Zur ursprünglichen Bedeutung des Begriffs ↗Evangelium und seiner Wandlung zu einer literarischen Gattungsbezeichnung siehe dort!
Die Bedeutungserweiterung des ↗griechischen Wortes εὐαγγέλιον (= gute Botschaft, Heilsbotschaft) zu einem literarischen Begriff, die schon sehr früh (2. Jh nC) stattgefunden hat, machte es möglich, auch Texte, die von der Kirche abgelehnt wurden, als Evangelien zu bezeichnen.
Die ↗Spruchquelle Q, auf die Matthäus und Lukas zurückgegriffen haben, war mit großer Wahrscheinlichkeit nicht die einzige Sammlung von Herrenworten, die in der Zeit des Urchristentums im Umlauf gewesen war. ↗Markus dürfte auf andere, von Q unabhängige (Reden-)Quellen zurückgegriffen haben.
Die Annahme, dass sich ein Teil der ↗Tradition urchristlicher Gemeinden auch in den apokryphen Evangelien wiederfindet, ist daher nicht abwegig.
Allerdings muss bei Annahmen solcher Art aufgrund der unzureichenden Quellenbasis immer deutlich angemerkt werden, dass sie in hohem Maße hypothetisch sind.
1 Agrapha
Als ↗Agrapha (= Ungeschriebenes) werden versprengte, unverbuchte Herrenworte bezeichnet. Unverbucht deshalb, weil sie in den ↗kanonischen Evangelien keine Bestätigung finden.
Der Begriff ist in der Forschung erst seit dem 19. Jh in Gebrauch. Was alles unter Agrapha einzuordnen ist, wird durch die Forschung nicht einheitlich beurteilt. Definitions- und Abgrenzungsprobleme sind bis heute nicht ausgeräumt. Strittig ist beispielsweise, ob die reiche Sammlung von Jesusworten islamischen Ursprungs hinzugezählt werden kann.
2 Fragmente
↗Oxyrhynochos-Papyrus 840
↗Papyrus Egerton 2
○ Oxyrhynochos-Papyrus 1224
↗Unbekanntes Berliner Evangelium
○ Papyrus Cairensis 10735
○ Das Fajjumfragment
↗Der Straßburger koptische Papyrus
↗Das geheime Evangelium nach Markus
3 ↗Thomasevangelium (Das koptische Thomasevangelium)
4 Judenchristliche Evangelien
↗Nazaräerevangelium
↗Ebionäerevangelium
↗Hebräerevangelium
↗Evangelien-Ausgabe Zion
5 ↗Ägypterevangelium
6 Kindheitsevangelien
↗Protevangelium des Jakobus
↗Kindheitsevangelium des Thomas
↗Pseudo-Matthäusevangelium
↗Arabisches Kindheitsevangelium
7 Evangelien über den Tod und die Auferstehung Jesu
↗Petrusevangelium
↗Nikodemusevangelium, Pilatusakten
↗Bartholomäusevangelium
8 Evangelien aus ↗Nag Hammadi-Texten
↗Thomasevangelium
↗Philippusevangelium
↗Evangelium Veritatis
9 Gespräche mit dem auferstandenen Jesus
↗Sophia Jesu Christi
↗Epistula Apostolorum
↗Evangelium der Maria
↗Apokryphon des Johannes
10 Dialogevangelien
↗Buch des Thomas
↗Dialog des Erlösers
↗Erste Apokalypse des Jakobus
↗Zweite Apokalypse des Jakobus
↗Brief des Petrus an Philippus
11 Verlorene Evangelien
↗Evangelium des Matthias
↗Evangelium der Eva
12 ↗Das Gegen-Evangelium "Toledot Jeschu"
13 ↗Judasevangelium
14 Ketzerevangelien
↗Evangelium des Kerinth
↗Evangelium des Basilides
↗Evangelium des Markion
↗Evangelium des Apelles
↗Evangelium des Bardesanes
↗Evangelium des Mani
15 ↗Pistis Sophia
16 Sonstige spätantike, mittelalterliche und ↗neuzeitliche Texte zum Leben Jesu
↗Abgarsage
↗Evangelium des Gamaliel
↗Barnabasevangelium
● Zum Inhaltsverzeichnis des Lexikons
Die Bedeutungserweiterung des ↗griechischen Wortes εὐαγγέλιον (= gute Botschaft, Heilsbotschaft) zu einem literarischen Begriff, die schon sehr früh (2. Jh nC) stattgefunden hat, machte es möglich, auch Texte, die von der Kirche abgelehnt wurden, als Evangelien zu bezeichnen.
Die ↗Spruchquelle Q, auf die Matthäus und Lukas zurückgegriffen haben, war mit großer Wahrscheinlichkeit nicht die einzige Sammlung von Herrenworten, die in der Zeit des Urchristentums im Umlauf gewesen war. ↗Markus dürfte auf andere, von Q unabhängige (Reden-)Quellen zurückgegriffen haben.
Die Annahme, dass sich ein Teil der ↗Tradition urchristlicher Gemeinden auch in den apokryphen Evangelien wiederfindet, ist daher nicht abwegig.
Allerdings muss bei Annahmen solcher Art aufgrund der unzureichenden Quellenbasis immer deutlich angemerkt werden, dass sie in hohem Maße hypothetisch sind.
1 Agrapha
Als ↗Agrapha (= Ungeschriebenes) werden versprengte, unverbuchte Herrenworte bezeichnet. Unverbucht deshalb, weil sie in den ↗kanonischen Evangelien keine Bestätigung finden.
Der Begriff ist in der Forschung erst seit dem 19. Jh in Gebrauch. Was alles unter Agrapha einzuordnen ist, wird durch die Forschung nicht einheitlich beurteilt. Definitions- und Abgrenzungsprobleme sind bis heute nicht ausgeräumt. Strittig ist beispielsweise, ob die reiche Sammlung von Jesusworten islamischen Ursprungs hinzugezählt werden kann.
2 Fragmente
↗Oxyrhynochos-Papyrus 840
↗Papyrus Egerton 2
○ Oxyrhynochos-Papyrus 1224
↗Unbekanntes Berliner Evangelium
○ Papyrus Cairensis 10735
○ Das Fajjumfragment
↗Der Straßburger koptische Papyrus
↗Das geheime Evangelium nach Markus
3 ↗Thomasevangelium (Das koptische Thomasevangelium)
4 Judenchristliche Evangelien
↗Nazaräerevangelium
↗Ebionäerevangelium
↗Hebräerevangelium
↗Evangelien-Ausgabe Zion
5 ↗Ägypterevangelium
6 Kindheitsevangelien
↗Protevangelium des Jakobus
↗Kindheitsevangelium des Thomas
↗Pseudo-Matthäusevangelium
↗Arabisches Kindheitsevangelium
7 Evangelien über den Tod und die Auferstehung Jesu
↗Petrusevangelium
↗Nikodemusevangelium, Pilatusakten
↗Bartholomäusevangelium
8 Evangelien aus ↗Nag Hammadi-Texten
↗Thomasevangelium
↗Philippusevangelium
↗Evangelium Veritatis
9 Gespräche mit dem auferstandenen Jesus
↗Sophia Jesu Christi
↗Epistula Apostolorum
↗Evangelium der Maria
↗Apokryphon des Johannes
10 Dialogevangelien
↗Buch des Thomas
↗Dialog des Erlösers
↗Erste Apokalypse des Jakobus
↗Zweite Apokalypse des Jakobus
↗Brief des Petrus an Philippus
11 Verlorene Evangelien
↗Evangelium des Matthias
↗Evangelium der Eva
12 ↗Das Gegen-Evangelium "Toledot Jeschu"
13 ↗Judasevangelium
14 Ketzerevangelien
↗Evangelium des Kerinth
↗Evangelium des Basilides
↗Evangelium des Markion
↗Evangelium des Apelles
↗Evangelium des Bardesanes
↗Evangelium des Mani
15 ↗Pistis Sophia
16 Sonstige spätantike, mittelalterliche und ↗neuzeitliche Texte zum Leben Jesu
↗Abgarsage
↗Evangelium des Gamaliel
↗Barnabasevangelium
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MfG B.