(17-03-2025, 23:01)Sinai schrieb:(17-03-2025, 14:36)Ulan schrieb: Kannibalismus - ob nun substanzieller, wie im Falle des Katholizismus, oder symbolischer, wie bei den Protestanten - ist halt nicht jedermanns Sache.
Wer kommt auch schon auf so eine absurde Idee, das Christentum mit dem Wort "Kannibalismus" in Verbindung zu bringen ?
Das Thema hatten wir schon mehrfach und ergibt sich aus einem Zusammenspiel mehrerer katholischer Dogmen.
Wer oeffentlich bezweifelt, dass Jesus Christus ganz Gott und ganz Mensch zugleich ist, ist automatisch exkommuniziert.
Wer oeffentlich bezweifelt, dass waehrend des Gottesdienstes das Brot und der Wein in das wahre Fleisch und Blut von Jesus Christus verwandelt werden und danach nur noch so aussehen wie Brot und Wein, ist automatisch exkommuniziert.
Zusammen ergibt das Kannibalismus, hier substantiell, weil im Abendmahl das Fleisch und Blut von Jesus Christus, der halt auch ganz Mensch ist, substantiell vorliegt und die Gestalt von Brot und Wein nur taeuscht. Und das verspeist Du dann.
Im Protestantismus ist die Handlung symbolisch, aber das aendert ja nichts daran, dass hier auf ein kannibalistisches Symbol zurueckgegriffen wird. Symbole wirken nur dann, wenn die tatsaechliche Handlung, die hinter der hier symbolisch vollfuehrten steckt, eine durch die Handlung erwuenschte Wirkung hat.
Aber lache Du nur. Ich finde es psychologisch bezeichnend, wie solch eine eigentlich alle Tabus brechende und normalerweise abstossende Handlung in einer Gesellschaft einfach so breit akzeptiert werden kann. Dazu gehoert schon eine gehoerige Portion Selbstverleugnung.