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Existenz Gottes: Religionskritiker
#1
Hallo.

Ich wollte mal fragen, ob ihr mir sagen könntet, welcher Kritiker für und wer gegen Gottes Existenz ist. Also Feuerbach ist ja mit seiner Projektionstheorie klar gegen die Existenz.
Aber wie schaut es mit Marx, Freud, Nietzsche, Camus, Comte, Anselm, Aquin, Satre und so aus??

Ich hoffe mir kann da jemand helfen.
Danke
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#2
(03-06-2009, 10:17)peggy90 schrieb: Hallo.

Ich wollte mal fragen, ob ihr mir sagen könntet, welcher Kritiker für und wer gegen Gottes Existenz ist. Also Feuerbach ist ja mit seiner Projektionstheorie klar gegen die Existenz.
Aber wie schaut es mit Marx, Freud, Nietzsche, Camus, Comte, Anselm, Aquin, Satre und so aus??

Ich hoffe mir kann da jemand helfen.
Danke

das ist keine frage wie auf dem fußballplatz (bist du für eintracht oder gegen borussia?)

du meinst wahrscheinlich, wer von der existenz oder nichtexistenz gottes ausgeht

marx, camus und sartre wohl von der nichtexistenz, anselm (sowohl von canterbury als auch grün) und thomas von aquin als kirchenleute wohl von der existenz. für freud hat das afaik keine große rolle gespielt, für nietzsche stellte sich wohl die frage, was unter "gott" zu verstehen sei, und welchen französischen grafen du meinst, weiß ich nicht

details zu einzelnen aus der liste werden dir sicher noch andere geben
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#3
Hallo, Peggy

>Marx

Atheist

>Freud

Hat sich mehrfach atheistisch geäussert

>Nietzsche,

Agnostiker, aber scharfer Kritiker des Christentums.

>Camus

Agnostiker, würde ich sagen.

>Comte

Wenn Du den Philosophen und Soziologen Auguste Comte meinst: Atheist

>Anselm, Aquin,

Beides gläubige Theologen, Mönche, Philosophen.

>Sartre

Radikaler Atheist

Gruss

DE
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#4
kay, vielen dank. das war mir schon mal eine sehr große Hilfe.
Könnte mir jetzt noch jemand möglichst knapp und einfach verständlich sagen, was Nietzsche dazu gesagt hat. Ich versteh das alles im Internet nicht wirklich.
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#5
Nietzsche machte einen grossen Unterschied zwischen religiösem Glauben, Christentum und Kirche. Zum allgemein Religiösen sagte er eher wenig, schien aber in manchen Phasen seines Lebens religiös gewesen zu sein. Das Christentum lehnte er als "Sklavenmoral" und "kulturfeindlich" ab, und der Kirche stand er geradezu feindlich gegenüber, streckenweise fanatisch.

Vielleicht verstehst Du dieses hier besser:

http://www.ursulahomann.de/NietzscheUndD...ap002.html

Gruss

DE
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#6
vielen dank. ist mir jetzt schon etwas verständlicher.
tut mir echt leid, aber ich hätte jetzt doch noch eine frage.
jedoch zu hans küng. hat jemand das buch 'existiert gott?' gelesen, oder weiß worum es geht? muss wahrscheinlich einen ausschnitt aus diesem buch mit einigen religionskritikern in verbindung bringen...
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#7
Friedrich Nietzsche hat die Aussagen über Gott in den Äußerungen des 18. und 19. Jahrhunderts im Bereich der Kirchen analysiert. Dabei kam er zu der Feststellung, dass die Eigenschaften Gottes dem idealtypischen Menschenbild vollkommen entsprechen. Mit anderen Worten, dieser Christengott umfasst keine Eigenschaften, die man von einer transzendenten Macht oder Person erwarten muss, sondern ausschließlich menschliche Eigenschaften. Auch dass sie typisiert und idealisiert erscheinen, spricht eher für Nietzsches These, dass "Gott" ein menschliches Konstrukt ist.

Dazu eine kritische Anmerkung von mir: Die Kritik des Philosophen verwechselt den jüdisch-biblischen Gott mit den ihm durch die Christenheit zugeordneten Eigenschaften. Vermutlich mit Absicht; denn der Volksglaube unterscheidet nicht zwischen den von der Kirche verkündeten Gottesbildern und Gott. Der Unterschied könnte aber größer nicht sein. Denn die Gott von den Kirchen zugewiesenen Eigenschaften sind unter allen Umständen menschliche Projektionen, also gedankliche Bildvorstellungen, die der Transzendenz jener Entität JHWH aus der jüdischen Vorstellung in keiner Weise gerecht werden. Das AT sagt dazu (sinngemäß verkürzt): Macht euch weder Bildnisse noch Gleichnisse und betet sie nicht an! Die Kirchen aber reden von Gott in Bildern. In dieser Beziehung ist die Kritik Nietzsches gerechtfertigt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#8
Kurze gute Überblicke über "Existiert Gott?" findest Du hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Existiert_Gott%3F

Ich habe das Buch vor gut 30 Jahren mal gelesen, kann aber inhaltlich nicht mehr viel dazu sagen. Generell kann man aber sagen, dass das Werk "Existiert Gott" der Versuch ist, einen vierten Weg zwischen traditioneller kirchlicher Lehre, Atheismus und neuzeitlicher Religionskritik aufzuzeigen.

DE
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#9
(03-06-2009, 11:46)Ekkard schrieb: Friedrich Nietzsche hat die Aussagen über Gott in den Äußerungen des 18. und 19. Jahrhunderts im Bereich der Kirchen analysiert. Dabei kam er zu der Feststellung, dass die Eigenschaften Gottes dem idealtypischen Menschenbild vollkommen entsprechen. Mit anderen Worten, dieser Christengott umfasst keine Eigenschaften, die man von einer transzendenten Macht oder Person erwarten muss, sondern ausschließlich menschliche Eigenschaften. Auch dass sie typisiert und idealisiert erscheinen, spricht eher für Nietzsches These, dass "Gott" ein menschliches Konstrukt ist.

Dazu eine kritische Anmerkung von mir: Die Kritik des Philosophen verwechselt den jüdisch-biblischen Gott mit den ihm durch die Christenheit zugeordneten Eigenschaften. Vermutlich mit Absicht

natürlich mit absicht (wenn es denn so ist, wie du sagst). denn der christengott ist eben etwas anderes als der jüdisch-biblische, wie du ja eindrücklich selber nachweist

von verwechslung kann also keine rede sein, wenn nietzsche den christengott anhand der ihm von der christenreligion/den christenkirchen zugeschriebenen eigenschaften bewertet
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#10
Soweit ich Nietzsche verstanden habe , war sein Ansatz stark von evolutionären Gedanken geprägt .

Er kritisierte allgemein den Glauben an etwas "höheres" als Ursprung ; also Gottesglauben aber auch die Lehren von "Idealen" und "Ideen" (Sokrates , Platon ,etc.).

Sein Vorwurf war , daß dabei Ursache und Wirkung vertauscht werden .

Das "Ideale" , "göttliche" , etc. ist also nicht der Ursprung , sondern etwas , was es zu erreichen gilt . Der "Mensch" selbst soll dabei überwunden werden zugunsten einer Art "Übermensch" , jedoch nicht im Sinne von Rassenzugehörigkeit oder gar Nationalität , sondern als eine Art natürliches "Ereignis" .

Als Antrieb sah er die natürlichen Instinkte und orientierte sich vielfach an Prozessen aus der Natur .

Das Christentum sah er als lebensfeindlich an ; sowohl was die Einstellung zum Leben selbst angeht ("das Fleisch" , Sexualität , diesseitiges Leben), als auch im Bezug auf die Morallehren , die er ablehnte . Aus der Natur nahm er seine Einstellung , daß "das Schwache" nunmal auf der Strecke bleibt ,und man damit auch kein Mitleid haben sollte , damit "das Starke" weiterkommt .
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#11
Richtig, Melek. Ich bezog mich auf den ersten Teil seiner Kritik am Christentum. Insofern wurde dies nun durch das ergänzt, wie er sich eine neue Religion vorstellte.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#12
(03-06-2009, 10:49)petronius schrieb: und welchen französischen grafen du meinst, weiß ich nicht

Auguste Comte (1798 - 1857), einer der Väter der Soziologie.
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