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Advent
#1
Advent (von lat. adventus, Ankunft)

Vorbereitungszeit auf das Geburtsfest ↗Jesu, beginnend mit dem vierten Sonntag vor ↗Weihnachten.

Advent ist die Gedenkzeit zur Ankunft des Erlösers. Die vier Adventsonntage nehmen ihren Anfang mit dem ersten Sonntag nach dem 26.11. Mit dem Advent beginnt das ↗Kirchenjahr. Schon bei ↗Tertullian steht adventus für das neutestamentliche παρουσία.

Noch in der christlichen ↗Antike begann sich aus einer allgemeinen Rüstzeit eine Buß- und Fastenzeit mit strengen Vorgaben zu entwickeln (Vergnügungs- und Heiratsverbote). In katholischen Kreisen wird es bis heute vermieden, Hochzeiten in der Adventszeit zu begehen. Der früheste Nachweis für das feierliche Begehen der vier Adventsonntage ist der Epistelliste von Capua aus den 6. Jh zu entnehmen (Landesbibliothek Fulda).

Engelmessen bzw. Roratemessen (nach der ersten Zeile eines Liedtextes: Rorate coeli de super et nubes pluant justum… benannt) werden zu ungewöhnlichen Zeiten, meist in den frühen Morgenstunden abgehalten. Adventspiele (Herbergssuche, Krippenspiele) werden aufgeführt.

Viele vorchristliche Bräuche der Mittwinterzeit sind (in manchen Gegenden) in das Adventbrauchtum eingegangen bzw. mit diesem verschmolzen (Krampus, Knecht Ruprecht, Perchtenumzüge, Mittwinterhornblasen). Zu Advent sind die Geister frei. Der Vorstellung von ruhelosen Seelen, die in den Adventnächten von Haus zu Haus ziehen, lag dem im Erzgebirge gepflegte Brauch zugrunde, im Hausflur neben den Adventlichtern Speisen für die Geister anzubieten.

Der Adventkranz mit vier Lichtern ist eine Neuerung des 19. Jhs. Als sein Erfinder gilt der evangelische Oberkirchenrat Johann Hinrich Wichern, der zur Erbauung von Waisenkindern in der Vorweihnachtszeit ein Wagenrad mit vier großen und vielen kleinen Kerzen aufgehängt hatte und Nachahmer fand.


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MfG B.
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