor den Wallfahrern glauben "warnen" zu müssen - dann ist das nicht nur eine polemische Zuspitzung mit dem Ziel, anders Gläubige zu diffamieren, sondern auch eine Art der "Mission im eigenen Volk" - und das ist genauso unlauter.

Für uns heute bringt`s argumentativ wenig, wenn wir uns gegenseitig die Sünden der Vergangenheit um die Ohren schlagen. Klar, in den finstersten Zeiten des Mittelalters "missionierten" Jesuiten in dem sie Juden folterten damit diese ihrer Religion abschwörten. In späteren finsteren Zeiten glaubten Calvinisten und Lutheraner ihre Landsleute mit der Warnung vor den Juden, " die Kinder bei teuflischen Riten opfern", bekehren zu müssen. Und noch später gab`s dann den Hitler, desses Religion "Rassenwahn" hies und der bereitwillig auf die historischen Sünden der Vergangenheit zuir Legitimation seiner grauenhaften Ideologie zurück griff. Für uns heute bringt es mehr, wenn wir uns tagtäglich anstrengen, das sich solche Zustände nicht wieder über den Umweg der Polemik der Stammtische "einschleichen". Es bringt uns heute mehr, uns um Brüderlichkeit unter den Menschen zu bemühen - in Deutschland, in Süd-Afrika, in Russland, in China, in Amerika - aber auch in Israel - und hierfür muss man nichtmal die Religion bemühen; man kann das auch mit humanistischen Idealen tun.
#84
(22-08-2008, 14:59)t.logemann schrieb: in Joh. 8 einen Beleg für einen Antisemitismus/Antijudaismus des Neuen Testamentes. Dem muss ich hier widersprechen - der Apostel Johannes schildert hier nur ganz einfach die Schwierigkeit, die jedem Anhänger einer neuen Religion gegenüber den Anhängern der Vorläuferreligion zuteil wird. Johannes greift hier explizit nicht das Judentum als Religion und die Juden als Angehörige dieser Religion an - er greift die Argumentationen der Pharisäer an. Johannes sagt den Pharisäern: "...wenn ihr meint, das nur alleine eure Auslegung der Thorah der Weisheit letzter Schluss ist, dann sage ich euch das eure Auslegungen dieses Heiligen Buches eine Einflüsterung des Teufels ist:" Hier geht`s um die Auslegungen, nicht um das Heilige Buch selbst. Den gleichen Vorwurf musste sich der christliche Klerus zur Zeit Muhammad`s gefallen lassen und den gleichen Vorwurf machen wir Baha`i auch dem islamischen Klerus
Unbestreitbar ist, dass gerade das Johannes-Evangelium (traditionell von Theologen besonders hochgeschätzt, auch von Luther ;) ) eine üble antijudaistische Wirkungsgeschichte entfaltet hat und aus dem Kontext gerissen und wortwörtlich missverstanden sehr zur kirchlichen Judenfeindschaft beigetragen hat und gerade im zitierten Joh8 die späteren "Juden als Christus-Mörder" und "Juden als Teufels-Kinder" -Legenden neuen Saft beziehen können. Unerheblich ist dafür, obs um Auslegungen oder sonstwas geht, unerheblich auch, ob Muslime oder Bahai ähnliche Leichen im Keller haben.
Entscheidend andere Perspektive dagegen entsteht durch die Erinnerung daran, dass "Johannes" wie seine Zuhören offensichtlich allesamt Juden waren, es hierbei Johannes also Innerjüdische Diskusionen stattfinden. und das ist dann nochmal etwas anderes als wenn deutsche Pfarrer in der Neuzeit (incl. Dr. Luther) ebenso hochnäsig wie theologisch dumm in Kirche predigend über Juden schwadronieren und zum Judenhass aufstacheln.

(22-08-2008, 14:59)t.logemann schrieb: was ist "Mission"?
eben, hier z.zt. erkennbar NUR im Sinne des sog. chr. "Missionsbefehls" aus Mt 28, 18-20 als Auftrag an die (12) Jünger, zu verkündigen, zu lehren und zu taufen gebraucht. Unbeachtet können einstweilen die anderen Wortbedeutungen bleiben.
(22-08-2008, 14:59)t.logemann schrieb: Man schaue sich mal Mutter Theresa an- der ging es unter dem Begriff der Mission nicht darum, möglichst viele "Schäfchen" unter die Fittiche von Rom zu bekommen, sondern möglichst vielen Menschen aus dem Elend zu helfen.
gewiss mit Missionswillen, ob aber wirklich alle möglichen Anstrengungen genutzt wurden, Menschen lebend aus ihrem Leid "zu helfen" wird bisweilen kritisch angezweifelt. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/15/15888/1.html
(22-08-2008, 14:59)t.logemann schrieb: Schau Dir Muhamed Junius an: Als gläubiger Sunnit hat der das Mini-Kredit-Programm so angewendet, das Tausende seiner Mitmenschen, egal welchem Glauben sie angehören, ebenfalls sich aus dem Elend befreien konnten.
Sicher KEINE Mission sondern effektive Entwicklungshilfe, Selbständigen-Starthilfe und vielleicht auch lukratives Geschäftsmodell.
(22-08-2008, 14:59)t.logemann schrieb: Schau Dir Mahatma Ghandi an: Als gläubige Hindu lehrte er, das nur die absolute Gewaltlosigkeit Frieden und Befreiung bringt - und stürzte damit die englische Kolonialherrschaft über Indien.
Ebensosicher KEINE Mission, sondern Befreiungsbewegung mit gewaltlosen Mitteln, Sabotage und Widerstand gegen die amtierende Staatsregierung.
(22-08-2008, 14:59)t.logemann schrieb: Klar, in den finstersten Zeiten des Mittelalters "missionierten" Jesuiten in dem sie Juden folterten damit diese ihrer Religion abschwörten.
Klar ist nur, dass es im Mittelalter -egal ob licht oder finster - noch KEINE Jesuiten gab ... und sie mithin zu DER Zeit nichts angestellt haben können.
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
#85
Petrus schrieb:Ich habe nicht behauptet, dass die Fakten nicht stimmen, sondern nur gefragt, ob Du weisst, wohin Du verlinkst.

1. auf »Universelles Leben« habe ich nicht verlinkt,

und

2. was die untereinander haben, weiß ich nicht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Universelle..._Tendenzen
http://ww3.das-weisse-pferd.com/universe...pedia.html
?!

Deshalb halte ich mich an die Fakten.
#86
Ist in Ordnung, Nadia. Das war kein Vorwurf, weder gegen Dich noch gegen Universelles Leben, die ich auch nur vom Hörensagen kenne. Wenn das als Vorwurf rüberkam, dann tut es mir leid. Ich wunderte mich nur, dass Du die Argumentation einer "Konkurrenzgruppe" zur Evangelischen Kirche hinzu ziehst. Ich denke, die christlichen Gruppen und Konfessionen sehen einander durchaus als Konkurrenz. Soviel ich weiss, wurde Universelles Leben sehr heftig von der Evangelischen Kirche oder einer deren Institutionen angegriffen, und dass Universelles Leben die Ev. Kirche dafür nicht gerade liebt, ist doch verständlich...

Aber lassen wir das. Ich habe das Gefühl, dass Du ALLES, was man Dir schreibt, als Angriff oder Vorwurf siehst, und das war nicht beabsichtigt.

Schönen Gruss

Petrus
#87
Hallo Petrus!

Petrus schrieb:Ich habe das Gefühl, dass Du ALLES, was man Dir schreibt, als Angriff oder Vorwurf siehst, und das war nicht beabsichtigt.

Keineswegs Icon_lol

Zur Einnerung:
Zitat:Danke für den Hinweis; da kann man gar nicht vorsichtig genug sein...

Petrus schrieb:Ich wunderte mich nur, dass Du die Argumentation einer "Konkurrenzgruppe" zur Evangelischen Kirche hinzu ziehst.

Lieb von dir das "Argumentation" zu nennen :icon_mrgreen: Nach deinem Hinweis habe ich mich ein wenig umgesehen und was ich dazu gefunden habe, verlinkt und da endet meine Argumentation auch schon Icon_cool

Petrus schrieb:Soviel ich weiss, wurde Universelles Leben sehr heftig von der Evangelischen Kirche oder einer deren Institutionen angegriffen, und dass Universelles Leben die Ev. Kirche dafür nicht gerade liebt, ist doch verständlich...

Stimmt schon, sie mögen einander nicht besonders.

...Irgendwie habe ich das Gefühl mich in einem virtuellen Minenfeld verfranst zu haben...
[Bild: Minenfeld%20Dulepass.jpg]
... ich schleiche mich mal vorsichtig weiter ...
#88
Hier gibt es keine Minenfelder, Nadia, zumindest keine von mir gelegten oder gepflegten. Ich wollte nur ein Missverständnis ausräumen, sonst nix. Icon_lol

Schönen Abend

Petrus
#89
(23-08-2008, 17:35)Petrus schrieb: Ich denke, die christlichen Gruppen und Konfessionen sehen einander durchaus als Konkurrenz. Soviel ich weiss, wurde Universelles Leben sehr heftig von der Evangelischen Kirche oder einer deren Institutionen angegriffen, und dass Universelles Leben die Ev. Kirche dafür nicht gerade liebt, ist doch verständlich...
http://www.projektwerkstatt.de/ul/
Ich denke, wir sollten dabei schon etwas näher gucken. UL werden 2000-5000 Mitglieder zugeschrieben, keine irgendwie gewichtige Konkurrenz der beiden Großkirchen mit über 50 Mill. Mitgliedern in Deutschland. Andererseits erfordert eigentlich chr. solidarische Liebe zu ALLEN Menschen, vor Sekten mit destruktiven Methoden und Zielen zu warnen. Manche reagieren darauf mit Klagen und Widerklagen vor Gerichten ... und einer demonstrativen Abneigung gegen ALLE Kirchen ...
Dass der Verlag "Weißes Pferd" solchen Sekten/ synkretistischen Gruppen nahesteht, ist unverkennbar. Und deswegen scheint mir ein kritischer Blick zu allen Stellungnahmen zu kirchlichen Interna mehr als angebracht. Der Vorwurf ist auch nicht so sehr, die Fälschung von verwendeten Faktenschnipseln an sich, sondern Fälschung und bewusste Verleumdung durch tendentiöse Komposition und sachlich unangemessene Wertung und Wichtung ...
Dass das nicht immer laienhaft gleich auf den ersten Blick erkennbar wird, ist wohl gewollt ... So funktioniert Desinformation und schlechtmachende Propadanda nun mal ... und sie wirkt!
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
#90
Hallo Ekkard!

Deinen Kommentar hatte ich nicht übersehen, ich wollte nur mal abwarten um zu sehen was noch kommen würde...

... und, wie man sieht, das Übliche :icon_rolleyes:

Ekkard schrieb:Jetzt bleibt natürlich die Frage: Wer soll sich diesen Schuh anziehen und wie soll das wirken? Wenn sich dies auf Frau Käßmann bezieht,

Sie ist selbst verantwortlich für das was sie sagt und tut. Dass sie einer der führenden Köpfe in ihrer Religionsgemeinschaft ist, macht die Sache nicht bzw. nicht unbedingt einfacher.

Ekkard schrieb:geht es uns (evangelische Christen) persönlich nichts an.

»uns« ? Sprichts du für alle evangelischen Christen ? :icon_eek:

Ekkard schrieb:Wenn es sich auf Mitdiskutierer bezieht, dann fühle ich mich auch betroffen und ungerecht behandelt.

Das orientiert sich individuell an den Aussagen der jeweiligen Diskutanten und Diskutantinnen, die dafür jeweils selbst verantwortlich sind.

Und so reiche ich dir zurück:
Ekkard schrieb:Jetzt bleibt natürlich die Frage: Wer soll sich diesen Schuh anziehen und wie soll das wirken?

Iswas ? :icon_mrgreen:

Ekkard schrieb:Denn ich gehe mit meiner Kirche konform in der Forderung an jeden, Hass auf Andere aus den Gedanken zu verbannen unabhängig davon, ob eine Autorität der Kirche in der Vergangenheit etwas anderes gesagt oder geschrieben hat.

Diese Forderung ist unglaubwürdig solange Luther dort als grosser Gelerter verehrt wird.

Ekkard schrieb:Die Berufung der Nazis auf Luther als Rechtfertigung für die Vernichtung eines ganzen Volkes wirft ein bezeichnendes Licht auf den Geisteszustand jener Nazis oder sehr vieler Deutscher jener Zeit - einen Zeitgeist, der an dumm-dreister Borniertheit und Menschenverachtung nicht mehr zu übertreffen war, und den wir ganz bestimmt - und vielleicht ein wenig naiv - nicht mehr wollen.

Welche bezeichnendes Licht wirft die Berufung auf Luther heute auf die Menschen die ihn offen bewundern und öffentlich lobpreisen ?

Ekkard schrieb:Der Kampf kann sich aber nicht gegen Luther richten.

Um Martin Luther und um seinen seinen Hass auf Menschen geht es aber hier.

Ach ja... Welcher »Kampf« ? Wessen »Kampf« ? Gegen wen richtet der sich?

Ekkard schrieb:Stattdessen muss er sich gegen die allenthalben an den Stammtischen sitzenden Kleingeister richten.

Etwa solche die Martin Luther öffentlich »Zivilcourage« attestieren ?

... Irgendwer hat einmal gesagt: »So funktioniert Desinformation und schlechtmachende Propadanda nun mal ...« Icon_cool

Ekkard schrieb:Mein Eindruck ist, dass wir hier solche Kleingeister nicht sind - selbst dann nicht, wenn dir in der Diskussion widersprochen wird.

Um mich geht es hier nicht - ich bin hier nicht das Thema Wave


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