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Emanation
#1
Emanation (v. lat. emanatio = Ausfluss; griech. ἀπόρροια). Idee der Entwicklung bzw. Ausströmung aller Dinge aus einem höchsten Wesen.

In gnostischen Systemen sind emanierte Geistwesen in dem Ausmaß mängelbehaftet, in dem sie sich vom vollkommenen Urwesen entfernen. Auf diese Weise wird von den ↗Gnostikern auch erklärt, wie ↗das Böse in die Welt gekommen war.

Aus ↗Sophia (Weisheit) , dem letzten Äon1 im ↗Pleroma, war ohne Einverständnis der obersten Göttlichkeit der ↗Demiurg ausgeflossen. Dieser war Unvollkommen. Von seiner Herkunft und von den oberen Regionen des Götterhimmels, aus denen er entfernt wurde, wusste er nichts. Er gestaltete die Welt, die, so wie er selbst, voller Mängel sein musste.

 
1 Äon (griech. αἰών, Aion = Lebenszeit; auch: lange Zeit, Ewigkeit). In der gnostischen Literatur sind Äonen in sich geschlossene göttliche Ewigkeiten, von der höchsten Gottheit ausgeflossene (emanierte) göttliche Geistwesen. Ihre göttliche Kraft verringert sich in dem Grad, in dem sie sich von der höchsten Gottheit entfernen; der Weltschöpfer des ↗Alten Testaments ist einer der geringsten, der Erlöser, ↗Christus, einer der höchsten Äonen.
 


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MfG B.
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