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(05-01-2024, 20:50)Ulan schrieb: . . . ist in Aegypten z.B. die Himmelsgoettin weiblich und der Erdgott maennlich
. . . wäre interessant, ob Thomas Reichert darauf antwortet
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Beitrag #72
(05-01-2024, 17:22)Thomas B. Reichert schrieb: Jetzt sind wir wieder beim Thema: URRELIGION
Vater Sonne, Mutter Erde und der Sohn, das Leben, die Natur .... und die herrschende Klasse versklavt das einfache Volk mithilfe von Kunst, mehrdeutigen Märchen .... geködert durch Feste und Rituale.
Woher willst Du denn wissen, welche Religion zur Zeit der
Venus von Willendorf im Donautal existierte ??
Das war angeblich vor fast 30.000 Jahren!
Das wäre 25.000 Jahre
vor den ersten Aufzeichnungen von Religionen im Fruchtbaren Halbmond
Wir wissen nicht, welche religiösen Vorstellungen die Menschen zur Zeit der Venus von Willendorf gehabt haben. Die Darstellung eines nackten Frauenkörpers mit übertriebenen Sexualmerkmalen lässt an eine pornographische Darstellung und an einen Fruchtbarkeitskult denken, womöglich beides. Dass es damals schon eine "herrschende Klasse" gegeben hätte (wie du phantasierst) ist doch reine Spekulation.
Damals war der ganze Stamm dumm und abergläubisch
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Vielleicht wäre es sinnvoll, die Positionen der beiden Religionswissenschaftler Karl Perner und Thomas Reichert vorübergehend beiseite zu lassen und selbst zu ergründen zu versuchen, ob es tatsächlich eine Urreligion gab, oder mehrere Urreligionen, und zu rekonstruieren versuchen, wie die ausgesehen haben konnte(n)
Zu Mesopotamien sehe ich da keinen Bezug. Dort sind die Quellen ca 5000 Jahre alt. In Ägypten ebenso
Wie erwähnt, haben wir die Venus von Willendorf im Donautal, angeblich ca. 30.000 Jahre alt!
Aber mangels Schrift haben wir keine Ahnung, es gibt nur mehr oder weniger plausible Vermutungen
Möglicherweise wäre es sinnvoll auf der Suche nach einer allfälligen "Urreligion" den Kult der Prärieindianer - wie sie Catlin 1830 beschrieben hat - näher zu analysieren
Oder heutige isolierte Stämme im Kongobecken, im Amazonasbecken, auf den Andamanen
Stichwort: Animismus, Stellung der Frauen, Totenkult (es gibt einen Indianerstamm, der beerdigt die Frauen und bestattet die Männer in Decken gehüllt in luftiger Höhe auf Bäumen)
Viel ist nicht mehr übrig von der ganz alten Welt. Die heutigen Indianer sind wie die heutigen Inuit schon sehr modern, sie führen längst moderne Hinterladergewehre mit rauchlosem Pulver
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Karl Perner hat das Forum verlassen. Was diskutieren wir hier noch?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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06-01-2024, 12:13
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-01-2024, 12:30 von Sinai.)
Benötigen wir Karl Perner, um das Thema "Urreligion" zu diskutieren ?
Frage: Warum sollte es EINE Urreligion gegeben haben? Dies würde eine sternförmige Verbreitung von einem Zentrum voraussetzen
Die Genesis spricht zwar von einem Garten Eden wo alles begonnen hat, aber sie spricht nicht von einer primitiven "Urreligion", die irgendwie von selbst entstanden wäre
Die Annahme einer "Urreligion" gibt sich offenbar nicht mit der Schilderung in der Genesis zufrieden und versucht - vergeblich - eine Urreligion oder mehrere Urreligionen zu rekonstruieren
Da werden Forscher zu Spekulanten, weil niemand ergründen kann, was die Kultur, die eine Venus von Willendorf hervorbrachte, gedacht hat
Jedenfalls entstand diese Figurine lange vor den ersten Aufzeichnungen von Religionen im Fruchtbaren Halbmond
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-01-2024, 13:18 von Sinai.)
Da der Titel des mittlerweile ausgeschiedenen Threadstarters "Sensationelle Entdeckung: „Die Urreligion“ bzw. „Die Mutter der Religionen“" irreführend ist (es gab ja keine sensationelle Entdeckung), das Theme "Urreligion" aber gleichwohl interessant ist, weil sich Menschen immer wieder die Venus von Willendorf ansehen (laut Wikipedia ist die berühmte Figurine in Wien, und zwar im Naturhistorischen(!) Museum zu sehen, als ob sie kein von Menschen hergestelltes Artefakt sondern ein Mammutknochen wäre) eröffne ich einen neuen Thread:
Religionsübergreifendes und Interreligiöses › Zum Thema "Urreligion"