20-02-2022, 15:08
(19-02-2022, 20:05)petronius schrieb:(19-02-2022, 18:37)Reklov schrieb: konkret bedeutet dies z.B.: Loslösung von Dingen, wie Nikotin-, Alkohol-, Spiel, -Streit,- Wettsucht und anderen Körper od. Geist schadenden "Leidenschaften oder Ansichten"...
Dahinter steckt keine "gläubische Phrase", sondern es sind reale alltägliche Dinge angesprochen!
und wozu brauchst du dann dazu deine "transzendente wortchiffre"?
oder wovon redest du jetzt eigentlich?
Hallo petronius,
... Chiffern sind objektiv: in ihnen wird etwas gehört, was dem Menschen entgegenkommt. Die Chiffern sind subjektiv: der Mensch schafft sie nach seiner Vorstellungsweise, Denkungsart, Auffassungskraft. Chiffern sind in der Subjekt-Objekt-Spaltung objektiv und subjektiv zugleich.
Ich denke, Du bist intelligent genug, so dass ich Dir nicht immer erklären muss, von was ich rede? Wenn Du mitdenkst/mitmachst, kommst Du auch locker mit!
Zum besseren Verständnis des Wortes TRANSZENDENZ:
Der Mensch kann dasjenige, was ihn "umgreift" nicht so auffassen, wie das Verhältnis von Arten zu einer Gattung! Es gibt auch keinen gemeinsamen Nenner zur Sprachbedeutung dieses Wortes. Wir sollten auch nicht Abwandlungen, wie sie uns in Teilen nachvollziehbarer Evolutionsketten vor das Bewusstsein treten, als Abwandlungen eines allen Gemeinsamen erblicken.
TRANSZENDENZ ist das an unserer Erkenntnisgrenze liegende, vor allem das Ungegenständliche, von uns völlig Wesensverschiedene. Dabei nützen/helfen weder Mathematik, noch der forschende Blick in ein Mikroskop.
Menschen können die Bezüge zur TRANSZENDENZ nicht aus einem so gedachten einzigen Ur-Sprung ableiten, sie als eine Abwandlung des an sich Gleichen auffassen, sondern sie lediglich mit Gedankengängen erhellen oder sprachlich vergegenständlichen.
Dabei versuchen manche eben, nur mit Begriffen Bezüge herzustellen, die aus unserem Weltsein genommen sind. Bezüge zur Transzendenz sind jedoch wesensverschieden zu beobachtbaren "Gegenständen".
TRANSZENDENZ ist in ihrem Wirken nicht gegenständlich erforschbar - wie ein Naturgeschehen.
Jeder Gegenstand zeigt aber dem Forscher, was auch ohne uns ist, aber auch nur in dem Maße, in welchem der Wissenschaftler ihm "entgegenkommen" kann.
Die Wissenschaftler können dieses nicht bis ins Letzte durchschaubare Geheimnis des Seins jedoch vergegenwärtigen, erhellen und sich in dieses forschend vertiefen, wie in den Grund ihrer eigenen "Wirklichkeit".
Bezüge zur TRANSZENDENZ sind auch nicht in Kategorien zu fassen, durch die wir Bezüge in unserer Welt denken, wie Kausalität, Teil und Ganzes ... usw.
Aussagbares über die TRANSZENDENZ muss also sogleich als "Geschwurbel" missverstanden und verworfen werden, wenn die Aussage nicht mehr "transzendierend" verstanden wird, also nicht einmal der Versuch gemacht wird, sie wenigstens "erhellend" ins Bewusstsein zu bringen.
Transzendente Denk- und Sprachwege sind weder phänomenologisch "anschaubar", noch können sie "konstruktiv" erschlossen werden. Das menschliche Bewusstsein kann sie lediglich durch Analogien und Kategorien "aussprechen", die von Gegenständen in der Welt gelten, damit aber nicht auch schon das "Webgeflecht des Seins" erfassen/ergreifen!

Das Problem der menschlichen Sprache, ohne die wir ja nicht denken können, zeigt sich schon daran, dass jede Person, die eine Schule besucht hat, zwar schreiben kann, deswegen aber noch lange nicht fähig ist, einen Roman von Weltgeltung zu verfassen. Ebenso können auf wissenschaftlichem Gebiet nur wenige Personen bahnbrechende "Pionierleistungen" vollbringen, sondern die Mehrheit "lernt" zunächst mal beim Studium nur das, was andere bereits korrrekt "vorgeschrieben" haben. Dabei wird gerne übersehen, dass nachprüfbare Richtigkeiten noch nicht mit absoluter Wahrheit gleichgesetzt werden können.
Dieses lässt nun mal genügend Platz für religiöse "Vorstellungen" (im doppelten Wortsinn).

Gruß von Reklov