12-10-2012, 22:33
(09-10-2012, 22:26)Lelinda schrieb: Ob Jesus nun "Gehenna", "Scheol", "Unterwelt" oder "Hades" sagte (in der deutschen Übersetzung steht ja auch oft "Finsternis"), spielt keine Rolle. Es geht darum, dass ein ewiger Strafort für die "Bösen" nach dem Tod gemeint ist. Oder meinst du, Matthäus hätte sich das alles alleine ausgedacht und dabei von anderen Religionen wie den Parsen abgekupfert?Nochmal für alle: Wir haben nur die Evangelien und die Pastoral-Briefe. Nicht Jesus sagte etwas, sondern die Überlieferung berichtete. Ich nehme nochmals den Markus, weil der am wenigsten von der Hölle schreibt: Mk 9, 44ff
Welche sind denn Jesus´ Spottreden, wo er die Hölle als Allegorie verwendet?
Dort wir von Verführung zum Abfall (vom Glauben) erzählt und eine Warnung abgegeben: "Wenn dich aber deine Hand zum Abfall verführt, so haue sie ab. Es ist besser für dich, dass du verkrüppelt zum Leben eingehst, als dass du zwei Hände hast und fährst in die Hölle, in das Feuer, das nie verlöscht."
Diese Stelle hatte ich bei meiner ersten Durchsicht übersehen und nunmehr unter "Feuer" gefunden. Sorry.
Jedenfalls ist klar: Das ist eine Allegorie und eine Gemeindebildung nach der Hinrichtung Jesu. Schon die verschiedene Anordnung der Verse in verschiedenen Überlieferungen zeigt dies.
Es gibt einfach keinen "Strafort für die Bösen", sondern nur die eindringliche Ablehnung bestimmter Verhaltensweisen. Die Hölle ist eine Allegorie der frühchristlichen Erziehungskunst - jedenfalls ein Mythos (mehr dazu: Forum Philosophie "Realität, Mythos und Wahrheit").
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

