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20-11-2009, 22:48
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-11-2009, 22:49 von d.n..)
Ich glaube, wir wandern hier zu einem neuem Thema,..dem Dogmatismus der RKK, Problem ist meines erachtens die Existenz gewisser Dogmen, welche von menschlichen Wesen aufgestellt wurden und teils nur der Machtsicherung der Kirche dien(t)en,..Beispiel sei das kirchliche Dogma der immerwährenden Jungfräulichkeit Marias, oder die Unfehlbarkeit des Papstes,.. sollten Diskurse aufkommen, so heißt es seitens Roms "Roma locuta,causa finita" es wird also despotisch entschieden,..
wie schon erwähnt sollte man primär differenzieren zwischen dem Glaubensinhalt und den Glaubensvorgaben einerseits und dem Machtapparat Kirche andererseits,.. so kann es dementsprechend oft zu Interessenskonflikten kommen
Aut viam inveniam aut faciam
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(20-11-2009, 22:48)d.n. schrieb: wie schon erwähnt sollte man primär differenzieren zwischen dem Glaubensinhalt und den Glaubensvorgaben einerseits und dem Machtapparat Kirche andererseits
natürlich. wobei diese sich ja auch gegenseitig bedingen
unter "der katholischen Kirche" im sinne diese threads verstehe ich eher "Glaubensvorgaben und Machtapparat Kirche" als persönliche
glaubensinhalte
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Die Deutungshoheit über eigene Galubensinhalte liegt selbstverständlich bei der Kirche.
Stört das denn irgendwen?
Dogmen sind Bestandteil Kirchlicher Selbstbestimmung. Für Außenstehende haben Dogmen keine Bedeutung.
Aber zurück zur vorher gestellten Frage, ob Kirche eine Kraft für das Gute sei, verweise ich auf CARITAS
http://www.caritas-international.de/hilf...42589.html
In diesem Text wird auch die Zusammenarbeit von Staat und Kirche sehr deutlich genannt.
Gruß Dornbusch
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(21-11-2009, 08:39)Dornbusch schrieb: Die Deutungshoheit über eigene Galubensinhalte liegt selbstverständlich bei der Kirche.
Stört das denn irgendwen?
ja, die betroffenen
Zitat:Dogmen sind Bestandteil Kirchlicher Selbstbestimmung. Für Außenstehende haben Dogmen keine Bedeutung
aber für die innenstehenden
Zitat:Aber zurück zur vorher gestellten Frage, ob Kirche eine Kraft für das Gute sei, verweise ich auf CARITAS
http://www.caritas-international.de/hilf...42589.html
In diesem Text wird auch die Zusammenarbeit von Staat und Kirche sehr deutlich genannt
gefragt hab ich aber nach etwas anderem. nachdem du mich recht drastisch auifgefordert hast, meine argumente zum thema "förderung unterdrückerischer strukturen durch die rkk" noch mal zu wiederholen (und du sie auch jetzt wieder praktisch übergehst), wollte ich von dir deine position dazu wissen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Hallo Petronius
meintes du dies:
Zitat:wo macht sich die rkk ganz praktisch gegen Entrechtung oder Unterdrückung stark?
Ich nenne einige Orte:
Religionsunterricht
Schwangerschaftskonflikt-Beratung
Straßenambulanz
Ehevorbereitungsseminare
Forschung und Lehre an Universitäten
Ethikkomissionen
Seelsorge, auch in Gefängnissen, beim Militär
Gruß Dornbusch
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(20-11-2009, 18:33)Dornbusch schrieb: Frauen werden unterdrückt
Der Verbreitung von HIV wird Vorschub geleistet.
Und dann war da noch etwas mit Emanzipation Landloser.
Zwar von niemandem wörtlich so gesagt, von mir aber so verstanden als Kritik an Kirche.
Wenn das Fakten wären, dann gäben sie gewiss Grund genug für Kritik.
Sind das Fakten, oder sind das nicht vielmehr Sprechblasen?
Ich würde das in Diskussion doch gerne noch vertiefen. Vielleicht könntest du, Petronius deine Aussage zu Kirche und Frauen etwas konkretisieren. Oder, falls du das wünschst, gerne auch eines der anderen Themen.
Um Entrechtung oder Unterdrückung soll es gehen! Um Frauen in der Kirche und um Frauen in der Welt.
Wo siehst du, Petronius, hier "ungutes" Tun der Kirche?
Gruß Dornbusch
Um die Missstände zu sehen, muss man nur mal objektiv die Augen aufmachen! Beweise gibts genug.
Ich füge noch meine Kontra-Argumente hinzu:
Das Verbot von Kondomen durch die Kirche fördert die Ausbreitung von AIDS.
Homosexuelle werden ausgegrenzt und ausgestoßen.
Frauen werden unterdrückt.
Missbilligung von Abtreibung.
Ist eben alles auf die Glaubensgrundsätze zurückzuführen. Diese beißen sich mit der Realität.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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(21-11-2009, 11:07)Dornbusch schrieb: Hallo Petronius
meintes du dies:
Zitat:wo macht sich die rkk ganz praktisch gegen Entrechtung oder Unterdrückung stark?
Ich nenne einige Orte:
Religionsunterricht
Schwangerschaftskonflikt-Beratung
Straßenambulanz
Ehevorbereitungsseminare
Forschung und Lehre an Universitäten
Ethikkomissionen
Seelsorge, auch in Gefängnissen, beim Militär
gehts noch wolkiger?
mit "ganz praktisch" meine ich "konkret"
inwiefern ändert z.b. religionsunterricht etwas an Entrechtung oder Unterdrückung? und wessen?
aiußerdem hast du meinen zweiten satz unterschlagen. das ganze zotat lautet:
wo macht sich die rkk ganz praktisch gegen Entrechtung oder Unterdrückung stark? abgesehen von wohlfeilen lippenbekenntnissen?
deine liste scheint mir doch eher unter die rubrik der "wohlfeilen lippenbekenntnisse" zu fallen
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(21-11-2009, 08:39)Dornbusch schrieb: Aber zurück zur vorher gestellten Frage, ob Kirche eine Kraft für das Gute sei, verweise ich auf CARITAS
zum guten, das die caritas tut, eine kurze meldung:
Die Caritas in Hannover hat eine schwerbehinderte Pflegehelferin entlassen, weil sie eine Portion Teewurst aus der Heimküche gegessen hat. Die Körperbehinderte werde gegen ihre fristlose Kündigung klagen, teilte das Arbeitsgericht Hannover am Donnerstag mit. Der Wohlfahrtsverband Caritas organisiert die soziale Arbeit der katholischen Kirche in Deutschland
http://de.news.yahoo.com/26/20091119/car...wurst.html
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Petronius, du fragtest wo ...
ich nannte dir Orte.
Diese Orte sind konkret definiert und dort wird praktisch gearbeitet.
Ich nenne Fakten und du sagst "wolkig".
Die Arbeit der Caritas ist wegen dieser einen untreuen Mitarbeiterin sicher nicht wertlos geworden. Schwarze Schafe gibt es wahrscheinlich überall.
Gruß Dornbusch
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(21-11-2009, 18:13)Dornbusch schrieb: Petronius, du fragtest wo ...
ach gottchen...
dann korrigiere ich mich und frage, auch für wortklauber und korinthenkacker verständlich:
wie, inwiefern, auf welche weise, durch welche konkreten aktionen, woran ablesbar macht sich die rkk ganz praktisch gegen Entrechtung oder Unterdrückung stark? abgesehen von wohlfeilen lippenbekenntnissen?
(21-11-2009, 18:13)Dornbusch schrieb: Die Arbeit der Caritas ist wegen dieser einen untreuen Mitarbeiterin sicher nicht wertlos geworden. Schwarze Schafe gibt es wahrscheinlich überall
ich sehe eher diejenige organisation, denjenigen arbeitgeber, der wegen eines bisses ins brötchen einer behinderten die fristlose kündigung ausspricht, als schwarzes schaf. aber du wirst darin natürlich genausowenig arbeitgeberwillkür erkennen wollen wie verweigerung der gleichberechtigung im verbot, frauen zu priesterinnen zu weihen
soviel zur christlichen nächstenliebe, die ich auch schon in anderen kirchlichen einrichtungen hautnah erfahren durfte
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nachtrag:
zweifellos gibt es eine menge katholischer christen, die sich in anerkennens- bis bewundernswerter weise werken der aktiven nächstenliebe widmen, und dabei auch emanzipatorische anliegen zu verwirklichen suchen - ich kenne schließlich einige davon, und möchte ihre verdienste hier keineswegs schmälern oder gar leugnen
erfahrungsgemäß sind aber gerade diese menschen es, die von der offiziellen kirche prügel zwischen die beine geschmissen kriegen, mehr behindert als gefördert werden, und nicht selten verbittert aufgeben müssen. auch der breiten öffentlichkeit bekanntere beispiele sind eben die lateinamerikanische befreiungstheologie, majella lenzens kammpf gegen hiv und nicht zuletzt die katholische schwangerschaftskonfliktberatung in deutschland
angesichts dieser tatsachen kann ich dornbuschs ausführungen nur als schönfärberei ansehen
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22-11-2009, 17:03
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22-11-2009, 17:04 von zahira.)
Im Thema Sünde sind wir bei unten stehendem "Problem" gelandet, von dem ich denke dass es gut hier her passt.
(22-11-2009, 16:31)konform schrieb: (22-11-2009, 14:42)zahira schrieb: Ich stelle mir auch folgende Frage:
Wenn man Politik und Wirtschaft unter dem Aspekt der "Sünde"
betrachtet sollten sich eigentlich die wichtigen Vertreter aller christlichen Religionsgruppen einmischen, Stellung beziehen, ermahnen, Betroffene unterstützen. Tun sie das?
- - - Selbstverständlich sollten Politik und Wirtschaft in einer sich christlich nennenden Gesellschaft Katastrophen wie Kriege und wirtschaftliche Depressionen verhindern können. Wenn man sich die Worte vergegenwärtigt “An den Früchten sollt ihr sie erkennen”, handelt es sich weder bei den europäischen, noch den amerikanischen und anderen Völkern nicht um Christen im ursprünglichen Sinne, jedenfalls nicht in toto.
(22-11-2009, 14:42)zahira schrieb: - - -
Eigentlich sind sie doch die Institution die definiert was Sünde ist, oder seh ich das falsch? Sagen wir es doch mit profanen Worten, wie das Johannes in seinem Brief (1. Joh. 3,4) auch tat: “...die Sünde ist die Gesetzlosigkeit.” (Übersetzungen variieren). Dass er damit weit mehr meinte als die buchstabengetreue Beachtung der alttestamentlichen Ge-/Verbote, dürfte eigentlich klar sein. Ob Institutionen in einem Staat, der geradezu stolz darauf ist, von Religion getrennt zu sein, geeignet oder überhaupt willens sind, weit ins Gewissen greifende Regeln aufzustellen, bezweifle ich.
Meine Frage:
Hat zB die Katholische Kirche Möglichkeiten bzw ist sie "willens" sich in aktuelle Themen wie Banken- und Wirtschaftskriese einzumischen oder irgendwie einzubringen?
As Salamu Aleikhum
Hallo Zahira
Die Kirche ist ja selbst Global-Player. Einmischen tut sie sich indem sie mitmacht.
In manchen Bereichen handeln die Finanzdirektoren der Kirche aber sehr viel konservativer als ihre Kollegen draußen.
Zum Beispiel vermeiden sie es auf Diözesanebene, Schulden zu machen.
Ob Kirche korrigierend eingreifen kann? Ich glaube nicht. Der Islam bietet da im Moment mehr Potential (Zins-Verbot).
Gruß Dornbusch
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Ist es nicht allgemein Widersprüchlich, dass es eine Kirche gibt die mit so viel Pomp und Protz einem Mann öffentlich huldigt, der eigentlich laut offizieller Überlieferung Bescheidenheit gepredigt und öffentlich Betende als Heuchler bezeichnet hat?
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(22-11-2009, 17:03)zahira schrieb: Meine Frage:
Hat zB die Katholische Kirche Möglichkeiten bzw ist sie "willens" sich in aktuelle Themen wie Banken- und Wirtschaftskriese einzumischen oder irgendwie einzubringen? Da gibt es zwei Handlungsfelder - im Übrigen in Zusammenarbeit mit den Protestanten:
- Veröffentlichungen zu den Vorgängen
(EKD Texte 100 "Wie ein Riss in einer hohen Mauer" auf evangelischer Seite)
- Unterstützung von Kleinst-Unternehmern weltweit durch Mikro-Kredite mit mäßigem Zins und "ethische" Investitionen.
Ja, Romero: Es ist auch für Christen unerträglich, dass Kirchen sich pompös feiern. Andererseits ist solches Gehabe "gemeinschaftsfördernd", weil es ein "Wir-Gefühl" erzeugt. Protestantische Kirchen sind weniger auf solche Äußerlichkeiten getrimmt. Effekt: Sie werden weniger wahrgenommen. Es soll sogar Evangelische geben, die sich einen Papst wünschen, oder ständig vom Papst erzählen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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