Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Was kann die Kirche tun, um bei den Menschen beliebter zu werden?
#16
@indymaya
Keine schlechte Idee.
Ob allerdings jeder Pfarrer jenseits des Glaubens auch als Ansprechpartner die richtige Wahl ist, ist fraglich.
#17
(15-05-2013, 17:27)Ekkard schrieb: Wer allerdings katholische Religion unterrichten will, sollte nicht andersgläubig sein und der Kirche angehören. Das ist Lehramt; da hat die r. k. Kirche zu Recht ein Mitsprache-Recht.

Muss man, wenn man katholische Religion unterrichten will, wirklich der katholischen Kirche angehören? Ich würde dem widersprechen. Ein Deutschlehrer muss auch nicht nachweisen, dass er Gedichte mag, gute Geschichten verfassen kann oder Mitglied in einem Buchclub ist. Deswegen würde trotzdem niemand davon ausgehen, dass jemand Deutschlehrer wird, um seinen Schülern die Nutzlosigkeit von Gedichten vor Augen führt - vom Wunsch einer Inhaltsvermittlung geht man bei jemandem, der sich für das Deutsch-Lehramt entscheidet, automatisch aus. Und so sehe ich das auch beim Religionsunterricht. Ich hab mir nach dem Abitur überlegt, Lehramt zu studieren, aber ich wusste genau, dass mich dabei die Religion interessiert - das kam aber nicht in Frage, weil ich nicht mein Leben lang an die Mitgliedschaft dieser Institution gebunden sein wollte. Ich glaube aber, das ich das gut gekonnt hätte.

...Von rein internen Religionslehrern hat man eigentlich nur dann etwas, wenn es beim Religionsunterricht darum geht, den Schülern den Glauben reinzudrücken. Inhaltlich bilden und selbstständiges Denken fördern kann jeder säkulare Lehrer mindestens genauso gut.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
#18
(15-05-2013, 20:55)indymaya schrieb: Man könnte vieleicht eine Art "Kummerkasten" in den Kirchen platzieren, worin man religiöse oder gesellschaftliche Fragen anonym einwerfen könnte.
Diese müssten dann vom Pfarrer in der Sonntagsmesse beantwortet und besprochen werden. Dafür müssten dann einige Lateinpassagen weichen.
Hier würden dann aktuelle Probleme und Fragen der Gläubigen besprochen und diese Aktualität würde auch den Kirchgang interessanter machen.

Das wäre wirklich eine gute Idee.
#19
Nun ja, das wird - auf protestantischer Seite - durch die Antwortfunktion auf den Homepages ja schon praktiziert. Ich glaube, man darf die Kirchen nicht auf den sonntäglichen Gottesdienst reduzieren. Die vielen Arbeitskreise der Gemeinden sind ein Indiz dafür, dass durchaus Interesse an Gemeinsamkeiten, auch gemeinsame Diskussionen, besteht. Wer sich zu Wort meldet, kann gerne mitmachen. Aber vielleicht idealisiere ich auch das, was bei uns Evangelischen so läuft.
Die konventionellen Gottesdienste sind allerdings schwach besucht. Ich persönlich mag die Liturgie nicht, und manche Liedtexte sind derart "heilig", dass man nicht darüber nachdenken darf. Aber es gibt viele traditionsbewusste Besucher, die genau "die alten Sachen" wollen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#20
(14-05-2013, 20:44)littleOrange schrieb: Habt ihr Ideen, was die Kirche attraktiver machen könnte?Eusa_thinkTardEusa_think

Die Kirche ist eine Institution Gottes.
Am Anfang sprach er direkt mit dem Menschen, siehe Dialog in der Genesis zw. Gott und Adam.
Später schuff Gott sein spezielles Volk oder Kirche, die Israeliten.
Durch Moses und später die Propheten leitete Gott sein Volk.
Zum Schluss kam Jesus, Gottes Sohn. Er wandelte Gottes Volk um (bisher nur Israeliten) , in ein Volk aus allen Nationen. Er gründete das Christentum.

Heute kann das Volk Gottes nicht die Regeln Gottes verändern nur um attraktiver zu werden....die Kirche darf nie vergessen das Sie Gott räpresentiert......

Das Wort Gottes, die Bibel, mit ihren Regeln und Auffassungen ist nun mal das was sie ist.
Entweder man akzeptiert sie komplett und räpresentiert Gott oder man fängt an Kompromisse einzugehen mit der Gottlosen Gesellschaft, was aber dann die Kirche als Gottes Volk disqualifiziert.......
#21
(16-05-2013, 22:56)gio schrieb: ....die Kirche darf nie vergessen das Sie Gott räpresentiert......

Niemand darf sich anmaßen Gott zu representieren. Kirche ist nur eine Gemeinschaft von Gottgläubigen.
#22
(16-05-2013, 22:56)gio schrieb: Das Wort Gottes, die Bibel, mit ihren Regeln und Auffassungen ist nun mal das was sie ist.
Entweder man akzeptiert sie komplett und räpresentiert Gott oder man fängt an Kompromisse einzugehen mit der Gottlosen Gesellschaft, was aber dann die Kirche als Gottes Volk disqualifiziert.......

Was verstehst du unter "komplett akzeptieren"? Alles für wörtlich nehmen, mit allen Greueltaten und Drohungen wegen kleinster Bagatellen? Und Moses, der laut Bibel zig Leute umbrachte, weil sie, nachdem Gott sie wochenlang hängen ließ, nicht mehr glauben konnten, als Vorbild?

Mag ja sein, dass eine Kirche mit diesem Weltbild den biblischen Gott besser repräsentiert als die beiden großen Kirchen unserer Zeit. Und die Gottesdienste der bibelgläubigen Gemeinden sind ja anscheinend auch besser besucht als die der katholischen oder gar evangelischen Kirche.
Fragt sich bloß, ob es wirklich wünschenswert wäre, wenn alle Christen so dächten. Denn im Mittelalter war das ja der Fall oder wurde zumindest von oben her (Inquisition) erzwungen. Und wie es im im diesen Sinne tief christlichen Mittelalter zuging, ist ja bekannt.

Eigentlich sollte das Christentum doch für (mehr) Menschlichkeit und Humanität stehen. Das wäre schließlich ganz im Sinne Jesu. Eine (erneute) komplette Akzeptierung der Bibel samt Regeln und (aus heutiger Sicht) Unmenschlichkeiten würde dem aber entgegenwirken.
#23
(16-05-2013, 22:56)gio schrieb: Die Kirche ist eine Institution Gottes

das wage ich doch ehr zu bezweifeln

(16-05-2013, 22:56)gio schrieb: Am Anfang sprach er direkt mit dem Menschen, siehe Dialog in der Genesis zw. Gott und Adam

oder die griechische mythologie...

(16-05-2013, 22:56)gio schrieb: Heute kann das Volk Gottes nicht die Regeln Gottes verändern nur um attraktiver zu werden....

"gott" hat die diversen regeln der diversen kirchen nicht gemacht

(16-05-2013, 22:56)gio schrieb: Das Wort Gottes, die Bibel, mit ihren Regeln und Auffassungen ist nun mal das was sie ist.
Entweder man akzeptiert sie komplett


ja, aber was heißt das?

zum einen ist die bibel ja natürlich gerade nicht ein regelwerk, das wie gesetze und verordnungen eins zu eins umzusetzen wäre

zum anderen repräsentiert sie eben zeitgenössische auffassungen, die natürlich heute überholt sein können
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#24
(16-05-2013, 22:56)gio schrieb: Die Kirche ist eine Institution Gottes.
Nein. Kirche ist "Versammlung der Gläubigen", organisiert von Menschen für Menschen. Nach Zeugnis der Evangelisten wurde die Kirche vom auferstandenen Christus "angeschoben" und erst durch den Geist der versammelten Jünger gegründet. (Ausgießung des Heiligen Geistes, Pfingstwunder).

(16-05-2013, 22:56)gio schrieb: Zum Schluss kam Jesus, Gottes Sohn. Er wandelte Gottes Volk um (bisher nur Israeliten) , in ein Volk aus allen Nationen. Er gründete das Christentum.
Nein, tat er nicht. Er gründete eine jüdische Gemeinschaft, seine Jüngerschar, quasi eine "Schule". Erst nach seiner Kreuzigung hat sich daraus eine missionierende Gemeinde gebildet, die allerdings in wenigen Jahrhunderten zur Staatsreligion des Römischen Imperiums wurde.

(16-05-2013, 22:56)gio schrieb: Heute kann das Volk Gottes nicht die Regeln Gottes verändern nur um attraktiver zu werden....die Kirche darf nie vergessen das Sie Gott räpresentiert.
Bei den Protestanten ist Christus bzw. das Wort der Evangelien das Oberhaupt der (ev.) Kirchen. Aber kann man das als "Repräsentation" Gottes auf Erden bezeichnen? Nach meiner unmaßgeblichen Meinung: nein.

Ich denke, dass man die Bibel auch gar nicht umschreiben sollte. Denn sie ist Zeugnis des Glaubens durch mehrere tausend Jahre (repräsentiert quasi den Heilsweg durch die Zeit). Unsere Aufgabe ist es, diesen Heilsweg mit Sinn zu füllen und in die Zukunft fort zu setzen. Wenn man das Heil für alle Menschen im Auge behält, sollte man partikuläre Interessen leichter erkennen können.

Und vielleicht fällt dabei auch etwas ab, was die Kirchen für die Welt erledigen können? (Dann wären sie ganz von selbst attraktiver. Allerdings gehört dazu keine Ankettung an Regeln, die von 2000 Jahren modern waren).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#25
Auch wenn ich mir selbst schon oft diese Frage gestellt habe, bin ich mir mittlerweile nicht mehr sicher, ob sie der richtige Ansatz ist, um den Menschen den Glauben wieder Nahe zu bringen.
Vielmehr halte ich sie mittlerweile für einen völlig falschen Ansatz, weil sie Glauben zu einer PR-Aktion degradiert.

Wenn die christliche Kirche feststellen muss, dass immer weniger Menschen sich für diesen Glauben interessieren, dann wird es ihr wenig nutzen, die Ursachen für das Desinteresse der Menschen durch Äußerlichkeiten zu kaschieren. Das würde sie nur noch unauthentischer machen und die mangelnde Authentizität ist ja gerade das, was hier in diesem Thread - auch meiner Meinung nach - bereits richtigerweise kritisiert wurde. Authentizität lässt sich nicht durch bunte Farben oder sonstigen äußerlichen Veränderungen schaffen. Das ist die falsche Reihenfolge. Authentizität kann nur von innen kommen – und sich als logische Konsequenz durchaus im äußeren Erscheinungsbild widerspiegeln.

Also muss man sich fragen: Was kommt in der christlichen Kirche von innen?
Und: Spiegeln die VertreterInnen in der Kirche das in ihrem Verhalten wider?
#26
Die Christen sollten sich auf die Lehre des Begründers besinnen und sich von allem anderen Belastenden trennen. Das wäre authentisch, ehrlich und zeitlos.
Beispiele (Achtung ich schreibe aus ganz alten Erinnerungen, kann sein, dass ich mich nicht richtig erinnere, in diesem falle bitte ich höflichst um Korrektur durch die Kenner der Lehre)
- Zölibat? Hat Jesus nicht gefordert: ---> abschaffen
- Vorehelicher Geschlechtsverkehr? Hat Jesus nicht verboten ---> erlauben
- Frauen als Priester? Hat Jesus nichts gegenteiliges gesagt ---> zulassen
- Schwulensex? Kenne ich auch kein Verbot ---> zulassen
- Fremdgehen? Das ist Sünde, also bleibt treu! Ehebruch etc. --> verbieten
- Scheidung? Hat er nicht (???) untersagt -> zulassen
- Gewalt? Fand Jesus nicht gut --> friedlicher werden
- Reichtum? Stört die Gottverwirklichung --> teilen & abgeben
- Pabst? Ja, muss als Fundament und Verwirklicher der Urlehre ->bleiben
---
Ach ja und da gibt es auch noch ein paar schöne nondualistische Lehren am Anfang von Johannes, sollte als moderne Grundlage genügen.
--
waren ein paar Spontanideen.
LG Olaf
lokāḥ samastāḥ sukhino bhavantu
#27
(18-05-2013, 18:33)Olaf schrieb: Die Christen sollten sich auf die Lehre des Begründers besinnen und sich von allem anderen Belastenden trennen. Das wäre authentisch, ehrlich und zeitlos.
Beispiele (Achtung ich schreibe aus ganz alten Erinnerungen, kann sein, dass ich mich nicht richtig erinnere, in diesem falle bitte ich höflichst um Korrektur durch die Kenner der Lehre)
- Zölibat? Hat Jesus nicht gefordert: ---> abschaffen
- Vorehelicher Geschlechtsverkehr? Hat Jesus nicht verboten ---> erlauben
- Frauen als Priester? Hat Jesus nichts gegenteiliges gesagt ---> zulassen
- Schwulensex? Kenne ich auch kein Verbot ---> zulassen
- Fremdgehen? Das ist Sünde, also bleibt treu! Ehebruch etc. --> verbieten
- Scheidung? Hat er nicht (???) untersagt -> zulassen
- Gewalt? Fand Jesus nicht gut --> friedlicher werden
- Reichtum? Stört die Gottverwirklichung --> teilen & abgeben
- Pabst? Ja, muss als Fundament und Verwirklicher der Urlehre ->bleiben
---
Ach ja und da gibt es auch noch ein paar schöne nondualistische Lehren am Anfang von Johannes, sollte als moderne Grundlage genügen.
--
waren ein paar Spontanideen.
LG Olaf
Sehr gut, in jungen Jahren (gibts da Bibelbegrenzungen) gut trainierte,
Lesben und sonstige Schwule, in Mehrehe (steht in der Bibel) mit problemloser Promiskuität, mit zwangloser Trennung von einem Partner, völlig gewaltlos, reich genug das abgeben nicht stört, mit dem Pabst (wird wohl einer der Partner sein) als Schirmherr.

Da dürfte doch was für viele dabeisein.
#28
(18-05-2013, 18:33)Olaf schrieb: - Zölibat? Hat Jesus nicht gefordert: ---> abschaffen
- Schwulensex? Kenne ich auch kein Verbot ---> zulassen
- Scheidung? Hat er nicht (???) untersagt -> zulassen
- Pabst? Ja, muss als Fundament und Verwirklicher der Urlehre ->bleiben
Dann könnte in Zukunft ein sich biesxuell orientierender Papst sich von seiner Priesterfrau scheiden lassen und einen schwulen Kardinal ehelichen und damit die Urlehre verwiklichen.
#29
(18-05-2013, 17:51)rebel-k schrieb: Auch wenn ich mir selbst schon oft diese Frage gestellt habe, bin ich mir mittlerweile nicht mehr sicher, ob sie der richtige Ansatz ist, um den Menschen den Glauben wieder Nahe zu bringen.
Vielmehr halte ich sie mittlerweile für einen völlig falschen Ansatz, weil sie Glauben zu einer PR-Aktion degradiert.

Zwar nicht die rkK, aber immerhin eine kleine protestantische Kirche, versucht gerade mit einer Werbekampagne um Mitglieder zu werben:

"Protestanten wildern bei Katholiken
Die evangelische Kirche will mit einer Werbekampagne im öffentlichen Raum Mitglieder werben. Sprich: missionieren.
Die Zielgruppe sind offensichtlich Katholiken. Nur sagt man das nicht laut.
...
Vielleicht sollte man auch nicht so kleinlich sein und darauf hinweisen, dass sich die Evangelische Kirche mit ihren Slogans einer hohen Verwechslungsgefahr mit liberaleren katholischen Gruppierungen aussetzt. „Frauen haben hier nix zu melden“, „Wählen ist nix für Gläubige“ – mit diesen provokativ gemeinten Sprüchen legt man das offen, was hierzulande dauernd an der katholischen Kirche kritisiert wird.
.....
Später sollen diese Slogans sozusagen aufgelöst werden und man wird der mehr oder weniger interessierten Öffentlichkeit mitteilen, dass diese Kritikpunkte in der Evangelischen Kirche nicht zutreffen.
..."

*http://hpd.de/node/15949
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
#30
Vieleicht sollte sich der Mensch bei Gott beliebter machen.


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Wie kann die Kirche in der heutigen Zeit erfolgreich sein? Nils 38 2308 13-03-2024, 22:20
Letzter Beitrag: Ekkard
  Wurde die Bibel vom Heiligen Geist oder von Menschen geschrieben? Nils 48 4510 09-01-2024, 13:53
Letzter Beitrag: Sinai
  Wie der Mitgliederschwund die Kirche verändert - katholisch.de Sinai 66 5234 06-09-2023, 11:19
Letzter Beitrag: Sinai

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste