30-09-2008, 13:51
(29-09-2008, 08:55)Thoddy schrieb: Deshalb und dank immer genauerer historisch-kritischer Textanalysen gehen heute auch nichtchristliche Historiker meist davon aus, dass Jesus tatsächlich gelebt hat und sich seine Lebens- und Todesumstände, die Hauptinhalte seiner Verkündigung, sein Verhältnis zu anderen jüdischen Gruppen und Selbstverständnis relativ zuverlässig ermitteln lassen. Danach haben sich manche ältere, von theologischen Dogmen und Interesssen bestimmte Sichtweisen – etwa Jesu angebliche „Aufhebung“ der Tora und sein Gegensatz zu den Pharisäern – als unhaltbar herausgestellt. Einige Forscher halten heute auch einen impliziten Messiasanspruch und die bewusste Leidensannahme Jesu (Mk 10,45 EU; 14,25 EU) eher für historisch.Hmm, und was nun weiter? Höchst unwahrscheinlich ist, dass die NT-Darstellungen der "Strafsache Jesu" historisch beastbar sind, terminlich nicht auch nicht von der Schuldzuweisung. Und die spätere christlich-religiöse Sinndeutung des Todes hat nun gar nichts mehr mit Historie sondern mit theologischer Reflexion zu tun.
Unterstellt, es hätte damals einen "Justizmord" gegeben, wie kirchlich tradiert wird. Schuld daran träfe dann einzig die römische Besatzungs-Leitung als Herren des Verfahrens, nicht irgendweche legendären jüdischen Einflüsterer und schon gar nicht Jüdisches Volk im Ganzen und ohne Verjährung jahrtausendelang ...
Wer das heute nicht deutlich sagt, auch von den Kanzeln, DER macht sich schudig ... und wers hört und weitergibt und NICHT widerspricht, der ebenso ...
Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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