18-01-2019, 18:55
(18-01-2019, 16:48)Noumenon schrieb:(18-01-2019, 15:18)Ulan schrieb: Allerdings ist auch unser Hang zu Kriegen und generell die Durchsetzung von Beduerfnissen durch Gewalt angeboren.Was ich, mit Verlaub, für ziemlichen Unsinn halte, wie gesagt...
www.spiegel.de/wissenschaft/natur/epigenetik-die-maer-vom-krieger-gen-a-711227.html
Ich halte einen solchen "Biodeterminismus" letztendlich sogar für ziemlich gefährlich bzw. kann so eine Weltanschauung auch ganz schnell faschistoid werden. Vielleicht lässt sich eine gewisse genetisch bedingte Prädisposition (Anfälligkeit, Empfänglichkeit, Veranlagung) für diverse Verhaltensweisen nicht ganz von der Hand weisen, aber Verhalten resultiert letztendlich immer aus einem Zusammenspiel von sowohl genetischen, wie auch psychologischen und sozialen Faktoren.
Ich denke trotzdem, dass eine pazifistische Menschheit in entwicklungsgeschichtlichen Zeitraeumen gar nicht ueberlebensfaehig gewesen waere. Ein gewisser Hang zur Gewalt laesst sich auch in den meisten sogenannten friedfertigen Arten finden, uebrigens hauptsaechlich innerhalb der eigenen Spezies. Der Kampf um Resourcen gehoert zum Leben dazu, genau so wie das soziale Miteinander innerhalb der kleinen Gruppe.
Da auch unsere naechsten Verwandten, die Schimpansen, Morde begehen und Kriege fuehren, halte ich das immer noch fuer biologisch angeboren. Man kann das zwar innerhalb eines gewissen Rahmens abtrainieren, aber der Hang zu solchen Konfliktloesungen ist uns sozusagen gegeben. Daran aendern auch solche Studien zur Epigenetik prinzipiell nichts (wie so oft, ist der Spiegel-Artikel mal wieder knapp daneben).