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(nichtchristlichen) Freunden vom Glauben erzählen
#1
Hallo zusammen,

in meinem Freundeskreis sind die meisten nichtchristlich. D.h., alle sind zwar christlich getauft (katholisch und evangelisch gemischt). Aber der einzige gläubige Christ bin ich.
Gerade jetzt zu Weihnachten kommt das Thema Glaube gern mal zur Sprache.
Ich selbst bin zwar von meinem Glauben überzeugt, allerdings ist es für mich (als nicht-Theologen Icon_lol ) z.T. schwierig, bei einigen "Totschlagargumenten" passende Gegenargumente zu finden.

Kennt ihr diese Situationen? Also dass ihr mit Nichtgläubigen diskutiert und auch gern mal "angegriffen" werdet (jetzt nicht gleich im negativen Sinn, aber schon so, dass einem halt entgegengebracht wird, dass es Gott doch gar nicht gibt usw.)

Für micht persönlich ist klar, dass es Gott gibt, aber welche Argumente kann ich bringen, wenn mir jemand entgegnet, dass es Gott eben NICHT gibt?
Was, wenn es heißt, dass es Jesus zwar sicher gegeben hat (ist ja mittlerweile wohl sogar wissenschaftlich bewiesen), er aber halt "nur" ein normaler Mensch gewesen ist (wenn auch vielleicht ein besonders vorbildlicher).

Diese Argumente (bzw. Thesen) bekommt man in solchen Gesprächen gern mal zu hören. Was sagt ihr darauf? Und halt eben nicht nur sowas wie "ich bin mir sicher, dass es so ist und fertig", weil ich nur mit so einer Aussage natürlich nicht argumentieren kann. Mir ist klar, dass ihr mir auch keine "Beweise" liefern könnt, dass es Gott gibt und dass Jesus wirklich Gottes Sohn ist, aber irgendwie hab ich das Gefühl, solche Gespräche müsste man noch besser führen können.

Ich hoffe, ihr habt ein paar gute Tips für mich, da ich eigentlich schon gerne über meinen Glauben spreche und auch hoffe, den einen oder anderen durch meine Geprächsführung doch mal zum Nachdenken zu bringen!

Danke schonmal,
BS
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#2
(Irgend) ein Gott ist nicht beweisbar, der Gott der Bibel sogar widerlegbar. Es spricht für dich, dass du nicht nur mit hohlen Phrasen antworten willst, meinen Respekt dafür, aber leider gibts da nicht viel mehr zu Argumentieren - jedenfalls nichts empirisch Belegbares und damit Brauchbares in der Diskussion mit Atheisten deren Argumentation auf Logik und reproduzierbarer Beobachtung basiert.

Deswegen nennt man das ganze ja "Glaube", weil man es eben nicht durch eindeutige Beweisführung zum "Wissen" machen kann.

Mein Tipp: Wenn du persönliche Erfahrungen gemacht hast, die deinen Glauben an einen Gott bestärken, dann übe deinen Glauben privat aus. Diskutier halt mit und lege deine Sichtweise dar. Du musst niemanden davon überzeugen, und musst dich auch von niemandem überzeugen lassen.

Ein rotes Tuch wirst du erst, wenn du versucht mit Dogmen zu argumentieren und den "Ungläubigen" gewisse soziale Fähigkeiten absprichst. Es wird gerne mal behautpet, Atheisten würde keine Liebe kennen, seien grundsätzlich von Hass erfüllt, und würden nach dem Motto "Jeder ist sich selbst der Nächste" leben. Völliger Schwachsinn ist das natürlich. Solange du nicht sowas in der Art verzapfst bist du auf der sicheren Seite. Sieh es so: Die anderen wollen dich vielleicht auch zum Nachdenken bringen, so wie du sie?
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#3
(23-12-2009, 19:17)BackSpace schrieb: Hallo zusammen,

in meinem Freundeskreis sind die meisten nichtchristlich. D.h., alle sind zwar christlich getauft (katholisch und evangelisch gemischt). Aber der einzige gläubige Christ bin ich.
Gerade jetzt zu Weihnachten kommt das Thema Glaube gern mal zur Sprache.
Ich selbst bin zwar von meinem Glauben überzeugt, allerdings ist es für mich (als nicht-Theologen Icon_lol ) z.T. schwierig, bei einigen "Totschlagargumenten" passende Gegenargumente zu finden.

Kennt ihr diese Situationen? Also dass ihr mit Nichtgläubigen diskutiert und auch gern mal "angegriffen" werdet (jetzt nicht gleich im negativen Sinn, aber schon so, dass einem halt entgegengebracht wird, dass es Gott doch gar nicht gibt usw.)

Für micht persönlich ist klar, dass es Gott gibt, aber welche Argumente kann ich bringen, wenn mir jemand entgegnet, dass es Gott eben NICHT gibt?

daß die frage, ob es gott (als theoretisch für alle gültige reale entität) gibt, nicht beantwortet werden kann. insofern auch nicht sinnvoll gestellt werden kann

eine andere frage ist, ob "gott" (in welcher form auch immer) für den gläubigen subjektiv eine realität ist. diese frage läßt sich, natürlich subjektiv, durchaus beantworten: für den gläubigen ist das der fall. weil er es so empfindet

daraus einen allgemeinen anspruch abzuleiten ("weil gott für mich real/nicht real ist, muß er auch für dich und überhaupt alle real/nicht real sein") ist wiederum nicht erlaubt oder sinnvoll

daß glaube immer subjektiv ist, spricht übrigens nicht dagegen, daß diese subjektive überzeugung von vielen geteilt und qua "gemeinde" oder "religion" vertieft wird

Zitat:Was, wenn es heißt, dass es Jesus zwar sicher gegeben hat (ist ja mittlerweile wohl sogar wissenschaftlich bewiesen), er aber halt "nur" ein normaler Mensch gewesen ist (wenn auch vielleicht ein besonders vorbildlicher)

dann ist das eine zulässige meinung *. daß du jesus noch eine darüber hinausgehende spirituelle bedeutung zumißt, ist wiederum deine sache, und ebenso zulässig

Zitat:Diese Argumente (bzw. Thesen) bekommt man in solchen Gesprächen gern mal zu hören. Was sagt ihr darauf? Und halt eben nicht nur sowas wie "ich bin mir sicher, dass es so ist und fertig", weil ich nur mit so einer Aussage natürlich nicht argumentieren kann

letztlich ist das aber die wahrheit. "argumentieren", um auch andere zwingend von deiner meinung zu überzeugen, kannst du auf diesem gebiet sowieso nicht. weil die argumente auf einer ganz anderen ebene angesiedelt sind als auf der der naturwissenschaftlich-rationalen logik

Zitat:Ich hoffe, ihr habt ein paar gute Tips für mich, da ich eigentlich schon gerne über meinen Glauben spreche und auch hoffe, den einen oder anderen durch meine Geprächsführung doch mal zum Nachdenken zu bringen!

das schaffst du wohl eher durch reales vorleben als durch theologische argumentation. gläubige menschen, die mich beeindrucken und dadurch zum nachdenken über ihren glauben gebracht haben, haben das durch die art und weise getan, wie ihr glaube ihnen stütze für ein leben der mitmenschlichkeit ist, welches mir echten respekt abfordert


*daß die historische existenz von jesus (als der wanderprediger, von dem die evangelien erzählen) "wissenschaftlich bewiesen" sei, stimmt wohl nicht. es gibt keinen direkten historischen beleg, eher schlüsse aus dem hörensagen. natürlich kann aber auch eine nichtexistenz jesu nicht bewiesen werden, und es spricht durchaus einiges dafür, die existenz eines historischen (nicht kerygmatischen!) jesus als plausibel zu sehen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#4
(23-12-2009, 19:17)BackSpace schrieb: Kennt ihr diese Situationen? Also dass ihr mit Nichtgläubigen diskutiert und auch gern mal "angegriffen" werdet (jetzt nicht gleich im negativen Sinn, aber schon so, dass einem halt entgegengebracht wird, dass es Gott doch gar nicht gibt usw.)

Für micht persönlich ist klar, dass es Gott gibt, aber welche Argumente kann ich bringen, wenn mir jemand entgegnet, dass es Gott eben NICHT gibt?

Ich hab so den Eindruck das die Totschlagargumente zwar missfallen, aber das du den Anderen am liebsten selber totschlagen würdest.
Das würd ich lieber sein lassen. Frag ihn nicht nur warum er so denkt, sondern vergewissere dich das er seinen Standpunkt überhaupt zur Diskussion stellen will. Das wollen nämlich die Wenigsten. Die meisten wollen nur meckern.


Zitat:Was, wenn es heißt, dass es Jesus zwar sicher gegeben hat (ist ja mittlerweile wohl sogar wissenschaftlich bewiesen), er aber halt "nur" ein normaler Mensch gewesen ist (wenn auch vielleicht ein besonders vorbildlicher).

Dann frag ihn ob ihm das ausreicht Jesus nachzueifern.


Zitat:
Diese Argumente (bzw. Thesen) bekommt man in solchen Gesprächen gern mal zu hören. Was sagt ihr darauf? Und halt eben nicht nur sowas wie "ich bin mir sicher, dass es so ist und fertig", weil ich nur mit so einer Aussage natürlich nicht argumentieren kann. Mir ist klar, dass ihr mir auch keine "Beweise" liefern könnt, dass es Gott gibt und dass Jesus wirklich Gottes Sohn ist, aber irgendwie hab ich das Gefühl, solche Gespräche müsste man noch besser führen können.

Es ist nicht dein Problem, wenn dein Gegenüber nicht über das Rationale hinausgehen will. Es ist zwar verständlicher Weise ärgerlich wenn sich dein Gegenüber wie ein Computer benimmt (für die ist auch alles nichtexistent was nicht einprogrammiert wurde) , aber solange er dir damit nicht aufn Keks geht und sich für besser hält, sollte dich das nicht allzusehr aufregen. Du kannst ihm anbieten Gott für möglich zu halten. Aber viel mehr auch nicht. Und wenn er ernsthaft bereit ist darüber zu reden, dann frag ihn nach dem Sinn des Lebens, rede mit ihm über gut und böse, über Kinderglauben, über den Sinn von erwachsener Arroganz usw.


Zitat:Ich hoffe, ihr habt ein paar gute Tips für mich, da ich eigentlich schon gerne über meinen Glauben spreche und auch hoffe, den einen oder anderen durch meine Geprächsführung doch mal zum Nachdenken zu bringen!

Danke schonmal,
BS

Wird schwierig. :icon_cheesygrin:
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#5
(24-12-2009, 06:32)Maik schrieb: Frag ihn nicht nur warum er so denkt, sondern vergewissere dich das er seinen Standpunkt überhaupt zur Diskussion stellen will. Das wollen nämlich die Wenigsten. Die meisten wollen nur meckern.

und das weißt du vermutlich deshalb so genau, weil du als gläubiger es ja nicht anders handhabst - hab ich recht?

Zitat:Und wenn er ernsthaft bereit ist darüber zu reden, dann frag ihn nach dem Sinn des Lebens, rede mit ihm über gut und böse, über Kinderglauben, über den Sinn von erwachsener Arroganz usw.

und du meinst, der glaube habe in diesen bereichen überzeugende argumente? aufpassen, damit nicht - wie leider durchaus üblich - bloß religiöse vorurteile zum besten gegeben werden (ohne glaube kein sinn im leben, keine fähigkeit, gut und böse auseinander zu halten, und was noch mehr an unsinn gläubige gerne in ihrer erwachsenen arroganz dem nicht glaubenden vorhalten)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#6
Schon Maiks letzte Bemerkung, "Wird schwierig." zeugt doch schon von einer gewissen Arroganz. Ganz offensichtlich hält er es für schwierig "Ungläubige" zum Nachdenken zu bewegen.

BackSpace, wenn du es schaffst mit deinen Verwandten über deinen Glauben zu sprechen, ohne wie Maik herablassend und lächerlich zu wirken, bist du auf gutem Weg.
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#7
Ich hab sie zwar auf igno, aber ich denke die beiden haben sich Mühe gegeben zu zeigen, wieso ich denke das es schwierig wird.
Wenn ich nicht dieser Überzeugung wäre, hätt ich sie ja nicht auf igno.
Du kannst daraus lernen, das nicht jeder freudig in die Hände klatscht wenn du ihm von Jesus erzählst. Und du kannst daraus lernen das nicht jeder in deiner Nähe tolerant ist, nur weil es so scheint.
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#8
Was liegt näher, als einfach nur den Stand der eigenen Glaubensüberzeugung darzulegen und die Aussagen des Gesprächspartners offen aufzunehmen? Da braucht es nicht mal einer versuchten "Beweisführung", wie und ob dieser Mensch Jesus gelebt haben soll. Seine religiösen Aussagen, insbesondere die Hinweise im Sozialverhalten der Menschen untereinander bieten doch eine Menge positiver Ansätze zum Gespräch!

Gruß
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#9
(24-12-2009, 13:05)Maik schrieb: du kannst daraus lernen das nicht jeder in deiner Nähe tolerant ist, nur weil es so scheint.

Was verstehen evangelikale Christen unter Toleranz? Alles unwidersprochen hinzunehmen was aus ihrer Ecke an Wahrheiten verkündet wird? Einschließlich der Behauptung von Geschichtlichkeit der Schöpfungserzählung, der biblischen Urgeschichte, von Wundergeschichten und Jungfrauengeburt?

Toleranz heißt: alle dürfen ihre Geschichten erzählen!

Intolerant aber ist ein Verlangen, wonach niemand fromme Geschichten in Zweifel ziehen dürfe.
MfG B.
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#10
Bei evangelikalen "Christen" ist es natürlich eine Frage, wieweit sie Toleranz üben am Gedanken, daß die Schriften der Bibel eben nur eine Übelieferung darstellen.Ungeachtet dieser Tatsache kann ein Mensch ja für sich in Anspruch nehmen, in diesen Schriften "die Wahrheit" für sich zu entnehmen. Und dann müßte er auch für andere Versionen offen sein, weil auch dieser Jesus mit "anderen" Menschen gesprochen hat, ohne sie gleich einzuschwören.

Darum unterscheidet sich ein Glauben ja vom Wissen, da er "nur" eine Annahme darstellt.

Gruß
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#11
Merhaba Backspace,
du schreibst: "Für mich persönlich ist klar, dass es Gott gibt, aber welche Argumente kann ich bringen, wenn mir jemand entgegnet, dass es Gott eben NICHT gibt?"

Meine Frage an dich: Warum sind zurechtgelegte oder von anderen übernommene Argumente erforderlich?

Jeder von Euch hat seine Sichtweise. Am besten ist es die eigene persönliche Ansicht warum man an Gott glaubt auszudrücken.
LG
Zahira
As Salamu Aleikhum
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#12
(24-12-2009, 13:58)Bion schrieb: Was verstehen evangelikale Christen unter Toleranz?

Sich auf die Diskussionsebene zu begeben die der Andere hat.
Es einfach mal zu akzeptieren das der Fragesteller davon ausgeht, es gibt Gott. Schliesslich muss man es ihm ja nicht nachmachen, nur weil man das respektiert.
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#13
Maik schrieb:Du kannst daraus lernen, das nicht jeder freudig in die Hände klatscht wenn du ihm von Jesus erzählst. Und du kannst daraus lernen das nicht jeder in deiner Nähe tolerant ist, nur weil es so scheint.
Und gleich mit Vorurteilen bzw. negativen Verhaltensweisen anfangen, was er lernen kann oder sollte?!
Wo bleiben mögliche positive Ansätze, oder kann die ein Nichtgläubiger nicht aufweisen?

Gruß
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#14
Wenn es keine positiven Ansätze gebe, dann gebe es auch nirgendwo auf der Welt Bekehrungsversuche. Denn das wäre dann hoffnungslos.
Warum sollte ich dir die positiven Sachen aufzählen? Die fallen dir sicher selbst ein.
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#15
Es ging dabei zwar nicht um mich, aber Deine Tendenz ist ohne Zweifel. Dir geht es nicht um's Bekehren, sondern um die genannte Strichliste. Witch hat es ja sehr treffend aufgezeigt!

Gruß
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