Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Dämonen, geistige Kriegsfuehrung und Reich der Finsternis
#64
(24-08-2019, 16:53)Ulan schrieb:
(24-08-2019, 10:05)Claro schrieb: Du hast hier nochmals den Sachverhalt beschrieben, ihn aber nicht gedeutet.
Wenn Du zB die Mosebücher als Tatsachenbericht ließt, ergeben sich an vielen Stellen unverständliche Widersprüche.
Der Autor hat hier mithin mehr als nur einen Tatsachenbericht verfasst.

Derartige Stellen ergeben nur Sinn, wenn Du Dich auf das Wort berufst und die Vorstellungen von Bildern davon fallen läßt.
Eben, man soll hier nicht im übertragenen Sinne deuten, sondern das Wort selbst ergibt den Sinn.

Der Hinweis sich mit der jüdischen Religion auseinanderzusetzen deswegen, weil sie vielfach, gerade was das AT betrifft, noch das Wort richtig zu deuten vermag.
Hier sind eine Schlange, ein Lamm, ein Horn usw nicht die Vorstellungen, die wir dabei im Kopf haben.

Der Polytheismus bzw der Götzendienst scheint bei jedem einzelnen Menschen bis heute noch durch.
Das ist mal wieder wunderbar an meinem Einwand vorbei argumentiert. Die Schlange war natuerlich ein tatsaechliches Kultbild, das auch verehrt wurde. Dass die Mosesbuecher keine Tatsachenberichte sind, ist davon vollkommen unberuehrt. Ich wuerde soweit gehen, zu sagen, dass da so gut wie gar keine Tatsachen behandelt werden. Trotzdem sind die Bilder, die dort bemueht werden, nicht das, was Du daraus zu machen scheinst. Dahinter stecken tatsaechliche kulturelle Wurzeln, die man auch finden kann, wenn man sich bemueht. Dazu muss man sich aber vom juedischen (also nachbabylonischen) Blickwinkel loesen und auf aeltere Schichten zurueckgreifen.

Ich denke nicht, dass ich an Deinem Einwand vorbei argumentiert habe, den Du wiederholst den, nach meinem dafürhalten Fehler, von vorhin.
Es werden in diesem Sinne keine Bilder bemüht, denn die Bibel ist kein Bilderbuch sondern besteht aus Text.
Deshalb mache ich auch nicht etwas, aus den gar nicht vorhandenen Bildern, sondern wenn, versuche ich den Text zu verstehen.
Es ist nicht die Schuld der Bibel, dass wenn dort „Schlange“ steht, Du sofort ein gliederloses Reptil, oder wenn dort von Adam und Eva geschrieben steht, einen Mann und eine Frau vor Augen hast.
Unabhängig davon, dass in anderen Kulturen wirklich zB selbst gezimmerte Schlangen angebetet wurden.

Sicher muß es einen gewissen Bezug zur Realität geben, um dass dort geschriebene zu verstehen.
Letztendlich hat das Geschriebene aber herzlich wenig mit der Kultur zu tun, denn hierbei geht es vielmehr um den Menschen und seiner Entwicklung einer Beziehung, einer Beziehung zu Gott und seinen Mitmenschen.

Der Autor der Mosebücher ist den meisten heutigen Menschen intellektuell weit überlegen, denn was die Psychologie in jüngerer Vergangenheit erst erkannt hat, ist dort schon niedergeschrieben.
Ganz abgesehen von den großartigen Erkenntnissen, die Jesus uns über den Menschen vermittelt hat.



(24-08-2019, 16:53)Ulan schrieb:
(24-08-2019, 10:05)Claro schrieb: Es handelt sich hierbei viel mehr um eine Beschreibung geistiger Zusammenhänge und Beziehungen.

Hierbei wird durch den Schein der Dinge vorgedrungen auf das Wesentliche, auf eine innere, geistige Welt.

Das ist eine vollkommen unsubstantiierte Behauptung, die den tatsaechlichen Verhaeltnissen nicht einmal entfernt nahekommt. Heute geht man davon aus, dass der "Tempel Salomos" vielen Goettern geweiht war, mit ihren eigenen Kulten, und das Jahwe diese Kulte erst spaet beerbt hat. Hier zeigen uns die geschichtlichen Buecher wie Koenige oder Chroniken einen zwar ebenfalls sehr tendenzioesen, aber trotzdem hilfreichen Einblick. Die Entfernung von Kultbildern ist zumindest bei den Hoehenheiligtuemern, die mit dem Kultbild der Schlange in einem Atemzug genannt werden, dabei archaeologisch nachweisbar. Die Schlange hat uebrigens tatsaechlich auch eine andere Beziehung zu Vorgaengen in Aegypten, die mit einem Exodus endeten, aber ich wette, Du kennst die nicht.

Das mit der Schlange in Ägypten kenne ich nicht.
Unsubstantiiert ist die Behauptung nur dann, wenn man von seinen Bildern im Kopf nicht absehen will.
Die tatsächlichen Verhältnisse mögen sich so zugetragen haben, so ähnlich, oder überhaupt nicht.Das ist vorerst einmal unwichtig.
Denn ist erster Linie geht es um das Wesentliche, um das Wort, dass einen bestimmten geistreichen Inhalt offenbart, der die Beziehung des Einzelnen zur Allgemeinheit und umgekehrt beschreibt.
Du hast zB Mose, eine Schlange und eine Fahnenstange wo durch die Schlange erhöht wird.
Und genauso muß es auch sein. Du kannst zB die „Schlange“ nicht gegen ein anderes „Tier“ ersetzen, denn nur genau so wie es gechrieben steht, ist es sinnvoll, offenbart es einen geistvollen Inhalt.

Deine Argumentation verstehe ich nicht wirklich.
Einerseits schreibst Du das die Mosebücher keine Tatsachenberichte sind und andererseits listest Du hier wieder die angeblich tatsächlichen Verhältnisse auf, um meine Behauptungen zu widerlegen.



(24-08-2019, 16:53)Ulan schrieb:
(24-08-2019, 10:05)Claro schrieb: Peinliche Entgleisungen sind gerade heute gang und gäbe.
Und den Autoren seinerzeit eine Taktik der Verschleierung vorzuwerfen, ist eine steile Behauptung, die ich keineswegs teile.
Die Menschen, Gelehrten seinerzeit haben mMn das Wort, den Text, schon noch richtig zu deuten vermocht.
Nur im Laufe der Zeit hat sich hier eine gewisse Vernebelung, ein Veriss des Wortes eingeschlichen.

Du hast eine viel zu idealistische Idee der Vorgehensweise der frueheren Priester, die mit den Texten hantierten. Die waren sich auch nicht zu schade, den Text selbst ein wenig der jeweils herrschenden Theologie anzupassen, wenn's allzu haarig wurde. Oder auch mal etwas selbst zu schreiben, um es dann angeblich in irgendeiner Ecke des Tempels zu finden. Und Kultpfaehle der Aschera kennen wir heute auch und wissen, wie die aussahen.


Dazu müßtest Du den Text aber erst einmal richtig deuten bzw verstehen.
Dann müßtest du die Widersprüche herausarbeiten und dann könntest Du den Autoren so etwas wie Willkür unterstellen.




(24-08-2019, 16:53)Ulan schrieb:
(24-08-2019, 10:05)Claro schrieb:
Zitat:Auch wenn Du das fett druckst, ist dies erst mal schlicht eine Behauptung, die jeglicher Nachpruefbarkeit entbehrt und deshalb auf dieser Behauptungsebene stecken bleibt. Im Endeffekt fuehrst Du das "daemonische Wirken" auch auf eigene Charakterschwaechen zurueck. Im Prinzip koennen wir an dem Punkt stehen bleiben, weil wir da unsere Schnittmenge haben. Den "Daemon" braucht es naemlich gar nicht, um zum selben Ergebnis zu kommen.

Im Endeffekt hat der Daemon hier gar nicht die Funktion, irgendwie zu erklaeren, warum es Dir jetzt schlecht geht. Seine einzige Funktion in der Aussage ist, Dich dazu zu draengen, eine postulierte Notwendigkeit des Betens zu akzeptieren. Angst war schon immer ein gutes Einfallstor fuer Manipulation.

Ich sehe hier doch mehr ein Mißverständnis.

Was ist für Dich der Unterschied zwischen „dämonischen Wirken“ und sogenannten „charakterlosen Wirken“?

Was fuer ein Missverstaendnis? Das daemonische Wirken im Oswaldo'schen Sinne ist ein Wirken von aussen durch eine andere Wesenheit. Charakterliche Maengel waren in beiden Modellen vorausgesetzt. Ich habe lediglich festgestellt, dass letzteres als Erklaerung ausreicht und der Daemon eine ueberfluessige Zusatzannahme darstellt.

Du sagtest, den Dämon brauchst Du nicht um eine böse Handlung zu erklären, denn es ist aus einer Charakterschwäche heraus.
Damit ist noch nichts erklärt.
Wenn Du aber die sogenannte „Charakterschwäche“ erklären willst, die dem Einzelnen böse Handlungen setzen läßt, bist Du aber letztendlich nicht mehr bei einer rein autonomen Entscheidung die Deinem Charakter entspringt, sondern bei Einflüssen von außen, die auf Deinen Charakter, mit allen Stärken und Schwächen trifft.

ich nehme an Du bist Atheist und argumentierst dadurch aus der Vereinzelung heraus.
Dein Denken, Dein Geist ist aber nicht aus Dir, Du kannst Dich gar nicht denken ohne ein Gegenüber, ohne dem Geist im Allgemeinen.
Das was Du denkst, und danach richten sich im Allgemeinen auch die Handlungen aus, ist sehr stark von Deiner Umgebung, von dem „Geist“ der Dich umgibt, beeinflußt.

Du kannst Deinen „Charakter“ letztendlich nur darin stärken, wie Du mit geistigen Einflüssen, Gedanken, die Dir von außen aufgezwungen sind, umgehst.
Und die negativen Gedanken die Dich zum Bösen verführen, kannst Du dann dämonisch, teuflisch, schlecht, böse usw nennen.

Ich nehme an, so ähnlich meinte es auch oswaldo.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Dämonen, geistige Kriegsfuehrung und Reich der Finsternis - von Claro - 25-08-2019, 21:09

Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Was soll das sein, das "Reich Gottes"? eddyman 448 524423 03-08-2023, 20:42
Letzter Beitrag: Sinai
  christliche Glaubensinhalte und das Reich Gottes Nudeleintopf 2 4854 22-09-2017, 14:28
Letzter Beitrag: Bion
  Gott und seine Finsternis Schohni 21 28060 16-04-2013, 23:19
Letzter Beitrag: Ekkard

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste