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Darf ein Atheist sich unparteiisch nennen?
#6
(17-08-2018, 20:18)Ulan schrieb: 1) Was macht Dich glauben, Gott wuerde der Bibeltext interessieren?


2) Du glaubst, das ist eine Tatsachenerzaehlung? Wie auch immer, ich finde es interessant, dass hier "Macht" daran gemessen wird, wie viele Tonnen Material jemand bewegen kann. Nur, was hat ein Ingenieurskunsstueck mit Interesse an Texten zu tun?


3) Was hat das mit "Cherrypicking" zu tun, wenn man Widersprueche im Text erkennt? Das ist zunaechst einmal eine neutrale Feststellung (hier ist der Begriff "neutral" tatsaechlich angebracht). Warum funktioniert "Cherrypicking" nicht? Bei Widerspruechen muss man doch zwangslaeufig Entscheidungen faellen.

Die Bibel erzaehlt uns doch auch, dass Gott manchmal Dinge nicht richtig ueberlegt und seine Entscheidungen nachtraeglich korrigiert. Wenn alles wahr in dem Buch ist, dann ist das doch auch wahr? Und das hat dann auch Bedeutung fuer die Antwort auf die Frage nach dem "Cherrypicking".  


4) Nun, im Prinzip erklaerst Du uns nur, warum Du entschieden hast, den Text ohne Moeglichkeit der Pruefung zu glauben. Du moechtest irgendetwas glauben, und da glaubst Du halt lieber etwas, das von sich selbst behauptet, wahr zu sein. Das klingt mehr nach dem Ueberbleibsel auf dem Ramschtisch als nach grossartigem Schatz. Ich weiss auch nicht, ob das wirklich Deine Begruendung sein soll, warum Du glaubst (ist es ja auch nicht, wie Du woanders geschrieben hast). Nur, warum den Text selbst verehren? Das ist sehr protestantisch, aber ich fand das schon immer etwas merkwuerdig.

1) Weil Gott durch die Bibel zu uns spricht. Aber du weißt sicher, dass ich so denke, also willst du wieder darauf hinaus, dass es auch einen Gott geben kann, der so nicht in der Bibel steht. Und dann sage ich wieder, mag sein, aber das wäre ein Gott der sich nicht für uns interessiert und nach dem zu suchen unmöglich wäre, weil es keine Anhaltspunkte für ihn gibt. Warum sollte jemand sowas also denken wollen? Entweder eine lebenslange Ungewissheit, wie Gott denn eigentlich ist oder es interessiert denjenigen sowieso nicht, was Gott denkt. Dann macht es aber keinen Unterschied an keinen Gott zu glauben oder an eine "höhere Macht" zu glauben, die man aber nicht ergründen kann. Beides wirkt sich gleich auf mein Leben aus - nämlich gar nicht.

2) Ja natürlich ist das eine Tatsachenerzählung. Die Bibel gilt als Ganzes, das sage ich ja die ganze Zeit. Und Inwiefern ist das Meer spalten ein Ingenieurskunststück? Das ist ja wohl die Höhe der Ignoranz. Auch wenn du nicht glaubst, dass das wirklich passiert ist, sollte dir doch klar sein, dass wenn es doch passiert wäre, das ein eindeutiges Zeichen für Macht ist. Oder kannst du das Meer spalten?
Es hat insofern mit Interesse an Texten zu tun, dass von Gott ein konstantes Bild durch die Bibel gezeigt wird. Und wenn er damals die Macht hat, Meere zu spalten, dann hat er auch heute die Macht dazu. Also auch die Macht ein Buch auf gewünschte Aussagen zu filtern. Und wenn ich diesen Schluss ziehe, dann haben wir alle Zugang zu dem erstaunlichsten Text der Welt. Nämlich dem, in dem Gott höchstpersönlich zu uns spricht.

3) Gott überlegt Dinge nicht richtig? Das wäre mir neu. Klar Widersprüche sind erstmal neutral. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass es welche gibt, es kann genauso sehr bedeuten, dass wir etwas übersehen oder falsch verstanden haben. Somit wären dies nur Scheinwidersprüche. Es gibt auch vieles, was ich nicht verstehe. Aber es gibt auch Dinge, die ich anfangs nicht verstanden habe, aber nach erneutem Lesen, Gebet und recherche, hat Gott mir doch offenbart, was der Text bedeutet.

4) Das worüber du da sprichst nennt sich Glaube. Glaube ist nicht Wissen. Glaube heißt, ich verstehe vielleicht nicht alles, aber ich nehme Gott mit allem in mein Herz auf was da kommt, ob es mir gefällt oder nicht. Und ob ich es verstehe oder nicht. Denn es geht um vertrauen und das Eingeständnis, dass man nicht alles wissen kann.
Und ich dachte wir wären zu der Einigung gekommen, dass Atheisten auch an eine Position glauben. Denn endgültig beweisen kann ja niemand. Dementsprechend steckt immer ein gewisses Unwissen mit drin und man ist gezwungen zu glauben. Es gibt Beispielsweise viele Lücken in den großen Theorien der Wissenschaft, die für viele eine Alternative zu Gott bzw der Entstehung des Lebens darstellen.

Die Evolutionstheorie als Beispiel hat bisher die größten Fragen nicht beantworten können. Wie ist das erste Leben entstanden? Es gibt zwar viele Meinungen und Richtungen usw dazu, aber schon seit 50 Jahren Forschung konnte niemand Leben erschaffen im Labor.
Es gibt die Missing Links wodurch Makroevolution immer noch nicht nachgewiesen werden konnte. Auch nachvollzogen wurde es noch nicht. Nur die Mikroevolution konnte bewiesen werden. Bsp haben Mäuse mit der Zeit ihre Fellfarbe geändert um sich besser anzupassen. Und das ist völlig legitim. 2 kleine Lücken? Nein, das sind die größten Lücken, die diese Theorie überhaupt haben kann.

Mein Punkt ist aber der: Auch wissenschaftliche Theorien haben ihre Lücken. Solange diese Lücken also da sind, seht ihr euch gezwungen, ob es dir passt oder nicht, daran zu glauben. Denn wissen kann man das nicht. Somit entschließen sich auch Atheisten an etwas zu glauben, ohne Möglichkeit der Prüfung.
Jetzt kann man natürlich sagen, Prüfen kann man doch, das tun die Wissenschaftler ja. Und eine Theorie kann auch durch eine neue ersetzt werden im Gegensatz zu meinem Gott. Ja, das stimmt. Aber gerade das gefällt mir. Gott ist nicht irgendeine Theorie, die sich über die Jahre ändert. Er ist konstant seit Anbeginn der Zeiten. Es gibt Glaubenrichtungen, die sein Wort falsch interpretierten. Aber man muss nicht das glauben, was ein Priester diktiert. Jeder kann es ja heute selbst nachlesen. Und dort ist eine im Großen und Ganzen eindeutige Botschaft von Gott: Er hat uns und die Welt geschaffen, er ist gut und liebt uns, wir rebellieren gegen ihn und er hat aus Liebe seinen einzigen, geliebten Sohn geschickt, den wir ermordet haben. Wir waren von Gott getrennt, wer aber an Jesus glaubt, kann wieder zu Gott kommen. Diese Botschaft liest sich durch die ganze Bibel. Wenn man aber an der Bibel zweifelt, dann kann man diese Dinge auch nicht nachlesen.
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RE: Darf ein Atheist sich unparteiisch nennen? - von Philemon - 18-08-2018, 12:54
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RE: Darf ein Atheist sich unparteiisch nennen? - von Silke - 18-08-2018, 22:18

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