Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Was läuft bei dieser Menschheit falsch?
(13-02-2022, 20:41)Geobacter schrieb:
(13-02-2022, 19:19)Reklov schrieb: Ich denke mich mit "Gott" auch nicht auf irgendeiner Ebene "gleich", denn meine Form ist (wie jede andere Lebensform auch!) vergänglich!

ah ja... Reklov. Dann hast du wohl inzwischen darüber nachgedacht, was für ein unsinniger Blödsinn der Glaube an ein ewiges Weiterleben des ICH mit mehrmaliger Karussellfahrt in dieser Welt ist. Hier warst du dir doch noch bis vor kurzen mit dem Chiffre Gott auf höchster transzendenter Ebene einig und also mit ihm EINS, dass  das Leben all jener überhaupt keinen Sinn haben könne, die da nicht  so wie du, daran glauben....

Hallo Geobacter,

... da ich etwas älter als Du bin, habe ich manche der Gedanken, welche Dir noch mit den Jahren so "einfallen" werden, schon an- oder durchdacht! Icon_razz  Je nachdem, welchen Vorstellungen Du bevorzugst, wird sich auch Deine Blickwinkel auf die WELT entwickeln - also materialistisch, dualistisch oder idealistisch.

"Blödsinnig" ist der Gedanke über ein Weiterleben (eine "Wiederkehr" - in welcher Form auch immer?) nun deswegen aber noch lange nicht, zumal dies ja gedanklich nicht allein auf unseren Planeten zu beschränken ist! Ob das ICH dabei eine neue Bewusstseinsstufe erfahren darf, bleibt als Vorstellung unbeschadet, mag es dabei auch in völlig neuer "Gestalt" auf die Bühne des Lebens treten.

"Sinnlos" aber wäre jedes Leben (auch das von Gläubigen!), würde der menschliche Körper sich nach dem Ableben  lediglich wieder in seine kleinsten Teilchen auflösen und dabei jegliches Erleben und ein damit verbundenes Bewusstsein "gelöscht" werden, - wie z.B. eine Datei auf einem PC.  Icon_frown

Insofern setzt meine Weltsicht weiterhin auf die Hoffnung, auf den "Glauben", dass das Programm des "Weltenchöpfers" die Menschen nicht einfach nur als temporäre biologische Erscheinung auf der Weltbühne "erscheinen" und mit dem Verglühen unserer Sonne das "Projekt Erde" als erledigt betrachtet, es wie eine wissenschaftliche Testreihe als abgeschlossen abheftet.
Dies unterscheidet mich nach wie vor von Andersgläubigen, die sich nur 1x als Mensch begreifen, wie ein "trüber Gast auf der dunklen Erde" (Goethe) - und deswegen auch dementsprechend leben und handeln.

Wieder einmal hast Du (nicht nur hinsichtlich meines "Glaubens") voreilige Schlüsse gezogen! Icon_rolleyes

Gruß von Reklov
(15-02-2022, 15:47)Reklov schrieb: "Sinnlos" aber wäre jedes Leben (auch das von Gläubigen!), würde der menschliche Körper sich nach dem Ableben  lediglich wieder in seine kleinsten Teilchen auflösen und dabei jegliches Erleben und ein damit verbundenes Bewusstsein "gelöscht" werden, - wie z.B. eine Datei auf einem PC

das magst du für dich persönlich so empfinden, weil dein leben zu lebzeiten offenbar keinen sinn hat bzw. du ihm keinen zu verleihen vermagst (mein aufrichtiges beileid!) - also stellt der (endgültige) tod für dich eine narzißtische kränkung dar, welche du so nicht akzeptieren kannst

als apodiktum aber muß das verworfen werden
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(15-02-2022, 15:47)Reklov schrieb: Wieder einmal hast Du (nicht nur hinsichtlich meines "Glaubens") voreilige Schlüsse gezogen! Icon_rolleyes

Reklov,  dein Glaube interessiert mich einfach nicht. Außerdem sind mir Leute, die meinen, dass das von ihnen Gedachte von jedermann als das Höchste gedacht werden SOLLE, äußerst unsympathisch.

Weil eine solche dumme und völlig abgehobene Selbstüberschätzung ist nämlich eine der Hauptursachen dafür, wenn nicht sogar die Hauptursache schlechthin, was in unserer Welt so alles schief läuft.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Übrigens stehen auch die Aussagen der Naturwissenschaften hinsichtlich einer davon hergeleiteten Weltanschauung immer im Zusammenhang damit, wie sie von wem interpretiert werden. Wenn diese Aussagen für dich in dieser Hinsicht nichts hergeben @Reklov., so liegt das Problem hierfür nur bei dir. Und wenn du auch noch meinst, dass andere deiner Mitmenschen, welche einen ganz anderen Bildungsweg, mit auch einem ganz anderem biografischen Lebensweg gegangen sind, sich hier deiner Alterserfahrung unterordnen SOLLTEN, dann bist wohl einfach nur du derjenige, der ständig die falschen Schlüsse zieht.

Da ansonsten eh nichts mehr zum Thema kommt...kann hier von mir aus geschlossen werden..
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Wie oft hatten wir das mit dem angeblich sinnlosen einmaligen Leben jetzt schon? Ich glaube, darauf habe ich allein schon dutzendmal geantwortet. Der Sinn des Lebens ist, dass Du irgendetwas bewirkst, das Einfluss, auf das, was kommt, hat. Dafuer reicht ein einzelnes Leben aus, und das enthaelt auch genuegend Anreiz, tatsaechlich etwas mit dem Leben anzufangen. Aber diese Antwort dringt anscheinend nicht einmal so weit durch, dass sie ueberhaupt je auch nur ueberdacht wird.
(15-02-2022, 22:45)Ulan schrieb: Wie oft hatten wir das mit dem angeblich sinnlosen einmaligen Leben jetzt schon? Ich glaube, darauf habe ich allein schon dutzendmal geantwortet. Der Sinn des Lebens ist, dass Du irgendetwas bewirkst, das Einfluss, auf das, was kommt, hat. Dafuer reicht ein einzelnes Leben aus, und das enthaelt auch genuegend Anreiz, tatsaechlich etwas mit dem Leben anzufangen. Aber diese Antwort dringt anscheinend nicht einmal so weit durch, dass sie ueberhaupt je auch nur ueberdacht wird.

Ich verstehe auch nicht - (das ist jetzt aber wirklich gelogen Icon_cheesygrin ) - was uns Reklov mit dieser seiner Philosophie beweisen will. Die Naturwissenschaften brauchen diese Philosophie nicht. Andere Mitmenschen, die ihre Ethik und Moral kompensatorisch über die (gnadenlosen) Natur und aus den Aussagen der Naturwissenschaften herleiten, interessieren sich nicht dafür.. und außerdem leben ja unsere guten Ideen, Erfolgsrezepte im Überlebenskampf und auch all unsere Irrtümer die nicht mehr wiederholt werden müssen, in den uns nachfolgenden Generationen weiter....
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
(15-02-2022, 19:08)petronius schrieb:
(15-02-2022, 15:47)Reklov schrieb: "Sinnlos" aber wäre jedes Leben (auch das von Gläubigen!), würde der menschliche Körper sich nach dem Ableben  lediglich wieder in seine kleinsten Teilchen auflösen und dabei jegliches Erleben und ein damit verbundenes Bewusstsein "gelöscht" werden, - wie z.B. eine Datei auf einem PC

das magst du für dich persönlich so empfinden, weil dein leben zu lebzeiten offenbar keinen sinn hat bzw. du ihm keinen zu verleihen vermagst (mein aufrichtiges beileid!) - also stellt der (endgültige) tod für dich eine narzißtische kränkung dar, welche du so nicht akzeptieren kannst

als apodiktum aber muß das verworfen werden

Hallo petronius,

... ich bin zwar im Ruhestand, unterrichte aber weiterhin mit Freude Schüler auf der E-Gitarre, widme mich meiner Malerei, kümmere mich um meinen 4jähr. Enkel und treibe Sport (Tennis, Schwimmen und Radfahren) zusammen mit meiner (etwas jüngeren) Frau. "Sinnerfüllendes" trieb und treibe ich also schon, was aber nicht von meinen angeführten Überlegungen "ablenken" kann. Eine "narzisstische Kränkung" wäre das nur 1malige Dasein keinesfalls - nur eben - im übergreifenden Denken "sinnlos" - für jeden von uns, mit was auch immer er z.Z. sein Dasein "sinnvoll" auszufüllen versteht!

Nicht ohne Grund dreht sich der psychologische Kern des Christentums, wie auch des Islams, thematisch um das "ewige Leben", was ja nicht in einem biologischen "Körper" stattfinden muss, wie wir ihn z.Z. "erleben".

Eine "narzistische Kränkung" ist auch deshalb ausgeschlossen, weil man schon im Schlaf oder unter einer Narkose nichts mehr von sich "weiß", für eine Enttäuschung/Kränkung also gar kein Denk-Raum mehr besteht. Icon_rolleyes
Es bleibt also nur die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Menschen, die einen im Leben gefördert und begleitet haben.

Ein apodiktum ist uns Menschen, auch zu diesem Thema, nicht gegönnt/möglich, denn - wäre bewiesen, dass die sog, "Jenseitszone" für uns die eigentliche sorgenfreie "Heimat" ist, würden sich viele lieber für den Freitod entscheiden, anstatt ihr karges Leben unter schwersten Bedingungen mühselig zu durchleiden! Ich denke dabei an Krankheit, Armut und Elend, ohne Hoffnung/Aussicht auf irgendeine Besserung.  Icon_frown 

Gruß von Reklov
(16-02-2022, 13:02)Geobacter schrieb:
(15-02-2022, 22:45)Ulan schrieb: Wie oft hatten wir das mit dem angeblich sinnlosen einmaligen Leben jetzt schon? Ich glaube, darauf habe ich allein schon dutzendmal geantwortet. Der Sinn des Lebens ist, dass Du irgendetwas bewirkst, das Einfluss, auf das, was kommt, hat. Dafuer reicht ein einzelnes Leben aus, und das enthaelt auch genuegend Anreiz, tatsaechlich etwas mit dem Leben anzufangen. Aber diese Antwort dringt anscheinend nicht einmal so weit durch, dass sie ueberhaupt je auch nur ueberdacht wird.

Ich verstehe auch nicht - (das ist jetzt aber wirklich gelogen Icon_cheesygrin ) - was uns Reklov mit dieser seiner Philosophie beweisen will. Die Naturwissenschaften brauchen diese Philosophie nicht. Andere Mitmenschen, die ihre Ethik und Moral kompensatorisch über die (gnadenlosen) Natur und aus den Aussagen der Naturwissenschaften herleiten, interessieren sich nicht dafür.. und außerdem leben ja unsere guten Ideen, Erfolgsrezepte im Überlebenskampf und auch all unsere Irrtümer die nicht mehr wiederholt werden müssen, in den uns nachfolgenden Generationen weiter....

Hallo Geobacter,

... zu "beweisen" ist mittels solcher/meiner Gedankengänge nichts! Was also soll Deine diesbezügliche Frage? Icon_rolleyes

Leider zeigt unser Geschichtsverlauf, dass sich menschliche Fehler immer wiederholen, auch wenn sie in "neuen Kleidern" und mit anderen "Rollenspielen" die Weltbühne betreten. - Die nachfolgenden Generationen vergessen recht schnell und wollen von den Fehlern ihrer Vorfahren nicht so recht wissen/lernen. Wen aber sollte das wundern, ist doch allseits bekannt, dass man nur "aus Schaden klug wird"!

Mein zum "ewigen Leben oder Tod" aufgeführter Gedankengang ist auch beileibe keine Philosophie, sondern als "einfache" Überlegung jeder Person möglich. Die Frage aber bleibt, wie sich der/die einzelne Person dazu stellt, ungeachtet, ob sie nun ihre Weltsicht aus natur- oder geisteswissenschaftlichen Quellen her- oder ableitet, aus welchen
sich aber sowieso nichts Beweisbares zum Sein hervorkramen lässt. Icon_frown

Ulans Meinung, es komme darauf an, etwas im Leben zu bewirken, was Einfluss auf die Zukunft hat, besitzt eine nur begrenzte Gültigkeit, denn die Geschichte der Menschheit zeigt uns leider, dass auch gut gemeinte Einflüsse und Absichten von Einzelnen verheerende Folgen für die Gesamtheit nach sich ziehen können.
So ist das z.Z. bestehende Gleichgewicht der atomaren Waffen zwar ein techn. Friedensbewahrer-Konstrukt, aber das auch nur solange, bis ein rigoroser Mensch an die Schalthebel der Macht kommt, zu denen sich ja bekanntlich bestimmte Charaktere hingezogen - ja nicht selten sogar "berufen" fühlen. Icon_rolleyes 

Gruß von Reklov
(16-02-2022, 15:36)Reklov schrieb: ... zu "beweisen" ist mittels solcher/meiner Gedankengänge nichts! Was also soll Deine diesbezügliche Frage?
Leider zeigt unser Geschichtsverlauf, dass sich menschliche Fehler immer wiederholen, auch wenn sie in "neuen Kleidern" und mit anderen "Rollenspielen" die Weltbühne betreten.

Die Klugen wissen sich zu irren und daraus zu lernen. Die "Armen im Geiste" "glauben" dass sich sich niemals irren könnten... weshalb sich auch nichts lernen und die selben Fehler und Irrtümer immer wieder wiederholen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
(16-02-2022, 14:53)Reklov schrieb: "Sinnerfüllendes" trieb und treibe ich also schon, was aber nicht von meinen angeführten Überlegungen "ablenken" kann. Eine "narzisstische Kränkung" wäre das nur 1malige Dasein keinesfalls - nur eben - im übergreifenden Denken "sinnlos" - für jeden von uns, mit was auch immer er z.Z. sein Dasein "sinnvoll" auszufüllen versteht!

was für ein "übergreifendes Denken" soll das denn sein, das sinnerfülltes sinnlos macht?

wieder eine deiner konkret nichtssagenden, dafür aber schön hohl und pathetisch klingenden "chiffren"?

so nach dem motto "was ich denke, ergibt zwar keinen sinn, aber es ist auf jeden fall "übergreifend", also allem überlegen, was andere denken"?

Zitat:Nicht ohne Grund dreht sich der psychologische Kern des Christentums, wie auch des Islams, thematisch um das "ewige Leben"

das behauptet ja auch niemand, im gegenteil!

selbstverständlich ergibt das verweisen auf himmlische freuden nach dem tod (bei gleichzeitiger drohung mit dem höllenfeuer) sinn - man will sich die leutchen halt mit zuckerbrot und peitsche gefügig machen. und einlösung des versprechens kann eh keiner mehr einfordern

Zitat:Eine "narzistische Kränkung" ist auch deshalb ausgeschlossen, weil man schon im Schlaf oder unter einer Narkose nichts mehr von sich "weiß", für eine Enttäuschung/Kränkung also gar kein Denk-Raum mehr besteht

was hast du dann für ein problem? warum empfindest du dein leben als sinnlos?

und natürlich besteht die narzißtische kränkung ja hier und jetzt, in deinem bewußtsein - du kannst dich nicht damit abfinden, daß die welt sich auch ohne dich weiterdrehen wird. denn das erscheint dir sinnlos - wie solls denn ohne den großen reklov weitergehen können?

also kann nicht sein, was für dich nicht sein darf. es muß für dich ein weiterleben nach dem tod geben, alles andere würde ja deine unwichtigkeit zeigen

Zitat:Es bleibt also nur die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Menschen, die einen im Leben gefördert und begleitet haben.

ja, dir halt

ich brauch das nicht

Zitat:Ein apodiktum ist uns Menschen, auch zu diesem Thema, nicht gegönnt/möglich

dann bring nicht ständig welche vor. sag offen und ehrlich "ich will glauben, daß" und nicht "es ist so, daß"

Zitat:denn - wäre bewiesen, dass die sog, "Jenseitszone" für uns die eigentliche sorgenfreie "Heimat" ist, würden sich viele lieber für den Freitod entscheiden, anstatt ihr karges Leben unter schwersten Bedingungen mühselig zu durchleiden! Ich denke dabei an Krankheit, Armut und Elend, ohne Hoffnung/Aussicht auf irgendeine Besserung

dann geh doch hin, nimm einen strick und häng dich auf - denn für dich ist doch eh klar, daß es nach dem tod besser weitergeht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Das Thema lautet: "Was läuft bei dieser Menschheit falsch?"
Jedenfalls lautet eine der Antworten: "Menschen überschätzen ihre Bedeutung im Diesseits und im Jenseits (?) bei Weitem. Die Diskussion über den Sinn des (menschlichen) Lebens zeigt dies einmal mehr.
Dies ist eine "narzistische Kränkung", eine simple Feststellung. Und die beste Dokumentation, dafür, dass dies so ist, sind die Heiligen Schriften. Diese schreiben dem Menschen Bedeutungen bei, die auf Gott/Allah zurück zu führen sind nach dem Motto: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein! Alle mythologischen Figuren sind entweder um den Menschen bemüht, beschäftigen sich hauptamtlich um dessen Lebensfähigkeit oder sind damit beschäftigt zu lenken, zu herrschen und zu strafen.

Besser kann man Narzissmus gar nicht darstellen. Wenn uns eines Tages die eigenen Erzeugnisse und ihre Folgeprodukte "um die Ohren fliegen", wird eine Weile verstärkt gestorben, bis die Erde wieder im Gleichgewicht sein wird. Na und?

Es sei jedem empfohlen, die Erde mal aus 400 km Höhe zu betrachten. Der Mensch kommt schon aus dieser Perspektive kaum noch vor. Wir sollen lernen, unsere Geschäftigkeit drastisch zu zügeln, anstatt unsere Wichtigkeit täglich neu zu erfinden.

Das nämlich "läuft falsch" bezogen auf unsere Selbstbedeutung. Der Planet kann auch ohne Menschen!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
(16-02-2022, 21:20)Ekkard schrieb: Dies ist eine "narzistische Kränkung", eine simple Feststellung. Und die beste Dokumentation, dafür, dass dies so ist, sind die Heiligen Schriften. Diese schreiben dem Menschen Bedeutungen bei, die auf Gott/Allah zurück zu führen sind nach dem Motto: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein! Alle mythologischen Figuren sind entweder um den Menschen bemüht, beschäftigen sich hauptamtlich um dessen Lebensfähigkeit oder sind damit beschäftigt zu lenken, zu herrschen und zu strafen.

Ich kann mich noch an eine Diskussion mit Burkl erinnern, wo dieser meinte, Atheisten fehle die Demut, die Dankbarkeit fuer ihre Erettung. Dazu fiel mir nur ein, dass es nicht die Atheisten sind, die meinen, ihre taegliche Audienz mit dem Schoepfer des Universums einfordern zu duerfen, was mir nicht gerade demuetig vorkommt.

Es ist zwar nachvollziehbar, warum wir so gebaut sind, dass wir selbst fuer uns das Wichtigste in dieser Welt sind; in einer Beziehung ist das ueberlebenswichtig. Allerdings muss man sich dann irgendwann gedanklich davon emanzipieren. Das Wichtigste in der Welt sind wir jeweils nur fuer uns selbst, und wenn wir Glueck haben, schliessen noch ein paar andere Menschen uns in ihre Gedanken ein. Und meist hat uns die dritte Folge-Generation dann endgueltig vergessen.

(16-02-2022, 21:20)Ekkard schrieb: Der Planet kann auch ohne Menschen!

Das hat er ja schon fuer ein paar Jahrmilliarden unter Beweis gestellt. So wichtig, uns frueher auf diese Welt zu bringen, waren wir dann wohl doch nicht. Wenn wir unser Dasein als Menschheit auf dieser Welt noch etwas verlaengern wollen, dann muessen wir den Kurs wohl etwas korrigieren; das tut keiner fuer uns, auch kein goettlicher Eretter.
(16-02-2022, 22:35)Ulan schrieb: Ich kann mich noch an eine Diskussion mit Burkl erinnern, wo dieser meinte, Atheisten fehle die Demut, die Dankbarkeit fuer ihre Erettung.
Wenn mir mal jemand überzeugend sagen könnte, worin die "Errettung" denn nun besteht. Es wird immer über die Sündhaftigkeit, die Sünde, ihre Vergebung und jene Schuld geredet, die uns "von Gott trennt".

Wieder erkennt man nur, wie sich alles um die Bedeutung des Menschen dreht, der irgendetwas tut, was jenem "orientalischen Überpascha" ge- oder missfällt. Auch das angeblich angestrebte "ewige Leben" ist Ausfluss eines Narzissmus. Denn die einfache Beobachtung des Lebens im Allgemeinen, sieht nirgendwo "ewiges Leben" vor. Ganz im Gegenteil: Alle Lebensprozesse führen auf ständigen Stoffwechsel hinaus ... von Licht und Mineralhaushalt zur Pflanze, von der Pflanze zum Tier, kurz von einem Lebewesen in ein anderes und wieder zurück zur "Erde". Wir Menschen haben uns durch die religöse Prägung ganz schön weit "aus dem Fenster" gelehnt. Nun wundern wir uns, dass wir abzustürzen drohen. Die Verwerter unserer Reste haben Zeit, viel Zeit, wenn es sein muss: Jahrhunderttausende!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zur Ausgangsfrage, was bei der Menschheit falsch läuft, gibt es viele Antworten, von denen die meisten mit Religion wenig oder nichts zu tun haben. Hier ist aber das Religionsforum, und daher ist die Ausgangsfrage speziell unter diesem Aspekt zu beantworten, d.h.: Was läuft bei der Menschheit falsch, insoweit Religion dabei eine Rolle spielt? Hier sehe ich, wenn man von speziellen Einzelheiten einzelner Religionen absieht, zwei valide allgemeine Antworten:
1. Es läuft falsch, dass religiöse Positionen in Texten formuliert sind, die auf Gott als Urheber zurückgeführt werden und damit einen mehr oder weniger konsequent durchgezogenen Anspruch auf Unfehlbarkeit erheben. Dieser Anspruch kann nicht eingelöst werden, er zerbröselt bei unbefangener Befassung mit den Texten. Um den Anspruch dennoch aufrechtzuerhalten, muss man sich auf befangene Weise damit befassen, und das bekommt den Leuten schlecht. Es ist eine Selbsterziehung zur Unredlichkeit, Inkonsequenz und Missachtung evidenter Tatsachen. Das erzeugt in den betreffenden Personen einen inneren Zwiespalt, der ihnen umso mehr schadet, je intelligenter sie sind und je weniger sie die erforderliche Selbsttäuschung hinkriegen. Wenn die Person die Religion in den Mittelpunkt des Lebens stellt, etwa als Priester, dann wird daraus sogar eine existenzielle Krise. Die Lösung wäre, sich von der Autorität solcher Texte zu emanzipieren. Ein religiöser Mensch kann man dann dennoch bleiben, wenn man will.
2. Es läuft falsch, dass Religion organisiert ist. Ihrem Wesen nach ist sie individuelle Privatsache, d.h.: müsste es sein. Also etwas, was das Individuum sich selbst als seine subjektive Wahrheit erarbeitet auf der Basis persönlicher Erlebnisse, Erfahrungen und Folgerungen. Sobald aus dieser Privatsache eine soziale Struktur gemacht wird, ist der Sündenfall der Religion geschehen. In dem Moment, wo sie beginnt kollektiv betrieben zu werden und kollektiv eingeführten Normen zu unterliegen, hat sie ihre Unschuld verloren. Zwar ist nichts verkehrt daran, über die Privatsache beliebig zu kommunizieren mit anderen, die an der Thematik interessiert sind; aber sobald eine Struktur entsteht mit einem Guru/Papst/Kalifen/Landesbischof/Ratsvorsitzenden/Vereinspräsidenten und einem Leitungsgremium, einem Kassenwart usw., ist die Religion schon auf der schiefen Bahn. Die Lösung wäre: als religiöser Mensch, der man ist, sehr bewusst konfessionslos zu sein und genau zu wissen, warum man auf jeden Fall konfessionslos ist.
Im Prinzip ist diese Individualisierung von Religion schon seit Jahrzehnten im Gange. Wobei auch das aber zum Teil absurde Blueten treibt. Eine Bewegung hin zu einem aufgeklaerteren Religionsverstaendnis ist das in vielen Faellen nicht gerade.


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Religionen in WAHR und FALSCH unterteilen? | Lessings Ringparabel Raschie 16 19749 07-05-2012, 12:47
Letzter Beitrag: Ekkard
  Nach dem Ende der Menschheit Dhoruba 28 26617 07-09-2011, 23:11
Letzter Beitrag: Ekkard
  Religion = Untergang der Menschheit (?) MomoTheSheep 56 70958 30-04-2009, 13:51
Letzter Beitrag: SocietyCancer

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste