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Frage zum Gesetz (AT)
#1
Warum gibt es im Gesetz des Alten Testaments keine Freiheitsstrafen?
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#2
Naja, wo sollten denn altorientalische Nomadenst
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#3
[quote=Alejnu]Naja, wo sollten denn altorientalische Nomadenst
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#4
[quote=viator][quote=Alejnu]Naja, wo sollten denn altorientalische Nomadenst
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#5
die haben nicht lange gefackelt , wer h
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#6
Das apodiktische Gesetz geht ziemlich sicher auf ein Nomadengesetzt zur
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#7
Schalom allerseits :.)
Nun, im Gesetz Moses - zu dem Zeitpunkt war man doch laenger sesshaft als nomadisch gewesen - Abraham kam aus einer Stadtkultur, Ur Chassdim bedeutet sowas wie "Chaldaier-Stadt" - und all die Jajre in Aegypten, zumal am Ende als Bau-Sklaven-Volk, das ist kein nomadisches Leben gewesen, und man konnte wen einsperrern, wir sehr es in der Josef-Erzaehlung - er kam zuerstmal in der Brunnen zur Aufbewahrung, das sind teils echt geraeumige Gebilde gewesen mitbis zu 180 Treppenstufen runter zum Wasser, nur eben leicht von oben zu bewachen, dass derenige nicht abhaut. Auch der Prophet Jeremija wird ausfuehrlich als jemand geschildert, den man einfach nicht aus einer Zisterne herausliess und das anscheinend manchmal recht lange nicht.
Eigentliche Haftstrafen hatten auch die Roemer noch nicht - es fragt sich, wer die ueberhaupt hatte - es gab Hausarreste und ne Wache vor die Tuer.
Der Schuldturm als Haftanstalt ist mehr ein Sonderfall von Geiselnahme, da ein Eingesperrter umso weniger daran tun kann, seine Schulden abzuzahlen. Den musste man uebrigens ernaehren, und sei es mit Getreidebrei ud Wasser ("beiWasser und bei Brot").

Im alten Lande Israel laesst sich so etwas wie eine Haft-Institution etwa zur spaeteren Assyrer-Zeit feststellen, aber meist eben nur eine Unterbringung zwecks Untersuchungshaft, fuer die auch ein Zelt oder Brunnen gewaehlt werden konnte, oder es wurde als Erzwingungshaft gehandhabt, um Tribute zu erpressen.
Wir erfahren auch vom Koenig Judaea im Knast, als einem nach Babel Deportierten, wo er erst nach Jahrzehnten raus kam, es war trotzdem kein Gerichtsurteil auf so-viel Jahre Knast, sondern ein erzwungener Aufenthalt, damit er nicht agitieren koenne.
Die Versorgung im Orient war noch vor kurzem teils recht simpel geregelt: Gitter zu Strasse raus, Passanten koennen Verpflegung besorgen oder auch nicht. Es gab auch Haft mit Versorgung durch Waerter-Familien oder eine Garnison Soldaten, je nachdem, wo und wer und warum. Petrus wurde im Mamertinischen Kerker lange Zeit von Markus versorgt, Paulus von Timotheos und anderen, man durfte Besuch empfangen, meistens, nur nicht raus ausser zu oeffentlichen Arbeits-Einsaetzen.

Zu den biblischen Strafen gehoert Haft nicht, aber eins der Guten erke ist es, Gefangene zu befreien, da handelt es sich meistens um Schuld-Sklaverei - die man auch freiwillig waehlen konnte, um einen "Konkurs" oder eigenes Familien-Verhungern abzuwenden, es galt nicht als ehrnruehrig - so etwa, wenn ein heutiger akademiker zwecks Uberleben ans Fliessband geht und sich anlernen laesst, ooder Taxi faehrt, bis mal wieder eine Arbeit zu kriegen ist, die er lernte, oder wenn Offiziersfrauen oder Adlige frueher Waescherin oder Bueglerin fuer die Arbeiter und andern stadtbewohner waren, weil der Stand es ihnen verbot, andern im Beruf das Einkommen zu verwirren, ihnen standen nur die "7-Kuenste" zu, ohne feste Beziehung von Leistung zu Lohn.
Ein Landgraf von Hessen erweiterte dankenswerterweise die 7-Kuenste um 7-Hilfswissenschaften wie Architekt, Couturieur etc gegen Honorar.

Also Gefangene arbeiteten etwas fuer einen anderen Hausvater, das gab es auf Zeit oder auf immer. Sie freizukaufen oder ihnen zu helfen, sich selbst freizukaufen - denn sie durften Eigentum bilden - was vom Gebot her gesehen deshalb verdienstlich, weil sklaven nur zu wenigen Geboten geeignet sind, man unterstellt im Judentum, dass das eigentlich zu traurig sein sollte.

Kriegsgefangene Frauen - wo die Thorah sie erwaehnt, sind eigentlich dort untergebracht worden, wo die Frauenschaft wohnte, also wenn man in Zelten lebte, im Zelt-Bereich der Frauenschaft, wenn in Haeusern, dann im entsprechenden Wohnbereich, mit der Moeglichkeit, sich nun erstmal zu fassen, und mit ihren kleinen Kindern dabei, wenn vorhanden. Meistens waren es dann wohl auch Witwen.
Niemand hatte Interesse daran, dass sie oder die eigenen Haushalte verwahrlosen und die andern wirklich sterben.
War der Kampf hart und viele Maenner fielen, musste man die Menschen aus dere Familien - auch unter Noachiten parallel - doch versorgen und da gab es noch ueberhaupt keine Frauen oder Maenner, die ohne einen Haushalt alleine wohnen. Liebesehen waren aber auch nicht vorgesehen, bei keinem: es galt als "eine der 4 Moeglichkeiten", wenn beiderseits auch Liebe hinzukam, in eine Ehe - eigentlich um 1950-60 weithin auch noch.

Weggesperrt wurden - aber auch kollektiv zu mehreren - bei den Noachiten der biblischen Zeit die "Aussaetzigen", was man als solches definierte. Im Judentum wird "Aussatz" praezisiert und vom Gebot her wird nur verlangt, nachts auswaerts zu schlafen und tags von sich aus auf Abstand zu achten, er war entweder heilbar zum Zustand wie vorher oder dadurch war die Trennung behebbar, dass der ganze Koerper lueckenlos von Aussatz bedeckt war (wie bei Miriam, Moses Schwester, sie brauchte nur 1 Woche separat zu schlafen, ausserhalb des Lagers aller.

Ein Zwischending zur Haft ist die Galeerenstrafe - auch nicht biblisch, aber vermutlich fand auch sie schon Anwendung im Koenigreich Israels, sowie die Koenige "wie die anderen" wurden und eigene Schiffe ausruesteten. Daraus muss man eigentlich folgern, dass es auch eine "verbannung zu den Karawanen" gab, fuer welche sie dann als unterstes Personal z.B.Lastentraeger sein mussten. Mir faellt aber keine Stelle der Bibel ein, wo das mal geschildert worden waere.

mfg WiT :.)
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