(21-08-2020, 00:08)Sinai schrieb: Als ich auf der Universität hörte, daß die Österreichische Sozialdemokratie gleich nach dem Umbruch von 1918 den Anschluß an Deutschland forderte, war ich sehr erstaunt.
Die Erklärung war die Rote Bayerische Räterepublik
Das Rote Wien erhoffte sich eine Stärkung vom Roten München !
Nein!
Der Grund war, dass man das deutschsprechende Restöstereich für wirtschaftlich nicht lebensfähig hielt.
Der Traum der österreichischen Sozalisten von einem "sozialistischen Deutschland" war ihrem Wunsch, sich mit Deutschland zu vereinigen, zwar zuträglich aber nicht die Ursache des Gedankens.
Da sowohl der Friedensvertrag von Versailles als auch jener von Saint Germains eine Vereinigung Österreichs mit Deutschland verbot, waren diesbezügliche Ideen nicht realisierbar.
Schwerpunkte von Anschluss- bzw. Absetzbewegungen waren nicht in Wien, sondern in den Bundesländern Salzburg, Tirol, Vorarlberg und Steiermark auszumachen. Bei einer Volksabstimmung in Vorarlberg (im Mai 1919) stimmten 80% für einen Beitritt zur Schweiz. Abstimmungen in den anderen genannten Ländern, bei denen ähnliche Ergebnisse zu erwarten waren, unterblieben auf Druck der Siegermächte.
Die deutschsprachigen Teile Westungarns sollten nach dem Vertrag von Saint Germain an Österreich gehen.
Abstimmungen in Kärnten und im Bezirk Sopron, Deutsch-Westungarn, brachten die bekannten Ergebnisse: nämlich den Wunsch der Kärntner, bei Österreich und jenen der Soproner, bei Ungarn zu verbleiben.
MfG B.