11-03-2014, 23:22
(11-03-2014, 21:59)Gundi schrieb: Bist du der Meinung, dass sich Werte über einen Gott ableiten lassen, durch diesen gerechtfertigt sind und daher auch nicht hinterfragt werden brauchen?
(11-03-2014, 22:37)petronius schrieb: ich halte das für eine sehr berechtigte frageIch darf da vielleicht meinen Senf dazu geben, auch wenn ich nicht direkt angesprochen wurde.
schade, daß auch hier einer antwort ausgewichen wird
Vorhin war vom "Urgrund des Seins" die Rede, die mit dem Begriff "Gott" umschrieben werden kann. (Ich sehe einmal davon ab, dass viele Gläubige Gott sehr viel konkreter fassen.)
Ich denke, dass die Suche eines Grundes ein angeborenes, menschliches Verhalten ist. Wenn ich also davon ausgehe, dass die Welt nicht einfach so besteht, sondern einen "Urgrund" hat, so ist damit die Frage der Verantwortlichkeit bis hin zur "Bewahrung der Schöpfung" eigentlich bereits beantwortet. Es ist (für Viele jedenfalls) eine beglückende Vorstellung, "Gutes" im Sinne dieser Autorität tun zu können. Und da ist etwas, dass mein Bestreben, mich anständig zu verhalten quasi aus der Innenansicht heraus, "honoriert".
(Ich sehe davon ab, dass "Gutes zu tun" oder sich "anständig zu verhalten", objektiv den größten Schaden anrichten kann.) Im statistischen Mittel, führt solche "Sinn-Gebung" jedoch zu einer funktionierenden Gesellschaft.
Aber das ist nicht die einzige mögliche "Sinn-Gebung". Es kann, vor allem individuell gesehen, auch ganz andere Motivationen geben.
Wie schon angedacht: Die "soziale Sprache" (also Vorstellungen, die uns auf der Gefühlsebene motiviert, uns regelkonform und mitmenschlich zu verhalten) sehe ich im Wandel weg von den alten Mythen. Wohin? Ich weiß es nicht!
Einer rein wissenschaftlich-psychologisch ausgerichteten Erziehung räume ich nur minimale Chancen ein. Die Menschen brauchen das Theater, die Parallelgeschichten, die Identifizierung mit Leitfiguren.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

