08-09-2012, 08:33
(07-09-2012, 12:04)Bella schrieb: Ich kann da nur für mich sprechen: Schriften, oder besser Textpassagen sind heilig, wenn sie mir Gott erklären und für mich anregend und schlüssig sind. Beispiel: Der Prophet von Khalil Gibran. Es ist im eigentlichen Sinn keine religiöse Literatur, aber doch von unnachahmlicher Weisheit geprägt.
Vieles aus dem "Propheten" empfinde ich als heilig.
Das spricht immer noch personenbezogen. Müssten heilige Schriften personenbezogen aufgefasst werden, kann auch ein Roman eine heilige Schrift sein, wenn jemand für sich etwas Heiliges darin sehen kann, was ja durchaus möglich sein kann. Auf der Ebene des Personenbezogenen finden wir keine Besonderheit heiliger Schriften.
(07-09-2012, 12:04)Bella schrieb: Eine zweite Erklärung für Heilig ist vielleicht der Bezug aufs Transzendente.
Das ist der Weg vom Sinnlichen ins Übersinnliche. Das knüpft an die nicht-sinnliche Wahrnehmung an. Ja, vielleicht mögen die heiligen Schriften in diese Richtung gehen. Nehmen wir als Beispiel das Gehen Jesu auf der Oberfläche des Sees Genezareth. Ist das nun eher ein sinnliches oder ein transzendentes Ereignis?