12-09-2012, 09:17
(11-09-2012, 12:11)schmalhans schrieb:(11-09-2012, 11:16)Lelinda schrieb:(11-09-2012, 10:04)schmalhans schrieb: a) Was treibt aber so viele Menschen heute noch dazu, an eine "höhere Macht" zu glauben?
Das gute Gefühl der Vorstellung, dass es ein mächtiges, denkendes Wesen gibt, das das Leben der Menschen leitet. Vorausgesetzt, der Mensch kann sich die Vorfälle, die er dann diesem Wesen zuschreiben muss, schönreden, was anscheinend vielen Gläubigen gelingt.
Wir drehen uns im Kreis. Denn wir haben ja bereits festgestellt, dass Gott genau das nicht tut, dass er für die Menschen nicht erkennbar ist, also auch nicht, dass er das Leben der Menschen lenkt. Woher sollte ich denn wissen, dass er mein Leben lenkt, wenn ich das gar nicht erkennen kann?
Vielleicht ist das die Antwort: Man dreht sich im Kreis.
Aber ich erläutere meinen Gedanken mal.
Woran ich beim Lesen dachte: Da gab es mal so eine Geschichte, in der jemand zum Spaß einem gewissen Politiker mit vielen Vornahmen auf der Internetseite Wikipedia einen neuen Vornamen dazudichtete. Wenige Stunden später wurde diese Information gelöscht, weil dazu keine Quelle existierte. In diesen wenigen Stunden hatte allerdings ein Journalist den Vornamen bereits übernommen und er nahm seinen Weg in die Veröffentlichung. Da nun eine Quelle existierte, erschien der Name wieder auf Wikipedia und es dauerte eine kleine Weile, diesen Irrtum aufzuklären.
Und was das jetzt mit Gott zu tun hat:
Ich verstehe schmalhans sehr gut in seiner Verwunderung, ohne eigentlich existente Hinweise an Gott zu glauben. Möglicherweise ist der einzige (wenn auch demnach "falsche") Hinweis die Tatsache, dass früher schon an ihn geglaubt wurde. Dies verleitet dann zu der Annahme, dass eben doch Hinweise von ihm in dieser Welt zu finden sein müssten, selbst wenn man sie selbst noch nicht erlebt / gesehen hat.
Man zitiert seinen Glauben quasi mit sich selbst, bzw. einer älteren Version davon.
War dieser Gedanke verständlich?
(12-09-2012, 08:03)Lelinda schrieb:(11-09-2012, 23:43)Mustafa schrieb: Würdest du die kulturelle Idee der Menschenrechte gerne für alle Menschen verbindlich machen ?Natürlich. Aber nicht als kulturelle Idee, sondern als oberste Richtschnur. Und zwar nicht, weil irgendein Gott das befiehlt, sondern weil jeder Mensch allein aufgrund der Tatsache, dass er ein Mensch ist, das Recht auf Menschenwürde hat.
Schön gesagt. Sehe ich genauso.