(11-06-2019, 20:49)Ekkard schrieb: Da ich selbst Teilnehmer einer solchen Bibelrunde bin, kann ich dir nur widersprechen. Nur gehören diese Teilnehmer mehrheitlich zu Menschen, die Bibel als das nehmen, was sie ist: Ein Glaubenszeugnis der Antike, das aktuelle oder im Gruppenbewusstsein vorhandene Geschichten oder Erfahrungen (auch Kriegsgeschichten und -Erfahrungen) religiös auf Gott hin zu deuten versucht.
Googel: Die gefälschte Bibel.
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(11-06-2019, 21:56)daVinnci schrieb: Googel: Die gefälschte Bibel. Ja, auch das! Aber leider verfügen wir nicht über die vielen (Ur-)Evangelien.
Mit freundlichen Grüßen
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11-06-2019, 23:53
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11-06-2019, 23:54 von Sinai.)
(11-06-2019, 20:49)Ekkard schrieb: Da ich selbst Teilnehmer einer solchen Bibelrunde bin, kann ich dir nur widersprechen.
Jede Bibelrunde ist anders. Es gibt AB, HB, Katholische (die wiederum zerfallen in konservative und moderne), usw
Man kann sicher nicht von einer Bibelrunde auf alle Bibelrunden schließen
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Bibelrunden machen doch auch keine Öffentlichkeitsarbeit und arbeiten noch einem Format.
Was ist denn das Ziel dieser Bibelrunden ?! - Wissensbildung und gezielte Meinungsbeeinflußung ?!
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Ich denke: Wissensbildung. Denn gerade die Protestanten beziehen sich auf die Bibel. Da sollte man schon wissen, was darinnen steht und wie es darein kommt! Und wenn man erst einmal "gefressen" hat, wie die Texte in die Bibel kamen, bekommt man ein abgeklärteres Verhältnis zu diesem religionshistorischen "Schinken".
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Bibelrunden sind nichts anderes als die Texte zu interpretieren und da fängt es schon an. Der Eine so, der Andere anders.
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Das kommt immer darauf an, wie diese Bibelrunden vorgehen. Ganze Texte werden meist nicht gelesen. Oft genug geht es um einen oder zwei Verse, und dann wird den normalerweise in der Bibelausgabe vorhandenen Hinweisen auf andere Bibelstellen gefolgt und munter durch das Buch gesprungen. Auf diese Weise entsteht das Bild einer einheitlichen Nachricht, auch wenn die besuchten Textstellen in ihrem eigenen Kontext oft andere Nachrichten transportieren. Ein solches Vorgehen ist eine sehr merkwuerdige Form von "Text Interpretieren", da das Ziel der Interpretation als Anfangspunkt genommen wird.
Das machten aber auch die Evangelisten nicht anders, da das Suchen nach "versteckten Botschaften" eine Art Sport der Zeit war.
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Leider funktioniert der Computer des Forums derzeit nur eingeschränkt; es wurde uns empfohlen mit "Schnellantwort" zu antworten - da ich das noch nie gemacht habe, weiß ich nicht wie und ob das funktioniert. Falls ein Tohuwabohu herauskommt, bitte um Nachsicht . . .
--
Schnellantwort:
Hallo Ulan - Du schreibst in Beitrag # 67:
"Das kommt immer darauf an, wie diese Bibelrunden vorgehen."
Ja, es kommt darauf an, wie die Bibelrunden vorgehen. Es gibt nicht DIE Bibelrunde.
In Beitrag # 63 hatte ich schon geschrieben:
"Jede Bibelrunde ist anders. Es gibt AB, HB, Katholische (die wiederum zerfallen in konservative und moderne), usw
Man kann sicher nicht von einer Bibelrunde auf alle Bibelrunden schließen"
Es wird schon so sein, wie Du ('Ulan') das in Beitrag # 67 angedeutet hast:
"Ganze Texte werden meist nicht gelesen. Oft genug geht es um einen oder zwei Verse, und dann wird den normalerweise in der Bibelausgabe vorhandenen Hinweisen auf andere Bibelstellen gefolgt und munter durch das Buch gesprungen."
Ich kann mir das so vorstellen, daß der Leiter der Veranstaltung ein bestimmtes Thema angekündigt hat. zB "Der Messias"
Dann wird nach Belegstellen im AT gesucht, überall wo ein Hinweis auf den Messias vorkommt.
Diese vielen Mosaiksteine werden dann gesammelt und zusammengelegt.
Dann kommen noch Mosaiksteine aus dem NT dazu. Altgriechisch "Christos" ist ja die wortwörtliche Übersetzung von Althebräisch "Maschiach"; beides bedeutet "Der Gesalbte"
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(13-06-2019, 00:25)Karl_Toffel schrieb: Bibelrunden sind nichts anderes als die Texte zu interpretieren und da fängt es schon an. Der Eine so, der Andere anders. Gleichgültig! Denn selbst "simples Wörtlichnehmen" beinhaltet eine Interpretation. Ohne kann man keinen Text verstehen; er wäre nur verschmutztes Papier oder akustisches Rauschen.
Es ist also wichtig, so viele Interpretationen und historische Hintergründe wie möglich kennenzulernen.
Was ich letztlich glaube, ist eine Frage der gesellschaftlichen Verhältnisse. Denn dort bildet der (gemeinsame) Glaube das "soziale Öl", das eine Gesellschaft "am Laufen hält".
Also: Vielfalt ist das Gebot der (religiösen) Textinterpretation! Das Gegenteil wäre Einfalt
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Das ist sicherlich ein guter Rat !
> eine kompetenten Meinungsbildung ohne Hintergrundwissen ist bei Bibeltexten eigentlich gar nicht möglich.
> leider sind hier aber die Wissensunterschiede manchmal recht groß ; ich persönlich klebe ungern an bestimmten
Psalmen gerade wenn man dazu neigt diese wörtlich zu nehmen.
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Gehe doch in diesen und anderen Fällen bei den Heiligen Schriften davon aus, dass sie ohne lebendige Gegenwart einfach nur Mythen sind - Zeugnisse aus dem Glauben der Menschen in der Vergangenheit. Du hast es mit einem Transportmittel zu tun und nicht mit einem Vorschriftenwerk. Bete nicht das Transportmittel an, sondern suche nach dem Sinn. Die Frage ist immer, wie kann ich heute mit meinen Mitmenschen möglichst gut zusammeleben. Und in welcher Art von Welt möchte ich, oder möchten wir leben?
Mit freundlichen Grüßen
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Es gibt die klassische Geschichte von Marta und Maria. Maria war wohl eine faule Socke, denn beim Besuch von Jesus in deren Haus kümmert sich Marta um die Bewirtung. Maria, so liest man, sitzt ihm zu Füßen und hört ihm zu. Maria hilft nicht bei der Bewirtung, trotzdem handelt Maria richtig wird interpretiert.
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@Karl_Toffel: Was hat das mit dem Thema des Threads zu tun? Die Geschichte kommt nicht in den Paulusbriefen vor, sondern steht im Lukasevangelium Kap. 10, 38-42. Löse dich davon, dass alles in die Kategorien richtig und falsch passen muss.
Hier geht es darum, ob die Hinrichtung des Paulus vermeidbar gewesen wäre. Mich interessiert eigentlich mehr, was die römische Justiz Paulus vorzuwerfen hatte. Meines Wissens nach wurde er vom Hohen Rat der jüdischen Selbstverwaltung des Aufruhrs angeklagt und dann den Römern übergeben. Das Hin und Her zwischen dem Hohen Rat (der Juden) und den römischen Stadthaltern ist unklar. Anscheinend wollte Paulus "seine Sache" vor den Kaiser in Rom bringen und sich nicht vor seinen Landsleuten in Jerusalem aburteilen lassen. So kommt es zu einer Odyssee über das Mittelmeer und eine mehrjährige Gefangenschaft. Aber, siehe Bion in #8. Mehr, siehe hier: *http://www.apostel-paulus.info/biografie/biografie/tod.php4
Letzte Frage:
@Kreutzberg: Was bedeutet "Zesur" im Threadtitel?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-06-2019, 20:27 von Sinai.)
(15-06-2019, 16:12)Ekkard schrieb: Letzte Frage:
@Kreutzberg: Was bedeutet "Zesur" im Threadtitel?
Das habe ich mich auch gefragt
und in Beitrag # 11 stellte ich 'Kreutzberg' diese Frage:
(24-05-2019, 01:22)Sinai schrieb: Der fehlerhafte Titel des vorliegenden Threads lautet "Paulus und die vermeidbare Zesur"
Meinst Du nun "Zensur" oder "Zäsur" ?
Oder ist das eine absichtliche Wortspielerei ? Die Schöpfung eines Kunstwortes das dazwischenliegt ?
Leider bekam ich keine Antwort
Ich vermute, 'Kreutzberg' setzt absichtlich derartige Schreibfehler als stilistisches Hilfsmittel ein, da er dies laufend tut . . .
Eine Art Mittelding zwischen verbalem Impressionismus und abstrakter Kunst
Durch unklare Ausdrucksweise und unvollständigem bis bruchstückhaftem skizzieren soll der Leser angeregt werden, die Skizze selbst fertigzustellen . . .
Eigentlich eine raffinierte Vorgangsweise
Aber hoffentlich gibt es keine "Machahmungstester" hier im Forum, denn wenn das hier zur Node wird, dann würden die Fiskuppionen nühsan . . .
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die Zäsur in Form von Selbstkontrolle ist gemeint - es handelt sich hier um einen Tippfehler !
Der Begriff Zesur gibt es wohl so gar nicht, wenn man googelt.
Es ist in diesem Zusammenhang allerdings überhaupt die Frage, ob und woran man überhaupt eine Selbst-Zäsur erkennen kann,
wenn man die Quelle nicht spiegeln kann.
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