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Dämonen, geistige Kriegsfuehrung und Reich der Finsternis
#48
(19-08-2019, 12:27)Claro schrieb: In der Bibel offenbaren die Texte, die Wörter, die geistige Welt und man sollte sich von ihnen kein Bildnis machen.So lautet das Gebot.

Ich denke, es wäre sehr hilfreich, sich mit der jüdischen Religion auseinanderzusetzen um die Bedeutung der einzelnen Wörter bzw Texte zu klären.
Die Schlange steht in der Regel immer für das Wort wider dem Wort, die Lüge usw.

Die Frage um hier Licht in die Sache zu bringen wäre m.M.n. zB, warum Kupfer, warum eine Schlange, warum auf einer Fahnenstange erhöht usw.
Denn dann offenbart sich eine höchst sinnvolle geistige Welt, als Anleitung für das Dasein jedes Einzelnen.
Dass nicht ausschließt, dass die Juden nicht auch versucht haben, wie schon unter Moses, einen sinnlichen Ersatz für Gott, also einen Götzen, selbst zu erschaffen.

Bei der Schlange Nehuschtan handelt es sich um ein Abbild aus Kupfer, das auf Geheiss Gottes von Moses erstellt wurde. Das Ansehen oder die Beruehrung der Schlange sollte von Folgen des Schlangenbisses heilen. Diese angeblich von Moses erstellte Schlange war im Tempel Salomos aufgestellt und wurde von Koenig Hiskija aus diesem entfernt, da diesem die Verehrung der Schlange ein Dorn im Auge war.

2 Koenige 18 (Einheitsuebersetzung): "4 Er schaffte die Kulthöhen ab, zerbrach die Steinmale, zerstörte den Kultpfahl und zerschlug die Kupferschlange, die Mose angefertigt hatte und der die Israeliten bis zu jener Zeit Räucheropfer darbrachten - man nannte sie Nehuschtan, Bild aus Erz."

Hier ruehmt sich also ein Koenig von Juda, die anderen Kultstatuen, die sich im Tempel Salomos befanden, entfernt zu haben.

Die Art von Theologie, die Du hier bemuehst, ist erst sehr spaet entstanden. Als die Texte des AT geschrieben wurden, gab es solche Empfindlichkeiten der Beruehrung nicht, und die polytheistische Vergangenheit der israelitischen Religion scheint noch ueberall durch, zum Teil, wie auch hier, in sehr handfesten Beschreibungen, die sich eben nicht im uebertragenen Sinne deuten lassen koennen. Ich koennte hier also den Vorschlag zurueckreichen, dass es "hilfreich ware, sich mit der Religion der Israeliten auseinanderzusetzen", um solche Texte richtig einzuordnen.

Dass es sich bei der Moses-Erzaehlung, wie wir sie kennen, um einen Mythos handelt, ist aber natuerlich trotzdem richtig. Dass die eherne Schlange, der im Tempel Salomos Rauchopfer dargeboten wurden, tatsaechlich von Moses selbst stammte, wie die Bibel das behauptet, ist wohl auch eine Legende; d.h., das war die zur Zeit der Niederschrift vorherrschende Annahme.

Eine Verbindung zu dem zwischen uns diskutierten Thema bezueglich Etymologie besteht hier aber interessanterweise auch. Bibel-Hebraeisch geht ziemlich weit, wenn es darum geht, die wahre Bedeutung hinter bestimmten Begriffen zu verschleiern, weil sie spaeter theologisch als peinliche Entgleisungen der Vergangenheit gesehen wurden. So geht es bei dem, neben dem Kultbild der ehernen Schlange, entfernten "Kultpfahl" um das Kultbild der Aschera, Jahwes ehemaliger Gemahlin, die er von El, dem hoechsten Gott des alten kanaanaeischen Pantheons, geerbt hatte. Uebersetzer eierten ueber Jahrtausende herum, das Wort "Aschera" kreativ zu interpretieren, um diesen Fleck auf der angeblich schon ewig gueltigen Theologie spaeterer Zeit sprachlich zu neutralisieren. Pseudoetymologien waren schon immer beliebt.
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RE: Dämonen, geistige Kriegsfuehrung und Reich der Finsternis - von Ulan - 20-08-2019, 10:13

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