02-10-2008, 10:53
(02-10-2008, 10:21)Fritz7 schrieb:(02-10-2008, 09:59)Flat schrieb:Deine Abkehr, Trennung vom Christlichen ...Zitat:@Flat: Ich bekomme immer mehr den Eindruck, du nutzt Christentum als schwarze Folie.Um was hell erstrahlen zu lassen?
Moin,
ganz sicher bin ich dadurch gegenüber dem Christentum noch kritischer geworden.
Aber mir wird eben auch viel bewusst, was mir vorher nicht so klar war, nämlich wie verbreitet -eben auch in der christlichen Kirche- antijüdisches ist.
Dazu kommt noch, dass ich eben auf Grund meiner neuen Glaubensrichtung auch sehr viel geschichtliches lese, was eben Judentum in Deutschland angeht.
Und wenn ich dann mitbekomme, das manche Christen meinen, das gehe sie alles heute nichts mehr an oder dass das Christentum nichts mit dem Antijudaismus und Antisemitismus zu tun hat bzw sogar ursächlich dafür ist (damit bist Du nicht gemeint, Deine Argumentation geht shcon etwas tiefer), dann geht mir schon der Hutkragen hoch.
Du musst Dir auch bewusst machen, dass es in Deutschland nunmal sehr viel mehr Christen als Juden gibt.Wenn nun 5 % der Christen (Zahl ist willkürlich gegriffen) z.B. sich Judenmission auf die Fahne schreiben, dann sind das immer noch mehr als es überhaupt Juden in Deutschland gibt. Und die Probleme der jüdischen Gemeinden dadurch können massiv sein.
In meiner Nachbargemeinde betreibt die EKD-Gemeinde durchaus Judenmissionierung. Die veröffentlichen das sogar in ihren Gemeindenachrichten. Wo sind die anderen EKD'ler, die dagegen Einspruch erheben?
Zitat:Ich war auch schon vor nun vielen Jahren nahe dran. Auch viele intensive Gespräche mit jüdischen Bekannten haben mich bewogen, eher im Christentum meinen Weg weiterzugehen
Die Empfehlung bekommen von mir auch so manche Christen. Ich habe ja nichts gegen sie. Meine Frau ist überzeugte Christin (worin ich sie auch bestärke), viele aus unserem Freundeskreis sind es auch.
Das Christentum wird ja auch aus jüdischer Sicht keinesfalls nur negativ gesehen. Das war so ziemlich das erste, was mir entgegen gekommen ist, wenn ich jüdische Theologen lese. Es ist in der Regel eine sehhr differenzierte Sicht, wo das positive benannt wird, aber eben auch die Verantwortung und die Verfehlungen des Christentums.
Hier in einer Diskussion kommt es naturgemäß zu einer Zuspitzung der Argumente. Vielleicht wirkt daher manches, was ich schreibe, als sehr hart und einseitig. Aber manches muss auch klar benannt werden. Auch wenn's unangenehm ist.
Tschüss
Jörg