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Prozessionen an Fronleichnam
#1
Prozessionen an Fronleichnam

Erstaunlicherweise gibt es dieses Thema hier noch gar nicht.

Nun werden aus meinen zwei Fragen gleich drei.

1. Warum nicht?

2. Wer war schon bei einer Prozession dabei?

3. Was haltet ihr davon?
#2
15 Aufrufe - aber niemand war je bei einer Prozession?
#3
(18-06-2012, 18:35)Silvan schrieb: 15 Aufrufe - aber niemand war je bei einer Prozession?

also ich nicht. kenn das nur aus den medien und vom zuschauen (seeprozession z.b. in hallstatt)

(18-06-2012, 18:35)Silvan schrieb: 1. Warum nicht?

bin ja auch nicht katholisch. und ich denke, niemand versteht so recht, um was es da eigentlich gehen soll. auch die meisten katholen nicht - zumindest klärt einen keiner auf, wenn man sich mit einem herzlichen "happy cadaver!" ins verlängerte wochenende verabschiedet

(18-06-2012, 18:35)Silvan schrieb: 2. Wer war schon bei einer Prozession dabei?

s.o.

(18-06-2012, 18:35)Silvan schrieb: 3. Was haltet ihr davon?

schöner volksbrauch, besser als schuhplatteln für die piefke. und wenns wetter paßt, sicher ein netter volkswandertag (das mitmurmeln kann man ja den kerzerlschluckern überlassen)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#4
Posten hier auch ein paar Katholiken, die noch wissen, was es damit auf sich hat?
#5
Vielleicht nicht in Richtung der Intention deiner Fragestellung,
nur ein persönlicher Bericht eines kleinen Jungen der mal ein
paar Jahre im Schwarzwald ( so um die 6J altersmäßig) auf einem kleinen Dorf gelebt hat.

Gläubigkeit/Glaubenshörigkeit konnte ich naturlich schwerlich einschätzen.
Fronleichnam gehörte zu den " Highlights" im Jahr, war ja sonst nicht viel los.
Ich war zwar evangelisch geboren aber kein Problem.
So als Bub hat man ja wohl noch eine ziemlich unverbaute Ansicht.
Jedenfalls habe ich, wie das ganze Dorf, Unmengen von Blüten gesammelt um da ein wunderbares Motiv
vor der Kirche auszubreiten.
Zum Flurgang haben dann Pfarrer/Monstranz die ganze Pracht gemessenen Schrittes niedergetrampelt.
Das war dann das letzte Mal, mich persönlich in kirchlichen Sachen involviert zu haben.
Auch das stille, nicht tanzen etc. war da nicht so.

Das war eine Gegend da kamen die Beteiligten oft stundenlang von den einsamen Höfen herangetreckert,
eine der wenigen Gelegenheiten sich auch mal zu treffen, Beziehungen anzubahnen etc.
Nach Abschluss der Feierlichkeiten wurde dann verzugslos zum persönlichen Seelenheil
im Festzelt übergegangen.
Ist noch garnicht so lange her aber der Bezug war da irgendwie anders.
Da waren ja auch noch Haus/Hofschlachtungengang und gäbe, der erste Becher warmes Blut dem Opfer zur Ehre
war auch nur den "Erwachsenen" vorbehalten(klar haben wir geklaut).
So als Junge, war das für mich haptisch ein konkreterer
Bezug zum Abendmahl, von wegen "Fleisch und Blut Christi" als alle Interpretationen vom Pfarrer,
dachte ich mir so.
Jetzt sind wir ja bei Traubensaft, vermutlich bald bei pflanzlich eingefärbtem Bio-Wasser.

Naja, etwas später in die Stad und alles war anders.
#6
Hallo Silvan,
Zu Frage 1 (warum nicht): Du hast an anderer Stelle (Fronleichnam, der CSD der katholischen Kirche), schon auf den Ernst des Festes hingewiesen. Folglich: Es wurde im Forum bereits aufgegriffen.

Zu Frage 2: Meine Frau, katholisch, geht fast regelmäßig mit.
Ich, (rheinisch-)evangelisch habe zu solchen Äußerlichkeiten wenig Beziehung und ziehe die ruhige Besinnlichkeit des Abendmahls vor. Hier auf dem (weitgehend katholischen) Land allerdings "geht man mit", ist einfach Tradition.

Zu Frage 2 (was haltet ihr davon): Als ev. Christ sehe ich an der Monstranz, wie anders die Auffassung der römisch-katholischen Seite ist. Für mich ist das Stückchen Brot ein Symbol und nicht "der Leib des Herrn, für dich gegeben ..."
Zur Definition und zur Historie verweise ich auf den Vorgängerthread.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#7
(18-06-2012, 21:16)Harpya schrieb: Vielleicht nicht in Richtung der Intention deiner Fragestellung,
nur ein persönlicher Bericht eines kleinen Jungen der mal ein
paar Jahre im Schwarzwald ( so um die 6J altersmäßig) auf einem kleinen Dorf gelebt hat. ***

Ein sehr schöner Bericht!

Und ja - auch das lag in meiner Intention: Einfach mal zu hören, wie ihr dieses Fest erlebt habt!

***Bitte keine Vollquotings, wenn dasselbe mit einem internen (automatischen) Link oder einer kurzen Zusammenfassung erreicht werden kann! Warum: Siehe hier/Ekkard.
#8
@ Ekkard

Jener andere Thread beginnt so tendenziös - und hat auch einen solch tendenziösen Titel - dass ich es besser fand, einen anderen Thread zu diesem Thema zu eröffnen.
#9
Hallo Silvan
Sorry, mein Hinweis kam wohl falsch 'rüber.
Dort wurde bereits eine Menge Historisches und Religiöses zusammen getragen, das man ja mal lesen kann. Ansonsten: Nichts gegen einen neuen Gesprächsfaden!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#10
Silvan schrieb:Prozessionen an Fronleichnam
Erstaunlicherweise gibt es dieses Thema hier noch gar nicht.
Nun werden aus meinen zwei Fragen gleich drei.

Zitat:1. Warum nicht?

Die Antwort ist einfach zu geben:

Offenbar lag bisher das Bedürfnis nicht vor, über das Fronleichnam-Fest zu diskutieren.

Zitat:2. Wer war schon bei einer Prozession dabei?

Ja, ich habe mir Fronleichnamsumzüge an verschiedenen Orten und in verschiedenen Ländern angesehen, und zwar aus kulturgeschichtlichem Interesse.

Zitat:3. Was haltet ihr davon?

Was soll man davon halten?

Der Name des Festes wird häufig falsch gedeutet. Es ist ein Fest des lebendigen Christus. Mhd. frôn. = zum Herrn gehörig und mhd. lîchnam = lebender Leib.

Also: Fest des Altarsakraments. Die konsekrierte Hostie als Teil des lebendigen Leibs Christi.

Das Fest entstand im Hochmittelalter, seine Ursache war die Vision eine Augustiner-Nonne (Juliana von Lüttich, 1193-1258), die behauptet hatte, einen Vollmond, von dem ein Stück abgebrochen war, gesehen und von Christus den Hinweis erhalten zu haben, dieses Bild bedeute, dass dem Kirchenjahr ein Fest fehle, mit dem die Einsetzung des Altarsakraments gefeiert werde.

Schon sehr früh wurde das Fest mit einer Prozession verbunden. Diese wurde zunächst als Flurprozession abgehalten, die der Abwehr von Gewitterdämonen dienen sollte. Die konsekrierte Hostie wurde ursprünglich in einem Kelch verborgen, später sichtbar in einem Kristallgefäß (Monstranz) herumgetragen.

Nachweisbar sind solche Prozessionen erstmals in Köln ab 1264, ab dem 14. Jh sind auch mit dem Fest verbundene Monstranz-Segnungen bezeugt.
MfG B.
#11
(20-06-2012, 12:05)Bion schrieb: Das Fest entstand im Hochmittelalter, seine Ursache war die Vision eine Augustiner-Nonne (Juliana von Lüttich, 1193-1258), die behauptet hatte, einen Vollmond, von dem ein Stück abgebrochen war, gesehen und von Christus den Hinweis erhalten zu haben, dieses Bild bedeute, dass dem Kirchenjahr ein Fest fehle, mit dem die Einsetzung des Altarsakraments gefeiert werde.

Danke für diesen Hinweis über den geschichtlichen Hintergrund. Da würde ich gerne anknüpfen. Bin selbst katholisch, komme von einer katholischen Schule - also jeder Menge Umgang mit anderen, selbstredend vor allem jungen Katholiken.
Fronleichnam ist in meiner Wahrnehmung (und da darf ich meine ehemaligen Schulkameraden zu 95% mit einschließen) ein derart menschliches Konstrukt, dass ihm irgendwie die Legitimation fehlt, für mich (uns) zu den großen Festen dazuzugehören.
Wie Bion ja richtig zusammengefasst hat, war die "Erfinderin" eine Nonne, die mehr als tausend Jahre nach Christus eine Vision hatte. Daraus ist dann - irgendwie - eine Tradition entstanden. Seht ihr, für (ca.) den Großteil der jüngeren Katholiken ist das nicht Glaubwürdig genug. Hinzu kommt, dass einige derer, mit denen ich bisher darüber gesprochen haben, die reale Anbetung eines Stück Brots für problematisch halten. Auch wenns Katholen sind, wenn mans mal beim Namen nennt halten es die meisten dann doch wie Ekkard:

(18-06-2012, 21:55)Ekkard schrieb: Für mich ist das Stückchen Brot ein Symbol und nicht "der Leib des Herrn, für dich gegeben ..."

Um auf die Fragen zu antworten:

(18-06-2012, 14:00)Silvan schrieb: 1. Warum nicht?

Auch wenn diese Antwort jetzt blöd klingt: Weil nichts davon in der Bibel steht. Will heißen: Da fehlt irgendwie die Legitimation. Weihnachten und Ostern können die meisten theoretisch ja schon irgendwie nachvollziehen, selbst wenn sie nicht wörtlich an die Bibel glauben.

(18-06-2012, 14:00)Silvan schrieb: 2. Wer war schon bei einer Prozession dabei?

Damit kann ich nicht dienen, sorry. Ich weiß dass sie bei uns immer nen riesigen Blumenteppich ausbreiten, das ist zwar schön, aber dafür widerspreche ich der Sache an sich dann doch zu sehr. Nicht einmal meine Mutter, die uns an Weihnachten und Ostern immer regelrecht verschleppt hat, wollte da nicht hin - ist nämlich immer so um 4 Uhr morgens Icon_cheesygrin

(18-06-2012, 14:00)Silvan schrieb: 3. Was haltet ihr davon?

s.o.: Kaum legitimiert, außer aus traditionalistischen Gründen deshalb für mich auch kaum nachvollziehbar.
#12
Oh jeeeeeee ......

Kein weiterer Kommentar
#13
(20-06-2012, 23:56)Silvan schrieb: Oh jeeeeeee ......

Kein weiterer Kommentar

Waruuum??
Darfst gerne mal selber deine Meinung in den Ring schmeißen. Icon_cheesygrin Oder was war noch gleich die Intention für eine Diskussion?...
#14
In Deutschland scheint es mehrheitlich üblich, über Fronleichnam zu spotten oder zu lästern.

Warum eigentlich?

Schon des Namens wegen, der auf Unverständnis stößt - und gerne zu pubertären Witzeleien Anlass gibt?

Zu un-originellen Witzeleien, die einer dem anderen nachplappert - und so tut, als hätte er den Witz gerade neu erfunden?

Vielleicht muss man von Kind an mit diesem Fest aufgewachsen sein, um es schön zu finden?

Aber - muss man das?

Stellen wir uns vor, Fronleichnam wäre ein indianische Ritual - oder sonst was Exotisches.

Viele der Lästerer und Spötter würden es dann wahrscheinlich faszinierend finden.

Aber da man Fronleichnam vor der eigenen Haustüre hat, gefällt man sich in Unverständnis und Intoleranz und Hohn und Spott.

So ist das wohl.
#15
(22-06-2012, 01:01)Silvan schrieb: In Deutschland scheint es mehrheitlich üblich, über Fronleichnam zu spotten oder zu lästern.

Warum eigentlich?

Warum sollte man ein Fest schön finden müssen? Was berechtigt Dich, jenen, die mit dem Fest nichts anfangen können, Lästerung vorzuwerfen? Welcher Art Lästerung sollte das Deiner Meinung nach gewesen sein? Gotteslästerung? Weil doch das Fronleichnamsfest das Fest des lebendigen Leibes Christi ist, oder was sonst?

Zitat:Schon des Namens wegen, der auf Unverständnis stößt - und gerne zu pubertären Witzeleien Anlass gibt?

Zu un-originellen Witzeleien, die einer dem anderen nachplappert - und so tut, als hätte er den Witz gerade neu erfunden?

Der Name des Festes ist hier hinreichend geklärt worden.

Zitat:Vielleicht muss man von Kind an mit diesem Fest aufgewachsen sein, um es schön zu finden?

Es wäre hilfreich, würdest Du kurz begründen, was Dich an diesem Fest so beeindruckt.

Zitat:Aber - muss man das?

Nein! Muss man nicht! Wie man zu solchen Festen steht, ist Privatsache. Das Fest war, als es in den Festkalender aufgenommen wurde, weder biblisch noch aus der Tradition zu begründen.

Zitat:Stellen wir uns vor, Fronleichnam wäre ein indianische Ritual - oder sonst was Exotisches.
Viele der Lästerer und Spötter würden es dann wahrscheinlich faszinierend finden.
Aber da man Fronleichnam vor der eigenen Haustüre hat, gefällt man sich in Unverständnis und Intoleranz und Hohn und Spott.

Solche Vorwürfe sind überzogen und entbehrlich.

Du empfindest es als "Hohn und Spott", wenn man Deine Begeisterung für das Fronleichnamsfest nicht teilt und Kritik anbringt.

Als Begründung für Deine Vorwürfe reicht das nicht aus.
MfG B.


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