(07-07-2014, 19:54)Sinai schrieb: Mag schon sein, daß die Akutfälle in den USA irgend eine kostenlose medizinische Erstversorgung bekommen, aber auch das ist sehr fraglich. Es sind schon Leute vorm Spitalseingang verstorben, weil sie eben nicht versichert waren und das Spital sie nicht reinließ.
Das kommt vor, aber selten, z.B. bei Leuten, die das bei einem Schoenheitschirurgen versuchen. Genau wie in Deutschland, wo der Penner sich auch schon mal wieder vor der Krankenhaustuer befindet, sobald der Notarztwagen oder die Polizei die Rampe runtergefahren sind. Ansonsten ist es in den USA normal, dass Akutversorgung in Krankenhaeusern umsonst durchgefuehrt wird, was zum Teil die hohen Kosten erklaert.
(07-07-2014, 19:54)Sinai schrieb: Kann schon sein, daß jetzt Barack Obama irgend eine kosmetische Verbesserung des desolaten amerikanischen Gesundheitssystems durchführte, jetzt wird nicht mehr automatisch abgeschoben, du darfst rein, ein Arzt schaut Dich kurz an, gibt Dir eine Spritze und ein Schmerzmedikament.
Das ist schlicht Unsinn. Sie werden Dir sicher keine Nierentransplantation geben, wenn Du eine brauchen solltest, aber ansonsten wird schon richtig Erste Hilfe geleistet.
(07-07-2014, 19:54)Sinai schrieb: Aber alles nur husch pfusch Alibibehandlungen, nichts wirkliches. Ist ja auch klar, sonst würde ja niemand die private Versicherung zahlen . . .
Es gibt uebrigens in den USA durchaus staatliche Krankenversicherungen fuer die Beduerftigen (Medicaid) und fuer alle aeltere Leute und Invaliden (Medicare). Was in Deutschland auch gerne unterschlagen wird.
(07-07-2014, 19:54)Sinai schrieb: Echt schlimm sind die chronisch Kranken dran.
Sicher. Die Gesundheitsreform Obamas war ja nicht fuer nichts und wieder nichts. Das Problem waren immer solche Leute, die noch nicht das Rentenalter erreicht hatten oder als Invaliden anerkannt wurden (solche waren in den USA immer krankenversichert), sondern solche mittleren oder juengeren Alters, die wegen einer chronischen Krankheit ihren Arbeitsplatz und damit ihre Krankenversicherung verloren hatten und bei denen das Cobra-Programm abgelaufen war (das ist die Krankenversorgung, wenn man wegen Krankheit den Arbeitsplatz verliert), die Anerkennung als Invaliden aber noch nicht durch. Wobei Frauen mit Kindern ohne weiteres Medicaid bekamen, das bei Alleinstehenden aber ein Problem darstellte.
(07-07-2014, 19:54)Sinai schrieb: Wäre ja wirklich ein Zeichen der katholischen Nächstenliebe, wenn man eine Mutter Maria für die protestantischen USA aufbauen würde.
Die "protestantischen USA" sind zu 48% protestantisch und zu 22% katholisch. Die katholische Kirche ist bei weitem die groesste Kirche in den USA, mehr als vier mal so gross wie die groesste protestantische Kirche, die Southern Baptists.
(07-07-2014, 19:54)Sinai schrieb: Warum nicht ? Wenn wir für die Kranken der militärischen Großmacht Indien spenden, können wir ruhig mal für die Kranken der militärischen Großmacht USA spenden
Das ist nicht notwendig. Im Prinzip ist das auch in den USA oft ein Problem der Information. Leute lassen es einfach zu weit kommen, weil sie ihre Rechte nicht kennen. Dein eigenes Haus oder Deine private Altersversorgung sind in den USA in fast allen Staaten vom Bankrott ausgenommen, so dass da fuer viele Mittelstaendler eine gangbare Alternative darstellte. Das war uebrigens der Grund, warum viele Mittelstaendler keine Krankenversicherung hatten. Wenn's teuer wird, geht man halt in den Bankrott. Manche schaffen das ohne Probleme mehrmals hintereinander.