09-08-2007, 05:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09-08-2007, 05:58 von Alanus ab Insulis.)
Um die Fragen doch mal auzugreifen, sie sind nicht nur widersprüchlich, sondern auch un-logisch gestellt.
Vorweg sei gesagt, da sie rein philosophisch gestellt ist, werde ich sie auch nur so beantworten ohne theologisch-eschatologischen Kontext.
Problem des Kontextes
Du unterstellst, dass es etwas nach dem Tod gebe. Da wir keine Erfahrung haben über das was nach unserem Tod ist, können wir keine intersubjektiv nachvollziehbaren Aussagen über das machen, was nach unserer jetzt erfahrbaren Wirklichkeit ist, nicht ist oder sein könnte.
Problem der Antwort: Sie ist insich unschlüssig!
Wenn jedem das, was er glaubt das es nach dem Tod ist, in Erfüllung geht, so ist es keine Illusion mehr, sondern Wirklichkeit, weil es ist. Die Antwort impliziert aber, dass jedes zukünftige Sein abhänig ist von der Vorstellung über dieses Sein, dass wir uns vor dem Tod dieser Wirklichkeit gebildet haben. Weiterhin impliziert es, dass die Realität nach dem Tod unabhänig von unserem jetigen Sein ist, da jeder eine andere Wirklichkeit, je nach gebildeter Vorstellung erfährt.
Davon abgesehen, dass mir dieser Fall unvernüftig erscheint, haben wir trotz der Möglichkeit dieses Falles keine Möglichkeit erfahrbare Aussagen hier und jetzt davon zu treffen, weshalb sie unbeantwortbar bleibt.
Eine Lösung die scheinbar nahe liegt, weil das menschliche Sein immer im Kontext der Gemeinschaft der Menschheit liegt und niemals alleine erfahren wird. Dennoch kann von einem rein philosophischen Standpunkt ohne theologisch-metaphysischen Bezug, hier keine nachprüfbare oder erfahrbare Aussage getroffen werden.
Wenn wir mal ausseracht lassen, dass man keinen Begriff vom Sein dieser Wirklichkeit hat und annimmt, dass es ein Sein nach dem Tod gibt, so besteht keine objektive Aussagbarkeit darüber ob und wie ich andere Menschen in dieser Wirklichkeit erfahre oder nicht.
Woher habe ich eine Vorstellung darüber, dass es das "Richtige" Sein, wenn es überhaupt ein Sein gibt nach dem Tod, ist? Auch hier lautet meine Antwort, vom Standpunkt unserer Erfahrbarkeit lässt sich keine Aussage mit belegbaren Wahrheitsanspruch darüber aussagen.
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Ich schätze mal, dass die Frage grundsätzlich nach dem Letzten Sein und Ziel des Menschen fragt. Meine Antwort lautet darauf, es ist Gott und sein Reich. Letzteres als Allegorie für die Wirklichkeit der Gemeinschaft in und mit ihm. Diese Antwort kann ich aber nur geben, weil sie mir (natürlich nicht nur mir, aber es wird erst relevant, wenn ich selbst als solches erkenne und annehme) geoffenbart wurde in der Selbstoffenbarung Gottes -> die Heilige Schrift (das ist bitte keine umfassende theol. Antwort, sondern nur eine Andeutung).
Grüße Presbyter
Vorweg sei gesagt, da sie rein philosophisch gestellt ist, werde ich sie auch nur so beantworten ohne theologisch-eschatologischen Kontext.
Problem des Kontextes
Du unterstellst, dass es etwas nach dem Tod gebe. Da wir keine Erfahrung haben über das was nach unserem Tod ist, können wir keine intersubjektiv nachvollziehbaren Aussagen über das machen, was nach unserer jetzt erfahrbaren Wirklichkeit ist, nicht ist oder sein könnte.
' schrieb:1 Fall.) Jedem wird das erfüllt, was er glaubt und somit ist das Leben nach
dem Tod nur eine selbstgeschaffene Illusion.
Problem der Antwort: Sie ist insich unschlüssig!
Wenn jedem das, was er glaubt das es nach dem Tod ist, in Erfüllung geht, so ist es keine Illusion mehr, sondern Wirklichkeit, weil es ist. Die Antwort impliziert aber, dass jedes zukünftige Sein abhänig ist von der Vorstellung über dieses Sein, dass wir uns vor dem Tod dieser Wirklichkeit gebildet haben. Weiterhin impliziert es, dass die Realität nach dem Tod unabhänig von unserem jetigen Sein ist, da jeder eine andere Wirklichkeit, je nach gebildeter Vorstellung erfährt.
Davon abgesehen, dass mir dieser Fall unvernüftig erscheint, haben wir trotz der Möglichkeit dieses Falles keine Möglichkeit erfahrbare Aussagen hier und jetzt davon zu treffen, weshalb sie unbeantwortbar bleibt.
' schrieb:2 Fall.) Jedem widerfährt nach dem Tod dasselbe.
Eine Lösung die scheinbar nahe liegt, weil das menschliche Sein immer im Kontext der Gemeinschaft der Menschheit liegt und niemals alleine erfahren wird. Dennoch kann von einem rein philosophischen Standpunkt ohne theologisch-metaphysischen Bezug, hier keine nachprüfbare oder erfahrbare Aussage getroffen werden.
' schrieb:Wie weiß ich nun ob ich nach dem Tod nur in einer Illusion stecke?
1 Fall.) Ich kann es nicht wissen, da ich nicht weiß was den
Andersgläubigen widerfahren ist.
Wenn wir mal ausseracht lassen, dass man keinen Begriff vom Sein dieser Wirklichkeit hat und annimmt, dass es ein Sein nach dem Tod gibt, so besteht keine objektive Aussagbarkeit darüber ob und wie ich andere Menschen in dieser Wirklichkeit erfahre oder nicht.
' schrieb:2 Fall.) Ich kann es wissen, wenn ich an etwas „falsches“, also an etwas
geglaubt habe, dass NICHT nach dem Tod eingetreten ist, da für
mich nun das „richtige“ eingetreten ist.
Woher habe ich eine Vorstellung darüber, dass es das "Richtige" Sein, wenn es überhaupt ein Sein gibt nach dem Tod, ist? Auch hier lautet meine Antwort, vom Standpunkt unserer Erfahrbarkeit lässt sich keine Aussage mit belegbaren Wahrheitsanspruch darüber aussagen.
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Ich schätze mal, dass die Frage grundsätzlich nach dem Letzten Sein und Ziel des Menschen fragt. Meine Antwort lautet darauf, es ist Gott und sein Reich. Letzteres als Allegorie für die Wirklichkeit der Gemeinschaft in und mit ihm. Diese Antwort kann ich aber nur geben, weil sie mir (natürlich nicht nur mir, aber es wird erst relevant, wenn ich selbst als solches erkenne und annehme) geoffenbart wurde in der Selbstoffenbarung Gottes -> die Heilige Schrift (das ist bitte keine umfassende theol. Antwort, sondern nur eine Andeutung).
Grüße Presbyter
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)