10-05-2012, 07:52
(01-05-2012, 22:39)Bion schrieb:Also entweder hat Milllard gelogen, oder der Befund ist eindeutig in dem Sinn, dass von der Stadtmauer im 16.Jh. nahezu nichts übrig blieb:helmut schrieb:Ich hab nur gesagt: wenn Jericho nicht im 20. Jh. ausgegraben worden wäre, sondern ein paar Jahrhunderte später, wär diese Stadtmauer nicht mehr nachweisbar gewesen, weil vollständig erodiert.Und das ist Unfug! Der archäologische Befund dazu ist eindeutig.
Und jede Stadtmauer, die nachher in Jericho bestand, war notwendigerweise oberhalb dieser Stadtmauer und ist demnach vollständig wegerodiert.
Die Überreste der Mauer von 1700 v.Chr. sind nur an einer Stelle erhalten geblieben und an eienr anderen Stelle bloß die Fundamentplatten aud fen Erdwällen.
Und du berufst dich darauf, dass in den Schichtren, die nach (also oberhalb) dieser Stadtmauer waren, nichts gefunden wurden. Finde ich überhaupt nicht eindeutig: natürlich hat kein Archäologe in der Luft, die nach Erosion übrig blieb, was gefunden.
(01-05-2012, 22:39)Bion schrieb: Jericho war im 13. und 12. Jh vC nicht besiedelt.Ein Schluss e silentio, denn mögliche Überreste können hier ja grundsätzlich nicht gefunden werden ...
(01-05-2012, 22:39)Bion schrieb: In diesem "konkreten Einzelfall" wurde für die fragliche Zeit (13./12. Jh vC) nichts gefunden.Und ich habe erklärt, warum.
(01-05-2012, 22:39)Bion schrieb: Wenn Du es vorziehst, an die Dinge unkritisch heranzugehen, ist das Deine Sache.Nein, ich gehe nicht unkritisch ran, ich hinterfrage die Schlussfolgerung e silentio kritisch. Es ist nun mal ein Unterschied, ob ein Archäologe nichts im Boden findet oder nichts in der Luft.
helmut schrieb:Aber natürlich gehört das zum Thema. Ruf den Link auf (unter Jericho nachsehen!) und schau Dir danach den Threadtitel an! Oder umgekehrt.[/quote](28-04-2012, 23:04)Bion schrieb: Konservative Ausleger suchen einen wie auch immer gearteten historischen Kern. Sie finden ihn beispielsweise in der Zerstörung der mittelbronzezeitlichen Stadtmauer, müssen Josua dann jedoch deutlich früher ansetzen (16. Jh.) als die kritische Forschung (13.-12. Jh.; → Landnahme)..Das ist nicht das, worüber wir hier reden...
Also gut:
- Gemäß den Zahlen, die in der Bibel stehen, ist Josua um 1400 v,Chr.. in Kna'an angekommen. Die von dir genannten Leute machen die Verschiebung ins 13./12. Jh. nicht mit
- Sie bezweifeln auch, dass der Bericht in 1.Kön 14,18 über den Feldzugs Schischaks gegen Judäa ein verlässlicher Bericht über den Feldzug Pharaos Scheschonq gegen das (bzw. Städte im) Nordreich Israels ist. Womit die Identifikation dieses Pharaos, und damit seine Datierung und die aller seiner Vorgänger (und einiger Nachfolger), und damit die Datierung aller durch Vergleich mit Ägypten gewonnener Daten vor 600 v.Chr. (und dazu gehören auch die Schichten von Jericho) unsicher ist.
- Sie folgen der "neueren ägyptischen Chronologie", die die Datierung verschiebt - auf die Zeit Josuas gemäß dem AT.
Der letzte Punkt dürfte der größte Schwachpunkt in diesem Ansatz sein.
Relativismus: "du hast deine Wahrheit, ich habe meine, beide sind richtig"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"
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