(27-08-2012, 23:50)Univers schrieb: ...
Meine Erfahrung mit jenen, die sich Christen nennen, sehen ihren Umgang oder besser ihr Verständnis über die Bibel im Großen und Ganzen als eine Vorschrift an. Einer, mit dem ich mich unterhielt, sagte es einmal gerade heraus, es sei doch das Beste, wenn getan würde, was Gott wolle. Er merkte dabei aber gar nicht, wie sehr er seine Freiheit durch diese Einstellung unterband; auch mein Hinweis darauf, war für ihn überhaupt nicht nachvollziehbar, so sehr war er von seinem Gedanken beseelt.
Ich fragte ich mich nämlich immer, wie heilige Schriften denn nur heilig sein könnten, wenn sie von den Gläubigen lediglich als Vorschriften verstanden würden, denen blind zu folgen sei und durch deren Befolgung ihre Unabhängigkeit eingebüßt würde. - Wie soll das nur zusammenpassen?
Als "Heilige Schriften" bezeichnen wir diese Bücher wohl nur, weil sie von den verschiedenen Religionen als "heilig" behandelt werden, sei es als wörtliche oder als interpretative Auslegung.
Im Fall der Bibel gibt es wohl von einigen Seiten Bestrebungen, Geschriebenes und damit auch Gebote strikt wörtlich als Lebensauftrag zu nehmen, andererseits aber auch diese in ihrem historischen Kontext auszulegen und für die Gegenwart zu interpretieren und umzusetzen.
M.M.n. tätigen diese Bücher wie auch immer sie verstanden werden zumindest für den Menschen der sich über Religionlehren keine weitergehenden reflektiven, keine weiteren kritischen Fragen stellt einen stabilisierenden Zweck.
Das allein, also diesen sozial stabilisierenden Effekt, rechtfertigt für mich nicht nur die Existenz und Erhalt dieser Schriften sondern gebietet ihn geradezu.
Und das auch dann, wenn einem irgendjemand die "Wahrheit" mit der Bibel "belegt"
Das ist meine ganz persönliche Ansicht.