(07-07-2014, 23:52)das individuum schrieb: Um noch mal das Thema des Threads aufzunehmen.
Nächstenliebe
Dazu hätte ich noch eine eher philosophische Frage.
Gibt es uneigennütziges Handeln?
Das ist eine sehr gute Frage !
Sowohl Nächstenliebe als auch Feindesliebe bringt dem Christen großen Nutzen
Und zwar für die eigene Person
1.) Er erkauft sich dadurch "Schätze im Himmelreich"
Eigentlich ein sehr gutes Geschäft. Du gehst zu einem Obdachlosen und drückst ihm 1000 Euro in die Hand. Dafür hättest Du ein lausiges Fahrrad bekommen, das Dich auch nicht glücklich macht. So aber sicherst Du Dir ein herrliches Leben für ewige Zeiten im Paradies.
Eine sehr preiswerte Eintrittskarte muß ich schon sagen.
Oder Du hast einen Feind, irgend ein Konkurrent im Büro. Schick ihm einen anonymen Brief mit 200 Euro im Kuvert. Beim Jüngsten Gericht (das ich mir mindestens so blutrünstig wie einen Schauprozeß der 30er Jahre vorstelle) wirst Du in die Mangel genommen werden. Man wird Dir allerhand vorwerfen. Und dann springst Du auf und brüllst "Ich habe meinem Feind 200 Euro geschenkt"
Damit bist Du ein freier Mann, denn es gibt sicher nur wenige Idioten die das auch gemacht haben. Alle Deine Schuld ist weggewaschen, die Engel werden Dir Milch und Honig ins Maul schütten und Dich dann zu einer Wiese tragen, wo Du mit zahmen Löwen spielen kannst (so steht es zumindest in der Bibel)
2.) Er hat ein angenehmes Gefühl
Wenn Du einen Obdachlosen siehst und Du drückst ihm 20 Euro in die Hand, werden seine Augen leuchten. Das wird Dir gut tun. Ein sehr schönes Gefühl.
Was kriegst Du sonst schon um 20 Euro ? Eine Theaterkarte und da sitzt Du drei Stunden in einer vielleicht öden Vorstellung, langweilig daß es Dir die Zehennägel aufstellt. Kein Vergnügen. Und dann gehst Du geschlaucht nach Hause.
Aber die 20 Euro an den Obdachlosen wirken schnell. Du hast sofort eine Freude und kommst Dir den restlichen Tag gut vor, wahrscheinlich hält dieses schöne Gefühl mehrere Tage lang an