(03-05-2010, 21:48)Gundi schrieb: Mhh... so ganz versteh ich das noch nicht...Ich sehe den Zusammenhang zwischen gläubig oder nicht und der Tendenz zum Mitläufertum nicht. Wenn ich in meinem Bekanntenkreis schaue kann ich keine derartige Trennung vornehmen. Da kommt es immer auf die Persönlichkeit an, ob einer eher der Masse folgt oder seinem eigenen Kopf. Finde beides sowohl bei Gläubigen als auch bei Ungläubigen.
Woran genau machst du das fest? Hast du solche Erfahrungen?
Kleine Theorie dazu:
Als bekennender Atheist wirst du selbst heute noch oft ziemlich schräg angeschaut, je nach dem wo du bist. Viele Menschen gehen nie in die Kirche, sagen sie wüssten nichtmal ob sie glauben sollen, aber das Christentum ist durch Jahrhunderte der Tradition und ich möchte fast sagen Indoktrination derart verankert, dass vielen Leuten unwohl ist, öffentlich über ihre Zweifel zu sprechen. Atheistische Politiker findest du bei uns jedenfalls selten.
Wenn du eine Persönlichkeit hast, die das "Mitläufertum" sagen wir mal begünstigt, wirst du dich eher zu den Gläubigen zählen, gemeinschaftliche Rituale etc. sind eher dafür geeignet, Mitläufertum zu begünstigen. Hingegen ist es so, dass es - um offen Atheist zu sein - eher einer gegenteiligen, ja beinahe rebellischen Persönlichkeit bedarf.
D.h. nicht, dass Gläubige eher Mitläufer, und Atheisten eher bei Bedarf auch Gegenstromschwimmer sind. Es ist eher umgekehrt. Mitläufer wählen tendenziell den Glauben, während sich Gegenstromschwimmer auch mal für den Atheismus entscheiden. Ein gläubiger mit Gegenstromschwimmer-Charakter wird aber natürlich erst recht seinem Glauben folgen!
Ich spreche hier aber nur von der Gegend in der ich komme, bzw. von meinen Erfahrungen. Es mag woanders auch anders sein.