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Wieso dürfen Muslime nicht so leben, wie sie wollen?
#16
Nichtmuslime können durchaus an der Regierung teilnehmen. Nur das Kalifenamt nicht.

Deine Angaben bezüglich der Praxis (sicherlich war da nicht alles gut) solltest Du lieber mal mit Literatur von B. Lewis abgleichen. Ganz so einfach war es dann nämlich doch wieder nicht.

Punkt 1 ist falsch, da der Christ sich nicht alleine auf seinem rechtlichen Gebiet befindet. Er fällt automatisch unter das islamische Strafrecht, wenn er etwas tut, was eine muslimische Person tangiert.

Punkt 2 ebenfalls.

Punkt 3 wäre zu prüfen, wie sich seine Apostasie ausgestaltet. Sollte dies niergends niedergelegt sein, dann geht das natürlich nicht.
Primär wäre ein christliches Gericht für ihn zuständig, wenngleich er oder die Christen sich auch an ein islamisches gericht wenden können, wenn sie möchten.
Zudem müßten Atheisten ebenfalls eine Gemeinschaft mit einem Gesetzeskorpus bilden.

Punkt 4: Ja

Zum letzten Punkt: Schon seltsam, daß Du es so herum plötzlich ganz einfach verstehst!

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#17
aAHMADh schrieb:Primär wäre ein christliches Gericht für ihn zuständig, wenngleich er oder die Christen sich auch an ein islamisches gericht wenden können, wenn sie möchten.

Es gibt christliche Religionsgerichte? Ehrlich? Wo?

Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
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#18
Guten Abend, Ahmad,

bitte sei mir nicht böse, aber deine „Träumereien“ erinnern mich fatal
an jene von Kommunisten der ersten Stunde.

Auch diese, genau wie Du, wollten nicht begreifen, dass für Ihre Ideen,
so gut sie auch gemeint waren, der Mensch geändert werden müßte.

Der Mensch ist durch und durch egoistisch und von Macht besessen.

Sowie es ihm gelungen ist, alte, vermeintlich schlimme Strukturen
zu beseitigen und durch seine „guten“ zu ersetzen, nimmt das Dilemma seinen Lauf.
Aus Macht-,und Geldgeilheit wird er Freunde und Familie verraten und zum Schluß seine eigene „gute“ Sache.

Es wird also nie gelingen eine perfekte Gesellschaft zu schaffen.

Ich meine, der beste Kompromiss ist mit den Strukturen der westlichen Demokratien gelungen, weil Führer angeklagt und abgesetzt werden können und weil die Demokratie, im heilenden Sinne, wandlungsfähig ist, sich selbst erneuern kann.

Kannst Du etwas Besseres vorschlagen?

Dein islamischer Staat wird den Weg des Iran gehen: Korruption,
Religionsfaschismus, Größenwahn etc.

Gruss
Zipper
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#19
Hallo Zipper!

Zwischen einem islamischen Staat und dem, was wir hier im Westen haben liegt kein großer Unterschied.

Es gibt interessante Ansätze zur Ausgestaltung einer islamischen Demokratie.

Im Iran läuft es übrigens nicht alles so ab, wie in der Schia eigentlich vorgesehen. Khomeini wurde verschiedentlich von anderen Ayatollahs kritisiert.

Ich denke nicht, daß man den Mensch dazu ändern muß!

Es hat unter Muhammad(sa) funktioniert, es hat unter den ersten vier Kalifen funktioniert. Ja sogar im osmanische Reich hat es im Prinzip funktioniert. Was fehlte war der religiöse Wandel, der irgendwann abgeschafft wurde. Mit einer Öffnung der Tore es Idschtihad kann man dies aber beheben.

Mfg,

Ahmad

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#20
Guten Tag Ahmad,

1. Unter Muhammad mag es für die Muslime dank seiner brutalen
eiserner Hand funktioniert haben, aber aus Sicht der Andersgläubigen
ja wohl nicht.
2. Ähnlich ist es im osmanischen Reich abgelaufen. Als sich die
christlichen Armenier gegen die Diskriminierung und die hohe „Dhimmi“-Steuer aufgelehnt haben, wurden 1,5 Mio von ihnen abgeschlachtet und der Rest aus dem O-Reich vertrieben.
3. Wie kann ein religiöser Wandel erfolgen, wenn doch der Koran angeblich das direkte Wort von Allah ist, welches nicht interpretiert, geschweige den verändert werden darf?


Gruss
Zipper
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#21
Hallo Zipper!

Muhammad(sa) Handlungsweise war nicht brutal.

Denkbar ungeeignet ist es irgendwelche Negativbeispiele zu bringen. Man könnte auch die Demokratie mit Verweis auf Engalnd im Kolonialzeitalter ablehnen.

Interpretationen sind durchaus gestattet. Und diese Interpretation genügt durchaus um einen Wandel durchzuführen.

Mfg,

Ahmad

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#22
Guten Abend AHMAD,

ein wahrlich kläglicher Versuch die islamische Geschichte zu ignorieren
bzw. schön zu reden.

Die Menschen in der Umma sind um keinen Deut anders als
Menschen anderer Glaubensrichtungen.
Warum fällt es nur so schwer sich und anderen dies einzugestehen.

Gruss
Zipper
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#23
zipper schrieb:Guten Abend AHMAD,

ein wahrlich kläglicher Versuch die islamische Geschichte zu ignorieren
bzw. schön zu reden.

Die Menschen in der Umma sind um keinen Deut anders als
Menschen anderer Glaubensrichtungen.
Warum fällt es nur so schwer sich und anderen dies einzugestehen.

Gruss
Zipper

Weil Muslime keine Fehler machen.
Denn machen sie einen Fehler, dann sind sie in diesem Moment keine Muslime.
Selbstreflexion und Selbstkritik ist für einen wahren Muslim ebenfalls ein Ding der Unmöglichkeit, denn alles, was geschieht, ist Wille Allahs. Geschieht etwas Positives, ist es der Wille Allahs. Geschieht etwas Negatives, ist es ebenfalls der Wille Allahs. Kommt ein Volk islamischen Glaubens zu Reichtum und Wohlstand, so geschieht dies durch den Willen Allahs. Muss das Volk aber Terror und Tod durch einen Diktator erleiden, so ist dies ebenfalls Wille Allahs. Einer der Gründe, warum sich Menschen in islamischen Staaten so gut wie nie gegen ihrer Herrscher erheben und sie davonjagen. Und eben aus diesem Grund, weil alles dem Willen Allahs entspricht, kann ein Muslim niemals einen Fehler machen. Den machen immer nur die Nicht-Muslime (also du und ich).

Wie sagte Kant dazu:
"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Anleitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Wage es, verständig zu sein! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen, ist der Wahlspruch der Aufklärung."

Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
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#24
Hallo Zipper!

Verweise auf die Sira wären sinnvoller um Deine These zu stützen, als einfach eine leere Aussage zu machen!

Was genau war denn so brutal?

Und betrachtest Du dies auch im historischen und kulturellen Kontext?

Wie differeiren dabei die Urteile führender Islamwissenschaftler?

Wie klar sind überhaupt die Quellen?

Was war zur damaligen zeit normal?

Das was Du tust ist schlicht heutiges Moralverständnis auf damalige Zeiten anzuwenden.

Ansonsten gehst Du auf meinen Beitrag ja nicht einmal ein.

Ich meine was wird für die denn so brutal gewesen?

Das üblich vermutlich:

Die Karawnaenüberfälle (waren damals an der Tagesordnung, ja gesellschaftlich sogar anerkannt!)
Der Umgang mit den Juden? Auch dies war Gesellschaftlich anerkannt!
Etwaige Morde an politischen gegnern? Auch diese glt es im Kontext zu betrachten, so sie überhaupt stattfanden; die Überlieferungen dazu kommen alle ohne Isnad daher.

Ausgangspunkt ist ja der islamische Staat.
Nun muß man sich auch erst mal fragen, inwieweit die Gemeinde um medina heutigen Staatsvorstellungen entsprechen aknn. Da muß man ebenfalls unterscheiden! Die damalige Gemeinde war praktisch ständig vom Tod bedroht. Logischerweise muß da die Politik eine andere sein, als bei uns. Natürlich wirkt dann damaliges handeln brutal. Das sollte aber nicht den Blick darauf verschleiern, was daraus für Ableitumgen auf einen heutigen islamischen Staat erfolgen müssen!
Die siehst das alles sehr vereinfacht; parktisch so, wie irgendwelche Terroristen. Natürlich kann man das Medina-Modell nicht 1 zu 1 übertragen, aber es hat funktioniert. Und zwar im damaligen Rahmen, so wie es für die heutige Zeit umgesetzt werden muß.

Mfg,

Ahmad

Mfg,

Ahmad

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#25
Guten Abend AHMAD

ich bin untröstlich, da ich Dir auf Deine Ausführungen gerne
eine passende Antwort geben würde.

Leider begebe ich mich morgen auf eine Fahrradtour nach England
und mir fehlt die Zeit.

Aber ich bin sicher, dass wir uns in ca. 14 Tagen auch noch austauschen
können, dann bin ich zurück.

Bis dahin alles Gute.

Gruss
Zipper

P.S. evtl. kann mich ja jemand vertreten. Danke!
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#26
Ich hab hier mitgelesen und verstehe noch nicht ganz:
Wie soll denn ein islamischer Staat deiner Meinung nach aussehen?
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#27
Hallo Nomika!

Da gibt es verschiedene Modelle

Im Prinzip sähe ein islamischer Staat genau so aus, wie z.B. ein Staat westlicher Prägung.

Unterschiede sind:

Die bekannten Einschränkungen bezüglich der Menschenrechte, wobei diese Reibungspunkte noch konkret ausdifferenziert werden müssen. SObald ich mehr Zeit habe werde ich vielleicht etwas konkretes dazu schreiben, denn die islamischen Menschnrechte von Kairo sind sicherlich nicht da Ende jeglicher Reformwilligkeit.

Theoretisch ist vieles denkbar. Mir geht es darum, den Islam dabei zu erhalten, den meisten dürfte es darum gehen alles gleich zu machen.

Fakt ist: ein funktionierender islamischer Staat ist zwingend notwendig, denn weder ein Iran oder ein Saudi-Arabien, noch ein Afghanisten und erst recht ein Irak sind wirklich funktionierenden Modelle. Das eine ist zu sehr Theokratie, das andere zu sehr korrupt, der Rest ohnehin gescheitert. Es muß ein Staat sein, der aus dem Islam heraus lebt und aus dem Islam heraus können (nicht müssen!) dann Reformen kommen. Das Ziel darf jedoch nicht sein, daß der nahe Osten eine Kopie des Westens wird, denn dies ist schon von vorne weg zum Scheitern veruerteilt.

Mfg,

Ahmad

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#28
Hallo Ahmad!

Ja, aber wie konkret?
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#29
Und welche Menschenrechte sollen eingeschränkt werden?
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#30
Hallo Nomika!

Wie konkret möchtest Du es denn haben? Ich verstehe im Moment nicht, was Du hören möchtest.

Bezüglich der Unterschiede zu den Menschenrechten und möglichen Lösungen:

http://www.aks-pages.de/islamplattform/t...rechte.pdf

http://www.qantara.de/webcom/show_articl...r-3/i.html

Mfg,

Ahmad

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