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Friedenspolitik
#16
nadia schrieb:Wo denn? Es hat mit Religion nicht da Geringste zu tun.
Oh, ich befürchte, dass du dieses nicht vermitteln wirst können, da einerseits die falschen Bildern im Raum stehen, dass jeder Israelis auch Jude sei und dann ja auch noch fromm und auf der anderen Seite die Terrororganisationen sich immer mehr Richtung Islam verschieben.

Das es aber nicht um Religion sondern um Nationen geht, wird schwer aufzuzeigen sein.
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#17
Hallo Jakow!

Schön dass du mal wieder da bist Icon_smile

Sehr wahrscheinlich hast du Recht, aber es ist ja nichts Neues, dass das kaum zu vermitteln ist. Im Grunde ist der Konflikt hier ein ganz Gewöhnlicher um Land. Das ist seit je her ein klassischer Kriegsgrund. Sogar in der Tierwelt gibt es solche Konflikte um Gebiete und Reviere. Aber das ist so manchem nicht abgehoben genug. Für solche Freaks muss es schon eine »Weltanschauungskonflikt« möglichst Modell »Djihad« sein...

In den deutschen Medien schiebt man den Scholl-Latour ins Bild, der arabischer als jeder Araber ein nasses »ÄHL TSCHIHÄDH« ins Mikrophon krächzt.

Ausserdem ... bin ich mir schon länger gar nicht mehr so sicher ob ich überhaupt noch etwas vermitteln möchte. Es macht kaum einen Unterschied ob es Judentum, Politik oder beides zusammen ist; das Ergebnis ist immer dasselbe: egal was Israel macht, es ist in den Augen es einschlägigen Publikums immer falsch. Also kann ich mir so Debatten, die ohnehin ergebnislos verlaufen werden, gleich sparen.
Jakow schrieb:Das es aber nicht um Religion sondern um Nationen geht, wird schwer aufzuzeigen sein.
Die Geschichte Israels lässt darüber keine Zweifel zu. Nicht einmal die Araber bestreiten das inkl. Hamas, Hisbollah & Djihad-Cie. Die mörderische Islamisten-Show hat einen Grund und der ist immer dasselbe: Motivation. So hält man den Mob zusammen; nur mit Gewalt geht das ja nicht.
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#18
5.Mose; 28.....
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#19
Hallo Jakow und alle hier :)
Zitat:Jakow: ...im Raum stehen, dass jeder Israeli auch Jude sei und dann ja auch noch fromm und ...
ja, was mich betrifft, in Deutschland geboren, immer gewesen - und das wusste mann in meinem Ort genau
- und ich war nur mal wallfahrtsweise in Jerusalem gewesen, als seinerzeit die Komplikationen im Libanon (1980er Jahre) anstiegen, sagt mir ein Mitbuerger ganz empoert: "Was macht Ihr Begin mit den armen Palaestinensern!"
- und ich:"Na, gut - ich werd ihn mal fragen..."
- und der:"He? - Sie kennen den?"
- und ich:"Nein, persoenlich nicht, es ist ja auch nichtmal mein Staat - aber ich frag Sie allerdings auch nicht, was Ihr und mein Kohl macht..."
- dem Bekannten war es denn peinlich, weil ihm daemmerte, was er da einfach aus Unsinnigkeit unterstellt hatte: dass jedes juedische Exemplar in der Welt zustaendig sein muesste, mitgetadelt zu werden fuer etwas, was wenn auch nur vielleicht einem Juden zugeordnet werden konnte.
Wiederum
- wuerde man bei den anderen Voelkern so intensiv drauf achten, wenn weltweit irgendein gebuertiger Deutscher oder Grieche oder Römer durch sein Tun oder Lassen in eine Schlagzeile geriet, dieses Ereignis als anders-staatlicher Buerger dem beliebig naechsten anderen gebuertigen Deutschen resp.Griechen, Römer, den man kennt, vorzuhalten, dass man es vermerkt habe und so-und-so finde?
*gruebel*
- ja, vermutlich.
Es kommt drauf an, wie die Nachricht die Nationalitaet mit erwaehnt, denke ich, also es koennte ein typisches Verhalten in der Welt sein, wenn vielleicht auch nicht in der ganzen Welt. Es hat was mit der Psychologie des "Sortierens von Fundsachen" zu tun, vermutlich.
- Gehoerte Nachrichten sind auch Fundsachen.

Schalom WiT :)
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#20
@WiTaimre
Was daran aber tragisch ist, dass hier uralte antijudaistische und antisemitsche Klischees mit einfliessen und diese so immer wieder befestigen und den Betreffenden dieses nicht einmal vermittlbar ist.
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#21
Man kann aber auch ganz bewusst Klischees hervor "zaubern", lieber Jakow...

Vor gar nicht allzu langer Zeit hat ein Politiker in Deutschland offen Kritik an der POLITIK Israels geübt - und wurde gleich von führenden jüdischen Vertretern ausserhalb des politischen Bereiches Israels des "Antsemitismus" beschuldigt, wohl wissend, das man mit einem solchen Vorwurf einem Politiker in Deutschland den Garaus machen kann. Hat ja auch geklappt - der Mann hat Selbstmord begangen....

Wir hatten vor einiger Zeit mal eine Fernsehshow mit Michael Friedman. Die Show wurde irgendwann mal abgesetzt - weil immer weniger Fernsehzuschauer sich die Sendung anschuten. Die waren aber nicht alle antisemitisch - die hatten nur die Schauze voll davon, das Herr Friedmann es in seiner Show darauf anlegte, grundsätzliche alle seine Gäste zu blamieren und für diesen Zweck den Leuten "Über`s Maul fuhr", ihre Aussagen verdrehte und sich einer Polemik bediente, bei der wahrscheinlich sogar Herbert Wehner (SPD) und Franz-Josef Strauss (CSU) schamrot geworden wären - und die haben sich in den sechziger und siebziger Jahren schon ettliche handfeste Redeschlachten im Bonner Bundestag geliefert... Das Herr Friedman die Show bekommen hatte, lag nicht daran das er Jude ist - sondern CDU Mitglied. Das er abgesetzt wurde - lag auch nicht daran das er Jude ist, sondern an der Chrarcterlosigkeit seines Verhaltens in der Show. Nur hat sich kein Demokrat getraut das offen zu sagen - man befürchtete, als "Antisemit" abgestempelt zu werden...
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#22
(22-08-2008, 15:17)t.logemann schrieb: Man kann aber auch ganz bewusst Klischees hervor "zaubern", lieber Jakow...
Ich kann allerdings NICHT erkennen, wo Jakow dies getan haben sollte. Ich finde seine Anmerkung wohltuend knapp und korrekt. Vielleicht für ganz oberflächliche Schnellschreiber nicht auf den ersten Blick erfassbar
(22-08-2008, 14:59)t.logemann schrieb: Das Herr Friedman die Show bekommen hatte, lag nicht daran das er Jude ist - sondern CDU Mitglied. Das er abgesetzt wurde - lag auch nicht daran das er Jude ist, sondern an der Chrarcterlosigkeit seines Verhaltens in der Show. Nur hat sich kein Demokrat getraut das offen zu sagen - man befürchtete, als "Antisemit" abgestempelt zu werden...
Quatsch und antijüdische Legendenkonstruktion.
Niemand wurde in die Friedman-Talkshow gezwungen, alle kamen freiwillig, wohl wissend um Friedmans Eigenheiten. Defeuert sowohl in Talkshow als auch als Zentralratsmitglied wurde Friedman bekanntlich nach seinen Abenteuern mit Zwangsprostituierten aus dem Osten und ungeschickten vertuschungsmanövern ... Er bleibt dennoch einer der wenigen medienvorzeigbaren orthodoxen Juden in Deutschland ... und deshalb wird er irgendwann wohl wieder auftauchen auch in der Prominenz.

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#23
(22-08-2008, 15:17)t.logemann schrieb: Vor gar nicht allzu langer Zeit hat ein Politiker in Deutschland offen Kritik an der POLITIK Israels geübt - und wurde gleich von führenden jüdischen Vertretern ausserhalb des politischen Bereiches Israels des "Antsemitismus" beschuldigt, wohl wissend, das man mit einem solchen Vorwurf einem Politiker in Deutschland den Garaus machen kann. Hat ja auch geklappt - der Mann hat Selbstmord begangen....
Puuuh. Zum einen wurde J. Möllemann nicht wegen seiner Kritik kritisiert, sondern wegen seiner dabei gebrachten antisemitischen Stereotypen und seiner mehr als antisemitischen Reaktion auf diese Kritik.
Und das er nun wegen dieser Kritik Selbstmord beging, schiebe ich ohne Probleme einmal selber in die antisemitische Ecke, die nicht sehen will, dass es auch noch etwas anderes gibt, als Kritik von M. Friedman.

(22-08-2008, 15:17)t.logemann schrieb: Wir hatten vor einiger Zeit mal eine Fernsehshow mit Michael Friedman. Die Show wurde irgendwann mal abgesetzt - weil immer weniger Fernsehzuschauer sich die Sendung anschuten.
Oh je, was kommen denn nun noch für antisemitische Klischees...

(22-08-2008, 15:17)t.logemann schrieb: Nur hat sich kein Demokrat getraut das offen zu sagen - man befürchtete, als "Antisemit" abgestempelt zu werden...
LOL.

Wie man sieht, zauberst du hier etwas herbei, was nun in deiner Wahrnehmung gegeben ist. Es hat irgendwie mit Juden zu tun und alleine darum, sie sie Schuld oder die angebliche Antisemitenkeule welche so effektiv ist, dass sie nie zur Anwendung kommen muss. Alleine ein Errahnen reicht...
(22-08-2008, 18:13)Fritz7 schrieb: Er bleibt dennoch einer der wenigen medienvorzeigbaren orthodoxen Juden in Deutschland ...
Äh, nichts gegen M. Friedman, ab ein orthodoxer, ja religiöser Jude ist er nun wirklich nicht.
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#24
(25-08-2008, 09:36)Jakow schrieb: Äh, nichts gegen M. Friedman, ab ein orthodoxer, ja religiöser Jude ist er nun wirklich nicht.
Hmm ... mal wieder in ein inneres Fettnäpfchen getapst? Tut mir leid. - Ich habe damals die Aufgeregtheiten um Zwangsprostituierte und Drogen ziemlich intensiv mitbekommen, auch die Betroffenheit gerade der politisch rechteren Richtungen jüdischer Vertretung. Nach meinem Eindruck hat Friedman zuvor in der Öffentlichkeit immer wieder jüdisch-konservativeren/orthodoxeren Empfindungen/ Positionen seine Stimme verliehen. Nachher hätte ihn natürlich am liebsten alle nie gekannt ...
Das ganze Gewirr kommt vielleicht im Artikel der Süddeutschen ganz gut rüber:
Zitat:Für Andreas Nachama, von 1997 bis 2001 Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Berlin, stand Friedman der Orthodoxie nahe. Nachamas Amtsnachfolger Alexander Brenner widerspricht, sieht Friedman durch die persönlichen Eigenschaften „Dynamik, Würde, Energie“ charakterisiert. Auch Daniel Ajszenstejn von der Hamburger Gemeinde hält nur Friedmans Begabung, „das Unangenehme konsequent auszutragen“, für wesentlich.
http://www.storyal.de/weblog2003/sueddeutsche.htm
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#25
Lieber Jakow,

ich denke, ich habe klar genug die Eigenschaften des Herrn Friedmann als CDU-Mitglied herausgestellt - das er Jude ist (soweit ich weiss nicht orthodox, sondern eher dem liberalen Zweig zugeneigt), ist hier nur nebensächlich.

Für mich jedenfalls ist es nebensächlich - menschliche Fehler kann jeder machen, egal zu welchem Glauben er oder sie sich bekennt. Aus Deiner Reaktion kann ich jedoch schliessen, das es Juden gibt, die glauben alleine deshalb einen Mitbruder verteidigen zu müssen, weil es eben ein Mitbruder ist - ungeachtet seiner chracterlichen Schwächen. "Nichts gegen M. Friedmann..." schreibst Du an Fritz - na, da bist Du aber auf einem Auge blind....

Ich bin und war kein Freund der FDP, und auch nicht ein Freund des Herrn Möllemann. Aber die Art und Weise wie er aufgrund seines Flyers angegriffen wurde, wie man versucht hat ihm antisemitistische Tendenzen zu unterstellen - ist ein Lehrstück der Polemik, hält aber keiner sachlichen Kritik stand. Man darf mal nicht vergessen, dass Herr Möllemann noch als Spitzenpolitiker sehr wohl die Unterwanderung der FDP durch Rechtsradikale miterlebt hatte und sich auf Parteivorstandsebene vehement dagegen gewehrt hat - den langjährigen Vorstitzenden Westerwelle der FDP liess und lässt diese Problematik eher kalt. Da beschwert sich aber keiner `drüber...

Nun ist natürlich bei Herrn Möllemann `ne ganze Menge zusammengekommen, was ihn wohl dazu veranlasste, auf seinem "letzten Flug" einen Rucksack statt eines Fallschirms mitzunehmen.... Was letztlich den Ausschlag zum Selbstmord gab, wird man wohl nie erfahren - aber das ist auch nicht wichtig. Wichtig ist das hier ein Mensch so gemobbt wurde, das er Selbstmord beging, Und da muss es erlaubt und möglich sein zu fragen, ob die eine oder andere Attacke gegen ihn rechtens war.

Meine Meinung, lieber Jakow: M. Friedmann war in seinen Fernsehshows zum K****! Menschlich zum K****! Genauso wie Harald Schmidt den Unterschied zwischen Kabarett und Blödelei nicht kennt, genausowenig kannte Herr Friedmann den Unterschied zwischen sachlicher Kritik und polemischer Anmache. Und da frage ich Dich jetzt ganz offensiv: Ist es verboten, einen Menschen zum K*** zu finden, nur weil dessen Vorfahren vor 65 Jahren millionenfach umgebracht wurden? Ist der Holocaust der Eltern und Grosseltern ein Freibrief dafür, sich heute daneben zu benehmen?
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#26
(25-08-2008, 19:53)t.logemann schrieb: das er Jude ist (... sondern eher dem liberalen Zweig zugeneigt), ist hier nur nebensächlich.
Hmm, legale und illegale Drogen und Prostituierten-Feten ohne viel Interesse für die Frauen ist ja soo selten nicht, bei Journalisten wie Politikern.
WARUM kommst Du ausgerecht bei einem prominenten Juden auf das dünne und wackelige Brett, in Charaktermängeln ein Karriere-Problem zu sehen. Und wie kommst Du zu der Einschätzung, Friedman sei zum damaligen Zeitpunkt religiös liberal-jüdisch gewesen? Argumente und Quellen würden mich interessieren ...

Na, und Mümmelmännchen, da kamen mindestens soviel Chraktermängel und mehr zusammen ... Das Kalkül, die magischen 18% mit Stimmen von rechten Wählern durch ansprechen alter Vorurteile und vermeindlich deutscher Zurücksetzung zu erreichen, war allerdings harter Tobak ... unabhängig, ob Möllemann nur sehr gewissenslos pragmatisch oder antisemitisch war. Seine angepeilten Wähler schätzte er offensichtlich antisemitisch belastet ein ... Kein Lorbeerblatt für die FDP ... gerade hier in NRW an FDP-Stammtischen noch sehr spaltend ...

Fritz
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#27
t.logemann schrieb:das er Jude ist (soweit ich weiss nicht orthodox, sondern eher dem liberalen Zweig zugeneigt), ist hier nur nebensächlich.

Wozu dann überhaupt erwähnen, dass er Jude ist und auch noch betonen welche Strömung und welche nicht... wenn es hier nur nebensächlich ist ?

Wer hat den Friedman überhaupt in diese Diskussion eingeschleppt ?
t.logemann schrieb:Wir hatten vor einiger Zeit mal eine Fernsehshow mit Michael Friedman.

Um uns was zu sagen?
t.logemann schrieb:Das er abgesetzt wurde - lag auch nicht daran das er Jude ist

Wozu dann überhaupt erwähnen, dass er Jude ist?

Ein »Klassiker«:
t.logemann schrieb:Ist der Holocaust der Eltern und Grosseltern ein Freibrief dafür, sich heute daneben zu benehmen?
...
Zvi Rex schrieb:Die Deutschen werden den Juden Auschwitz nie verzeihen

Möllemann musste niemand unterstellen, was er immer war.

Zitat:Es redet aus ihnen heraus

Grass, Walser, Möllemann - über die Entstehung einer neuen Form des Antisemitismus in Deutschland


Dan Diner
»DIE WELT«
15. Juni 2002
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#28
(25-08-2008, 19:53)t.logemann schrieb: Ist es verboten, einen Menschen zum K*** zu finden, nur weil dessen Vorfahren vor 65 Jahren millionenfach umgebracht wurden? Ist der Holocaust der Eltern und Grosseltern ein Freibrief dafür, sich heute daneben zu benehmen?
Nein, allerdings sehe ich auch nicht, dass er sich so gross daneben benimmt und zum anderen ist das alles auch kein Freibrief zu unsachlichen Unterstellungen. Beides zusammen lässt halt dann die Frage aufkommen, warum man ihn eigentlich zum Kotzen findet.
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#29
(25-08-2008, 21:02)nadia schrieb: Möllemann musste niemand unterstellen, was er immer war.
Und was war er nun immer(mit eigenen Worten bitte)? Antisemit war er zumindest meiner Auffassung nach nicht immer ... Machen wir es uns nicht zu einfach und billig mit Schwarz-Weiß-Zuweisungen? Und unterstellen wir anderen, besonders Promis, nicht allzugern, sie seien strohdoof, zu keiner Einsicht fähig?
So etwas gerät immer ziemlich leicht in Richtung Gerüchte-Konstruktion ---> Üble Nachrede/ Verleumdung, besonders bei Verstorbenen keine besondere Kulturleistung
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

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#30
Wenn einer meint, er "müsse" sich die Dienstleistungen von Prostituierten zu Gemüte führen - ist das seine Sache. Wenn einer meint, er müsse sich die Nase mit Koks voll dröhnen - dann kann das aber gesellschaftlich wie charakterlich relevante Gründe haben: Entweder man kommt mit dem Leistungsdruck nicht zurecht - siehe Cristopher Daum - oder man kokst weil es "üblich, Mode" ist... dann ist das ein persönlicher chrakterlicher Mangel. Beides hat aber mit meiner Einschätzung bezüglich des Charaktermangels des Herrn Friedman nichts zutun. Sein Verhältnis zu Prostituierten muss er mit seiner Ehefrau klären, sein Verhältnis zum Koks hat er mit den Justizbehörden klären müssen.

Aber ich habe mir einige seiner Sendungen seinerzeit angesehen - "Gespräch" mit Joschka Fischer, "Gespräch" mit Gregor Gysi, "Gespräch" mit Claudia Roth - Leute, eine solche Mischung von Demagogie und Polemik, gepaart mit dem unverholenen Versuch, die "Anderen" vor laufender Kamera "madig" zu machen - sowas hab`ich lange nicht mehr sehen müssen....

Damals war das ein Demagoge "vom Feinsten". Das den die CDU nicht ausgeschlossen hatte, lag wohl daran, das gerade die CDU und die CSU solche "Stammtischdemagogen" in den eigenen Reihen hatte (und hat) - den ehemaligen General Schönbom, den ehemaligen Fraktionsvize Merz, den ehemaligen Ministerpräsident Stoiber.... und selbst eher liberale CDU-Mitglieder (Ole van Beuys) fielen ja auch schon auf Demagogen vom Schlage eines ehemaligen Richters namens Schill herein....

Damit wir uns hier nicht missverstehen: Wäre Friedman Baha`i - würd`ich ihn genauso kritisieren und seine Demagogie genauso angreifen. So ein Verhalten gehört sich nicht - egal welcher Religion und/oder welcher politischen Ideologie man anhängt!

Es ging ursprünglich um die Friedenspolitik, liebe Nadia, und ztur Friedenspolitik gehört m.E. gerechterweise auch dazu zu sagen, wann jemand in seinen Äusserungen gerade gegen jede Form des mitmenschlichen Friedens verstösst. Und aufgrund gemachter Äusserungen erschien mir hier der Fall Möllemann und der Fall Friedmann durchaus ein treffendes Beispiel zu sein. Wenn jegliche Kritik an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens dadurch "beantwortet" werden, das man mit jüdischem Religionhintergrund dem Kritiker "Antisemitismus" vorwirft, dann trägt dieser Vorwurf nicht gerade zu einer offenen und ehrlichen Diskussion bei. Diese offene und ehrliche Diskussion ist aber Voraussetzung dafür, das man gerade wegen unterschiedlicher Auffassungen friedlich zusammen lebt.

Worte können auch Waffen sein. Antisemitismus, Fundamentalismus, Fanatismus sind solche Worte - und die sollte man m.E. mit Bedacht gebrauchen. Jegliche Kritik an einem gesellschaftspolitischen Verhalten damit abwürgen zu wollen, dass man den Kritikern Schlagworte an den Hals wirft - ist kein geeignetes Mittel, um Verständnis für unterschiedliche Positionen erreichen zu können.

Zivi Rex irrt. libe Nadia. Die jüdischen Menschen dieser Welt werden es der geamten Menschheit nie verzeihen können, das sie ein fast 2000 jährige Diaspora erlebten, die in einem versuchten Vernichtunmgsfeldzug im sogenannten "III. Reich" gipfelte. Und im Rahmen eben dieses Vernichtungsfeldzuges werden es die jüdischen Menschen dieser Welt dem Rest der Welt nie verzeihen können, das nur Wenige die überlebensnotwendigen Visa zur Einreise in Staaten erlangen konnten, in denen sie sicher gewesen wären. Diese Deutschen, von denen Zivi Rex schreibt - gibt`s in dieser Form schon lange nicht mehr. Aber das muss eine Zivi Rex oder Dan Diner nicht unbedingt tangieren - es reicht völlig aus das ein Demokrat mit deutschem Pass sich erlaubt, kritisch eine politische Strömung, eine Geisteshaltung 65 Jahre nach dem Höhepunkt des Holocaustes zu hinterfragen - schon bekommt der Demokrat "Antisemitismus" als polemische Parole vor den Latz geknallt.... Wie wenig verstehen manche Menschen von Demokratie, wenn sie aus solchen Beweggründen heraus Günter Grass, Martin Walser und Jürgen Möllemann des Antisemitismus beschuldigen !

Der Tenor, der hier zum tragen kommt - ist ganz einfach: "Du hast einen deutschen Pass - also halt`s Maul...."
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