17-08-2018, 20:18
(17-08-2018, 19:37)Philemon schrieb:(17-08-2018, 19:04)Ulan schrieb: 1) Mir scheint, Du fackelst da gerade einen selbst aufgestellten Strohmann ab. Wo hat sich ein Atheist als "unparteiisch" bezeichnet? Desweiteren ist anzumerken, dass ein Grossteil der Atheisten, mit denen Du zu tun hast, einen christlichen Hintergrund hat.
2) Man kann, wie ich im anderen Thread dargelegt habe, durchaus Zweifel an Bibelaussagen haben, auch wenn man an Gott glaubt.
1) Falsch, ein Großteil der Atheisten mit denen ich zu tun habe sind niemals Christen gewesen, noch hatten sie damit irgend zu tun (außer der Konfirmation). Dann hast du es wohl anders erlebt. Ich für meinen Teil sehe wie die meisten Atheisten, mit denen ich rede, von sich behaupten neutral und somit rational überlegen zu sein. Je intellektueller sie sich halten, desto objektiver ist ihre Wahrheitsfindung. Aber dann freut es mich, dass ihr das so nüchtern seht.
Ich mag es nicht, wenn Aussagen von mir so zusammenkopiert werden, als haette ich sie in einen direkten Zusammenhang gestellt. Aber sei's drum. Ich hatte angenommen, der Thread war von Austaeuschen hier auf dem Forum gespeist, und da gilt das halt so. Dass das in Deinem Alltag anders sein kann, ist klar. Gerade im Osten Deutschlands z.B. gibt es viele Leute, die das Christentum in ihrem Leben gar nicht naeher kennengelernt haben, und im Westen mag das mittlerweile auch verbreiteter sein als in meiner Jugend.
(17-08-2018, 19:37)Philemon schrieb: 2) Ja mag sein. Dabei kommt man allerdings in ein Dilemma. Wieso sollte Gott für gut 2000 Jahre (mehr oder weniger die Zeit in der das AT und NT so festgelegt wurden, wie es sie heute gibt) die Menschen mit einem falschen Bibeltext in die Irre führen?
Was macht Dich glauben, Gott wuerde der Bibeltext interessieren?
(17-08-2018, 19:37)Philemon schrieb: Oder hat er nicht die Macht dazu, die richtigen Bibeltexte in die Bibel zu tun? Natürlich hat er diese Macht, er hat immerhin das Rote Meer gespalten.
Du glaubst, das ist eine Tatsachenerzaehlung? Wie auch immer, ich finde es interessant, dass hier "Macht" daran gemessen wird, wie viele Tonnen Material jemand bewegen kann. Nur, was hat ein Ingenieurskunsstueck mit Interesse an Texten zu tun?
(17-08-2018, 19:37)Philemon schrieb: Zudem sagt die Bibel, er meint es gut mit uns und will uns nicht in die Irre führen. Man kann also Zweifel an den Texten haben. Die werden einem aber schwer im Magen liegen, da Cherrypicking in der Bibel nicht funktioniert.
Was hat das mit "Cherrypicking" zu tun, wenn man Widersprueche im Text erkennt? Das ist zunaechst einmal eine neutrale Feststellung (hier ist der Begriff "neutral" tatsaechlich angebracht). Warum funktioniert "Cherrypicking" nicht? Bei Widerspruechen muss man doch zwangslaeufig Entscheidungen faellen.
Die Bibel erzaehlt uns doch auch, dass Gott manchmal Dinge nicht richtig ueberlegt und seine Entscheidungen nachtraeglich korrigiert. Wenn alles wahr in dem Buch ist, dann ist das doch auch wahr? Und das hat dann auch Bedeutung fuer die Antwort auf die Frage nach dem "Cherrypicking".
(17-08-2018, 19:37)Philemon schrieb: Zweifel an Gott selbst widerum ist eine andere Sache. Diese erkennen wir ja durch die ganze Bibel und sind normal, wenn auch nicht von Vorteil, in einer Vertrauensbeziehung. Das die Texte so stimmen sollte man allerdings glauben, sonst hat man ja gar keine Quelle, um zu wissen wie Gott ist. Du sagst auch, dass man auch an einen Gott glauben kann, der nicht in der Bibel steht. Klar kann man das. Das führt aber zu nichts, weil man nur im Dunkeln stochtert, keinen Anhaltspunkt hat.
Nun, im Prinzip erklaerst Du uns nur, warum Du entschieden hast, den Text ohne Moeglichkeit der Pruefung zu glauben. Du moechtest irgendetwas glauben, und da glaubst Du halt lieber etwas, das von sich selbst behauptet, wahr zu sein. Das klingt mehr nach dem Ueberbleibsel auf dem Ramschtisch als nach grossartigem Schatz. Ich weiss auch nicht, ob das wirklich Deine Begruendung sein soll, warum Du glaubst (ist es ja auch nicht, wie Du woanders geschrieben hast). Nur, warum den Text selbst verehren? Das ist sehr protestantisch, aber ich fand das schon immer etwas merkwuerdig.