Gundi schrieb:nidschki schrieb:Atheisten haben keine richtige Lobby. Wo gibt's denn im Fernsehen "atheistische Sendungen" oder anderswo in den Medien Ereignisse, die dezidiert mit Atheismus verknüpft sind?Warum sollte es soetwas auch geben bzw. wie sollte das aussehen? Die Atheisten haben ja in der Regel nicht viel gemeinsam außer ihrem Unglauben? Wie sollte man das medienwirksam verkaufen?
Z.B. die Christen haben einen Gott, eine Story dahinter, eine Geschichte...
Was hat der Atheismus verbindendes?
Stimme zu, dass Atheisten in der Regel nicht viel gemeinsam haben. (wobei die Gemeinsamkeiten bei Light-Christen (oder allgemein liberalen Gläubigen) auch ziemlich dürftig sind, nehme ich an)
Aber zu dem Warum: In Fragen der Ethik & Ähnlichem wird zwar in der Philosophie seit langem gestritten, aber über die Medien kommt bezüglich Moral und Ethik meistens nichts Konkretes. Wenn sich jemand zu diesem Thema äußert, sind das in der Regel christliche Herrschaften, die ihre Ansichten natürlich für richtig halten und diese als "wahr" postulieren. Ich finde es falsch wenn dann niemand da ist der dagegen hält. [Es geht jetzt aber nicht um Ressentiments gegen das Christentum, sondern einfach um moralische Ansichten als solche] Als zb. Mixa die Nazi-Keule gegen den Atheismus einsetzte, hagelte es heftige Kritik von der gbs.
Lange Rede, langer Sinn: Auch wenn man Deutschland beileibe nicht mehr als christlich-konservativ einstufen kann, so sind über die Medien (und von denen wird die Mehrheit der Menschen zweifellos beeinflusst) oft Statements von kirchlichen Würdenträgern zu hören (wenn auch wertneutral vorgetragen). Ich finde es braucht einfach andere Ansichten, die bewusst gezeigt werden. Das muss nicht der Atheismus sein, aber zumindest sollte Religion nicht als einzige Option gesehen werden, die man hat.
Wo gibt's denn im Fernsehen atheistische Sendungen? Ich wollte nicht sagen dass es solche geben sollte bzw. ich wüsste gar nicht wie so eine Sendung aussehen sollte. Es war eigentlich nur eine Feststellung, die das oben Gesagte unterstreicht. Ansichten über philosophische Themen werden in der Regel von katholischen Beamten vorgetragen. Es ist gut und wichtig dass die Leute sehen, dass es auch andere Möglichkeiten gibt.
Und noch ein persönlicher Grund: Ich kenne fast niemanden, der sich mit Religion, Atheismus, Christentum etc. wirklich auseinandersetzt. Was ein Grund war warum ich mich zb. in diesem Forum angemeldet habe. In meiner Umgebung habe ich keinen, mit dem ich über solche Themen reden kann. Wenn es nun Gruppen/Organisationen gibt, die zb. regelmäßig Treffen veranstalten, in denen man über sowas diskutieren kann, dann ist das sehr begrüßenswert. Und da kommt auch die geringe Gemeinsamkeit von Atheisten zum Zug - dann kann ich nämlich mit anderen Atheisten darüber sprechen, warum sie nicht an Gott glauben usw.
Gundi schrieb:nidschki schrieb:Erst durch Organisationen wie die Giordano-Bruno-Stiftung kommt der Atheismus in der Medienwelt an.Das ist ja auch gut so (wobei man über MSS streiten kann). Aber die Rebellion von der einige in dem Zusammenhang reden kann ich persönlich nicht feststellen. Dafür ist das Thema Atheismus meiner Meinung nach in D. schon zu sehr tolleriert und angekommen.
Jetzt. Ich denke vor mehr als 6,7 Jahren war das noch ganz anders. Es ist erst eine kurze Zeit. Und nach meiner Einschätzung muss noch deutlich mehr getan werden