13-06-2015, 21:22
Da wäre ich nicht so vorschnell mit der polytheistischen Verneinung.
"Anlass genug, den Monotheismus der Juden einmal unter die Lupe zu nehmen, meint Peter Schäfer und stellt fest: Dieser jüdische Glauben an den einen und einzigen Gott schillert bei näherer Betrachtung doch seltsam polytheistisch!
Schäfer erinnert zunächst an die Frühzeit der Israeliten unter König Manasse, Anfang des 7. Jahrhunderts vor Christus. Damals wollten die Juden, trotz ihrer Verehrung für Jahwe, den Höchsten, auf andere Götter und Göttinnen nicht verzichten. Da gab es zum Beispiel Aschera, die Gemahlin des Baal. Sie wurde im Süden von Juda verehrt. Es war der König selbst, Manasse, der Sorge trug, dass dieser Göttin auch im Tempel von Jerusalem gehuldigt wurde.
"Manasse stellte auch das Bild der Aschera in das Haus, von dem der Herr
zu David gesagt hatte: 'In diesem Hause und in Jerusalem will ich meinen Namen wohnen lassen ewiglich.'"
Heißt es im 2. Buch der Könige, Altes Testament.
Erst Josias, seit 647 vor Christus Herrscher über Juda, verbietet die Vielgötterei und etablierte das staatstragende Bild von dem einen und einzigen Gott - Jahwe. Obwohl sich die Gläubigen von ihm kein Bild machen sollen, wird er doch stillschweigend als "Vater", ergo als männlich gedacht.
Aber König Josias Verbote vermögen die Idee vom Göttlichen als auch weiblicher Natur nicht gänzlich auszurotten. Die femininen Gottesbilder leben fort, mitten im "männlichen Monotheismus", und zwar in subversiver Form. Der Autor schärft unseren Blick für das "Zwischen-den–Zeilen" im biblischen Text. In den "Sprüchen des Salomo" zum Beispiel, oder bei "Jesus Sirach", wird, genauso genommen, eine Göttin gepriesen, eine Göttin namens "Weisheit":
"Ich ging aus dem Munde des Höchsten hervor,
und wie Nebel umhüllte ich die Erde.
Ich wohnte in den Höhen des Himmels,
auf einer Wolkensäule stand mein Thron."
Weisheit redet über ihren Ursprung. Jesus Sirach, Kapitel 5. "
Peter Schäfer: "Weibliche Gottesbilder im Judentum und Christentum", Verlag der Weltreligionen, 387 Seiten
Wobei das Buch Jesus Sirach auch gerne noch in der katholischen/lateinischen Kriche verwendet wird.
Hat schöne Weisheiten geschrieben und der Autor ist wenigstens authentisch, 180 v.Ch.
"Sir 33:33 Heu und Stock und Last (gehören) für den Esel, Brot und Züchtigung und Arbeit für den Sklaven.
Sir 33:34 Halt deinen Knecht zur Arbeit an, sonst sucht er Weichlichkeit und wird, wenn er sein Haupt erhebt, sich wider dich empören!
Sir 33:35 Den Nacken krümmen Joch und Strick, und für den schlechten Sklaven ziemt sich Block und Folter."
Deuterokanonische Bücher.
"Das Buch wurde in der lateinischen Kirche liber ecclesiasticus (Latein und latinisiertes Griechisch für Kirchenbuch) genannt, weil es in der Vorbereitung der Katechumenen auf die Taufe als Lehrbuch verwendet wurde." wiki
Wäre mal einen fred wert.
"Anlass genug, den Monotheismus der Juden einmal unter die Lupe zu nehmen, meint Peter Schäfer und stellt fest: Dieser jüdische Glauben an den einen und einzigen Gott schillert bei näherer Betrachtung doch seltsam polytheistisch!
Schäfer erinnert zunächst an die Frühzeit der Israeliten unter König Manasse, Anfang des 7. Jahrhunderts vor Christus. Damals wollten die Juden, trotz ihrer Verehrung für Jahwe, den Höchsten, auf andere Götter und Göttinnen nicht verzichten. Da gab es zum Beispiel Aschera, die Gemahlin des Baal. Sie wurde im Süden von Juda verehrt. Es war der König selbst, Manasse, der Sorge trug, dass dieser Göttin auch im Tempel von Jerusalem gehuldigt wurde.
"Manasse stellte auch das Bild der Aschera in das Haus, von dem der Herr
zu David gesagt hatte: 'In diesem Hause und in Jerusalem will ich meinen Namen wohnen lassen ewiglich.'"
Heißt es im 2. Buch der Könige, Altes Testament.
Erst Josias, seit 647 vor Christus Herrscher über Juda, verbietet die Vielgötterei und etablierte das staatstragende Bild von dem einen und einzigen Gott - Jahwe. Obwohl sich die Gläubigen von ihm kein Bild machen sollen, wird er doch stillschweigend als "Vater", ergo als männlich gedacht.
Aber König Josias Verbote vermögen die Idee vom Göttlichen als auch weiblicher Natur nicht gänzlich auszurotten. Die femininen Gottesbilder leben fort, mitten im "männlichen Monotheismus", und zwar in subversiver Form. Der Autor schärft unseren Blick für das "Zwischen-den–Zeilen" im biblischen Text. In den "Sprüchen des Salomo" zum Beispiel, oder bei "Jesus Sirach", wird, genauso genommen, eine Göttin gepriesen, eine Göttin namens "Weisheit":
"Ich ging aus dem Munde des Höchsten hervor,
und wie Nebel umhüllte ich die Erde.
Ich wohnte in den Höhen des Himmels,
auf einer Wolkensäule stand mein Thron."
Weisheit redet über ihren Ursprung. Jesus Sirach, Kapitel 5. "
Peter Schäfer: "Weibliche Gottesbilder im Judentum und Christentum", Verlag der Weltreligionen, 387 Seiten
Wobei das Buch Jesus Sirach auch gerne noch in der katholischen/lateinischen Kriche verwendet wird.
Hat schöne Weisheiten geschrieben und der Autor ist wenigstens authentisch, 180 v.Ch.
"Sir 33:33 Heu und Stock und Last (gehören) für den Esel, Brot und Züchtigung und Arbeit für den Sklaven.
Sir 33:34 Halt deinen Knecht zur Arbeit an, sonst sucht er Weichlichkeit und wird, wenn er sein Haupt erhebt, sich wider dich empören!
Sir 33:35 Den Nacken krümmen Joch und Strick, und für den schlechten Sklaven ziemt sich Block und Folter."
Deuterokanonische Bücher.
"Das Buch wurde in der lateinischen Kirche liber ecclesiasticus (Latein und latinisiertes Griechisch für Kirchenbuch) genannt, weil es in der Vorbereitung der Katechumenen auf die Taufe als Lehrbuch verwendet wurde." wiki
Wäre mal einen fred wert.