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„Christliches Abendland“, pro und contra
#1
Sachverhalt:
Ich bin gerade ein paar Tage auf Urlaub am Bodensee und ging heute, Palmsonntag 14. April 2019 um ca 10 Uhr bei einer Kirche vorbei.
Vor der Kirche ein kleiner Platz oder eine Wiese und vielleicht 150 Gläubige. Ich sah, daß die Palmweihe war und schaute kurz zu.
Eine Frau sagte dann einige Ankündigungen und redete dabei vom christlichen Abendland

Eine mit ihrem Hund vorbeigehende Passantin (die durch ihre Kleidung, ihre Militärstiefel und ihre blaue Haarfarbe sichtlich nicht zur Festgemeinde gehörte) begann zu randalieren und schrie dabei halblaut irgendwas von "Nazis"

Offenbar hatte ihr der Begriff Christliches Abendland nicht gefallen.

Die Passantin wirkte leicht verwirrt, und niemand hatte sie ernst genommen. Sie wurde auch nur von einigen straßenseitig stehenden Gläubigen gehört.
Nach dieser Unmutsäußerung ging sie schnell weg
Ein Mann schüttelte belustigt den Kopf und das war es auch  

---

Nun dachte ich über diesen Vorfall nach. Eigentlich eine absurde Bemerkung dieser Passantin - waren doch die Braunen eine heidnische Ideologie (Wotan) und verachteten das Christentum wegen dessen jüdischen Ursprungs

Zeitzeugen haben erzählt, daß sie bei der HJ waren (Pflichtmitgliedschaft für alle Knaben über 10; zumindest waren laut Wikipedia 98 % der Knaben dabei) und dort wegen ihres christlichen Glaubens ausgelacht worden seien. Bei diesen Zeltlagern war es nicht positiv konnotiert, wenn Knaben am Sonntag Morgen den Wunsch äußerten, die Sonntagsmesse im nahegelegenen Dorf besuchen zu wollen. Sie seien nicht gehindert worden, aber ausgelacht

So viel ich weiß, stürmte die HJ in Wien das Erzbischöfliche Palais
Angeblich "spontan", aber das glaubt niemand, denn in einer nach dem Führerprinzip streng hierarchisch organisierten Partei war immer alles von oben gelenkt

Die Braunen hatten meines Wissens nie das "Christliche Abendland" propagiert

Das war doch immer die Idee des katholischen Zentrums und in Österreich die Idee der Bewegung von Dollfuß und Kardinal Innitzer
Der erzkatholische Dollfuß war von den Braunen ermordet worden (Juliputsch)

Auf der anderen Seite unterstützte Hitler mit seiner bestens ausgerüsteten Legion Condor das christliche Spanien gegen den Kommunismus. Die Stuka hatten das Hakenkreuz auf das Seitenruder aufgemalt.  
Und Hitler besuchte die erzkatholische Stadt Rom.
Das - ebenfalls erzkatholische - Polen schlug Hitler nieder (Blitzkrieg) - und zwar gemeinsam mit Stalin

Wer hier zu fragen beginnt, stößt auf immer neue Fragen

---

Was hat es mit dem Begriff des "Christlichen Abendlandes" auf sich?
Wer erfand ihn? Wann?
Ist er frei oder wurde er bereits besetzt? Falls ja: von wem und wann ?


Nicht alle Deutschen klatschen Standing Ovations weil in Köln eine Großmoschee gebaut wurde
Die Kirchen wohl auch nicht (von einigen diplomatischen Höflichkeitsgesten für die Medien mal abgesehen)

Allerdings habe ich den Eindruck, daß die Kirchen hier juristisch korrekt reden; Unmutsäußerungen am Bau überließ und überläßt sie lieber ihren Schafen . . .

Den anwesenden Gläubigen gefiel dieser Begriff des christlichen Abendlandes sichtlich, die erwähnte Passantin hatte ein Problem damit


Nun schaute ich ins Internet und fand einen interessanten Artikel von Vatican News

„Christliches Abendland“, pro und contra - Vatican News
vaticannews.va/.../christlich-abendland-deutschland-debatte-professor-bis...
22.01.2019 - Deutsche Bischöfe sind sich nicht einig, ob man den Begriff „christliches Abendland
verwenden sollte oder lieber doch nicht. Also was jetzt?
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„Christliches Abendland“, pro und contra - von Sinai - 14-04-2019, 15:50

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