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Reichtum in Deutschland
#76
Das Prinzip
Zitat:Halt du sie blöd ich halt sie arm.
funktioniert in Deutschland immer noch. Es gibt im Bundestag  keine Partei, die nicht kirchenaffin  ist. Allen voran die SPD, die mal antiklerikal gestartet sein soll. Was den Kirchen in den Arsch geblasen wird, fehlt halt an anderer Stelle.
Wenn Fundamentalisten ein Problem sind, dann ist das Fundament ein Problem. Irgendein Weiser
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#77
(08-11-2024, 08:02)Keiler schrieb:
(07-11-2024, 15:18)Reklov schrieb: @ Keiler,

der Handel mit Ablassbriefen wurde ja seinerzeit von M.Luther öffentlich angeprangert und führte nicht nur zur Spaltung der Kirche, sondern entfachte auch den 30 jährigen Krieg, der unsägliche Greuel und Elend erzeugte.

@Reklov, richtig, Luther hat die Ablass-Betrügereien angeprangert. Aber auch er hat nicht die suggestive, berechnende Beschreibung in der Bibel verurteilt, wonach die Juden ursächlich für den Tod des Mannes verantwortlich waren, der nach eigenen Worten leiden, sterben und auferstehen musste. Ohne diese Passion aber hätte nicht auf der Basis der Sündenvergebung das kriminelle Geschäft mit dem Ablasshandel stattfinden können, das zu dem unermesslichen Reichtum der rkK beigetragen hat.

@ Keiler,

... ich nehme an, Dir ist Luthers Hetzschrift "Von den Juden und ihren Lügen" bekannt, welche damals (1543) gedruckt und veröffentlicht und somit vielen Menschen zugetragen wurde. Dort fordert Luther u.a. Berufsverbot für die Juden und meint zudem, man solle das "lügnerische Natterngezücht totschlagen, wo immer man es antreffe ..."

Selbst während der >Nürnberger Prozesse< versuchten einige Nazis sich vor dem Richter zu rechtfertigen, indem sie Luthers Hetzschrift als "Entschuldigung" anführten, was aber die damalige Militär-Justiz  wenig beeindrucken konnte.

Die Ideologie der Religionen ist ebenso schwach, wie z.B. die des Marxismus! Überall predigt man Wasser, trinkt aber selbst Wein!

Der immense Reichtum der Kirche kam aber nicht nur durch die Ablassbriefe zustande, sondern auch durch Eroberungskriege, bei denen nicht selten sogar Fürst-Bischöfe die Leitung eines Feldzuges übernahmen! -
 
Überliefert ist auch, dass diejenigen, welche die Inquisition über Jahrhunderte ermordete, ihren gesamten Besitz (Geld und Grundstücke) per Gesetz an die Kirche verloren. Den Angeklagten war es zudem nicht erlaubt, sich einen Rechtsanwalt zu nehmen! 

Auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands wurde 1775 in Kempten einer Frau (Anna Maria Schwegelin) der Prozess wegen "Teufelsbuhlschaft" gemacht und danach ein Todesurteil vollstreckt.   Icon_twisted

Gruß von Reklov
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#78
(08-11-2024, 14:10)Reklov schrieb: @ Keiler,

... ich nehme an, Dir ist Luthers Hetzschrift "Von den Juden und ihren Lügen" bekannt, welche damals (1543) gedruckt und veröffentlicht und somit vielen Menschen zugetragen wurde. Dort fordert Luther u.a. Berufsverbot für die Juden und meint zudem, man solle das "lügnerische Natterngezücht totschlagen, wo immer man es antreffe ..."

Selbst während der >Nürnberger Prozesse< versuchten einige Nazis sich vor dem Richter zu rechtfertigen, indem sie Luthers Hetzschrift als "Entschuldigung" anführten, was aber die damalige Militär-Justiz  wenig beeindrucken konnte.

Die Ideologie der Religionen ist ebenso schwach, wie z.B. die des Marxismus! Überall predigt man Wasser, trinkt aber selbst Wein!

Der immense Reichtum der Kirche kam aber nicht nur durch die Ablassbriefe zustande, sondern auch durch Eroberungskriege, bei denen nicht selten sogar Fürst-Bischöfe die Leitung eines Feldzuges übernahmen! -
 

@Reklov, das sehe ich natürlich ganz ähnlich. Das schlimmste Unglück der Juden war nach meiner Meinung, dass christliche Machtmenschen den Tanach als Altes Testament übernommen und im Neuen Testament suggestiv die Juden für den Tod Jesus verantwortlich gemacht haben. Und wenn es um die Vermehrung ihres Reichtums ging, ließen sich die Bosse der Kirche vieles einfallen, was keinesfalls von Jesus gebilligt worden wäre. Etwa Kreuzzüge. Damit die katholischen Priester das, was sie von anderen vererbt bekamen, nicht an ihre Kinder weiter vererben, wurde der Zölibat eingeführt. Dass Paulus laut 1 Tim 3, 1-5 gefordert hat, dass ein Bischof verheiratet sein muss, wurde einfach scheinheilig ignoriert. Und richtig: die Inquisition war ein verabscheuungswürdiges Verbrechen.
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#79
(02-11-2024, 07:48)Keiler schrieb: Viele Christen verhöhnen auch die Armutsgebote und wollen trotzdem ins Paradies. Sie wollen Belohnung, ohne den geforderten Preis zu zahlen.

Du meinst folgende Bibelstelle:
"Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt." Matthäus 19,24 Einheitsübersetzung

Nun heißt das Thema: "Reichtum in Deutschland"

Wenn wir uns die Gesellschaft in Deutschland ansehen, gibt es ein paar Prozent Reiche und ein paar Prozent Arme. Dazwischen gibt es
die riesige Mittelschicht

Und die Angehörigen der deutschen Mittelschicht wären schön blöd, wenn sie eine unnötige Fleißaufgabe machen würden, im Sinne daß sie ihren hart erarbeiteten Besitz (Wohnung, Auto, ...) verkaufen würden, denn Jesus sagte nicht
"Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein 'Angehöriger der Mittelschicht' in das Reich Gottes gelangt."

Jesus predigte gegen den Reichtum und damit gegen die Reichen in seiner Gesellschaft in Judäa, aber nicht gegen die dortige Mittelschicht

Sein Ziehvater war Joseph der Zimmermann, dieser war kein Bettler

Das Verherrlichen von Bettlern ist das Kennzeichen von heutigen Sekten, dies gab es auch schon im Mittelalter (siehe die 'unbeschuhten Karmeliten', die barfuß gingen)

"Barfüßer (lateinisch: Discalceati, „Unbeschuhte“, daher auch Discalceaten) ist die zusammenfassende Bezeichnung einiger Ordensgemeinschaften in der römisch-katholischen Kirche, deren Angehörige innerhalb des Klosterareals entweder gar keine Schuhe tragen oder aber Sandalen aus Leder, Stroh- oder Holzschuhe. Begründet wurde die Praxis mit der Aufforderung Jesu an seine Jünger, auf Reisen weder Vorräte noch Geld, Hemden, Schuhe oder Wanderstäbe mitzunehmen (Mt 10,10 EU: keine Schuhe; Mk 6,9 EU: Sandalen). Auch biblische Aussagen wie Ex 3,5 EU, 2 Sam 15,30 EU oder Jes 20,2–4 EU wurden als Begründung herangezogen.
Bereits der hl. Franziskus von Assisi trug zu seinem Habit keine Schuhe. ...
Die dem Ordensleben der Klarissen zugrundeliegende, schon früher entstandene Regel der hl. Klara sah dagegen nur vor, „einfach das Evangelium unseres Herrn Jesus Christus zu beobachten“, was durch die Nachahmung der Lebensweise Christi den Verzicht auf Schuhe und Strümpfe implizit mit einschloss." Barfüßer - Wikipedia

Nun kann aber selbst ein Asket in Mitteleuropa die Lebensweise Christi (angeblicher Verzicht auf Schuhe) nicht nachahmen, ohne seine Gesundheit zu ruinieren.
Assisi liegt bekanntlich sehr weit südlich der Alpen, mitten im sonnigen Italien
Selber Breitengrad wie Südkroatien, wo heutige Touristen barfuß am Strand gehen und wo es im Winter weder Schnee noch Eis gibt, eine
warme Klimazone wie in Judäa

Aber abgesehen davon forderte Jesus ja nicht von seinen Jüngern, ein Leben als Asket zu führen.
Er forderte nicht, den Lebensstil von Johannes dem Täufer nachzuahmen:
Verzehr von Heuschrecken und wildem Honig

Und war diese Kost für ihn dauerhaft oder nur temporär ?

Temporär wäre das auch heute problemlos nachzuahmen: Wilder Honig schmeckt gut und Heuschrecken zu einem Brei zu zerschlagen und diesen auf heißen Steinen rösten ist nicht einmal vegetarisch
Für zwei Wochen hielte das wohl auch ein heutiger Deutscher durch, ohne seinen Besitz verschenken zu müssen

Aber Jesus war ja zu seinen Jüngern nicht so streng wie der Asket Johannes der Täufer zu den seinigen:
"Da die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten pflegten, kamen Leute zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer fasten?" Markus 2,18 Einheitsübersetzung
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#80
(10-10-2024, 10:57)Reklov schrieb: Heute läuft zwar manches in der Arbeitswelt viel "humaner" ab

Nicht wirklich. Die Arbeitswelt ist abgewandert nach Indien, Vietnam usw. Und dort gibt es viele Abscheulichkeiten wie Kinderarbeit
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#81
Solange die zum Überleben der Familie beitragen, ist daran nix abscheuliches,.. selbst heute ist es zB auch bei uns in Mitteleuropa auf den Bauernhöfen üblich, dass die Kinder von klein auf mithelfen..
Aut viam inveniam aut faciam
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#82
(22-02-2025, 21:22)d.n. schrieb: selbst heute ist es zB auch bei uns in Mitteleuropa auf den Bauernhöfen üblich, dass die Kinder von klein auf mithelfen..

"mithelfen.."
Ich machte einmal "Urlaub am Bauernhof" und sah, daß die Bauernkinder mitarbeiteten. Der Junge fuhr stundenlang mit dem Traktor auf dem Feld was er auch gern tat (das ist ein Privatgrund und dort gilt keine Straßenverkehrs-Ordnung und anscheinend kein von der Straßenverkehrs-Ordnung definiertes Mindestalter) und das Mädchen half der liebevollen Mutter beim Füttern der Hühner und beim Wäsche aufhängen.
Aber darum geht es hier nicht, sondern um Kinderarbeit bei Fremden und in Fabriken!

"Die UN-Kinderrechtskonvention definiert Kinderarbeit als Tätigkeiten von unter 18-Jährigen, die ihnen schaden oder sie am Schulbesuch hindern." Kinderarbeit - Wikipedia

Und daß Kinder, die in Südostasien in Schuhfabriken schuften, Tätigkeiten ausüben die ihnen schaden, ist leider bekannt!
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#83
(04-10-2024, 14:49)subdil schrieb: . . . dass schon seit Jahrzehnten bekannt ist, dass der Kapitalismus das Grundproblem in der westlichen Gesellschaft ist . . .

Was schlägst du vor ?
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#84
(04-10-2024, 14:49)subdil schrieb: . . . dass schon seit Jahrzehnten bekannt ist, dass der Kapitalismus das Grundproblem in der westlichen Gesellschaft ist . . .
Das komplexe Wirtschaftsgeflecht zwischen den staatlichen Systemen führt zu Ungleichgewichten. Wir erkennen das leicht daran, wie unsere Wirtschaft in Panik gerät, wenn Länder wie China technologisch aufholen oder die USA sich mit Zöllen gegen unsere Waren zu schützen versuchen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#85
(23-02-2025, 22:44)Sinai schrieb:
(04-10-2024, 14:49)subdil schrieb: . . . dass schon seit Jahrzehnten bekannt ist, dass der Kapitalismus das Grundproblem in der westlichen Gesellschaft ist . . .

Was schlägst du vor ?



(24-02-2025, 14:55)Ekkard schrieb:
(04-10-2024, 14:49)subdil schrieb: . . . dass schon seit Jahrzehnten bekannt ist, dass der Kapitalismus das Grundproblem in der westlichen Gesellschaft ist . . .
Das komplexe Wirtschaftsgeflecht zwischen den staatlichen Systemen führt zu Ungleichgewichten.

Das ist bekannt. Trotzdem würde mich interessieren, was 'Subdil' punkto "Kapitalismus" vorschlägt

Will er ihn abschaffen? Wie? Will er ihn wieder einmal reformieren? Wie?
Da gab und gibt es seit 158 Jahren (Erster Band des Kapital) dutzende konträre Ansichten und Tipps
Seit 1989 sind diese Vorschläge verstummt. Vielleicht will 'Subdil' Ideen nennen, wie der Kapitalismus wieder einmal zu zähmen wäre ?

Gleich vorweg: ein Streik in Europa würde das Kapital nicht schrecken, es ist längst woanders tätig
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