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Wer hat Gott erschaffen?
#61
Hallo 'jam',
was du da geschrieben hast, dem möchte ich ausdrücklich zustimmen. Wenn Gott auch die Ideen, das Abstrakte schuf, dann sind alle menschlichen Beschreibungen dessen, was Gottes Existenz ausmacht, ebenfalls etwas Geschaffenes und damit nachrangig.
Du hast vollkommen Recht mit folgender Formulierung:
(15-02-2009, 15:39)jam schrieb: Also die Frage kann man eigentlich gar nicht stellen. Sie beruht auf einer falschen Voraussetzung. Man kann deshalb nicht fragen: Wer erschuf Gott, weil ja das Schaffen schon etwas Erschaffenes ist, so kann auch Gott der die Schöpfung erschuf kein Geschöpf sein.
Das geht sogar noch einen Schritt weiter: Selbst die Frage ist "Geschaffenes" (Teil der Schöpfung). Die Antwortmengen unserer Fragen enthalten grundsätzlich nur Dinge oder Verhaltensweisen der Schöpfung.

Klar ist: man kann solche Fragen stellen, aber man kann aus Gründen der Relevanz keine Antworten erwarten. Es ist jedoch auch nicht korrekt, deshalb das Glaubenskonzept "Gott" zu verwerfen, aber sehen wir weiter …

Da Beweise nichts anderes als logische Aussagenketten sind, fallen sie in die gleiche Kategorie philosophischer Dinge, die wir als Schöpfung auffassen – eine objektive Welt eben.

Kein Mensch kann Auskunft über Gott geben. Das, was von Gott überliefert oder allgemeiner mitgeteilt wird, sind Glaubenssätze, Sprachbilder, Bekenntnisse, die wir niemals als Gottheit absolut setzen dürfen, damit das Konzept dieses Glaubens nicht zum Götzendienst verkommt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#62
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#63
Lieber 'jam',
dies ist die alte Diskussion darüber, was ein 'Beweis' ist. Du gehst von einer Wirkungsgeschichte aus, deren Resultat die fortdauernde Existenz des Volkes Israel ist.
Dafür gibt es zwar die Erklärung, dass dies an einer bestimmten, religiös-geschichtlichen Tradition liegt. Aber dasselbe Argument könnte man für die gesamte Menschheit oder jede gegenwärtige Tierpopulation anwenden (siehe unten). Den Überlebenden (das überlebende Volk) als "privilegiert" zu betrachten, ist für irgendwelche 'Beweise' irrelevant.

Ich räume ein, dies gilt für den Glauben keineswegs (versteh' mich also bitte nicht falsch.) Persönliche, subjektive Überzeugungen sind jedoch kein Beweis. Ich selbst bin zutiefst überzeugt, dass Gott (und die Lehre des Jesus von Nazaret) mich durch mein Leben geleitet hat, Schlimmes an mir vorbei gegangen ist und ich ein Glück genießen kann, das andere nicht haben. Aber was beweist dies außerhalb meines Herzens?

Ein Beweis ist entweder eine unwiderlegbare, logische Kette von Argumenten von bestimmten Voraussetzungen zu einer Behauptung (wie bei mathematischen Lehrsätzen)
oder eine stets und für alle Völker (oder Populationen) wiederholbare Vorgehensweise (Experiment) mit immer dem gleichen Ergebnis.
Eine andere, vor allem einfachere, natürliche Erklärung (außer der behaupteten) darf (nach bestem Wissen) nicht möglich sein.

Insbesondere Letzteres ist nicht der Fall.

Beispiele:
Für die Bewahrung der Identität einer Population reicht es vollkommen aus, nach bestimmten Überlebensstrategien zu handeln, in einem gewissen Umfeld zu leben und schlicht Glück zu haben.

In Tierpopulationen können dies bestimmte Verhaltensweisen und die "ökologische Nische" sein, bei Menschen sind es Identifikationsmechanismen und geschichtliche Zufälligkeiten.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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