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		27-04-2021, 10:17 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-04-2021, 10:19 von Ulan.)
		
	 
	
		Domestizierung ist immer auch mit Hirnveraenderungen verbunden. Da im Zuge der Domestizierung immer "gutmuetige" Tiere fuer die Weiterzucht verwendet werden, waehrend aggressive Tiere getoetet werden, wird das auch genetisch verankert. Fast alle Gehirne von Zuchtformen sind kleiner als die ihrer wildlebenden Ursprungsart, d.h., diese Veraenderungen sind auch makroskopisch sichtbar. 
 
Wildtiere sind halt wild, und man kann sie durch Handaufzucht zwar manchmal freundlicher machen, aber bei vielen Tieren verliert sich das im Alter. Gerade bei afrikanischen Arten suedlich der Sahara z.B. ist diese Wildheit genetisch so tief verankert, dass man die im Normalfall nicht ueberwinden kann (es gibt ja keine subsaharischen Haustierarten, die dort ihren Ursprung haetten). Da nimmt man an, dass die Millionen Jahre von Ko-Evolution mit dem Menschen dieses Misstrauen genetisch festgelegt hat, da sich unsere Vorfahren halt irgendwann von Fleisch ernaehrten, was wohl auch den Schub in unserer Gehirnentwicklung ermoeglichte. 
Dass das bei Loewen eher geht, wenn man sie satt haelt, haengt wohl mit ihrem Spieltrieb zusammen; irgendwie kann man sie halt ablenken und beschaeftigen. 
 
In den genannten Filmen wird die Threadfrage ja beantwortet: um die Luchse ueberhaupt irgendwie nach den ersten sechs Monaten in der Naehe zu halten, musste der Betreuer zu allen moeglichen Tricks greifen, und irgendwann sind sie dann trotzdem weg.
	 
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		27-04-2021, 11:20 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-04-2021, 11:21 von Sinai.)
		
	 
	
		 (27-04-2021, 10:17)Ulan schrieb:  Domestizierung ist immer auch mit Hirnveraenderungen verbunden. 
"Domestizierung" - die wirtschaftliche Nutzbarmachung der vierbeinigen Freunde - ist hier absichtlich  nicht das Thema. Es geht mir hier ausschließlich um die Frage, ob die Tierchen in der Nähe des Bauernhofes bleiben oder verschwinden  
  (27-04-2021, 10:17)Ulan schrieb:  Da im Zuge der Domestizierung immer "gutmuetige" Tiere fuer die Weiterzucht verwendet werden, waehrend aggressive Tiere getoetet werden, wird das auch genetisch verankert. 
Nicht zwangsläufig. Die Stiere in der Arena werden seit 3000 Jahren durch gezielte Zuchtwahl in Richtung Aggressivität gezüchtet. Ebenso die Kriegselephanten und die Molosser - die Kriegshunde der römischen Legionen - die sich nun in den Doggen finden. Daher das engl. Wort dog 
Adler und Falken zur Jagd sollen ebenfalls den Jagdtrieb haben - das sind keine Ziervögel
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		27-04-2021, 12:02 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-04-2021, 12:03 von Ulan.)
		
	 
	
		Aendert alles nichts an meiner Aussage. Es wurden nur solche Tiere weitergezuechtet, die sich dem Halter gegenueber zumindest neutral  zeigten. Dass der Hund nach aussen hin aggressiv sein sollte, ist klar, da er ja wohl als Jagdbegleiter domestiziert wurde, und weil sich alle sozialen Arten (was ja fuer fast alle Domestizierungen die Grundlage war) nach aussen hin irgendwann aggressiv zeigen muessen. Es geht also darum, den Menschen als Teil der Gruppe wahrzunehmen. Beispiele wie Kampfstiere sind sekundaer - die sind ja nur eine fuer einen speizifschen Zweck gezuechtete Variante der normalen Kuh. 
 
Und mit dem Thema hat das deshalb zu tun, weil nicht domestizierte Arten im allgemeinen den Menschen eben nicht als Teil ihres Sozialverbandes begreifen. Bei solitaer lebenden Arten - also den meisten - ist das eh klar, weil sie auch unter sich keine hoeheren Sozialstrukturen bilden. 
 
Insofern kann man Wildtiere nur durch Tricks in der Umgebung halten, z.B., indem man sie fuettert, was ja eher weniger der Sinn der Sache ist. Aber auch das funktioniert nicht mit allen Arten. Auch in Deinem Beispiel mit den Luchsen mussten diese ja gefuettert werden. Fuer das Experiment mussten so manche Maus und so manches Huhn ihr Leben lassen.
	 
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		@Sinai 
 
Spams entfernt. 
 
Bitte nicht zu spammen beginnen, wenn die Argumente ausgehen!
	 
	
	
MfG B. 
 
	
	
 
 
	
	
	
		
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		 (27-04-2021, 12:02)Ulan schrieb:  Fuer das Experiment mussten so manche Maus und so manches Huhn ihr Leben lassen. 
Das mag zwar traurig sein, ist aber zur Beantwortung meiner Fragetstellung unerheblich.
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		27-04-2021, 15:14 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-04-2021, 15:19 von Geobacter.)
		
	 
	
		 (27-04-2021, 14:34)Sinai schrieb:   (27-04-2021, 12:02)Ulan schrieb:  Fuer das Experiment mussten so manche Maus und so manches Huhn ihr Leben lassen.  
Das mag zwar traurig sein, ist aber zur Beantwortung meiner Fragetstellung unerheblich. 
Die Frage wurde dir ja inzwischen aus allen Perspektiven beantwortet. 
Die komplexe Beschaffenheit der Welt und Wirklichkeit ...(man kann sich überall und zu jederzeit den Hals brechen, oder einem niedlich aussehenden Vielfraß über den Weg laufen ...im Überlebenskampf um Lebensraum und Ressourcen (Futter) auch sonst zu kurz kommen)....  und die deswegen opportunistische Beschaffenheit der "Geschöpfe", lässt es einfach nicht zu, die Welt wieder in einen Garten Eden zu verwandeln.
 
Wenn all diese Argumente für dich unerheblich sind, dann probier halt mal, auf einem Motorrad mit dem Kopf durch die Wand zu fahren. Vielleicht funktioniert es ja damit....
	  
	
	
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
 
	
	
 
 
	
	
	
		
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		27-04-2021, 23:25 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-04-2021, 23:26 von Sinai.)
		
	 
	
		 (26-04-2021, 14:34)Urmilsch schrieb:  Hierzu mal eine Frage: Steht bei den zehn Geboten des Mose eigentlich, dass man nicht töten sollte oder steht bei den zehn Geboten des Mose, dass man keinen Menschen töten sollte? Ersteres würde wohl auch die Tierwelt mit ins Boot nehmen oder irre ich mich da? 
Hallo Urmilch - eine legitime Frage. Habe ich mir auch schon gestellt. 
In den 10 Geboten des Moses steht aber dem Kontext entsprechend du sollst keinen Stammesbruder ermorden
 
Sonst wäre ja der Überfall auf Jericho bald darauf illegal gewesen - und wie man Kühe zu schlachten hat wurde durch Moses penibel genau niedergeschrieben
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		28-04-2021, 15:20 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-04-2021, 15:25 von Ulan.)
		
	 
	
		 (27-04-2021, 23:25)Sinai schrieb:  Sonst wäre ja der Überfall auf Jericho bald darauf illegal gewesen - und wie man Kühe zu schlachten hat wurde durch Moses penibel genau niedergeschrieben 
Manche Uebersetzungen benutzen hier ja "Morden", um das klar zu machen. Verboten ist nur nichtlegales Toeten. Alles moegliche andere Toeten war ja durch das Gesetz gedeckt und auch gefordert.
 
Das Toeten von Tieren war erst recht kein Problem. Was die Tora nicht erlaubt, ist es, Tiere zu quaelen.
 
Edit: Ich sehe gerade erst, das wird auch woanders weiterdiskutiert. Da ist das hier dann ueberfluessig.
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		28-04-2021, 20:10 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-04-2021, 20:12 von Sinai.)
		
	 
	
		 (28-04-2021, 15:20)Ulan schrieb:  Verboten ist nur nichtlegales Toeten. 
Diese Banalität bringt uns keinen Millimeter weiter - sie gilt übrigens auch in den ärgsten Diktaturen
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		28-04-2021, 22:11 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-04-2021, 22:13 von Geobacter.)
		
	 
	
		 (28-04-2021, 20:10)Sinai schrieb:   (28-04-2021, 15:20)Ulan schrieb:  Verboten ist nur nichtlegales Toeten.  
Diese Banalität bringt uns keinen Millimeter weiter - sie gilt übrigens auch in den ärgsten Diktaturen 
Welche Banalität meinst du da? Die Schächtung von Tieren.. durchtrennen der Halsschlagader.. muss nach strenger (religiöser Diktatur) Tradition, sowohl bei den Juden, als auch bei den Muslimen bei vollem Bewusstsein (ohne Betäubugng) des Tieres erfolgen. Heutzutage weis man, dass den Tieren da beim langsamen ausbluten so einiges durch den Kopf geht.
	  
	
	
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		28-04-2021, 22:54 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-04-2021, 23:02 von Sinai.)
		
	 
	
		 (28-04-2021, 22:11)Geobacter schrieb:   (28-04-2021, 20:10)Sinai schrieb:   (28-04-2021, 15:20)Ulan schrieb:  Verboten ist nur nichtlegales Toeten.  
Diese Banalität bringt uns keinen Millimeter weiter - sie gilt übrigens auch in den ärgsten Diktaturen  
Welche Banalität meinst du da? Die Schächtung von Tieren.. durchtrennen der Halsschlagader.. muss nach strenger (religiöser Diktatur) Tradition, sowohl bei den Juden, als auch bei den Muslimen bei vollem Bewusstsein (ohne Betäubugng) des Tieres erfolgen. Heutzutage weis man, dass den Tieren da beim langsamen ausbluten so einiges durch den Kopf geht. 
Ich meine, es ist  banal zu sagen, daß "nur" nichtlegales Toeten verboten ist, was immer das auch heißt.  
Hängt nämlich davon ab, was in dieser Rechtsordnung als legales Toeten gilt . . . ha ha
 
Beispiel: Es ist in einem Staat nicht legal, die Schwiegermutter zu vergiften - und daher verboten. Aber es ist in diesem Staat legal, die Ehefrau wegen Ehebruch zur Steinigung zu bringen  
Da sind sich Afghanistan 2021 n. Chr. und Israel 1000 v. Chr. völlig eins 
 
Anders gesagt: Zu sagen "legales Toeten ist legal", ist ein ZIRKELSCHLUSS
 
________________
 
Ist genau so sinnbefreit, wie zu sagen: "nur illegale Genußmittel sind verboten" - Eine  no na Aussage   
Ohne jeden Informationsgehalt
 
Der Bestrafte kann sich nicht wehren. Weil es ja logisch ausschaut. Ausschaut! 
Ist Schnaps verboten? Ist Wein verboten? Ist sogar Bier verboten? Iat Kaffee verboten? Ist Russischer Tee verboten? Ist Coca Cola verboten? Sind Energydrinks verboten? Ab welchem Alter? Ist Tabakrauchen verboten? Ist Tabakkauen verboten?
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		28-04-2021, 23:32 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-04-2021, 23:33 von Sinai.)
		
	 
	
		 (28-04-2021, 15:20)Ulan schrieb:  Was die Tora nicht erlaubt, ist es, Tiere zu quaelen. 
Fragt sich halt, wo die Schmerzgrenze definiert wird.
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		 (28-04-2021, 22:11)Geobacter schrieb:  Welche Banalität meinst du da? Die Schächtung von Tieren.. durchtrennen der Halsschlagader.. muss nach strenger (religiöser Diktatur) Tradition, sowohl bei den Juden, als auch bei den Muslimen bei vollem Bewusstsein (ohne Betäubugng) des Tieres erfolgen. Heutzutage weis man, dass den Tieren da beim langsamen ausbluten so einiges durch den Kopf geht. 
Die Debatte darueber, worunter die Tiere weniger leiten, ist oft ein wenig emotional ueberlagert. Bei der Ausblutung geht der Koerper in einen Schockzustand ueber, der das Schmerzempfinden abschaltet, so dass das eventuell sogar "humaner" ist.
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		 (28-04-2021, 23:32)Sinai schrieb:   (28-04-2021, 15:20)Ulan schrieb:  Was die Tora nicht erlaubt, ist es, Tiere zu quaelen.  
Fragt sich halt, wo die Schmerzgrenze definiert wird. 
Die Bibel ist da recht praktisch ausgelegt. Das Beispiel ist, dass man den Esel nicht schlagen soll.
 
Das Threadthema ist aber wohl ausgelutscht.
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		 (29-04-2021, 03:14)Ulan schrieb:  Die Bibel ist da recht praktisch ausgelegt. Das Beispiel ist, dass man den Esel nicht schlagen soll. 
Und auch die penibel genauen Vorschriften Mose wie das Schlachten zu geschehen habe: 
"Tierärztliche Experten sagen, das Schächten sei eine der humansten Formen des Schlachtens." 
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