19-07-2012, 22:12
(19-07-2012, 18:09)Ekkard schrieb: Hallo Gundi,
was du in #445 schreibst, sehe ich genauso. Man kann jedoch das, wovon man im Innersten überzeugt ist, versuchen auszudrücken und z. B. mit der bisherigen Wirkungsgeschichte begründen.
Auf jeden Fall. Und ich möchte es auch gar nicht schmählern, wenn man versucht seine eigenen inneren Überzeugungen, Assoziationen etc. anderen Menschen zu erklären.
Allerdings denke ich, kann sich nur schwer eine Diskussion entwickeln (eventuell sogar unmöglich?), wenn lediglich jeder etwas erklärt, was ohnehin nicht überprüfbar ist. Dann haben wir eine Menge Meinungen, aber keine lebhafte Diskussion.
Wenn mir beispielsweise jemand erklärt, dass er Gott mit Liebe, Licht, Wärme... assoziert, dann werde ich das so akzeptieren müssen.
(19-07-2012, 18:09)Ekkard schrieb: Klar, das ist schwer, weil "starke Überzeugungen" eben alle Negativbeispiele der Geschichte provozieren. Andererseits: Was wären ein Dietrich Bonhoeffer ohne die protestantische Lehre und Franz Jägerstätter (Kriegsdienstverweigerer unter den Nazis, hingerichtet) ohne seinen Glauben? An den Stellen manifestiert sich eine Kraft, die Widerstand leistet gegen den widerwärtigen Zeitgeist.
Ist halt die Frage inwiefern Religion auch den eigenen Charakter formt? Oder ob die selben Charakterzüge eines Bonhoeffers sich zwar in der Religion manifestieren haben, theoretisch aber auch auf anderem Wege in Erscheinung hätten treten können?