(18-09-2019, 23:01)Ekkard schrieb:(18-09-2019, 16:37)Sinai schrieb: Es ist nicht die Aufgabe der Menschen zu entscheiden was Gut und Böse istHä? Wessen Aufgabe denn sonst?
(18-09-2019, 16:37)Sinai schrieb: Lies: Radbruchsche Formel - WikipediaWas hat das denn mit dem Thema zu tun?
Zur Frage was Gut und Böse ist:
Der Deutsche Bundesgerichtshof anerkennt die Radbruchsche Formel:
Das Gesetz findet dort seine Grenze, wo es in Widerspruch zu dem Naturrecht tritt
vgl. OGHSt 2, 271 in Radbruchsche Formel - Wikipedia
Das von Menschen beschlossene Gesetz ist eben nicht automatisch sakrosankt
Da könnten beispielsweise die Wahlberechtigten eines Stadtstaats wie Monte Carlo durchaus demokratisch (mehrheitlich) beschließen, daß Euthanasie auf Wunsch erlaubt sei weil ja niemand Dritter geschädigt würde (zB Genickschuß für die im Endstadium krebskranke bereits kachetische Frau durch den Ehemann), daß Inzest zwischen einer sterilisierten 40-jährigen geschiedenen Mutter mit ihrem 18-jährigen Sohn erlaubt sei weil ja niemand Dritter geschädigt würde, daß sich eine Frau von ihrem Schäferhund begatten lassen dürfe ebenfalls mit der fadenscheinigen Begründung weil ja niemand Dritter geschädigt würde, usw usw usw
Ein Sodom und Gomorrah - demokratisch legitimiert
Früher gab es höheres Recht. Die Bibel verkündigt dieses. Der Liberalismus bestritt dies. Dann kam als Gipfel im Jahre 1934 die Lehre des nur von Menschen gemachten Rechts auf: Reine Rechtslehre, 1. Aufl., Leipzig 1934
Diese "Reine Rechtslehre" erwies sich als Unfug und heute lächelt man nur mehr müde, wenn jemand behauptet daß die Menschheit immer zuverlässig entscheiden könne was Gut und Böse ist